Die vielen positiven Bewertungen in den einschlägigen Reiseforen waren mit ein entscheidender Grund für unseren Aufenthalt in dieser Hotelanlage. Iberostar bewirbt dieses Hotel auf der eigenen Website als wunderbare 5-Sterne-Anlage. Wir können diese Klassifizierung leider nicht nachvollziehen bzw. bestätigen - wohlwissend um die nicht einheitlichen nationalen bzw. internationalen Klassifizierungen. Und wir sind auch der Meinung, dass sich Iberostar mit dieser Auslobung nicht wirklich einen Gefallen tut. Es gibt sicherlich bessere Hotels im Portfolio an anderen Standorten. In welche Kategorie fallen dann diese - 7 Sterne? Wir waren gefühlt in einem 3,5 Sterne Hotel - Komfortklasse; das absolut stillose Niveau diverser Gäste wurde aber selbst dem nicht gerecht. Doch der Reihe nach. Unsere Ankunft am frühen Abend war zunächst vielversprechend. Wir wurden in der ansprechend gestalteten Lobby freundlich begrüßt und unserem gesonderten Zimmerwunsch "strandnah und oberste Etage" wurde entsprochen. Soweit so gut. In der Folge haben dann leider einige Misstände dazu geführt, dass wir unseren Aufenthalt dort nicht vollumfänglich genießen konnten und eine Weiterempfehlung von unserer Seite nicht ausgesprochen wird. Das Hotel ist (wie auch vielen anderen Rezensionen zu entnehmen) schon etwas in die Jahre gekommen. Trotz angeblicher Renovierung in 2011 merkt man dies dem Hotel an. Warum das Hotel augenscheinliche Mängel (z.B. bei den Strandduschen oder in unserem Fall einen völlig verkeimten und verklebten Haartrockner auf dem Zimmer) nicht behebt, bleibt ein Mysterium. Auch ist nicht nachvollziehbar, weshalb man seinen Gästen in den Wohnblöcken permanenten Blick auf unhygienische Matratzen-Lagerräume bietet, anstelle diese zu schließen. Da möchte man am liebsten fortan im Stehen schlafen... Die bepflanzte Außenanlage wird gepflegt und macht einen wirklich guten Eindruck. Wer bereits Resort-Erfahrung in Punta Cana hat, wird hier aber die in den Anlagen dort teilweise verbreitete üppigere Vegetation vermissen. Dafür ist diese Hotelanlage einfach zu überschaubar. Der Strand ist wenig klassisch karibisch. Puerto Plata befindet sich eben an der windigen Atlantikküste; dies sollte der vom puderweißen "Bacardistrand" träumende Tourist besser wissen, bevor er die Reise hierher bucht. Das Meerwasser war angenehm temperiert, aber alles andere als sauber (leider viel Seegras, abgestorbene Korallen- und Muschelteilchen sowie Plstikbecher etc.). Der Strandabschnitt wurde jeden Morgen gegen 7:00 Uhr vom angespülten Seegras befreit. Dass der Strand dennoch nicht traumhaft ist, liegt leider auch an den Gästen selbst. Zigarettenkippen, wohin man schaut (obwohl die weitläufig platzierten Aschebehälter vorhanden sind). Leere Trinkbecher werden ebenfalls gerne abseits der dafür vorgesehenen Sammelplätze abgelegt. Liegen gibt es in der Anlage genug - jedenfalls in unserem Urlaubszeitraum -, wenngleich auch ein Teil davon in einem eher schlechten Zustand ist. Dass einige der Liegen durchgelegen sind, dürfte im Besonderen wohl auch an den Gästen selbst liegen (wir haben selten so viele erschreckend übergewichtige Menschen auf einem Fleck gesehen). Abends werden die Strandliegen unter den Bäumen zusammengestellt, so muss morgens frischer Vogelkot entfernt werden...wohlgemerkt durch den Gast, denn die Liegen werden nicht gesäubert. Wie in vielen Hotels, werden auch hier mit Begeisterung frühmorgens zwischen 6 und 7 Uhr Liegen an den besten sonnengeschützten Plätzen reserviert und dann erst zum Teil 4-5 Stunden später von den betreffenden Herrschaften genutzt. Frühmorgens im Meer schwimmend ließ sich das bunte Treiben am Strand hervorragend verfolgen. In dieser Sportart sind augenscheinlich gar nicht mehr nur die Deutschen führend; vielmehr haben auch Briten, Russen und