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Hubert (71+)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • September 2010 • 2 Wochen • Sonstige
Hoch gepriesen - tief enttäuscht
2,8 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Die Locanda ist kein Hotel, wird aber auch im Internet und z.B. bei Preisangaben als Hotel bezeichnet. Locanda übersetzen wir mit Gasthaus, Gastwirtschaft, Wirtshaus, evtl. Herberge. Der Zustand der Gebäude (eine neuere Dependance liegt ca. 1 km von der Locanda entfernt) lässt in manchen Bereichen zu wünschen übrig. Da das Anwesen vor über 300 Jahren gebaut, anscheinend immer wieder angebaut und tlw. renoviert wurde, ist auch der Zustandsschnitt nicht gerade beachtlich. Einige Ausnahmen gibt es sicherlich, aber insgesamt hatten wir einen etwas ungepflegten Eindruck. Ein Blick in die Küche sagt normalerweise viel oder gar nichts, wie in diesem Fall. Die Aussage einer Mitreisenden trifft den Kern: „Dieses Haus ist nur etwas für Leute, die absolut resistent sind gegen jegliche Bequemlichkeit und Komfort“. Resümee/Fazit: Es sollte schon scharf überlegt werden, ob man sich dieses Haus „antut“. Es fehlt an allen Ecken und Enden, der (Gruppen-) Preis von 65,-- EUR p.P./Tg für Unterbringung im DZ und von 80,-- EUR p.P./Tg für Unterbringung im EZ (tlw.ohne eigenes Bad) ist u.E. überhöht,auch wenn die Toskana ein relativ teures Pflaster ist. Dass Frühstück und Abendessen manchmal als SB, aber mit Abservierpflicht angeboten werden, mag mancher Durchschnittsgast vernachlässigen können, wir konnten es leider nicht.


Zimmer
  • Schlecht
  • Die Zimmer sind sehr unterschiedlich, sie können nicht abgeschlossen werden, es gibt keine Türklinke, ein einfacher Riegel (von innen und außen zu bedienen, ähnelt einem plumpen Riegel für Stalltüren) „kleidet“ die grobe Zimmertür, der Zugang zur Dusche/WC ist ähnlich primitiv. Auch das Haus wird nicht abgeschlossen, da „in den vergangenen 20 Jahren nie etwas wegkam“. Unser Zimmer (Nr. 10) hatte einen äußerst welligen Steinboden, ein lattenrostähnliches Gebilde und die noch brauchbaren Matratzen liegen auf einem eisernen Bettgestell, Nachtkästchen und ein sog. Schreibisch wackeln vor sich hin, auch der dazugehörige Stuhl wirkt altertümlich. Es gibt einen uralten Schrank, der seinen unangenehmen Eigengeruch an die Kleidung/Wäsche abgibt, die Zimmercouch hat fast schon Sperrmüllcharakter. In der Dusche kam das Wasser (gelegentlich nur kalt) nur spärlich aus einer Wandbrause, als Benutzer des WC’s konnte man schon mal seinen Kopf an die Duschtuchhalterung anschlagen, wenn man nicht drandachte. Im Waschbecken fehlte der Abflussstöpsel, dessen Plastikteil allerdings „schlummerte“ in den Tiefen des Abflussrohranfangs. Fenster und Türen von Zimmer und Dusche/WC sind nicht dicht; Ungeziefer wie grüne Blattwanze (stinkt fürchterlich, wenn sie berührt oder „gequetscht“ wird), Spinnen in allen Variationen, natürlich Fliegen und ähnlich unangenehme Fluggeister waren lästige Dauergäste. Insektenschutzgitter wären kein Luxus, denn im Sommer (da kommen noch Stechmücken hinzu) treten diese Plaggeister noch massiver auf. Sauberkeit des Zimmers war i.O., ebenfalls der Bettwäschewechsel nach einer Woche. Zu den unterschiedlichen Zimmern gehört u.a. auch eine sog. Suite mit einem sehr steilen Stufenaufgang im obersten Geschoß, die aus zwei Einzelzimmern besteht, wovon das eine der EZ einen längeren Gang darstelltt (Betten an der Wand) und darüber hinaus noch als Durchgang zum Bad für den Nutzer des anderen EZ fungiert. Für beide Zimmer wurden pro Tag je 15,-- EUR Aufpreis verlangt, weil man schließlich in einer Suite wohne, das Bad müsse man eben teilen. Verklickern Sie das mal zwei Personen, die sich völlig fremd sind. Man ist „Auf’s Geld aus...“ (siehe Service).


