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Harald & Bettina (46-50)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Juli 2011 • 2 Wochen • Wandern und Wellness
Gutes Kurhotel
4,2 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr gut

Die familiengeführte Kurklinik Jantar Spa liegt normalerweise ruhig im schönen grünen Kurviertel von Kolobrzeg (ehemals Kolberg). Normalerweise - weil eigentlich überall in der Stadt gebaut und renoviert wird, so auch aktuell (Juli 2011) gegenüber im städtischen Kurmittelhaus. Jedoch fangen die Bauarbeiter erst um 8 Uhr morgens an und ab 18 Uhr ist auch wieder Ruhe. Vom sehr lauten Technosound beim Sunrise-Festival an der Seebrücke hörte man im Hotel nichts. Dafür beschallt jeden Tag von ca. 15 - 22 Uhr der Tanzschlager aus dem nahen Waldstück das Kurviertel. Die Reiseveranstalter klassifizieren das Hotel mit 3,5 Sternen, jedoch sind am Haus keine Sterne zu sehen. Wenn man drei Sterne hat, zeigt man die doch auch gewöhnlich!? Das Jantar Spa setzt sich aus drei ehemaligen, miteinander verbundenen Seebädervillen zusammen und ist von außen wie innen sehr gepflegt und stilvoll eingerichtet. Es gibt ein Haupthaus mit großer Rezeption, Restaurant und dem Spa-Bereich, sowie ein Nebengebäude mit eigenem Eingang, kleiner Rezeption und dem Schwimmbad. Durch den Wellnessbereich im Keller kann man von einem in das andere Gebäude gehen. Die Gäste im Haus waren ausschließlich Polen und Deutsche, wobei sich die polnischen Gäste in der Mehrheit befanden. Die meisten Gäste waren Senioren, es gab wenige Gäste mittleren und jüngeren Alters. Einige Familien mit Kindern fanden sich auch ein. Man kann zwischen Halb- und Vollpension wählen. Die öffentlichen Räume im Hotel machten einen sauberen Eindruck. Im Lobbybereich und dem Café gibt es kostenloses W-LAN. In unserem Zimmer Lux, was sich im Nebengebäude im EG befand, hatten wir auch vollen W-LAN-Empfang. Das ganze Haus ist ringsum mit Überwachungskameras ausgestattet. Ein schwerer Sicherheitsmangel sind die festgebundenen und verkeilten Brandschutztüren im Kellergeschoss. Hier sollte die Hotelleitung umgehend Feststellanlagen mit Rauchmeldern nachrüsten, so dass die Türen weiterhin offen sind und im Brandfall automatisch schließen. Tipps: Am Wegende in Richtung Meer liegt direkt am Strand ein kleiner Schnellimbiss, in dem man günstig ein gezapftes Bier bekommt und von dessen unterer Terrasse aus man schön den Sonnenuntergang über dem Meer beobachten kann. In der Altstadt, unweit vom Rathaus, sollte man unbedingt einmal im Henkerhaus (Domek Kata) gegessen haben. Sehr gutes Essen, tolles Ambiente und perfekter Service zu günstigen Preisen. Alles wird frisch zubereitet, daher etwas Zeit mitbringen. Trotz Mängeln bei der Sauberkeit in Zimmer und Bad empfehlen wir das Kurhotel weiter, da es für polnische Verhältnisse schon einen gehobenen Service bietet und von der Lage her optimal liegt - nämlich sehr kurze Wege zum Strand, Hafen und auch in die Altstadt.


