HVD Viva Club Hotel

Statt altbackenem, abgewohntem Balearen-Flair erwartet den Gast ein neues, frisch und modern eingerichtetes/ausgestattetes Hotel, das in dieser Form auch tatsächlich gut in die Gegenwart des Jahres 2019 passt! Die Gästestruktur ist relativ jung, vorwiegend deutsch und russisch/osteuropäisch, Englisch haben wir nur äußerst selten gehört. Trotz des geringen Durchschnittsalters waren grölende, männliche Saufgruppen zum Glück die absolute Ausnahme.

Wie eingangs schon erwähnt hell und modern. Nochmals Danke ans Hotel: Da es sich um unsere Flitterwochen handelte, hat man uns ein sehr hochwertiges Zimmer zugewiesen (Superior, oder schon Apartment, keine Ahnung, jedenfalls seeehr groß und lt. Plan das größte der ganzen Etage :-) ). Die Sauberkeit war tadellos und bis zum Wandfön alles da, was man sich wünschen konnte. Die Betten bequem, die Kopfkissen brauchbar (Zusatzkopfkissen im Schrank verfügbar), was will man mehr. Die Duschen in den Bädern sind komplett ebenerdig - das wirkt sehr nobel und ist zudem seniorentauglich, aber mir graut bei dem Gedanken, dass man da eines Tages bei Renovierungen alles wird aufstemmen müssen... Die Minibar war aus unserer Sicht überflüssig, zumal sie unangenehm laut war, was wir aber zum Glück beide ignorieren konnten. Mit Bier und Orangensaft (+ ggfs. Wasser) war sie schon etwas "speziell" gefüllt. Softdrinks (Cola) hätten wir evtl. angenommen (waren eh kaum auf dem Zimmer), so haben wir sie einfach ignoriert, ohne dass uns etwas gefehlt hätte. Etwas schade war, dass die Handtücher täglich gewechselt wurden, obwohl wir diese gar nicht auf den Boden gelegt hatten. Hier hätte sich der Room Service Zeit und Arbeit sparen können und zudem der Umwelt einen Gefallen getan. Wir hörten von einem anderen Paar, dass es ebenfalls trotz Aufhängens stets frische Handtücher bekam, nachdem es etwas Trinkgeld gegeben hatte.

Das Essen war ausgezeichnet, die Bewertungen hatten nicht zu viel versprochen. Die Bewertung gilt selbst vor dem Hintergrund, dass man sich meist nur auf 5-10% des Angebots konzentriert, eben je nach eigenem Geschmack. Leider konnte die Qualität erheblich schwanken: Gerade eben noch entnimmt man der einen Schale eines der schmackhaftesten Stücke Schweinefleisch, das man je in seinem Leben gegessen hat, nur um 10 Minuten später beim Nachschlag festzustellen, dass die Stücke alle so übel mit Fett durchzogen sind, dass man (heißt in dem Fall "ich") sie nicht anrühren mag. Das habe ich aber in so ziemlich allen Hotels auf der Welt erlebt, von daher ist das wohl einfach so. Im Massengeschäft können halt nicht alle Stücke "premium" sein. Die Ironie ist, dass ich sowieso lieber in der Strandbar beim warmen Essen zugeschlagen habe. Immer wieder gab es was Neues: Zusätzlich zum normalen Standard, der auch frisch belegte Pizza einschloss, gab es an unterschiedlichen Tagen mal Wraps, Popcorn, frisch zubereitete und frittierte Donuts (wer so'n Ding einmal frisch aus der Fritteuse gegessen hat, will nie wieder was anderes), ... Auch das Vanilleeis, mag es auch sehr weiß gewesen sein und somit im Verdacht stehen, hauptsächlich aus Aromen zu bestehen, zählte komischerweise zum leckersten Vanille-Eis, das ich je gegessen habe. Meine Highlights: 1. Das Gericht aus gebratenen Nudeln, Fleisch, Paprika, Zwiebeln und Gewürzen, abgerundet mit einer roten Soße, das vom (mutmaßlichen) Küchenchef des Hotels persönlich nachmittags in der Strandbar zubereitet wurde 2. Die Crème-Brûlée an dem einen Abend im Hauptrestaurant, die nach der aus einem dominikanischen 5-Sterne-Hotel die immerhin zweitbeste meines Lebens war 3. Das Schweinefleischgericht im Barbecue-à la carte-Restaurant Der ganz kleine Schatten: Kuchen waren mir mit der ganzen Creme darin immer zu mächtig, die habe ich nach Tag 1 nicht mehr angerührt. "Normalerer" Kuchen wäre auch mal schön gewesen (ist auf manchen Gästefotos vom Hotel auch zu sehen), aber es gab ja immer genug Anderes. Viele der Desserts basieren offenbar auf einer Art Eischnee. Das schmeckt prinzipiell gut und ermöglicht viele Variationsmöglichkeiten, kann jedoch schnell eintönig werden, wenn man die immer gleiche Basis herausschmeckt. Für unseren Kurzaufenthalt war das kein Problem, bei 14 Tagen könnte das anders aussehen.

