- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Für die doch recht kleine Stadt Lüderitz ein relativ großes Hotel in modernem Ambiente, etwas abseits der Stadt gelegen, mit Rezeption, großer, klimatisierter Lobby, ausgestattet mit diversen Sitzgelegenheiten.
An den Zimmern wird deutlich, dass das Hotel einerseits nicht mehr das Neueste ist und andererseits wohl nicht in allen Zimmern einen vier Sterne Standard gewährleisten kann. Unser Zimmer, im Rahmen einer größeren Reisegruppe zugewiesen bekommen, entsprach schon von seiner recht einfachen Einrichtung her nicht unseren Erwartungen an ein Vier Sterne Haus, insbesondere machte sich das Fehlen eines Kühlschranks oder zumindest einer Minibar unangenehm bemerkbar. “Der Abschuss“ war jedoch die Klimaanlage, genauer gesagt, deren Positionierung. Allein dieser Umstand führt zu einer so massiven Abwertung, dass nicht einmal ein Stern gerechtfertigt wäre. Eingefügt in einen kleinen Spalt zwischen Bett und Außenwand und in unmittelbarem Kontakt zum Kopfkissen des Gastes ausgerichtet, stellt die Installation des Klimagerätes ein absolutes No-Go dar. Glücklicherweise reisten wir im namibischen Winter, sodass wir eine Klimaanlage nicht unbedingt gebraucht hätten, im Sommer jedenfalls würde sich der nahe des Klimagerätes Schlafende im günstigsten Falle über Nacht eine massive Erkältung zu ziehen. Wegen der irrwitzigen Positionierung der Klimaanlage erfolgt eine deutliche Abwertung.
Von der Gastronomie während unseres Aufenthaltes waren wir dann doch etwas enttäuscht. Dies fing damit an, dass wir trotz des um die Mittagszeit erfolgten Check ins uns nicht im Restaurant stärken konnten, da dieses erst um 18:00 Uhr öffnete. Bis dahin wären wir allein auf den Roomservice angewiesen gewesen. Unsere Annahme, man könnte sich in einem Lokal in Lüderitz selbst stärken, erwies sich als trügerisch. Weder ein Biergarten noch ein Imbiss oder gar ein Restaurant hatten geöffnet, sodass es bis zum Abend nichts zu beißen gab. Hatten wir uns während der Anreise auf ein Abendessen mit Seafood bzw. Fisch à la carte gefreut, wurden wir abermals enttäuscht: - es gab für alle nur ein einheitliches Buffet! Zwar fand sich am Buffet ein großes Angebot an diversen rohen Fleisch- und Fischvariationen sowie an diversen Meeresfrüchten, auch wurden die Speisen direkt vor den eigenen Augen zubereitet, jedoch blieb im Ergebnis, jedenfalls für mich, ein kulinarischer Genuss aus. Daran konnten auch die üppig vorhandenen Beilagen, Saucen, Salaten und Dressings nichts ändern. Im Ergebnis bleibt also festzuhalten, dass sich das Hotel alle Mühe gegeben hat, des abendlichen Ansturms seiner Gäste Herr zu werden, wobei auch die Reaktionen Mitreisender aus unserer Gruppe gezeigt haben, dass die meisten mit dem Gebotenen durchaus zufrieden waren. Zu erwähnen bleibt noch die Bar, namentlich der Barkeeper. Wir haben auf unseren zahlreichen Reisen in alle Welt schon manchen Barkeeper gesehen, dem man die Empfehlung hätte geben sollen, sich einen anderen Job zu suchen. Einen derartigen Totalausfall wie den Barkeeper im Nesthotel zu Lüderitz haben wir zuvor noch nie erlebt gehabt. Bereits nach dem dritten Gast an der Bar verlor er völlig den Überblick, als der vierte und fünfte Gast erschienen und den durchaus exotischen Wunsch nach einem Bier äußerten. Ohne ein Wort an die Gäste nestelte er zunächst an seinem bis oben hin zu geknüpften weißen Hemd herum, um sich dann ausgiebig mit Buchungen an seiner elektronischen Kasse zu beschäftigen. Mittlerweile waren weitere unserer Mitreisenden an der Bar erschienen, die er weder zur Notiz nahm noch gar begrüßte. Überhaupt hatte er bis zu diesem Zeitpunkt wohl noch keine drei Sätze zu den anwesenden gesprochen. Dies änderte sich auch nicht, als nach dem Büffet immer mehr Gäste an der Bar einen Drink nehmen wollten. Auch sie wurden weder zur Notiz genommen noch gar begrüßt. In jeder anderen war wäre man jetzt aufgestanden und hätte sich eine andere Bar gesucht – nur: – es gab weit und breit keine andere Bar! Schließlich bekamen wir nach gefühlten Ewigkeiten endlich wortlos unser Bier hingestellt, von der Bestellung eines weiteren Bieres sahen wir ab, da wir ja bereits am nächsten Morgen wieder abreisen würden und es uns zu unsicher erschien, angesichts der noch nicht erledigten Bestellungen an der Bar uns um den Nachtschlaf zu bringen. Unverständlich blieb uns nach allem, wie es geschehen kann, dass ein Personalchef eines so großen Hotels einen derart unfähigen Menschen als Barkeeper anstellen kann.
