Kuzikus Wildlife Gästefarm

Zunächst wirkt Kuzikus etwas schlicht, eher Farm als Lodge, und wir fühlten uns mangels Rezeption/Empfang und Einführung der Gäste zu Beginn etwas verloren. Seine Schönheit entfaltet Kuzikus dann aber nach und nach – und zwar gewaltig! Es gibt so viel zu unternehmen, zu lernen und zu entdecken, dass aus unserer Sicht ein längerer Aufenthalt absolut empfehlenswert ist (wir waren zunächst 10 Tage dort und hatten auch nur diesen einen Aufenthalt dort geplant, kehrten dann aber nach einer Unterbrechung von 2 Tagen zurück, ließen die weiter gebucht gewesenen Unterkünfte verfallen und blieben nochmals 4 Tage). Uns hat das wissenschaftlich-biologische Konzept der Brüder F. und Berend R. schwer beeindruckt und begeistert. Man sollte sich daher für die angebotenen Exkursionen (nicht nur die explizit als Exkursionen angebotenen Aktivitäten, sondern jeder Gamedrive und jede gemeinsame Mahlzeit waren beste Wissensvermittlungen) unbedingt und ausreichend Zeit nehmen. Sehr gut gefallen hat uns, dass es für die Aktivitäten und Unternehmungen keine festen Zeiten gibt, sondern alles vor Ort flexibel gehandhabt wird. Einen besseren Einblick in die Natur, deren Symbiosen, die aktuellen Herausforderungen eines Wildlife-Naturschutzgebietes und natürlich des Rhino-Aufzuchtprogrammes kann man mutmaßlich nirgendwo sonst bekommen. Und Nashörner zu Fuß, geführt von Buschmännern, unbemerkt aufspüren und beobachten zu können, waren für uns unglaubliche Erlebnisse. Dieser Aufenthalt (unser 10. im südlichen Afrika) wird uns als viel naturnaher und erlebnisreicher als unsere vergangenen Reisen in Erinnerung bleiben. Und auch als sehr meditativ: denn wir nutzten öfters die Möglichkeit, alleine stundenlang (mit Lunchpaket und Stühlen) nahe an Wasserstellen im ebenerdigen Gebüsch versteckt anzusitzen und von dort die Tiere zu beobachten. Wir fühlten uns mittendrin in der traumhaften Natur der Kalahari und deren Bewohnern und nicht nur auf der Durchreise. Safari hautnah, echt (keine Tiere in Gehegen) und nicht nur vom Auto aus. Einst mag Kuzikus noch Jagdfarm (wie viele in Namibia) gewesen sein, das ist Kuzikus aber längst nicht mehr. Wir wären sonst nicht geblieben, denn für Trophäenjagd fehlt uns jegliches Verständnis und Berührungen mit Trophäenjägern hätten wir nicht akzeptiert. Was wir uns für einen perfekten Aufenthalt noch wünschen würden wäre: dass vegetarische Kost nicht nur aus Beilagen besteht, auch im Übrigen vielseitigeres Essen (vom Wildfleisch abgesehen, das nicht besser zubereitet werden kann. Und auch auf Unverträglichkeiten und andere Wünsche wird sofort eingegangen), Grillabende, Nachmittagskaffee nicht erst ab 15.30 h und dass vor den Lüftungsschlitzen in den Zimmern Insektenschutz angebracht wird. Und was noch ganz besonders hervorgehoben werden muss: die Warmherzigkeit und das soziale Engagement der Familie Reinhard. Ihr Tun und Wirken gilt nicht nur dem Erhalt der Natur, sondern auch der Ausbildung und Förderung ihrer (einheimischen) Angestellten. Wir wollen daher unbedingt und bald wiederkommen! Wir vermissen euch schon sehr – angefangen vom Frühstück mit Blick auf das Wasserloch über den Sundowner, den abendlichen Gesprächen am Lagerfeuer bis hin zur Wärmflasche im Bett!

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