Der Service war beispielhaft, freundlich und professionell. In den Restaurants wurde blitzschnell abgeräumt, ohne dass man jedoch Angst haben müsste, dass etwas abgeräumt wird, das man noch hätte essen wollen. Im Zweifel wurde auch nachgefragt, ob man den Teller mitnehmen darf. Ein leerer Seifenspender an der Wand der Dusche war nach Meldung bei unserer Rückkehr 2,5 Stunden später bereits wieder aufgefüllt. Ähnlich schnell war man mit einer Reklamation der Klimaanlage. Leider roch diese deutlich muffig und tat das bedauerlicherweise auch hinterher noch. Dafür hatte man zumindest die Unruhe im Gebläse beseitigt und bei der Gelegenheit auch gleich noch den Abzug des Badezimmers wieder gängig gemacht. Da wir wegen begrenzten Urlaubs nur eine knappe Woche da waren, war es nicht so schlimm. Trotz dieses Schönheitsfehlers halte ich es in der Gesamtbewertung nicht für so gravierend, dass man Punkte abziehen müsste, dafür war der übrig Service einfach zu gut. Das Personal an der Rezeption spricht u. a. gut deutsch.

Die Fahrt vom Flughafen dauerte geschlagene 1,5 Stunden, da man uns eine ausgedehnte Rundfahrt spendierte und erst als allerletztes ablieferte. Da kann das Hotel natürlich nichts für, grundsätzlich ist der Transfer in ca. 40 Minuten möglich, was absolut im Rahmen ist. Das Hotel liegt etwas am Rand des Goldstrands, was jedoch letztlich ein großer Pluspunkt war/ist: Man wird nicht mit Partytrubel und -lärm genervt, kann die Flaniermeile jedoch in wenigen Minuten zu Fuß erreichen. Die Lage ist insbesondere deshalb ein Pluspunkt, weil man dem sich daraus unvermeidlich ergebenden Minuspunkt (Distanz zum Strand) sehr geschickt begegnet: Von Juni bis etwa Mitte September steht den Gästen ein Hotel-Privatstrand zur Verfügung, der regelmäßig per Shuttlebus angefahren wird. DANKE, liebes Hotel-Management, dass ihr euren Gästen diesen tollen Service bietet, der sicher nicht ganz billig ist! Statt täglicher Abzocke durch Mieten für Sonnenschirme, Liegen und Toilettenbenutzung ist hier für die Hotelgäste ALLES inklusive! Selbst eine Snackbar ist vorhanden, die mehr als ausreichend ist, so dass man zum Mittag nicht ins Hotel zurückfahren muss - wie geil ist das denn? Da kann ich die Nörgler echt nicht verstehen. Ja, der Shuttle-Bus ist etwas älter und nicht klimatisiert, allerdings trägt er den besonderen Anforderungen Rechnung (Gäste mit ggfs. feuchter Badebekleidung, sandigen Schuhen, Luftmatratzen und sonstigem Strandspielzeug). Tipp: Strandutensilien können direkt am Hotelstrand kostenlos über Nacht eingelagert werden! Die Treppe zum Strand mag nicht die allerschönste sein, ist jedoch bei entsprechender Aufmerksamkeit überhaupt kein Problem. Personen mit schweren Gehproblemen mögen hier tatsächlich Probleme bekommen, müssten sich dann aber ganz allgemein fragen, ob Bulgarien/Goldstrand für sie wirklich der richtige Urlaubsort ist. Wer noch in der Lage ist, aufrecht durch Pudersand an einem Strand zu gehen, wird auch von dieser Treppe gewiss nicht überfordert werden. Einige der Liegen dürften mal ausgetauscht werden, die sind schon ziemlich durchgelegen. Inwieweit das Hotel darauf Einfluss hat, ist mir nicht bekannt, da ich hörte, dass der Strand nur angemietet ist. Am Hotel besteht das Problem, dass durch die Hanglage und das Hotel selbst der Pool schon am Nachmittag langsam in den Schatten wandert. Am Strand hat man von der Sonne länger was. Ausflüge haben wir keine gemacht - einzig die Jeep-Safari hätte uns angesprochen, aber eine solche haben wir 2016 schon vom Sonnenstrand aus gemacht. Dort war sie auch sehr schön, wenngleich viel vom Fahrer und dem Fahrzeug abhängt, in dem man landet.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Zum ersten Mal haben wir einen Hotelpool nicht genutzt, da wir jeden Tag am Strand waren. Die Animation haben wir fast nur abends mitbekommen. Animation und Abendprogramme sind immer Geschmackssache, wir fanden's insgesamt ok. Dass ein "normales" Hotel keine Weltstars aufbieten kann, dürfte klar sein. In den ersten Tagen waren Animation/Abendprogramm unangenehm laut, wir haben es auf den Stühlen vor der Bühne nicht ausgehalten und sind gegangen. Selbst in größerem Abstand musste man noch sehr laut sprechen, um sich unterhalten zu können. Glücklicherweise haben die Verantwortlichen das offenbar gemerkt, denn ab Tag 3 war es deutlich leiser und man konnte auch problemlos wieder vor der Bühne Platz nehmen.