- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Die 5 Sterne Landeskategorie bzw. die 4 bis 4,5 Sterne, die deutsche Veranstalter vergeben, sind mehr als nur fragwürdig. Das Le Jardin ist in dieser Klasse das mit Abstand schwächste Touristenhotel, in dem wir jemals Urlaub gemacht haben. Zwischen dem Le Jardin und z.B. dem "Suite Princess" (4 Sterne, Puerto Mogan/Gr. Canaria), wo wir im September waren, liegen Welten. Bezirksliga vs. Champions League. Trotz Garten (der nun so schön auch wieder nicht ist) ist das Le Jardin im Grunde genommen nichts für das Auge. Hotel wirkt insgesamt sehr schlicht, irgendwie kalt und kahl. Einige Gänge, z.B. der Weg zum Flora Restaurant, und Treppenaufgänge wirken architektonisch wie moderne deutsche Parkhäuser. Der vielleicht netteste Raum, der ein wenig Gemütlichkeit ausstrahlt, ist die Tulip Bar. Preis-/Leistungsverhältnis ist nicht stimmig. Das Hotel nimmt etwa für Drinks aus der Minibar, für den Reinigungsdienst oder einige Getränke in den Bars Preise wie ein deutsches Business-Hotel, ist aber insgesamt in Sachen Service, Ambiente usw. Lichtjahre von einem Niveau, das derartige Preise rechtfertigen würde, entfernt. Wir sind gerne bereit, höhere Nebenkosten zu tragen - dann muss aber auch das gesamte "Drumherum" passen. Und das tut es definitiv nicht. Gäste: Hauptsächlich Deutsche. Alter gemischt. Wir waren über Silvester da. Ab Anfang Januar, nachdem die recht teure Zwischensaison in die extrem günstige Nachsaison übergegangen ist, sprang die "Jogginghosen-Quote" stark an. Gesamtfazit: Die Region Kemer ist eine wunderschöne Urlaubsregion mit tollen Ausflugszielen. Wer aber in puncto Essen, Flair und Gemütlichkeit einen halbwegs hohen Anspruch hat, sollte einen Bogen um dieses Hotel machen und sich für ein anderes Haus entscheiden. Das Dilemma bei Hotels in verschiedenen Zielgebieten/Ländern ist die Kategorisierung, die ja bekanntermaßen höchst unterschiedlich ausfallen kann. Die Sterne in den Urlaubskatalogen dienen eigentlich dazu, dem Gast bei der Einschätzung der zu erwartenden Qualität zu helfen. Im Fall des Le Jardin stimmten Anspruch und Wirklichkeit auf gar keinen Fall überein. Wir haben in den letzten Jahren in einigen 4-Sterne-Hotels Urlaub gemacht; zumeist auf Lanzarote, Gran Canaria usw. Diese Hotels waren etwa gleich teuer oder nur unwesentlich kostspielieger, stellen das Le Jardin aber allesamt locker in den Schatten. Man fragt sich, warum die Reiseveranstalter, die im Jahr 2004 erhebliche Beschwerden von Türkeiurlaubern zu bearbeiten hatten (wir arbeiten in den Tourismusbranche und lesen die Fachpresse sehr ausgiebig) nicht den Mumm besitzen, ein Hotel wie das Le Jardin nur mit 3 Sternen zu qualifizieren, auch wenn das Hotel 5 Sterne der türkischen Landeskategorie besitzt. Kemer hingegen ist als Destination schon auf Grund der Lage und der zahlreichen Sehenswürdigkeiten empfehlenswert. Sehr nett ist Phaselis. Auch Antalya ist einen Ausflug wert. Kemer ist eher was für "ruhigere" Touristen, die nicht allzu viel Wert auf gigantisches Nightlife legen.
Zimmer sind von der Größe her akzeptabel. Einrichtung lapidar. Klar, man muss in Pauschalreisegebieten Abstriche machen, aber das Le Jardin entspricht in diesem Fall auch keinem 4-Sterne-Touristen-Hotel. Sehr hellhörig! Dünne Wände und Türen. Sind morgens 4 Mal um 8 Uhr aus dem Bett gefallen, weil irgendwo draussen auf dem Gang Koffer herumrumpelten. Sauberkeit einwandfrei. Badezimmer okay.