Nordamerikaner zwischenzeitlich Spaß daran. Zwar ist das Reservieren von Liegen eigentlich untersagt...getan wird dagegen seitens der Hotelbediensteten aber rein gar nichts. Den in den Bewertungen mehrfach erwähnten Ansturm der einheimischen Bevölkerung am Wochenende, konnten auch wir feststellen. Allerdings hat uns dies nur bedingt gestört, da wir uns vom Pool aus guten Gründen - dazu später mehr - stets fern hielten. Was uns sehr negativ aufgefallen ist, waren diverse ältere männliche Gäste in Begleitung sehr junger Dominikanerinnen. Da diese jungen Frauen (eigentlich eher Mädchen) offenbar offiziell im Hotel eingecheckt waren, muss davon ausgegangen werden, dass dort alles mit rechten Dingen zugeht. Bei uns (und auch anderen Gästen, mit denen wir gesprochen haben) hat dies aber in jedem Fall einen äußert fragwürdigen Beigeschmack hinterlassen. Im Übrigen haben wir auch von mehreren Stammgästen vernommen, dass dieses Hotel über die Jahre stark nachgelassen habe. Wir können dies nicht beurteilen, aber diese Eindrücke sind zumindest nachvollziehbar. AI ist ja zwischenzeitlich leider zum Standard geworden. Iberostar würde es aus unserer Sicht gut zu Gesicht stehen, dieses Konzept einmal zu überdenken. Der Aufenthalt in dieser Hotelanlage hat dazu geführt, dass wir künftig wohl nur noch Halbpension-Hotels buchen werden. Das AI-Angebot zieht augenscheinlich vor allem jenes Klientel an, welches es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Urlaubskosten durch maximalen Genuss von Alkohol und Snacks wieder herauszubekommen. Auch würde es dem Hotel gut zu Gesicht stehen, die eigens aufgestellten Regeln (z.B. Liegenreservierung, Oben-Ohne, Getränke im Pool, Bekleidung während der Mahlzeiten) zu überwachen und ggf. Maßnahmen zu ergreifen. Hier hat man sich offenbar nach und nach den Regeln der teilweise doch recht einfach gestrickten Gäste unterworfen. Eine Empfehlung können wir wie eingangs erwähnt für dieses "Hotelresort" leider nicht aussprechen.
Unser Zimmer (Standardzimmer) war für 2 Personen ausreichend groß. Schrank und Ablagemöglichkeiten waren vorhanden. Bügelbrett und Bügeleisen haben wir nicht genutzt. Einmal Tee zubereitet - hat geklappt. LED-TV mehr Schein als Sein - nur sehr pixeliger Empfang (in Deutsch nur DW-TV). Aber wer will im "Karibikurlaub" schon Fernsehen?! WLAN auf dem Zimmer (und auch in der sonstigen Anlage) nur gegen Bezahlung (teuer). Eigentlich ein Schwachpunkt, der allerdings auch sein Gutes hat - wir haben mal wirklich einige Tage komplett abgeschaltet! Für den Zimmer-Safe mussten wir nicht extra zahlen - hier hat das Hotel offenbar auf zurückliegende negative Kritiken reagiert. Die Minibar wurde mehr oder weniger täglich gefüllt. Wir hatten immer genug Wasser, die anderen Getränke haben uns nicht interessiert. Die bei der Ankunft flackernde Nachttischlampe wurde am Folgetag gewechselt. Der zeitgleich bemängelte total versiffte Haartrockner (verkeimt und verklebt) wurde zunächst einfach ignoriert. Am darauffolgenden Tag erhielten wir dann nach nochmaliger Reklamation einen mobilen Ersatz-Haartrockner. Neben der Klimaanlage, die beim Eintreffen sehr unangenehm roch (hat sich am Folgetag zum Glück etwas gelegt), haben die Zimmer sinnvollerweise auch einen etwas leiser arbeitenden Deckenventilator mit 3 Stufen. Unser Zimmer wurde jeden Tag an unterschiedlichen Uhrzeiten gereinigt. Ob an jedem Tag feucht gewischt wurde, können wir nicht beurteilen. Abends war das Zimmer auf jeden Fall soweit okay. Von porentief rein kann hier aber nicht die Rede sein! Natürlich finden auch wir ein zum Schwan gefaltetes Handtuch auf dem Bett ganz toll (vielleicht bedingt durch das tägliche Trinkgeld)...aber wichtiger ist für uns eben ein absolut hygienisch einwandfreies Zimmer. Hier jedoch muss man Abstriche in Kauf nehmen.
