- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
- Zustand des HotelsSehr gut
- Allgemeine SauberkeitSehr gut
Die Anfahrt nach Lillafüred (direkt aus Eger kommend) stellt eine Herausforderung dar: Es sind zwar nur ca. 50 km, ¾ davon aber eine äußerst kurvenreiche, enge und stetig bergauf führende Straße durch finstere Wälder (meist mit fehlenden Leitschienen am steil abfallenden Fahrbahnrand) – kritisch, wenn bei strömendem Regen wie bei uns auch noch Busse entgegenkommen. Nahezu alpine Verhältnisse im sonst so flachen Ungarn – kaum zu glauben! Hat man aber erst einmal die Eisenbahnkreuzung der Schmalspurbahn erreicht, taucht wenig später wie aus dem Nichts links der Hámori-See und zur rechten Seite das prachtvolle Palota-Hotel auf - inmitten der Berglandschaft thronend, das Prunkstück des Bükk-Gebirges. Es wurde zwar erst 1927-1930 errichtet, strahlt aber eine jahrhundertealte Würde aus – geschuldet dem Renaissance-Baustil aus Zeiten von König Mátyás. Der Name passt sehr gut: ung. „Palota“ = dt. „Palast“. Der Schranken an der linken Seite der Hotelfront fährt automatisch hoch, und hinter dem Haus finden sich ausreichend (gebührenfreie) Parkplätze in einem abgesperrten Bereich. Die Erwartungshaltung ist beim Betreten des Hotels aufgrund der beeindruckenden Fassade entsprechend hoch, wird jedoch angesichts des elegant-gediegenen Foyers nebst angrenzendem Barsaal noch übertroffen. Auf der Buchungsbestätigung fand sich der mehrdeutige Ausdruck „payment: on the spot“ – Zahlung sofort bei Ankunft oder „an Ort und Stelle“ bei Abreise? Auf meine diesbezügliche Anfrage ein paar Tage vorher wurde mir ersteres bestätigt; letzteres war jedoch tatsächlich der Fall (vielleicht, weil ich auf dem Anmeldeformular „Barzahlung“ angekreuzt habe). Die Logiskosten sind für ungarische Verhältnisse nicht gerade günstig, weshalb wir uns für ein normales Standard-Zimmer entschieden hatten. Dieses war jedoch erfreulich groß (mehr als 20 m²), elegant-modern (aber dennoch stilvoll) eingerichtet und verfügte sogar über 2 Fenster und einen Doppelbalkon (mit nur 50 cm schmaler Tür). Dass keine Klimaanlage vorhanden war, hat uns nicht gestört (das dicke Gemäuer hält die Hitze ohnehin zurück); zu bemängeln gilt es bloß, dass die Nachtkästchen keine Laden oder Fächer aufwiesen, sodass die Ablagemöglichkeiten dort sehr beschränkt waren. Das Badezimmer war vergleichsweise klein und schmal, hatte dafür eine Riesendusche zu bieten. In Ungarn ist die Zimmerreinigung meist ein Schwachpunkt – hier allerdings nicht! Unser Zimmer war sogar immer schon nach unserer Rückkehr vom Frühstück tadellos aufgeräumt. Die Stubenmädchen waren zu jeder Tageszeit – sogar noch in den frühen Abendstunden – auf den Gängen anzutreffen, wobei sie alle überaus höflich grüßten (auch das sonstige Hotelpersonal war sehr freundlich; alle konnten gut englisch, manche sogar deutsch). Das Frühstücksbuffet bot eine große Auswahl mit täglich leichten Veränderungen, stimmig unterlegt mit sanften Live-Gitarrenklängen. Weich oder hart gekochte Eier suchte man aber vergebens (dafür gab’s Rühreier in mehreren Variationen). Auch das Abendessen (stets Buffet) fand im prunkvollen Hunyadi-Speisesaal statt, ebenfalls mit Livemusik (ein Keyboarder). Die Qualität der Suppen war hervorragend (wir haben im HP-Rahmen zB noch nie eine Consommé double bekommen); die vielfältigen Hauptgänge waren hingegen zum größten Teil stark versalzen (wenn ich das bekrittle, heißt das was – ich salze sonst fast alles nach). Die Desserts waren wiederum absolut in Ordnung. Positiv zu vermerken ist, dass die Schüsseln usw. stets bis zum Schluss gut gefüllt waren. Für à-la-carte-Gäste steht das Mátyás-Restaurant zur Verfügung (heimeliges Kellergewölbe mit wunderschönen bunten Bleiglasfenstern). Der bereits ab 7 Uhr früh geöffnete Wellnessbereich ist groß, gut strukturiert und vor allem sehr sauber. Bademäntel und Saunahandtücher werden kostenlos zur Verfügung gestellt. Ausflugsmöglichkeiten zu Fuß sind beschränkt – entweder geht es steil bergauf oder bergab (ausgenommen der halbwegs ebene Weg am Hámori-See entlang). Lillafüred kann man eigentlich nicht als Ortschaft bezeichnen – es gibt hier nämlich keine Privathäuser, sondern nur 2 Hotels, den Bahnhof der Waldeisenbahn, darüberhinaus noch ein paar Imbissbuden nebst Spielzeug-/Andenkenläden sowie einen Ruderbootsverleih. Einen Mini-Supermarkt inkl. Postamt findet man im Nachbarort Felsőhámor (ca. 2 km vom Hotel entfernt), eine Csárda („Molnár“) in Alsóhámor (kurz vor Miskolc). Die von André in seiner Bewertung aus Mai 10 erwähnte „Csárda hinter dem Hotel mit Seeblick“ ist keine solche, sondern ein normales Restaurant des Nachbarhotels (Tókert Étterem Panzió). Mit dem Auto kann man 10 km nach Bükkszentkereszt, die höchstgelegene Gemeinde Ungarns fahren, oder nach Bánkút – ein von Lillafüred ca. 15 km entferntes Skigebiet (!). Wer ungarische Schlosshotels und sonstige historische Prunkbauten schätzt, sollte unbedingt auch einmal ein paar Tage Urlaub im „Palota“ machen. Trotz meist kühl-feuchten Wetters haben wir uns hier sehr wohl gefühlt und die einmalige Atmosphäre genossen, weshalb wir dieses Hotel bedenkenlos weiterempfehlen können.
- ZimmergrößeGut
- SauberkeitSehr gut
- Ausstattung des ZimmersSehr gut
- Atmosphäre & EinrichtungSehr gut
- Sauberkeit im Restaurant & am TischSehr gut
- EssensauswahlSehr gut
- GeschmackEher schlecht
- Freundlichkeit & HilfsbereitschaftSehr gut
- Rezeption, Check-in & Check-outSehr gut
- Einkaufsmöglichkeiten in UmgebungSchlecht
- Restaurants & Bars in der NäheSehr gut
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
- Zustand & Qualität des PoolsSehr gut
- Lage für SehenswürdigkeitenGut
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Juni 2015 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Oliver |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 100 |