Das Personal der Rezeption, Gepäckträger, Hausdiener, sonstige Hotelangestellte, mit denen man Kontakt hatte, waren sämtlich freundlich, hilfsbereit und trotz manchem Stress beim Check in bzw. Check out. Gleiches gilt für das Personal im Restaurant, welches sich trotz des Andrangs durch unsere bzw. eine weitere Reisegruppe mit Freundlichkeit wacker schlug. Da wir keinen Anlass zu Beschwerden hatten, können wir zu deren Handling nichts aussagen.
Die Lage des Hotels unmittelbar am Südatlantik an der bekannten Lüderitzbucht ist grandios. Von unserem Zimmer aus im zweiten Obergeschoss mit direktem Blick auf die Bucht konnten wir die gegen den felsigen Strand klatschenden Wellen des Atlantiks deutlich hören. Grandios anzuschauen war auch der Sonnenuntergang über dem Meer, nicht weniger spektakulär nach Einbruch der Dunkelheit der Blick über einen Teil des Hafens hinauf zur hell erleuchteten Felsenkirche. Das Hotel liegt doch in einiger Entfernung von der Stadt, was sich für uns insoweit unangenehm bemerkbar machte, dass wir über die weitestgehend unbefestigten Straßen einige Mühe hatten, ins Zentrum zu gelangen. Auf dem Weg dorthin bietet sich die Besichtigung der Felsenkirche an, die wir allerdings geschlossen vorfanden. An die deutsche Vergangenheit erinnern noch heute etliche Straßennamen, etwa die Bismarckstraße, die Kirchstraße usw., auch einige Gebäude weisen darauf hin, so etwa das des Turnvereins oder das Haus des Männergesangsvereins. Insgesamt macht Lüderitz jedoch einen verschlafenen und zudem einen wenig einladenden Eindruck. Dies mag zum Teil daran gelegen haben, dass unser Aufenthalt an einem Samstag stattfand und in Lüderitz offenbar noch die früheren deutschen Ladenschlusszeiten gelten. Zudem haben wir uns angesichts der stark gesicherten Häuser, Geschäfte und Gaststätten nicht wirklich sicher und schon gar nicht wohl gefühlt. Die außerhalb der Stadt gelegenen Sehenswürdigkeiten, nämlich das alte Diaz-Kreuz, das über eine halbwegs ein gestürzte Holzbrücke und einen recht steilen Anstieg erreicht wird, insbesondere aber die vom Sand nahezu völlig verschluckte ehemalige Ansiedlung Kollmannskuppe, rechtfertigen jedoch alle Mal die lange Anreise an die Lüderitzbucht. Es ist kaum zu glauben, dass noch Mitte der Zwanzigerjahre des letzten Jahrhunderts dort ein großes, hochmodernes Krankenhaus betrieben wurde, dass seinerzeit bereits über einen Röntgenapparat, und zwar den einzigen in Gesamtafrika verfügte und somit den dortigen Patienten den größtmöglichen medizinischen Standard in der Behandlung bieten konnte. Umso skurriler wirkt es, wenn man heute durch die vom Flugsand gefüllten, teils fast vollständig verschütteten Behandlungs- bzw. Krankenzimmer und den ebenfalls der Natur zum Opfer gefallenen Operationssaal stapft. Allein der Besuch von Köllmannskuppe lohnt schon den Besuch in Lüderitz.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 1-3 Tage im Juni 2016 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Manfred |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 47 |
