- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Schade ums Ladonia! Vorweg: wir sind seit Jahrzehnten und jährlich Türkei- Urlauber und nicht anspruchsvoll, kennen die bescheidenen Renovierungskünste und genießen die türkische Gastfreundschaft, die sich normalerweise durch ausreichendes, freundliches, präsentes Personal und großzügiges Verpflegungsangebot auszeichnet. Wir sind im Mai 2019 dort gewesen und haben versucht, einen vor saisonalen Charakter einzubeziehen. Aber dieses Ladonia hat uns schlichtweg enttäuscht. Ein liebes Ehepaar hat seit 20 Jahren Langzeiturlaube im Ladonia verbracht, ist zutiefst betroffen und wird dort nie wieder einkehren. Die Lage ist fantastisch, leider steckt überhaupt kein Herzblut in der Bewirtschaftung. Das Hotel mutiert lieblos zum Durchgangslager und ist extrem einsparversiert. Fast sehnsüchtig haben wir an die anderen uns bekannten Hotels in und um Kusadasi gedacht. Das neue Management beteuert, in der Renovierungs- und Verbesserungsphase zu sein. Tatsächlich ist an den Hauptaufenthaltsorten der Gäste vieles kaputt und wird nicht repariert. Unter anderem funktionierten von drei - auch notwendigen - Fahrstühlen nur einer und das über 10 Tage. Das Leitungspersonal läuft sämtlich erhaben und unnahbar durchs Hotel, sieht keine Mängel bzw. stellt nicht ab. Ein Mann stolziert lächelnd mit einem Notizbuch durch das Hotel, soll wohl Mängel erkennen.... Das zu wenige arbeitende Personal ist oft ungelernt, total überfordert und wird nicht angeleitet. Eine erfahrene Barfrau versuchte verzweifelt, die Leitungsebene zu sensibilisieren. Ein neuer Oberkellner erbarmte sich dem überforderten Abräumpersonal und wies behutsam ein.
Die Zimmer haben Standardgröße. Stauräume sind im Schlafbereich mehr als ausreichend vorhanden, viel zu wenig dafür im Bad. Flachbild- TV- Gerät ist mit fünf deutschsprachigen Sendern fest vorprogrammiert. Für den Safe kann man kostenlos einen Schlüssel an der Rezeption empfangen. Man gewöhnt sich daran, keinen Balkon zu haben. Die Aussicht entschädigt allemal. Im Vorfeld hatten wir per Mail um Meerblick angefragt und schnell bestätigt bekommen. Die Matratzen sind klasse.
Siehe Service.
Das Rezeptionspersonal war in jeder Schicht ansprechbar und sehr freundlich. Das Leitungspersonal tauschte sich behände aus, hat aber offensichtlich nicht die allgegenwärtigen Mängel zum Thema gehabt und jene geschweige denn abgestellt. Der Geschäftsführer wies einmal einen Restaurantchef an, Müllberge hinter einem Tresen entfernen zu lassen. Dieser reagierte zunächst gar nicht, um am nächsten Tag dann doch beseitigen zu lassen, bevor der Geschäftsführer eventuell doch darauf zurückkommen könnte. Barpersonal wirkte zeitweise nicht nett, weil einfach Verständigungsschwierigkeiten zu Missverständnissen führten. Missmutig war man, wenn wir gebeten hatten, dass zumindest beim Essen der Wein und das Wasser in Gläser eingeschenkt und nicht in Pappbecher. Letztere sind ein Phänomen gewesen, als dass auch im Lobby- Bereich, im Restaurant und an den Bars Kaffee und dergleichen von Automaten eben in Pappbechern nur erhältlich waren. Getränke hat man sich überall - auch im Restaurant - selber von der Bar geholt. Das Reinigungspersonal für die Zimmer war ebenfalls zu wenig vorhanden. Unsere Putzfrau war sehr lieb, hatte aber über Tage nicht mal Zeit Staub zu saugen. Toilettenpapier musste man sich oft aus deren Lager oder vom Reinigungswagen beschaffen. Im Restaurantbereich wurde zwar zwischen den Tischen und