Iberostar Waves Bahia

Das Hotel Iberostar Bahia ist das erste fertiggestellte Hotel eines Gesamtkomplexes dieser Hotelkette. Vom Stil her entspricht es weitgehend den All-Inclusive-Anlagen in der Dominikanischen Republik und Mexiko. Das Hotel ist noch recht neu und befindet sich daher in einem guten und gepflegten Zustand und besteht aus drei Gebäudeteilen, in denen sich die Hotelzimmer befinden. Alle drei Gebäude sind zur Landseite hin durch einen Restaurant-, Geschäfts- und Rezeptionstrakt miteinander verbunden, so dass man auch bei einem Regenschauer trocken zum Restaurant gelangen kann. Zur Meerseite hin ist der Kompex offen. Zwischen dem 1000er und 2000er Zimerbereich befindet sich der Animationspool; zwischen dem 2000er und 3000er Zimmerbereich der Ruhepool. Insgesamt liegt das Gebäude 2 daher am zentralsten. Direkt neben dem Hotel ensteht derzeit in nördlicher Richtung das Iberostar Samba. Die Rohbauarbeiten stehen scheinbar kurz vor dem Abschluss. Zwei Baukräne sind aber noch auf dem Gelände zu sehen. Mehr haben wir aber auch nicht von den Bauarbeiten mitbekommen. Die Baustelle ist mit einem recht hohen grünen Sichtschutz umgeben. Baulärm war nicht zu hören. Allerdings waren wir auch im mittleren Gebäudeteil unterbracht, der durch das Gebäude 3 von der Baustelle fast vollständig abgeschirmt wird. Die Altersstruktur der Gäste war buntgemischt: Kinder, junge Paare, Singles, Senioren. Wir haben dies als sehr angenehm empfunden. Eindeutig im Übergewicht waren spanisch- und portugiesichsprechende Gäste (ca. 60 %); ansonsten Deutsche (ca. 15 %), Franzosen (ca. 15 %) und Gäste aus anderen Nationen. Insbesondere am Wochenende wird das Hotel von brasilianischen Tagesgästen aus Salvador und Umgebung besucht. Die Brasilianer sind insgesamt sehr kinderfreundlich; dies gilt auch für dieses Hotel. Bei den Mahlzeiten wurden für kleine Kinder sofort Kinderstühle an die Tische gebracht. Falls die Eltern mal eine "Auszeit" brauchen, können die Kinder auch zu einer bestimmten Zeit gemeinsam mit dem Kinderanimationsteam essen. Mal abgesehen vom Strandbereich, der nur über eine Treppe zu erreichen ist, schien uns die Anlage behindertengerecht. Das allgemeine Preis/Leistungsverhältnis würden wir als gut bezeichenen; bei unserem Kurzfristangebot war es optimal. Wir können nur jedem Gast raten, die Hotelanlage auch bei einem Pauschalurlaub ein paar Tage zu verlassen, um dieses wunderschöne und interessante Land kennenzulernen. Außerdem sorgen ein paar Worte Portugiesich für große Freude beim Personal. Da macht es überhaupt nichts, wenn man noch viele Fehler macht. Besser als an der Bar "n Kaffe' und 'n Bier" zu bestellen und sich dann zu beschweren, dass das Personal keine Fremdsprachenkenntnisse hat... Für eine eventuelle Taxifahrt nach Salvador sollte man ein paar Tage vorher direkt mit einem Fahrer sprechen, der einen dann auch persönlich zur vereinbarten Zeit im Hotel abholt. Der Preis ist dann wesentllich günstiger als über die Buchung an der Rezeption. Zu unserer Reisezeit im April hat es während der zwei Wochen nur an zwei Tagen einige Male kurz geregnet. Ansonsten schien bei gut 30 ° C jeden Tag die Sonne mit ein paar Schönwetterwolken. Ein Reiseadapter ist auf den Zimmern nicht erforderlich. Die europäischen Stecker passen in die vorhandenen Steckdosen. Geld sollte man möglichst mit EC- oder Kreditkarte gleich am Flughafen oder in Praia do Forte aus dem Geldautomaten holen. Geldumtausch ist zwar auch im Hotel möglich; der Wechselkurs ist aber haarsträubend. Abzuraten ist auch davon, Dollarnoten mitzunehmen, da diese gegenüber dem Euro keinen Vorteil haben. Zusätzlich hat man hohe Wechselkursverluste durch den doppelten Umtausch. Mit Euros oder Dollars direkt kann man grundsätzlich in den Geschäften nicht bezahlen. Kreditkarten sind hingegen weit verbreitet. Wie bereits oben geschrieben, können wir das Hotel für die Kombination aus Bade- und Erlebnisurlaub uneingeschränkt empfehlen. Man muss sich im Klaren darüber sein, dass man innerhalb der Hotelanlage nicht Brasilien kennenlernt. Für einen solchen reinen Badeurlaub ist ohnehin wegen des besseren Strandes eher die Karibik zu empfehlen. Bitte ausreichend Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor mitnehmen! Die Sonne ist in Äquatornähe nicht mit Europa zu vergleichen. Man kann sich ungeschützt auch im Schatten verbrennen. Selbst vorgebräunt und bei unempfindlicher Haut ist ständiger Sonnenschutz unbedingt nötig.