Zimmer
  • Eher schlecht
  • Wir hatten ein großes, schmales “Doppelzimmer Lux” in L-Form mit hoher Decke und schönem eigenen Balkon. Farblich war es geschmackvoll eingerichtet und besaß ausreichend Stauraum. Ausgestattet mit einem kleinen Kühlschrank, Sat-TV, Telefon, Wasserkocher und einem ausreichend großen Safe deutscher Produktion. Im Doppelzimmer Lux gibt es zudem kostenlos Bademäntel. Zwei Campingstühle für den Strand stehen auch zur Verfügung. Die Doppelbetten stehen nicht wie in der Beschreibung nebeneinander, sondern hintereinander als Einzelbetten, was sich negativ auf die Bewertung auswirkt.. Für das Nebeneinanderstellen ist der Raum zu schmal. Eine Klimaanlage gibt es nicht. Das innen liegende Bad ist ziemlich klein. Es gibt so gut wie keine Ablagemöglichkeiten im Bad. Die allgemeine Sauberkeit von Bad und Zimmer kann man als mangelhaft bezeichnen. Die Möbel waren in einem guten Zustand.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Das Restaurant ist hauptsächlich auf die älteren Gäste mit Vollpension ausgerichtet. Morgens gibt es ein üppiges Frühstücksbuffet was keine Wünsche offen lässt. Von Eierback, Bacon, Würstchen, in Butter gebratenen Pilzen über eine große Auswahl an schmackhaften Wurst- und Käsesorten, bis hin zu den vielfältigen Süßspeisen und Müsli wird neben mehreren verschiedenen Sorten Brot und Brötchen alles geboten. Dazu eine große Auswahl an frischen Gurken, Tomaten, Oliven usw. Mittags gibt es für die Vollpension-Gäste zwei Gerichte zur Auswahl, die immer Fleisch in Form von Braten, Schnitzel o.ä. beinhalten. Die meist jüngeren Halbpension-Gäste wie wir haben da das Nachsehen, da es abends in Sachen Fleisch sehr dürftig aussieht. Sehr positiv sind die original polnischen Suppen, von denen abwechslungsreich jeden Abend eine andere gereicht wird. Keine Fertigsuppen, sondern richtig schmackhaft selbst gemacht - für Suppenliebhaber perfekt. Negativ ist: Jeden, aber auch fast jeden Abend gibt es fettige Kartoffelspalten, mal mit Würstchenstücken, mal mit frittierten Mortadellascheiben und ab und zu mal Nudeln und Fisch in Soße. Das ist abends alles an warmen Essen. Dazu findet man natürlich die üblichen Brotbeilagen und Salate fürs Abendbrot, was den Vollpension-Gästen auch genügt. Wenn man wie wir tagsüber nur mal etwas Obst oder mal ein Brötchen isst, bekommt man den ganzen Aufenthalt lang praktisch gar kein richtiges Fleisch zu essen. Gewöhnungsbedürftig ist auch, dass man den Tisch am ersten Tag zugewiesen bekommt und den bis zum Schluss nehmen muss. Bei der Auswahl der Tischnachbarn wird nur auf die Nationalität geachtet, das Alter spielt keine Rolle. So sitzen dann schon mal Zwanzigjährige mit Neunzigjährigen zusammen, die normalerweise nicht so viel gemeinsame Themen haben. Kostenlos zu trinken gibt es abends Tee, wobei man sich die Sorten selbst aussuchen kann. Ebenso kann man sich ein Bier, Wein, Cola oder andere Getränke bestellen und anschließend an der Bar bezahlen. Die Küchenmannschaft überraschte uns anlässlich eines Geburtstages zum Abendessen mit einem schön gedeckten Tisch mit einer Kerze und Blumen, sowie als Highlight mit einer extra gebackenen Geburtstagstorte. Alles macht einen sauberen Eindruck, es gibt typisch polnische Kost und durch die Abtrennung in mehrere kleine Räume ist der Geräuschpegel auch niedrig. Das Jantar Spa hat gegenüber der Hauptrezeption eine kleine, gemütliche Café-Bar mit einem sehr schönen angeschlossenen Wintergarten. Darin kann man bei intensiver Sonnenbestrahlung wegen fehlender Beschattung leider kaum sitzen. Die Preise sind aus deutscher Sicht günstig.