Büffets ständig gereinigt. Gleichwohl lag hinter den Anrichten überall Besteck, Müll und Dreck. Stühle wurden nie gereinigt. Dies galt besonders den Terrassenbereichen. Wenn man um Papiertücher bat, um selber zu reinigen, wurde man nur ungläubig angeschaut. Die Räumlichkeit hallte extrem. Im Restaurant ging es zu wie in einer Bahnhofsmission. Die Tagestouristen erschienen Busse weise, stürmten ins Restaurant, um sich dann lautstark am großen Drängeln zu beteiligen. Unkultiviertes Verhalten gewisser Osteuropäer tat sein Übriges. Offensichtlich darauf ausgerichtet, gab es jeden Abend und Mittag gleiche Grundessen, die Beilagen variierten. Immer wieder sind Lebensmittel aufgefallen, die nur für den ersten Zugriff Weniger bestimmt waren und nicht nachgefüllt wurden. Das Essen ist teilweise in Gegenwart der Gäste bereitet worden, erkaltete aber sofort auf den Blechen, für die keine Wärmeplatten vorgesehen waren. Die Tische hatten zumeist einen Camping- Charakter. An diagonalen Tischbeinsystemen stieß man sich ständig. Zerfetzte Sperrholzplatten darauf wurden mit Tischdecken kaschiert, die durchaus auf einer Seite den Boden berührten und andererseits die besagten Platten freilegten. Rundtische, die vier einzeln stehende Beine hatten, sind so eingedeckt worden, dass man ein Tischbein ständig zwischen den eigenen Beinen hatte. Nach einigen Tagen sind dann die verdreckten Tischdecken gegen zerlöcherte ausgetauscht worden. Wahllos zusammengestellte Stühle gefielen auch nicht durch gelöstes Polstermaterial. Wir reden nicht von einzelnen Möbelstücken - das war Standard. Besteck gab es teilweise vollständig an den Tischen und in allen Größen und Varianten gleichzeitig. Ansonsten verbrachte man auch Zeit, sich alles zusammenzusuchen. Die Abräumwagen waren total verrostet, dreckig und quietschten extrem laut. Zu jeder Mahlzeit lief in kurzen Sequenzen überlaute Violinen Musik, die nicht nur nervte, sondern auch für Beerdigungsatmosphäre sorgte.
Man erreicht das Hotel nach einer Stunde Fahrt vom Flughafen Izmir aus. Zu Fuß ist man nach 20 Minuten vom Hotel aus im Hafenbereich von Kusadasi. Ein Dolmus kostet ca. 75 Cent. Das Hotel steht allein oberhalb einer Felsenbucht. Das mittlerweile total zugebaute Areal hat überhaupt keinen Einfluss auf die tolle Aussichtsmöglichkeiten des Ladonia. Man nutzt einen Fahrstuhl oder herrliche Gartentrassen, um an den Strand zu gelangen. Dieser besteht aus einem etwa 20 Meter langen Sandstreifen und Betonstege als Liegemöglichkeiten. Integriert ist eine Tauchschule. Soweit so gut. Eine völlig herunter gekommene "Poolbar", ekelhaft verdreckte Toiletten und extrem verletzungsgefährdende Gehflächen sind leider Tatsache!! Eisenbewährungen ragen überall aus dem Boden, Planken sind lose, Schrauben luken heraus, verrosteter Stacheldraht erscheint nicht romantisch. Ein Steinschlag aufgrund eines kleinen Erdbebens hat einen Betonsteg entzweit, der aber nicht repariert wird, obwohl die Tauchschule die Gefährlichkeit ungehört anprangert.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Der Poolbereich hat einen Bereich, der für Stimmung sorgte, engagierte Animation und wirklich tolle, tolle abwechslungsreiche internationale Musik wurde geboten. Eher als Ruhetypen hatten wir auch Rückzugsmöglichkeiten (Ruhe Pool, Terrassen, Lobby)
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Mai 2019 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Sabine und Manfred |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 4 |