- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Wer nach Frankreich zum Skifahren oder Snowboarden fährt, weiß in der Regel, was ihn in den typischen Trabantenstädten und Bettenhochburgen erwartet: Massenhaft Menschen, winzige Appartements und Anti-5-Sterne-Faktor. Diese Anlage ist vom Bau her eher schön und harmonisch in die Landschaft gebaut. Es sind nahezu alle Nationalitäten vertreten. Ostblockländer habe ich nur vereinzelt wahrgenommen. Meist sind es Franzosen, Belgier, Holländer und Deutsche. Der Altersdurchschnitt ist gemischt und es hatte auch sehr viele Familien. Wir hatten ein 6-8 Personen Appartement mit 3 Schlafzimmern und einem Wohnschlafzimmer, 2 Bäder und insgesamt 2 WC (eines im Bad). Zu sechst ist das absolut o.k. Mit 8 Personen würde ich dort nicht wohnen wollen. Die Zimmer sind klein, aber entgegen meiner ersten Befürchtung (65 qm!) doch überraschend ausreichend. Die Küche ist zwar nicht groß, hat aber einen 4-Platten-Glaskeramikherd (ohne Backofen!), eine Mikrowelle, Geschirrspüler, ausreichend großer Kühlschrank und weit mehr Geschirr und Besteck als mindestens erforderlich (sehr erfreulich). Ist nur leider nicht immer alles da, was auf der mitgegebenen und zu überprüfenden Checkliste steht! Fehlende wichtige Dinge bekamen wir allerdings relativ zeitnah geliefert. Für die Endreinigung bezahlt man 125 €, was völlig übertrieben ist. Alternativ kann man das auch selbst machen. Unsere nachfolgenden Appartementbezieher hatten Glück, denn wir haben wirklich gründlich mit mitgebrachten Reinigern geputzt. Wenn man aber Pech mit den Vormietern hat, kann der Bezug auch zum kleinen Albtraum werden! Es findet zwar eine Endkontrolle statt, aber bei uns lagen sogar noch Haarklammern neben dem Bett. Schade eigentlich, denn insgesamt waren wir mit der Anlage recht zufrieden. Nur die kleinen Mängel und Reklamationsaktionen waren ärgerlich. Im Keller sind die Skidepots. Jedes Appartement hat seinen eigenen abschließbaren Schrank, in dem ausreichend Platz ist. Wir deponierten dort locker 7 Snowboards und ein paar Ski. Für Ski- oder Snowboardschuhe gibt es allerdings keine "warme" Aufbewahrungsmöglichkeit im Depotraum. Es gibt sowohl kostenpflichtige Garagenstellplätze als auch ausreichend kostenfreie Parkplätze im Freien vor oder in unmittelbarer Nähe der Anlage. Das Auto braucht man i.d.R. sowieso während des Aufenthalts nicht. Eigene Handtücher und Bettwäsche mitbringen. Wir waren in der ersten Januarwoche, also Hauptsaison. Der Preis war fast unschlagbar. Alle anderen hatten noch Hochsaisonpreise, während Sun Valley schon billiger als über Sylvester oder Weihnachten war. Hartnäckig und trotzdem freundlich beschweren hilft (leider). Pool wurde erst am zweiten Tag frisch eingelassen und war deshalb eiskalt. Es gab 25 % Rückerstattung!!! Mängel bescheinigen lassen. Zumindest in der Hochsaison würde ich nicht mehr schon um 17.00 Uhr anreisen. Um 19.00 Uhr hätten wir nicht mehr anstehen müssen. Dafür muss man dann das Auto evtl. ein oder zwei Fußminuten entfernt abstellen (zum Ausladen kann man aber trotzdem weit vorfahren). Mein Bericht hört sich ziemlich negativ an, obwohl das insgesamt nicht der Fall war. Wenn man auf bestimmte Dinge wie Wellnessbereich und 5-Sterne-Komfort keinen Wert legt, ist man hier gut aufgehoben. Wenn das Appartement beim Bezug keine gravierenden Mängel aufgewiesen hätte, wäre meine Bewertung mit Sicherheit sehr positiv ausgefallen. Wir haben uns von dem abgesehen sehr wohl im Appartement gefühlt.