    Service
  • Eher schlecht
  • Die Zimmerreinigung ist mangelhaft. Zwei Mal in der Woche werden die Handtücher und einmal pro Woche die Bettwäsche gewechselt. Im Bad wurden die Fliesen augenscheinlich schon wochenlang nicht mehr abgewischt. Die Unterseite der Klobrille war bei unserem Eintreffen schon dreckig und wurde in den 14 Tagen auch nicht gereinigt. Der Fußboden im Bad wurde in den 14 Tagen unseres Aufenthaltes nicht einmal gewischt. Die Badezimmertür ist vor lauter Dreck total klebrig im Griffbereich. Einmal pro Woche wird der Teppich gesaugt. Staubwischen findet während des Aufenthaltes nicht statt. Der Balkon wurde in der ganzen Zeit nur einmal gereinigt und die Blumen gegossen. Die Geranien auf dem Balkon verloren massenhaft Blüten, die nicht entfernt wurden. Wenn wir nicht die verblühten Stengel entfernt und die Blumen in den heißen Tagen gegossen hätten, sähe es vermutlich schlecht aus mit der Blumenpracht. Das Personal ist durchweg freundlich und hat ausreichend deutsche Sprachkenntnisse. Um die Reklamation einer defekten Beleuchtung im Bad wurde sich zwei Tage, trotz wiederholter Erinnerung, nicht gekümmert Jeden Morgen liegen an den beiden Rezeptionen zwei polnische und eine deutsche Zeitung kostenlos aus. Leider bekommt man im Jantar Spa nur die deutsche “Blöd”-Zeitung. Im großen Kaufhaus Hosso (beim Rathaus) gibt es die FAZ, den Spiegel und den Fokus im ‘InMedio’ zu kaufen.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Bis zum Strand sind es etwa 150 m. Man durchquert einen schmalen Waldgürtel, in dem man parallel zur See breite Wander- und Radwege findet und befindet sich schon am schönen 6 km breiten Puderzucker-Sandstrand. In der Hochsaison kann man bei schönem Wetter den Strand schon ein wenig mit Rimini vergleichen, aber jeder findet noch einen Platz. Die einheimischen Badegäste brauchen viel Platz, da es in Polen üblich ist, seinen Liegebereich großräumig mit einem Windschutz aus bunter Folie abzustecken. Wenn man am Strand ca. 10 Min. nach links (Richtung Westen) geht ist man schon am Leuchtturm und im Hafen, von wo aus Ausflugsboote ablegen. Geht man vom Hotel aus in Richtung Innenstadt (Süd-Ost) findet man nach ca. 250 m eine Fußgängerbrücke über die breiten Bahnschienen, die die Stadt praktisch vom Kurviertel trennen. Von da aus erreicht man in ca. 5 Min. schon die Altstadt mit Rathaus, Kathedrale und Nightlife. Gleich in einer Nebenstraße vom Jantar Spa befindet sich ca. 100 m entfernt ein rund um die Uhr bewachter Parkplatz. Im Kurviertel gibt es einen kleinen Supermarkt, der allerdings auch eine sehr begrenzte Auswahl hat. Wenn man über die Fußgängerbrücke und dann gleich ca. 100 m nach links geht, findet man einen günstigen Supermarkt mit einer großen Auswahl an Speisen, Getränken usw. vor.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Wellness
    • Sport

    Der Behandlungsbereich ist sauber und das Personal ist freundlich. Wir hatten jeweils zwei Behandlungen/Tag. Wir bekamen vom Arzt Reizstrom, Wassergymnastik, Moorpackungen und klassische Rückenmassage verordnet. Die ´Streichelmassagen´ waren semiprofessionell und ließen zu wünschen übrig. Die anderen Therapeuten machten ihre Sache gut, wobei man zum Auflegen von Moorpackungen und dem Anlegen von Kontakten für Reizstrom nicht über besondere Fachkenntnisse verfügen muss. Sehr gut war die Wassergymnastik.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr gutHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
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    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im Juli 2011
    Reisegrund:Wandern und Wellness
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Harald & Bettina
    Alter:46-50
    Bewertungen:91