Eigentlich das größte Manko des Hotels. Das Frühstück war aber relativ okay. Gute Auswahl an Brotsorten, Käse, Marmelade usw. Allerdings typische Buffet-"Krankheiten", die es überall in Touristengebieten gibt: nahezu ungenießbarer Kaffee (der wahrscheinlich um 7 Uhr in die großen Behältern und Automaten gefüllt wird und dort stundenlang herumschwappt), wässrige, kalte Rühreipampe, ekelige Säfte mit einem Fruchtgehalt von max 20% usw. Abendessen bis auf das reichhaltige Salatbüffet eine Katastrophe. Neben stiefmütterlich angebotenen frisch zubereiteten Speisen (jeweils 2 verschiedene am Abend) gab es am Büffet selber ein paar lieblos aufgefahrene Gerichte, die in der Regel qualitativ schwach und bestenfalls lauwarm waren. Fazit: Man wird satt, aber von Genuss zu sprechen wäre vermessen. Atmosphäre?! Beide Speisesäle (ein Raucher-, ein Nichtrauchersaal) sind schlichtweg ungemütlich. Alles nur funktional, keine Pflanzen, nüchternde Einrichtung. Geräuschpegel sehr hoch. Tische waren einige Male sehr siffig, verschmutzte Tischdecken werden nur zögerlich ausgetauscht. Auf fehlendes Besteck muss man hinweisen. Auf so etwas achtet eigentlich niemand. Ziemlich viel Gerenne zwischen den beiden Restaurantsälen und dem Buffet. Geht zu Stoßzeiten zu, wie an der Frankfurter Hauptwache zur Rush-Hour. Fazit: Für Menschen, die einen gewissen Wert auf Ambiente und gepflegtes Essen legen, ist das Le Jardin nicht das richtige Haus. Entspricht unserer Meinung nach bestenfalls dem Niveau eines 3-Sterne-Hotels in Spanien.
Der Service im Le Jardin ist größtenteils sensationell schlecht. Bei Ankunft muffiger Empfang an Rezeption. Das Personal ist augenscheinlich schlecht ausgebildet. Die meisten Barkeeper/Kellner sind gelinde ausgedrückt in Sachen Freundlichkeit sehr sparsam. In der Tulip Bar, wo sich das Gros der Gäste im Winter am Abend aufhält, sind Kellner/Barkeeper trotz recht starker personeller Besetzung völlig überfordert gewesen. Es kam nicht selten vor, dass man in der halbvollen Bar 20-30 Minuten warten musste, bis sich überhaupt mal jemand bequemte, eine Bestellung aufzunehmen. Auch wenn man selber direkt an den Tresen geht, um die Order "zu beschleunigen", darf man nicht unbedingt erwarten, dort im Laufe der nächsten 5 Minuten registriert zu werden. Im Flora-Restaurant, wo das Abendessen und das Frühstück eingenommen werden, sind deutlich zu wenige Kellner im Einsatz.
Imposante Kulisse. Hinter dem Hotel zeigt sich ein malerisches Gebirge. Berge waren teilweise schneebedeckt. Direkt am Kies-Strand gelegen. Im Winter ist der Strandabschnitt allerdings eine Baustelle mit viel Müll. Teilweise waren Bagger im Einsatz. Stege und Bar sind (wie bei allen Hotels) abgebaut worden. Alles in allem kann man den Strand - an dem man bei schönem Wetter zumindest hätte liegen können - im Winter getrost vergessen. Ist im Sommer aber bestimmt ganz nett. An Rückseite des Hotels verläuft kleine, ruhige Strasse, an der andere Hotels liegen. Hier sind einige Shops zu finden (Textilien, Souveniers, Kioske, Reisebüros etc.). Bus/Dolmus nach Kemer kann dort direkt angehalten werden. Kommen ca. alle 15-20 Minuten. Fahrpreis: 1 Euro p.P. Fahrtzeit: ca. 15 Minuten. Transferzeit vom Airport positiv kurz: ca. 40-50 Min. In Kiris selber scheint es - soweit man das im Dez. beurteilen kann - neben ein paar Bars/Cafes und einer Disco nicht viel Nightlife zu geben. Muss ja nicht schlimm sein. Kiris ist angenehm ruhig. Pluspunkt gegenüber Alanya: Kiris/Kemer sind gute Ausgangspunkte für Touren. Phaselis, Myra, Kekova, Antalya und weitere historische Städte und Sehenswürdigkeiten in weniger als einer Std. zu erreichen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Kann man wenig zu sagen, da wir im Dez. da waren. Hallenbad aber ganz okay. Hamam und Wellnessbereich okay. Preise und Qualität der Anwendungen (Massagen usw.) gut. Internetzugang ist vorne in Hotellobby: 3,50 € für 1/2 Stunde bzw. 5 € für ganze Stunde - naja. Animateure nerven gewaltig. Junge Burschen, einfach zu laut und zu aufdringlich.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Dezember 2004 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Marc |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 2 |