Schlafzimmer mit französischen Betten (160 cm), teils durchgehenden teils getrennten Matratzen, klein aber doch ausreichend. Jedes Schlafzimmer mit einem ausreichenden Schrank. Für die Matratzen bekamen wir einen Einweg-Hygieneüberzug - nicht schlecht. Die Betten waren bequem. Wir hatten eigene Bettbezüge dabei und im Zimmer gibt es nur weiche Wolldecken, die wir in die Bezüge steckten. Die Fenster kann man leider nicht kippen und wenn man die Türe in den kleinen Schlafzimmern schließt, kann man schnell an subjektiver Erstickungsgefahr und trockener Luft leiden. Ich lüftete immer wieder mal in den Aufwachphasen und wir verzichteten auf die Privatsphäre durch geöffnete Schlafzimmertür - dann war es o.k. Ein kleines aber ausreichendes Bad mit Dusche und WC, ein weiteres kleines Bad mit Badewanne und ein getrenntes WC überraschten mich positiv (ist halt alles noch relativ neu!). Kaffeemaschine vorhanden und ein großer Balkon, der als zweiter Kühlschrank diente). Für alle die leicht frieren: hier braucht ihr keine Angst zu haben. Von kalt bis Saunaähnlich sind alle Temperaturen einstellbar.
Schade, schade. Das Personal war freundlich und bemüht, aber leider ist die gesamte Organisation eine einzige Katastrophe. Ab 17.00 Uhr konnte man einchecken und was uns da in der Eingangshalle mit schönem Ambiente erwartete, war schon die erste Geduldsprobe. Hunderte von Menschen und eine durchschnittliche Eincheckdauer von ca. 10 Minuten pro Appartement bedeuteten für uns eine Wartezeit von 1,5 Stunden!!! Kein geordnetes Schlange stehen, sondern pures Ellenbogenprinzip. Die drei jungen Damen waren voll ausgelastet und blieben trotzdem erstaunlich freundlich. Ein völlig überlasteter Fahrstuhl, der dem Andrang mit Essens- und Taschentransporten in keinster Weise gewachsen ist. Positiv: perfektes Englisch des Personals und stressfreie Liftkartenbestellmöglichkeit neben der Rezeption beim Einchecken. Die Liftkarten konnten schön sortiert am nächsten Morgen abgeholt werden und am Abreisetag dort auch wieder gg. Rückerstattung des Pfandes abgegeben werden. Hierfür steht extra eine Person zur Verfügung. Wir mussten - wie viele andere Gäste auch - leider sehr viel reklamieren. Dunstabzugshaube defekt, keine Gaderobenhaken (manche Appartements hatten welche), fehlende Dinge im Küchenbereich, zwei fehlende Thermostate an den Heizungen (die blieben die ganze Woche kalt! Aber das Appartement war insgesamt sehr leicht kuschelig warm zu bekommen!), fehlender Stöpsel in der Badewanne, dafür verstopfte Dusche, fehlender Stuhl, eiskalter Pool... Manches wurde während der Woche gar nicht beseitigt, da keine Ersatzteile vorhanden waren, manches wurde sofort und manches erst nach mehrmaligem hartnäckigem Reklamieren erledigt.
Hier gibt es absolut nichts zu bemängeln. Wer nicht wegen des Nachtlebens kommt, ist bestens bedient. Man verlässt das Haus und steht auf der Piste. Im Haus ist ein Ski- und Snowboardverleih mit freundlichem Service und 20% Rabatt für Hausgäste. Selbst ein ziemlich ramponierter Ski wurde sehr gut repariert. An der Rezeption kann man den Brötchenservice nutzen. Bis 18.30 Uhr bestellen (Baquette 0,80 €, Vollkornbrot - wirklich überraschend lecker aber für Frankreich teuer - 3 €, Croissant und Schokocrossaint für 0,80 €) und am Morgen ab 08.00 Uhr abholen. Ein paar Fußschritte entfernt gibt es einen Supermarkt und ebenfalls Bäckerei. Im EG befindet sich auch noch eine Bar mit sehr netten Betreibern und fairen Preisen. Dort kann man auch Billard spielen. Der Appartementanlage ist auch ein Hotel und Restaurant angeschlossen, dass wir allerdings nicht besucht haben.
Beliebte Aktivitäten
- Sport
Sehr positiv: W-LAN gibt es kostenfrei im Appartement. Mit dem Schlüssel bekommt man den Zugangscode. Sehr negativ: Sauna klein und da die meisten Gäste offensichtlich keine Saunatücher dabei hatten, setzte man sich in Badebekleidung (!?) direkt auf das Holz. Mehr als 65 Grad schaffte die Sauna nicht. Ein kleiner Pool, der überwiegend von Kindern genutzt wurde und drei Whirlpools waren dem Gästeansturm nicht gewachsen. Wir sahen von der Nutzung des "Wellness-Bereichs" aus hygienischen Gründen ab.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Januar 2011 |
Reisegrund: | Winter |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Thomas |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 12 |