Die Zimmer sind sehr groß mit zwei Kingsizebetten, Minibar (inklusive), einem Sessel und einem Sofa. Die Zimmerreinigung und Sauberkeit waren immer einwandfrei. Wenn man in einigen Bewertungen liest, dass sich Gäste über ein paar Schimmelflecken im Bad beschweren, sollte man zu Bedenken geben, dass in dieser Gegend das ganze Jahr über eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, so dass es häufig auch von den Hotelgästen (-> Benutzung der Klimaanlage auf dem Zimmer) abhängt, wie stark die damit zusammenhängenden Probleme werden. Ein Hygieneproblem besteht keineswegs! An einigen Abenden wurden während des Essen nochmals die Betten aufgeschlagen und wir fanden ein kleines "Betthupferl" auf unserem Bett. Gebucht hatten wir kurzfristig im Reisebüro ein normales Doppelzimmer. Zu unserer Freude wurden wir dennoch in der obersten Etage im Mittelgebäude unterbracht. Das Hotel hat auch noch Suiten, die direkt zur Meerseite gelegen sind. Ansonsten schienen sie etwas größer, in der Ausstattung aber den Doppelzimmern ähnlich.

Das Hotel verfügt über ein sehr großes Hauptrestaurant, das seitlich offen und daher nicht klimatisiert ist. Darüber hinaus gibt es ein japanisches (sehr gut), mediterranes (gut), brasilianisches (nicht besucht) und Gourmet-Restaurant (gut). Im Gourmet-Restaurant gibt es einen exzellenten Rotwein. Der ansonsten ausgeschenkte hat uns überhaupt nicht geschmeckt. Die Auswahl und das Qualtitätsniveau der Speisen und Getränke kam uns im Vergleich schwächer vor als in der Karibik. Deshalb vergeben wir hier keine Höchstnoten, wenngleich wir immer etwas leckeres gefunden haben. Deutlicher Kritikpunkt sind die Säfte beim Frühstück: Wenn man sich die zahlreichen Früchte auf einem brasiliansichen Markt ansieht, ist es unverständlich, dass die Fruchtsäfte entweder aus Konzentrat hergestellt oder zumindest extrem verdünnt werden. Hier waren wir etwas enttäuscht. Unbedingt probieren sollte man zum Frühstück Tapioca, eine typisch brasiliansiche Spezialität mit Kokos. Zum Mittagessen kann man ins Hauptrestaurant oder in eines der beiden Strandrestaurants gehen. Uns hat hier das große Strandrestaurant am besten gefallen, da man hier direkt aufs Meer sehen konnte, was vom Hauptrestaurant aus leider nicht möglich ist. Außerdem war das Angebot fast identisch mit dem Hauptrestaurant. Da zum Frühstück nur das Hauptrestaurant geöffnet hatte, konnte man leider auch nicht "am Strand" frühstücken. Scheinbar ein Geheimtip ist die Zigarrenbar, die etwas versteckt rechts neben der Lobbybar liegt: Eine tolle Atmosphäre! Perfekt für ein Gläschen vor dem Schlafengehen ;-) Die Diskothek haben wir nicht genutzt. Unseres Wissens sind hier die Getränke nicht inkludiert.

Auf den Check-in war das Hotel optimal vorbereitet. Dieser hat keine 5 Minuten gedauert, obwohl mit uns noch etwa 40 weitere Gäste gleichzeitig ankamen. Die Koffer wurden aufs Zimmer gebracht. Auch bei der Abreise konnte der Kofferservice bestellt werden. Dies haben wir aber nicht in Anspruch genommen, da die Wege doch sehr kurz sind. Meistens ist an der Rezeption jemand, der deutsch spricht, was wir nicht erwartet hatten. Auf Englisch kann man sich dort immer verständigen. Das Personal war immer sehr bemüht, alle Wünsche zu erfüllen. Eine telefonische Nachricht, die auf Portgiesisch für uns an der Rezeption hinterlassen wurde, erreichte uns allerdings nicht. Am Wochenende war jedoch zu beobachten, dass sich das Personal überwiegend um die brasilianischen Tagesgäste kümmerte. Möchte man sein Zimmer am Abreisetag länger als 12.00 Uhr nutzten, ist dies bei Verfügbarkeit für 20 Reais pro Verlängerungsstunde möglich.