Die Qualität der Speisen war - wenn man auch hier die Messlatte 5 Sterne anlegt - durchaus in Ordnung. Vereinzelte Speisen waren sogar sehr gut. Kritisiert wird oftmals die fehlende Abwechslung; ist hier aber eigentlich nicht nachzuvollziehen. Niemand ist gezwungen, jeden Tag das Gleiche zu essen. Die Auswahl ist üppig und da sollte wirklich jeder Gast etwas finden. Serviert werden Speisen zudem eigentlich rund um die Uhr. Verhungern muss hier niemand - und das sieht vielen Gästen wie bereits erwähnt leider auch an. Die Getränke (inkl. Cocktails) sind auf AI ausgerichtet. Niemand sollte erwarten, dass sein Cocktail hier mit besonders viel Liebe und in höchster Qualität zubereitet wird. Viel Eis, Zucker und Billigalkohol. Freilich kann man gegen Bezahlung höherwertige Spirituosen, u.a. internationale Weine, erhalten. Es gab während unseres Aufenthaltes neben dem Büffetrestaurant zwei Alternativen, abends a-la-carte zu speisen. Im Poolrestaurant wechselten abends die Themen "Brasilianisch" und "Meeresfrüchte", darüberhinaus gibt es ein kleines Mexikanisches Restaurant. Ein weiteres Spezialitätenrestaurant (Japanisch) ist gerade im Umbau. Die in den Spezialitätenrestaurants angebotenen Speisen finden sich allerdings auch durchaus im Buffetrestaurant wieder - alerdings in legererer Atmosphäre (so zumindest die Theorie!). Wir haben es uns nicht nehmen lassen, das a-la-carte Angebot zu testen und waren schwer enttäuscht. Weniger durch die Qualität der Speisen als vielmehr durch das Ambiente und die Bedienung. In den Menürestaurants werden von den männlichen Gästen eigentlich "lange Hosen und geschlossene Schuhe" erwartet - so steht es zumindest in den Hotelanweisungen geschrieben. In der Realität sieht das anders aus. Wir konnten mehrere Gäste in T-Shirt (damit die zum Teil hässlichen Tattoos besser zur Geltung kommen), Badeshorts und Flip-Flops ausmachen. Unsere Rückfrage diesbezüglich an den "Guest Service" ergab ein überraschendes Feedback. Man habe seitens des Hotelmanagements "die Regeln etwas entschärft, da den Herren in langen Hosen meistens zu warm sei". Sorry, mir war in meinen langen Baumwollhosen nicht zu warm und jeder hat schließlich die Möglichkeit, etwas legerer im Büffetrestaurant zu essen (da nämlich wären kurze smarte Shorts offiziell erlaubt). Warm wurde mir erst, als mir einer der Kellner Chilli-Sauce auf meine helle Hose schüttete - leider im nicht von der Serviette geschützten Bereich. Wer nun meint, hier käme unmittelbar das Angebot der kostenfreien Reinigung, sei eines besseren belehrt. Noch wärmer wurde mir, als uns anstelle von zwei bestellten Gläsern Wein eine ganze Flasche (35 US$) in Rechnung gestellt wurde. Auch nach einer Beschwerde diesbezüglich bestand das Hotelmanagement am Ende auf die Zahlung - obgleich es ein "Missverständnis" einräumte. Für uns ein klares No-Go! Erlebnisgastronomie und Service sieht anders aus.
Hier muss zunächst angemerkt werden, dass wir eigentlich grundsätzlich nicht bereit sind, uns eine Standard-Serviceleistung zu erkaufen. Gerne geben wir Trinkgelder bei erbrachter überdurchschnittlicher Leistung als Wertschätzung, z.B. beim Kofferträger. Die Erfahrung hat uns aber gelehrt, bei der Zimmerreinigung etwas "in Vorleistung" zu treten, also besser gleich ein kleines Trinkgeld am ersten Tag und dann täglich (damit immer Handtücher da sind - hat trotzdem nicht an allen Tagen geklappt). Diese Handhabung von Trinkgeldern praktizieren allerdings nicht alle Gäste in dieser Form. So haben wir haben beispielsweise nicht wenige Amerikaner und Briten gesehen, die sich die Barkeeper/Kellner förmlich gekauft haben, um bevorzugt behandelt zu werden und gleich zahlreiche Biere oder Cocktails in einem Rutsch zu erhalten. Dieses Vorgehen führt leider dazu, dass die Bediensteten im Laufe der Zeit verständlicherweise konditioniert sind und "normale" Gäste dann gerne einmal übersehen. Dies gilt freilich nicht für alle Bediensteten. Es gibt auch durchaus einige Angestellte, denen ein Lächeln nicht nur beim Winken von Dollarnoten über die Lippen kommt. Eine sehr bemerkenswerte Erfahrung haben wir an einem der Tage beim Abendessen machen dürfen: In unserer ersten Urlaubswoche wurde eine Zufriedenheitsbefragung bei den Gästen durchgeführt. An diesem Abend waren wirklich sämtliche Bedienstete (Kellner, Köche, etc.) ausgesprochen freundlich und höchst motiviert. Getränke waren z.B. in einer halbe Minute am Tisch; sonst in kaum weniger als 5 Minuten. Kellner haben uns plötzlich freundschaftlich auf die Schulter geklopft, die sonst nur maulig durch die Gegend gerannt sind. Hier wurde bei der üblichen Personal-Vorbesprechung vor Eröffnung des Buffets ganz augenscheinlich die Devise ausgegeben, sich besonders gut darzustellen. Auf unsere objektive Bewertung des Gesamtaufenthaltes hatte diese Show jedoch keinen Einfluss (und wenn, dann eher negativ, weil wir derartige Schauspielerei nicht gutheißen).