Lieber Gast, Vielen Dank für Ihr fundiertes und sehr wertvolles Feedback. Wir legen enormen Wert auf Gäste-feedback und wo möglich und machbar machen wir etwas daran. Es ist aufgrund der Art von Qualitäts Feedback, dass wir viele Verbesserungen, Renovierungen und Ergänzungen zu unserem Hotel in den letzten Jahren gemacht haben. Ich freue mich sehr, dass Sie unseren Service freundlich und hilfreich fanden, denn das ist was wir anstreben. WICHTIG; Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um Ihnen einige wichtige Informationen zu unserem Hotel zu bieten; Unser Penguin Restaurant (Strand-Ebene) ist den ganzen Tag geöffnet für Frühstück, Mittagessen und Abendessen, das ganze Jahr über (07.00 to 23.00). Unsere Crayfish Bar & Lounge (gleiche Ebene wie die Rezeption) ist geöffnet von 11.30 bis spät jeden Tag und bietet ein ausgezeichnetes Menü. Wenn wir abends ein Buffet anbieten, ist ein verkürztes À-la-carte-Menü auch verfügbar. Bitte akzeptieren Sie meine aufrichtigste Entschuldigung für den schlechten Service den Sie in unserer Bar erhalten haben. Ich habe dies mit meiner F&B Managerin besprochen und korrektive Massnamen sind bereits getroffen. Wir haben ein umfangreiches Inhouse-Trainingsprogramm an Ort und Stelle und der Barmann den Sie erwähnen, erfüllte absolut nicht unseren Standard. Sie werden froh sein zu hören, dass die Bodenklimaanlagen (installiert 1998) in 73% aller Zimmer schon verändert wurden. Sie sind alle mit den neuesten modernen ferngesteuerten Einheiten ersetzt seit Januar 2016. Diese Klima Anlagen werden alle importiert zu hohen Kosten per Anlage und sind eine grosse Investition. Wir haben auch 8 Zimmer auf unserer 3. Etage total renoviert als neue moderne Deluxe-Zimmer (1. Mai 2016). Diese Deluxe-Zimmer haben neue Fußböden, Decken, Fenster, Badezimmer und sind voll eingerichtet und neu möbliert. Mit Eisschrank! Der Preis liegt zwischen Standard-Zimmer und Executive-Suiten. Weitere wichtige Hotel Renovierungen; Rollstuhlrampen und Schienen in unserem gesamten Hotel (2015), EU-Standards Notfallausrüstung & Feuer Alarm (2015), ein neuer massiver Öko-Strom-Generator (2014) für die Stromausfälle die ziemlich oft in Lüderitz vorkommen (unsere Dienste sind jetzt nicht mehr davon betroffen!), neue Wi-Fi-Geräte, Neue Crayfish Lounge (2014), vollständig renoviert Crayfish Bar (2014), neue Laptop-Safes in allen Zimmern (2013), extra große Bettdecken und Duschabtrennungen in allen Zimmern (2015/16) und viele weitere Verbesserungen. Ich freue mich dass ich Ihnen sagen kann, dass Verbesserungen in unserem Hotel gemacht werden und dass alle Arbeiten zu best möglicher Qualität durchgeführt werden. Aufgrund unserer Lage in der Mitte der Namib-Wüste direkt an der wilden Atlantikküste schafft dies für uns große Herausforderungen, aber wir machen sicher, dass unser Hotel immer gut gepflegt ist und aussieht. Bitte zur Kenntnis nehmen: Die ikonische FELSENKIRCHE ist nur zur besten Zeit des Tages, nämlich Sonnenuntergang, geöffnet (Hauptsächlich wegen der Blei-Fenster). Die Kirchenführung wird von einem sehr kleinen Team von Deutsch sprechenden, erfahrenen und kompetenten Freiwilligen gemacht. Ich vertraue darauf, und hoffe, dass die oben genannten Informationen, Sie mit einer neuen Perspektive über das Hotel versehen und ich danke Ihnen für Ihre Unterstützung und Ihr Feedback. Sehr geschätzt! Auf Ihrer nächsten Reise nach Namibia, würden wir uns freuen Sie wieder zu hosten. ULF GRUENEWALD GENERAL MANAGER