- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel selbst ist in einem verschachtelten mehrgliedrigen zweistöckigen Gebäude, teils mit Fachwerkarchitektur, untergebracht. Es ist mit einigem Aufwand hergerichtet, wirkt aber mitunter etwas pimpelig im Stil. Es gibt einen großen Einfahrtbereich, der jedoch von einem Bus mit Anhänger und einem Auto total versperrt war, als ich ankam. Das Hotel ist ein beliebtes Ziel von Busreisen, so daß entsprechend einfacheres gesetzteres Busreisepublikum dort anzutreffen war. Der Eingangsbereich ist klein, gemütlich gestaltet aber eben kein sehr eleganter Stil. Überall hängen Bilder, es gibt viel Stoff und Tüll und kitschige Tapeten. Hinter der Rezeption gab es einen Sitzbereich. In einem kleinen Raum vor einer der Treppen gab es einen PC mit Drucker. Gänge führen dann zu den Zimmern. Es war etwas verwirrend, ich mußte mich immer wieder aufs Neue orientieren. Es gab zwei Treppenhäuser und einen kleinen Lift. Die Gänge und Treppenhäuser waren ebf. mit Teppichen ausgelegt, sowie mit Bildern und kitschigen Tapeten versehen.
Mein Zimmer lag im ersten Stock. Es war relativ geräumig mit breitem Bett, offiziell als Doppelzimmer zur Einzelnutzung gebucht, faktisch aber ein Einzelzimmer, wenn auch ein angemessen großes. Es hatte einen grauen Teppichboden, was grau und weiß in einem Antik-Stil gehalten, wirkte aber ebf. etwas kitschig. Es gab auch ein grau bezogenes großes Sofa zum Sitzen und einen sehr kleinen Sekretär, den man leidlich als Schreibtisch nutzen konnte; für mich von der schreibenden Zunft nicht ausreichend. Das WLAN funktionierte indes gut auf dem Zimmer. Das Zimmer hatte zwei Heizkörper, die hinter einer Holzverkleidung bzw. dem Sofa versteckt waren. Vermißt habe ich: einen Kühlschrank/eine Minibar, Notizzettel/Papier und Stift, Bademantel und Slippers. Letzteres war zwar an der Rezeption erhältlich, kosteten jedoch 7 bzw. 1,50 Euro Miete, was ich dreist fand. Es gab keinen Wasser-/Teekocher auf dem Zimmer. Das Zimmer war hellhörig. Ich hörte Gepolter und Stimmen aus anderen Zimmern. Das Bett war nicht so bequem, wie ich es gewünscht hätte. Insgesamt vier Kissen, die jedoch nicht so gut gefüllt bzw. weich waren, so daß ich mit Kopfschmerzen aufgewacht bin. Störend auch, daß man offenbar die früher vorhandenen Rolläden entfernt hat. Das Zimmer war so nicht ganz abdunkelbar. Das Zimmer hatte zwei Fenster; bei dem Doppelfenster ließ sich ein Teil ganz öffnen, das Einzelfenster ließ sich ebf. ganz öffnen. Der Blick fiel in einen Garten und auf einen gegenüberliegenden Spielplatz bzw. eine Wohnstraße. Das Bad war recht klein, mit sehr kleinem Waschbecken, enger Duschkabine und WC. Es war minimal ausgestattet, nicht sehr modern. Es gab keine Mischhähne. Es gab zusätzliche Pflegeprodukte im Bad.
Das beste Restaurant vor Ort dürfte jenes des Hotels sein. Im Erdgeschoß gab es ein sehr schönes Restaurant in einem Raum mit vielen Holzbalken. Vor dem Hoteleingang gab es zudem eine Freischankfläche. Das Restaurant ist unter der Woche mittags geschlossen. Die Tische waren stilvoll gedeckt. Es waren nur wenige Gäste in dem Restaurant, diese machten aber ebenfalls einen eher einfachen Eindruck. Es gab z.B. Jakobsmuscheln und Maispoularde. Essen hat gut geschmeckt. Das Personal hatte offenbar nicht einmal Allgemeinbildungskenntnisse über Wein, war aber im übrigen sehr freundlich. Störend fand ich die offene Tür im Restaurant, was zu Zugluft führte und meine Erkältung verstärkte. Ebenfalls im Erdgeschoß gab es einen Frühstücksraum, der gegen 8.30 Uhr recht voll war. Abgegessene Tische wurden komischerweise nicht mehr neu eingedeckt, so daß der Platz zunehmend eng wurde. Das Buffet war ordentlich, es gab alles Übliche und hat nichts gefehlt. Keine wirklichen Besonderheiten.