    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
  • Ja, ja, die Gastronomie. Angekündigt mit den Worten vom leckeren Frühstück und der italienischen Küche (Abendessen), eigens von Frauen des Ortes (welchen, wissen wir nicht; Figline liegt mehrere km entfernt !) nach alter Tradition zubereitet. Lesen Sie die Internet-, oder wenn Sie den Hausprospekt zur Hand haben, dessen Seiten zum Thema Küche. Die Realität sieht doch ein bisschen anders aus. Von einigen Ausnahmen abgesehen (z.B. Kaninchen, Pastaauflauf u.a. waren sehr gut) war das Kochergebnis mäßig, italienische Küche geht nach unseren Maßstäben anders und schmeckt normalerweise würzig und nicht, man möge uns die Feststellung nicht übel nehmen, fade. Welche Maßstäbe manchmal beim Kochen angelegt wurden, kann nur vermutet werden: wenig Kosten, viel Optik usw. Dass man sich seitens der Locanda-Leitung wünscht (steht in der „Hausordnung“), zuerst Teller und Besteck aufzudecken und dann abzuräumen, sich die Wein-, Wasser- und Bierflaschen selbst zu holen, zu öffnen und einzuschenken, mag befremdlich klingen, war aber so. Das meist angeschlagene und unsauber wirkende Tongeschirr fällt auf, mit Büffet war eigentlich nur das Frühstückstischchen gemeint, auf dem sich täglich irgendwelche Brei-, Quark- und Joghurtmischungen, eingeschränkte Müslizutaten und sonstige „Kleinigkeiten“ einfanden. Die Wurst-, Schinken- und Käsescheibchen waren so dünn geschnitten, dass man fast hindurchsehen konnte, und waren fast abgezählt, denn pro Tisch (es waren 6er-, 8er- und 10er-Tische) blieb fast immer ein Scheibchen übrig, Nachschlag war ein Fremdwort und wurde als Drohung aufgefasst. Ein „Dauerbrenner“ war der gestreckte Hackbraten, den es auch kalt in dünnen Scheiben nach 2 Tagen und auch nach 4 Tagen noch zum Frühstück gab. Wir meinen uns zu erinnern, dass auf der grundsätzlich in italienisch geschriebenen (obwohl wir 42 Deutsche waren) Schiefertafel „polpettone“ angekündigt war; der italienische Hackbraten schmeckt aber ganz anders (hoffentlich war’s kein „falscher Hase“). Die zum Frühstück gereichte sehr einfache Brotart war täglich gleich, relativ geschmackloses Weißbrot gab es nur auf Nachfrage. Wenn wir richtig informiert waren, hat man als HP-Aufpreis (also zusätzlich zum Preis für Ü/F) 35,-- EUR pro Person und Tag „einkalkuliert“. Der Begriff Preis-/Leistungsverhätnis gerät hierbei in eine bedenkliche Schieflage.


    Service
  • Schlecht
  • Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des Personals „hält sich die Waage“, die der Inhaber (ein Holländer und eine Deutsche, seit über 25 Jahren vor Ort) sind, höflich ausgedrückt, korrekturbedürftig. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass man manchmal nur „geduldet“ ist und wartet meist auf die netten Worte, die man als Gast von anderen Häusern gewohnt ist. Rezeption, Check-in und Check-out im eigentlichen Sinn gibt es nicht, man gibt sich urig, bleibt oft unsichtbar oder „unter Verschluss“. Reklamationen (eigentlich waren es ja nur Hinweise auf Funktionsdefezite) wie z.B. kein Wasser/Warmwasser im Zimmer/Dusche oder keine Heizung (nachts war es z.B. in der Prärie bodenfrostig und die abendlichen Temperaturen sanken rapide ab) wurden mit der Bemerkung „Wir haben uns bemüht“ mehr oder minder abgetan, passiert ist erst nach einigen Tagen etwas. Ohne weiteres fortzusetzen wäre diese Liste, aber es ändert nichts am leicht unangenehmen Eindruck.


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Die Lage der Locanda ist eigentlich traumhaft und in diesem Fall stimmen auch die Angaben auf der homepage www.casanuova.info/de/hotel. Aber drum herum ist nichts los, man braucht ein Auto, um hin- und wegzukommen, oder, wie in unserem Fall, einen Bus, mit dem wir mit 42 Leuten (als organisierte Reise, wir belegten das ganze „Hotel“) unterwegs waren. Ausflugsmöglichkeiten gibt es genug, wenn man motorisiert ist. Das Gebiet wird auch als Wandergebiet angeboten, aber vergessen sie’s, die Italiener wandern nicht und deshalb finden Sie auch kaum gekennzeichnete Wanderwege oder es gibt keine. Die Freizeitmöglichkeiten sind naturgemäß stark eingeschränkt, wenn man den auch im Hausprospekt erwähnten „Schwimmteich“ (kein Pool) nicht überbewertet und die sonstigen Prospektangaben nicht zu euphorisch liest.


    Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlechtHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im September 2010
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Hubert
    Alter:71+
    Bewertungen:31
    Kommentar des Hoteliers

    Herr Hubert ist eindeutig im falschen Hotel gelandet, denn Casanuova will verstanden sein. Es ist kein Haus fuer Menschen, die Pauschalreisen gewohnt sind. Vermutlich fehlten ihm ausreichende Informationen, sonst haette er sich unglueckliche Tage erspart. Waehrend eines 10 taegigen Aufenthalts ist ihm jegliches Positive entgangen, hat er nichts erfasst von der Philosophie und Charakteristik des Hauses, von dem besonderen Ort an dem er sich befunden hat?? Wir koennen das nur bedauern. Weiteres Eingehen auf seine diffamierenden Aeusserungen und falschen Aussagen halten wir nicht fuer angebracht. Wuerden seine Darstellungen der Wahrheit entsprechen, haetten wir unser Hotel laengst schliessen muessen. Das Gegenteil ist der Fall. Wir koennen uns gluecklich schaetzen auf 30 Jahre erfolgreicher Aktivitaet zurueckzublicken, dank internationaler, intellektueller und kreativer Gaeste, die sich den Blick und den Geschmack fuer das Wesentliche erhalten haben, die immer wieder zurueckkehren um an diesem Ort eine hervorragende , unverfaelschte Kuche zu geniessen, den Ausstausch mit anderen zu suchen, sowie Kraft und Energie zu schoepfen aus "der Schoenheit des Einfachen" und den Quellen der Natur. Ursula und Thierry Besançon