ibis Styles Hotel Nice Centre Gare

Das ibis Styles Hotel Nice Centre Gare ist knappe 500 Meter vom Bahnhof entfernt und lässt sich auch vom Flughafen aus schnell erreichen. Bis zur Strandpromenade und den bekannten Attraktionen Nizzas muss man aber ein ganzes Stück laufen. Auf den offiziellen Fotos im Internet sah das Hotel richtig toll aus und die Bewertungen waren ebenfalls positiv. Darum viel unsere Wahl auf das Ibis Styles. So richtig gefallen hat uns der Aufenthalt aber nicht. Kein Total-Ausfall, aber zwischen Wunsch und Wirklichkeit klafft hier doch eine große Lücke. Das Zimmer war ganz okay. Mit Balkon und ein paar Design-Elementen. Das Bett mit gutem Schlafkomfort. Im Gegensatz zu den Internet-Fotos gab es kein Sofa und keine Sitzgruppe. Mit nur einem einzigen Stuhl wirkte der Raum äußerst karg. Selbst rudimentäre Dinge wie (farbige) Tassen oder Deko-Kissen (auf dem Bett) waren nicht vorhanden. Bei unserer Ankunft war das Zimmer zudem nicht komplett gereinigt. Die notwendige Problemlösung durch die Mitarbeiter keine Glanzleistung. Das Frühstück ebenfalls okay. Aber auch hier nur genug um satt zu werden. Pure Supermarkt-Ware. Nichts an das man sich nach dem Urlaub noch freudestrahlend erinnern wird. Fazit: Von der missratenen Problemlösung mal abgesehen ist das Ibis Styles auf alle Fälle noch empfehlenswert. Wir hätten jedoch deutlich mehr erwartet...!!!

Wir bekamen die Nummer 328 zugeteilt. Die Etage war gut mit dem Aufzug zu erreichen. Der Gang bis zum Zimmer aber unendlich lang. Und das auf Fotos recht nett anmutende Palmen-Muster an den Wänden haben wir nach zwei Tagen eher als Alptraum empfunden. Der richtige Schock kam aber nach dem ersten Betreten des Zimmers: Entweder war die Putzfrau zu eilig oder hatte keine Lust auf eine Komplettreinigung. Das Bett zum Teil aufgewühlt und nur halbwegs zurechtgezupft. Das Bettzeug nicht gewechselt. Auf dem Tisch lagen noch - gut sichtbar - alte Bordkarten der vorherigen Gäste. Das Welcome-Kärtchen und eine Tüte mit "Trolli-Süßigkeiten" jedoch schon auf und am Bett drapiert. Ein wirklich toller Empfang. Die umgehende Beschwerde an der Rezeption wurde nur mit einem Schulterzucken beantwortet. Denn unsere Anreise erfolgte gegen Mitternacht. Und da war schon keine Putzfrau mehr im Haus. Ein anderes Zimmer nicht verfügbar. Neue Bettwäsche durften wir wie in einer billigen Jugendherberge selbst aufziehen. Zum Glück war der Schlafkomfort im Doppelbett (zwei Kopfkissen, eine gemeinsame Zudecke) recht gut. Über den drolligen Designer-Nachttisch haben wir uns kaputt gelacht. Den hatten sicherlich schon etliche Gäste als Sex-Spielzeug missbraucht. Eine Sitzecke wäre nett gewesen. Außer einem Stuhl und einem gelben Plastik-Hocker gab es im Zimmer aber nur jede Menge Freiraum. Und für die Kleidung stand nur eine offene Mini-Garderobe parat. Kein Schreibtisch, kein Wasserkocher, keine Gläser, keine Mini-Bar, keine zentrale Deckenbeleuchtung. Die vielen Lampen allesamt schwache Funzeln. Immerhin gratis: Der Zimmer-Safe und eine Flasche Wasser. Der zweite Schock dann am frühen Morgen im Badezimmer. Die unschöne Dusche in einer Ecke vom Bad. Zum Boden hin ohne Abgrenzung. Aber mit Vorhang. Schon beim ersten, sehr sanften Zuziehen des Duschvorhangs krachte mir die gesamte Konstruktion auf den Kopf. Inklusive Decken-Halterung und Führungsschiene. Wir haben das Problem schnell selbst behoben. Mussten am Zustand der Führungsschiene jedoch feststellen, dass sich bereits mehrere Hobby-Heimwerker an der Reparatur versucht hatten. Beim Duschen stand übrigens stets das halbe Badezimmer unter Wasser. Ansonsten war das Bad okay, aber nicht sonderlich anheimelnd. Eher wie im Ibis-Budget. Simples WC, Mini-Waschtisch, Spiegel. Der Föhn nicht portabel an der Wand festgeschraubt. Die Schnur vom Haartrockner komplett in die Länge gezogen und bereits lädiert. Es gab zwei Handtücher und zwei Badetücher (täglicher Wechsel). KEIN Vanity-Kit. Am Waschbecken und in der Dusche jeweils ein Spender mit All-In-One Flüssigkeit zur Körperreinigung (Shampoo/Duschgel). Ganz nett: Große Fenster die tagsüber viel Licht ins Zimmer ließen. Und der kleine "Raucher-Balkon" mit Blick auf die Straße. Ein Stuhl auf dem ansonsten leeren und mit Plastik-Gras ausgelegten Balkon wäre nett gewesen.