Die Transferzeit vom bzw. zum Flughafen beträgt je nach Verkehrslage und je nachdem, wie viele Hotels auf dem Weg noch angefahren werden, zwischen 45 und 90 Minuten. Das Hotel liegt direkt am feinsandigen, aber nicht so hellen Sandstrand wie z. B. in der Karibik. Zum Schwimmen ist das Meer wegen der hohen Wellen und der starken Unterströmung nicht so geeignet. Das ist besonders für Kinder nachteilig. Eine herrliche Abkühlung ist aber unter der tagsüber ständig anwesenden Badeaufsicht dennoch ohne Weiteres möglich. Im Hotel selbst befinden sich ein Friseur, ein Juwelier und diverse kleinere Modeshops. Ansonsten gibt es in der direkten Hotelumgebung keine Einkaufs- oder Unterhaltungsmöglichkeiten. Die nächste Ortschaft Praia do Forte ist etwa 4 km entfernt und am Strand in etwa 45 Minuten zu Fuß zu erreichen. Der Landweg beträgt dorthin knapp 10 km. Eine einfache Fahrt mit dem Taxi kostet 20 Reais. Ein Besuch ist nicht zuletzt wegen des Projeto Tamar, der Schildkrötenstation zu empfehlen (Eintritt 8 Reais). Als besonders angenehm haben wir empfunden, dass der Ort nicht für den Tourismus "aus dem Boden gestampft" worden ist, sondern sich tatsächlich aus einem ehemaligen Fischerdorf entwickelt hat. Natürlich leben heute viele Einheimische vom Tourismus, aber die Ursprünge mit den Fischhallen sind noch deutlich zu erkennen. Im etwa 1 km langen Fußgängerbereich sind zahlreiche Boutiquen, Restaurants, Bars und Pousadas zu finden. Wir hatten dort auch nach Einbruch der Dunkelheit keine Bedenken hinsichtlich unserer Sicherheit. Bei der Bewertung der Ausflugsmöglichkeiten ist natürlich immer zu bedenken, dass Brasilien unglaublich groß ist. Entfernungen kann man leicht unterschätzen. Wir haben beispielsweise den angebotenen zweitägigen Ausflug nach Rio de Janeiro nicht mitgemacht, da uns dies wegen des notwendigen zweistündigen Fluges zu stressig geworden wäre. Wenn man möglichst viel vom Land sehen möchte, sollte man lieber eine Rundreise und keinen Pauschalurlaub wählen. Wir finden aber, dass das Hotel ideal für diejenigen ist, die Brasilien im Rahmen eines Badeurlaubs einmal kennenlernen möchten. Um aber nicht den ganzen Urlaub in der Hotelanlage zu verbringen (dort lernt man von Brasilien nicht sehr viel kennen), sollte man an dem ein oder anderen Ausflug teilnehmen. Besonders gut hat uns die Fahrt nach Cachoeira gefallen. Hier bekommt man einen wirklich guten Eindruck von Bahia. Zum Pflichtprogramm dürfte darüber hinaus eine Fahrt in die beeindruckende Stadt Salvador gehören. Für diejenigen, die des Portugiesischen mächtig sind, können wir nur empfehlen, direkt in Praia do Forte ein Taxi zu buchen. Für etwa 300 Reais wird man einen Tag in und durch die Stadt gefahren. Dabei sind die Fahrer stolz, uns "ihr" Land zeigen zu dürfen. Hier ist man etwas unabhängiger als mit einer Reisegruppe. Dennoch bieten diese beiden angeboten Ausflüge unserer Ansicht nach ein wesentlich besseres Preis-Leistungsverhältnis als wir es aus der Karibik gewohnt sind (jeweils mit authentischem und schmackhaftem Mittagessen).

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Wassersport ist aufgrund der hohen Wellen nicht möglich. Direkt neben dem Hotel befindet sich ein Golfplatz. Auch ein klimatisiertes Fitnessstudio mit Blick aufs Meer ist vorhanden. Einen freien Liegestuhl mit Sonnenschirm haben wir immer gefunden, wobei das Hotel wohl auch nicht komplett ausgebucht war. Getränke wurden teilweise auch zum Pool gebracht. Am und um den Animationspool herum gibt es ein umfangreiches Aktivitätsprogramm (Wasserball, Volleyball, Fußball, Schießen, Bingo, Darts, Hufeisenwerfen, Boccia, Portugiesichkurs etc.). Die Animateure sprechen größtenteils englisch, teilweise sogar ein wenig deutsch. Ruhesuchende, die nicht von den Animateuren angesprochen werden möchten, finden am Ruhepool ihren Platz. Abends gibts es bis 21 Uhr Livemusik an der Lobbybar von guter Qualität. Diese ließ leider bei den Abendshows deutlich nach. Hierbei handelte es sich überwiegend um etwas klamaukartige Shows wie z. B. "Miss Iberostar". Musicalausschnitte oder Ähnliches wurden nicht gezeigt.