Gute Anbindung zum Flughafen Puerto Plata (ca. 30 Min). Fluglärm weniger durch die sehr wenigen Linienflugzeuge am Tag als mehr durch die permanent über den Strand fliegenden Ausflugs-Helikopter. Das Hotel befindet sich außerhalb der Stadt. Direkt in Hotelnähe gibt es nichts wirklich Erwähnenswertes. Ausflüge werden indes zuhauf angeboten, im Hotel (teuer) sowie vor dem Hotel und am Strand. Souveniers und Massagen (ggf. als Alternative zum Hotel-SPA) gibt es in etwa 300 m Entfernung rechter Hand vom Hotelstrand. Suchen muss man diesen Ort nicht - mehrmals täglich wird man von den Strandverkäufern (Souveniers, Massagen, Ausflüge) angesprochen und gerne dorthin begleitet. Das nervt irgendwann gewaltig. Aber diesen Preis zahlt man für einen guten Liegeplatz am Strand. Offensichtlich hat das Hotelmanagement aber sein Einverständnis gegeben, dass die Hotelgäste im Bereich des Hotelstrandes proaktiv angesprochen werden dürfen. Das Wachpersonal an der Hotelstrandgrenze schreitet auf jeden Fall nicht ein. Für Strandspaziergänger: linker Hand ist am Ende des benachbarten Hotels Be-Live Schluss - danach folgt angeblich ein Slumbereich; nach rechts kann man etwa 1,5 bis 2 km gut am Strand flanieren.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Absolut durchschnittliches Angebot an Sport- und Poolaktivitäten für ein Hotel dieser Kategorie. Einen kleinen kostenpflichtigen SPA-Bereich gibt es auch. Details dazu kann man dem Hotelprospekt entnehmen. Wir wollten uns primär einfach nur erholen und haben deshalb stets einen möglichst ruhigen Platz am Strand gesucht - möglichst weit weg von jeglichem Halligalli. Die Poollandschaft ist eigentlich schön und ausreichend groß, aber aus unserer Sicht nur frühmorgens oder am Abend ein Hingucker. Tagsüber herrschen hier Bespaßung und "gute Laune". Wer sich hier erholen möchte, ist aus unserer Sicht eigentlich fehl am Platze. Spaß indes hat jeder, der den Trubel mag und es cool findet, Bingo zu spielen oder den lieben langen Tag an der Poolbar zu trinken. Und wem letzteres zu unbequem ist, der lässt sich halt seine Thermoskanne (offenbar ein neuer Trend) mit Bier füllen und trinkt bequem auf der Liege. Dann muss man seinen fettleibigen tätowierten, behaarten und schwitzenden Körper nur noch zu den Mahlzeiten (vormittags, mittags, nachmittags) ins optimal platzierte Poolrestaurant wuchten - und der Tag ist gerettet. Im Erst: was wir dort an geradezu grotesken Herrschaften gesehen haben, sucht seinesgleichen. Da laufen Leute herum, die sich nicht einmal zu den Mahlzeiten im Restaurant ein T-Shirt oder Hemd anziehen. Wir haben dies als ekelhaft und abstoßend empfunden. Aber dem Hotel scheint dies egal zu sein. Die Abendunterhaltung (Theater, Band) verdient eine besondere Anerkennung. Wirklich gelungen, aber von den Gästen augenscheinlich gar nicht wirklich gewürdigt.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 2 Wochen im November 2014 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Andreas |
| Alter: | 46-50 |
| Bewertungen: | 7 |