Der Service war gut. Freundlicher Check-in, bei dem allerdings der WLAN-Code nicht mitgeteilt wurde, so daß ich diesen extra erfragen mußte. Die Rezeption hat mir eine Wanderkarte ausgeliehen, allerdings mit einem etwas arg großen Maßstab.
Das Hotel liegt relativ abseits der großen Touristenströme südlich von Bad Wildungen und nördlich der Bahnstrecke Frankfurt-Fulda. Erreichbar ist es mit dem Bus von Borken an besagter Bahnstrecke oder von Bad Wildungen aus. Ich selbst bin mit dem Taxi von Haina (Kloster) aus angefahren, was 40 Euro gekostet hat. Attraktiv ist die Ruhe und Abgeschiedenheit des Ortes mit vielen Wäldern rundherum, in denen man schön Wandern kann. Vor Ort ist eine Kirche sehenswert sowie ein kleines Schloß, in dem Arztpraxen und ein Wellnesshotel untergebracht sind und das daher öffentlich nicht zu besichtigen ist. Eine schöne Wanderung führt zur Ruine Löwenstein mit Einkehrmöglichkeit. In der weiteren Umgebung sind Bad Wildungen und das ehemalige Kloster Haina sehenswert. Am Ort gibt es einige Geschäfte, u.a. einen Bäcker, ein Cafe und einen Supermarkt, der auch samstags bis 20 Uhr geöffnet hat. Der Kurpark befindet sich in 15 bis 20 Minuten Fußentfernung.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Etwas versteckt erreicht man in einem hinteren Bereich des Erdgeschosses den Spa-Bereich. Es gibt zum einen Behandlungs- und Beauty-Räume mit kostenpflichtigen Anwendungen, zum anderen ein sehr schönes Hallenschwimmbad und einen Saunabereich. Nachteil ist zunächst, daß man das Schwimmbad nicht separat betreten kann sondern durch den Saunabereich laufen muß. Weiter zu bemängeln ist, daß es im Saunabereich nicht ausreichend Handtücher gab und diese zudem zu klein und zu dünn waren; es handelte sich definitiv nicht um Saunatücher sondern um normale Handtücher. Der Saunabereich war im übrigen mit viel Aufwand nett gestaltet, wirkte aber etwas altbacken und kleinteilig. Es fehlten zunächst Schließfächer für Kleidung. Da auch keine kostenlosen Bademäntel zur Verfügung standen, fand ich das recht mißlich. Ich mußte meine Kleidung irgendwo im Saunabereich ablegen und lagern. Ansonsten ist der Bereich recht komfortabel ausgestattet mit einer sehr heißen Finnsauna von 95 Grad, die mir fast zu heiß war, und einer Kräutersaune mit 65 Grad. Beide Saunen waren keine Kabinen sondern gemauerte Saunaräume. Sie waren in gutem Zustand. Aufgüsse konnte man sich selbst bereiten. Daneben gab es einen Ruhebereich, liebevoll dekoriert mit Silberketten und buddhistischen Skulpturen, mit Sesseln und einer Chaiselongue, Teestation, Wasser in Flaschen, frischem Obst. Außerhalb des Wellnessbereich gab es noch einen gesonderten Ruheraum, der etwas wie ein Wohnzimmer wirkte. Es gab auch Auskühlbereiche, denn man konnte durch eine Tür im hinteren Ruheraum in einen Garten gelangen. Weniger privat war ein Außenliegebereich, der am Schwimmbad vorbei links lag. Hier schaute man vom Restaurant und auch von der Straße direkt auf den Ruhebereich. Ich hätte mir hier Sichtschutz gewünscht. Die Sauna ist am Wochenende bereits ab 9 Uhr geöffnet. Das Schwimmbad war sehr schön in einer stilvollen Halle mit Bildern und Lampen. Es waren nur einige wenige Gäste im Schwimmbereich während ich saunierte. In der Sauna war ich allein. Einen Sportbereich hatte das Hotel neben dem Schwimmbad nicht.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Juli 2018 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | David |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 672 |