Das Frühstück wurde in Form eines Buffets jeden Morgen im Restaurant des Hotels angeboten. Die Deko des Restaurants erinnerte ein einen "Diner" in Amerika. Es gab viele Sitzmöglichkeiten. Alles in schönen Pastellfarben gehalten. Alternativ konnte man das Frühstück auch draußen im "Hinterhof" des Hotels unter freiem Himmel einnehmen. Der Hinterhof war zusätzlich mit Kunststoff-Gras ausgelegt und mit Orangen-Bäumen bestückt. Das Buffet selbst...? Leider keine Glanznummer. In anderen Ibis Styles Hotels sind wir schon oft sehr positiv vom Frühstück überrascht worden. Hier war die Überraschung eher negativ. Einziger Pluspunkt: Das Personal hat bei aufgebrauchten Speisen immer schnell nachgelegt. So das man nicht hungrig bleiben musste. Warme Speisen...? Fehlanzeige. Selbst Standard-Kost wie Rührei, Bohnen, Speck und Würstchen waren nicht vorhanden. Es gab zwar eine Mikrowelle, aber die war eher für das Erwärmen von Baby-Brei gedacht. Kalte Speisen...? Yoghurt. Gleich fünf Sorten im Plastikbecher. "Frisch" aus dem Kühlschrank. Bananen, Äpfel und Kiwi. Geschnittener Obstsalat. Trockenpflaumen. Gurken und Tomaten (in Scheiben geschnitten). Hartgekochte Eier. Eine Sorte Aufschnitt (Wurst) und zwei Sorten Käse. Butter und Margarine. Cornflakes und Müsli. Nutella, Honig und Marmelade. Zwei Sorten Kuchen, Croissants, Schoko-Brötchen, Toast-Brot und Baguettes. Genug um satt zu werden. Aber nichts was einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Kaffee-Spezialitäten aus dem SB-Automaten. Tee, Wasser, Milch, Fertig-Saft. Nach all der Supermarkt-Fertigware gab es zumindest einen Lichtblick: Einen großen Automaten mit dem man frisch gepressten Orangen-Saft zubereiten konnte. Ganz ohne Aufpreis.

Check-In und Check-Out gingen recht zügig. Man wollte aber auf alle Fälle ein Kreditkarte und keine Bargeld-Kaution. Recht schnell und kostenlos war auch das Wifi-Internet. Der Computer in der Lobby war während unseres Aufenthalts kaputt. Wasser, Tee und Kaffee gab es "24 Stunden" gratis (an einem Tisch neben der Rezeption). Das Nacht-Personal war mit dem massiven Problem des nur zum Teil gereinigten Zimmers leider komplett überfordert. Gleichgültigkeit anstatt direkter Initiative war die Reaktion. Frische Bettwäsche bekamen wir nur nach mehrmaliger Aufforderung ausgehändigt und durften am Ende das Bett noch selbst beziehen. Erst nachdem wir das Problem beim Check-Out noch einmal vorgebracht hatten, bekamen wir (von einer Mitarbeiterin der Tagesschicht) nicht nur eine Entschuldigung, sondern auch 2000 Accor-Punkte als "Wiedergutmachung".

Das Hotel befindet sich in der Nähe vom Bahnhof in einer kleinen Seitenstraße. Es ist ein weißes, recht unscheinbares Gebäude. Bis zum Bahnhof läuft man knappe 5 Minuten. Von dort aus kann man sehr gut die Nachbarstädte besuchen. Cannes, Grasse oder Monaco sind optimal an den Zug- und Busverkehr angeschlossen. Vom Airport braucht man tagsüber KEIN Taxi um zum Hotel zu gelangen. Die Tram-Linie 2 fährt direkt vom Terminal 2 bis in die Innenstadt (ca. 30 Fahrminuten, 1,50 Euro pro Ticket/Stand Oktober 2019). An der Haltestelle "Jean Médecin" aussteigen. Dann sind es noch ca. fünf Gehminuten bis zum Ibis Styles. Einen Nachteil gibt aber. So sind in unmittelbarer Nähe vom Hotel keine touristischen Attraktionen zu finden. Nur ein paar Shops und kleine Supermärkte. Bis zur "Promenade des Anglais" und bis zur "Basilica Notre-Dame de Nice" läuft man ca. 10 Minuten. Bis zur Altstadt und zum Burgberg ca. 20 bis 30 Minuten.

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife