HVD Viva Club Hotel

Sauber und modern - leider Abstriche in allen Kategorien Jetzt liest sich die Rezension, ab ob der Urlaub das helle Grauen war. War er nicht. Und unter den blinden 3- oder gar 4*-Hotels in der Umgebung war dies der sprichwörtliche Einäugige. Nur reicht das eben nicht zum Weiterempfehlen.

Das Zimmer (506), ein etwas größeres, war nebst Naßzelle in hervorragend sauberem Zustand. Bei der Ankunft lief die Klimaanlage und die Unterkunft wahr sehr angenehm temperiert, das haben wir bisher noch NIE erlebt. TOP! Hier gibt es nix zu nölen. DOCH: Die Lüftung im Bad lief ununterbrochen, offenbar ohne Zeitschalter, das hat schon ziemlich genervt. Und der Kühlschrank hat gebrummt, dass man dachte, die Wölfe der Karpaten - halt, der Piringebirges - seien im Schrank eingesperrt. Zum Glück konnte ich den Stecker finden uns ziehen. Wer also nach uns dort ankommt: Stecker wieder rein, gelle.

Die Getränkeversorgung an 2 (+ eine Strandbar) klappt problemlos. Besonders hervorzuheben ist die ABSOLUT freundliche Bedienung durch die Fachgastronomen in der Hotellobby. Dort wird der Begriff "Bedienung" gelebt. Eher gelangweilt geht es statt dessen an der mit Amateuren besetzten Poolbar zu Gange. Die Qualität der kredenzten Getränke ist mit 3 Sternen mehr als fair bewertet: Billiger Fusel als Hochprozentiges, die Grundstoffe für die bunten Cocktails sind eingefärbte Instantsäfte (die Plärre gibt es wahlweise auch zum Frühstück), lediglich beim Gib-Tonic kannste ja nix falsch machen ;) Über das dünne Bier - das offenbar auch nach dem Rezept der Mitropa gebraut wird, in diesem Fall Rostock (Achtung: Insider!) - verliere ich lieber kein Wort. Gemessen an der Anzahl der Urlauber ist die Ausstattung mit Restaurantplätzen eher knapp. Der Hauptspeisesaal - wie das ganze Hotel frish renoviert - hat allerdings den Charme eine Mitropagaststätte im Bahnhof Halle/Saale des Jahres 1983. Sogar die Original Gummibäume (die mit den langen, angenagten Blättern nebst den obligatorischen weißen Steinchen) haben die Genossen noch über die Zeit gerettet. Die Auswahl an Speisen ist ok, änderte sich aber über die Woche nicht wirklich. Immer eine Gute Wahl sind die frischen Salate, Schopska und lecker cremiger Schafskäse ist echt toll. Über die Benutzung von Salz bei der Zubereitung von Gemüse und gebratenem (Schweine-)Fleisch wäre mal ein Lehrgang nötig, mit Geflügel klappte das besser, die Hühnchenspieße oder kurz gebratenen Truthahn-Teile waren nicht zu beanstanden. Den Service am Tisch (Abräumen benutzen Geschirrs) haben offenbar Lehrlinge oder zur Zwangsarbeit verpflichtete Schüler übernehmen müssen. Bis auf wenige Ausnahmen fehlte diesem Personal jegliche Grundkenntnis im Umgang mit Gästen. Was DIr an teils aufdringlicher Freundlichkeite aka. Tip-Fishing in Ländern wie der Türkei oder Tunesien gerne mal auf den Sack geht ist der ruhigen Zwangsbedienung dieses Hotels völlig fremd gewesen. ABgesehen davon, dass nach dem Abräumen des Tellers der in Soße getunkte Daumen gleich an der Eßseite des Bestecks grabscht, um den Tisch frisch zu decken. Positiv: es springen ständig Damen rum, die mit Hader und Feudel bewaffnet eventuell zu Boden Gegangenes zu entfernen. Dafür Daumen hoch. Und Leute: In Zeiten moderner Kaffeautomaten immer noch die Drecksbrühe an Instantkaffe oder "Filterkaffee" zu servieren ... Mann. Jetzt hab ich aber vom Leder gezogen *lacht* ---- Beinahe vergessen: ein Hotel ist NICHT verpflichtet, zu jeder Mahlzeit die gleiche CD von Hits unserer Uromas einzulegen. Wissenschaftler haben angeblich heraus gefunden, dass mit "Besame Mucho" allein 12 südamerikanisch Urstämme ausgerottet wurden.

Sehr freundlicher und sprachgewandter Empfang, fit in Deutsch und Englisch. Zimmerservice ohne Beanstandungen. Prompte Reaktion auf Beschwerden. Zusatzleistung Zimmersafe: Da krieg ich die Frecke, so ein Ding kosten vielleicht 50 Euro und für eine Woche Benutzung knöpfen sie Dir 15 Euro ab, aber Du hast ja keine Wahl. Ich nenne das Abzocke, und das ist das freundlichste Wort, das mir dazu einfällt.

Zum Strand durch die Pampa ca 600 m. Die Partymeile ist fußläufig in 5 Minuten zu erreichen. Einkaufsmöglichkeiten, Freßtempel und Deppenentertainment alles in unmittelbarer Umgebung. Das Hotel liegt in der "5. Reihe", vom Ozean weit und breit nix zu sehen, Merrurlaubsgefühl kann da nicht aufkommen. Aber das weiß ja jeder, der mal Google bemüht hat. Wei in Goldstrand üblich, liegt das Hotel irgendwie mitten im Wald. Die Fahrt vom Flughafen zum Hotel dauert 'ne knappe Stunde, weil die Bulgaren die sowas wie eine Umgehung der Großstadt Varna nicht auf Plan hatten. So zwängt sich der Bus mühsam durch die Rushhour. Plupunkt für Bulgarien (und das nur am Rande): Viele Ampeln haben Countdowns, so dass man beiezeiten weiß, wann Rot oder Grün kommt. Coole Sache, da könnte man mal einen deutschen Verkehrspolitiker hinschicken.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

TOP1: Liegestühle. Die Dummköpfe, die diese Dinger herstellen sowie die Deppen, die sie auch noch kaufen, gehören mal eine Woche auf diese Folterbänke gespannt. Ich weiß garnicht, wie ich das beschreiben soll, ohne das medizinische Wörterbuch eines befreundeten Orthopäden bemühen zu müssen. In kurzen Worten: Das Steißbein hängt zwischen den geteilten Ober- und Unterkörpermatten in der Luft, während das Schambein vom Querbalken malträtiert wird. Kategorie: geht garnicht. Der Pool selbst war sauber. Ähnliches Dilemma bei den zum großen Teil defekten Liegen am (hoteleigenen) Strand. Dafür war das Wasser und der Strand selbst ein Traum: glaskares, angenehm warmes Wasser. Und hier wird Dir klar: DAFÜR ist das Hotel nicht verantwortlich ;) TOP2: Unterhaltung: Über die Sportanimation kann ich nix sagen, da halte ich es eher mit Churchill ("no sports"), aber die Tanzeinlagen und "Comedy" am Abend grauen den Hund mitsamt der Hütte. Das ist in annähernd jedem Hotel so, dass die Animateure auch noch tanzen müssen. Das Ergenbis ist das, was wir von einem drittklassigen Faschingsverein gewohnt sind. Aber Clementine sagte bereits dereinst: Mühe allein genügt nicht. Und kleiner Tipp: Laßt sich die Gäste beim Karaoke zum Affen machen und singt lieber NICHT selbst. Glücklicher Weise ist uns ein Alleinunterhalter mit Casio-Orgel erspart geblieben. Dafür sorgten die Deppenschweizer mit ihren Bierspielen an der Poolbar bereits am Vormittag für Stimmung. Danke, dass das Hotel diesen anspruchsvollen Einlagen betrunkener Zwölftklässler keinen Riegel vorgelegt hat, da wäre uns glatt etwas an Kulturverständnis für die kulturell hoch entwickelten Alpenländer entgangen. (Wobei die Deutschtürken im Nachbarzimmer mit Ihrem original Aisha auch einen Teil zur Völkerverständigung beigetragen haben. Zum Glück hat die Security nach Anruf bei der Rezeption umgehend reagiert. Aber fällt das noch unter "Unterhalteng"?) TOP3: Unterhaltsam waren allerdings die beiden Lifte - für die Anzahl der Urlauber auf 7 Etagen VIEL zu knapp. Und nicht synchronisiert, will heißen _vorsichtshalber drückt man die Halteknöpfe BEIDER Aufzüge, weil einer IMMER zu voll war. So darf die Gästeschaft der Etagen gerne mal eine längere Reise antreten, weil die Fahrstühle eben an jeder Rufposition anhalten, selbst wenn die rufenden Gäste bereits in die andere Kanzel gestiegen sind. Dumm gelaufen.