- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das Hotel ist ein siebenstöckiger breiter Quaderbau aus Beton der Nachkriegszeit. Es war ehedem eines der führenden Häuser in Catania und rangierte noch vor einigen Jahren als Luxushotel Excelsior Grand Hotel. Inzwischen ist es etwas angestaubt. Insbesondere die gelb getünchte Fassade bedürfte dringender Sanierung. Gleichwohl bleibt das Excelsior ein Hotel der besseren Kategorie mit mondänem Flair. Das Publikum entsprach dem mal wieder nicht. Viele französische Gruppen, die erfahrungsgemäß zur Buchung von accor-Hotels tendieren. Man betritt das Hotel durch eine Drehtüre an der Piazza Verga und befindet sich dann in einer großzügigen, ja luxeriösen, Lobby mit Marmorböden und mit der Rezeption. Es gibt zwei Aufzüge in die Etagen sowie eingroßzügiges Teppenhaus, bei dem die Stufen mit Teppichroller ausgelegt waren. Die Etagen sind ebenfalls mit Teppichboden ausgelegt gewesen.
Mein Zimmer lag im fünften Stock. Es war auf eine Suite upgegradet und meiner Meinung nach das beste Zimmer, das dieses Haus zu bieten hatte. Es handelte sich um eine Eck-Suite mit zwei Zimmern. Im Bereich vor der Eingangstür befand sich ein Einbauschrank. Im ersten Zimmer war der Wohnbereich mit einem weichen Sofa mit hellem Leinenbezug, einem niedrigen Tisch, einem zu kleinen Wandschreibtisch mit Glasfläche, der in einer dunklen Ecke stand, einer Kommode und einer befüllten Minibar. Als Aufmerksamkeit stand eine große Flasche stilles Wasser bereit und es lag eine Schachtel mit süßem Gebäck da. In der Minibar befand sich eine weitere, kleine, kostenlose Flasche stilles Wasser. Zudem war im Zimmer ein Wasserkocher mit Tee und Kaffeepulver aufgestellt. Die Steckdosen im Zimmer funktionierten allerding nicht alle und waren nicht unbedingt dort angebracht wo man sie brauchte, bzw. nicht in ausreichender Zahl. Ich steckte den Wasserkocher hinter dem Fernseher ein, da andere Buchsen nicht funktionierten bzw. jene am Schreibtisch durch mein Notebook besetzt war. Das Zimmer war mit einem bräunlichen Teppichboden ausgelegt, der schon einige Flecken aufwies. Das WLAN im Zimmer funktionierte gut. Im zweiten Zimmer der Suite war der Schlafbereich mit einem breiten Bett, vier Kissen, von denen zwei weich und bequem für mich waren. Ich habe auf dem Bett gut geschlafen. Das Schlafzimmer war ein Eckzimmer im Gebäude, mit Blick zur Nordseite auf den Parkplatz vor dem Hotel, den Justizpalast und den Ätna. Das Fenster ließ sich zur Hälfte aufschieben, wovon Schilder allerdings abrieten, da Moskitos eindrängen, was auch der Fall war. Zur Westseite hin öffnete sich eine Balkontür (auch diese sollte man nicht aufschieben) auf einen sehr großen gekachelten Dachbalkon, der leider sehr ungepflegt war. Putz bröckelte überall von den Wänden und Streben und lag auf dem Balkon und dem sich anschließenden Dach herum. Man konnte das Dach betreten, aber auch hier war eine Kette angebracht, die wohl bedeuten sollte, daß man das nicht solle. Balkonmöbel wären hier schön gewesen. Ich habe mir einen Sessel aus dem Schlafzimmer auf den Balkon gestellt und die Brüstung als Tisch benutzt. So konnte ich ein Glas mit Blick auf den rauchenden Ätna trinken. Sehr chillig, aber leider überhaupt nicht richtig ausgestattet. Das Schlafzimmer im übrigen war, wie die ganze Suite, sehr komfortabel, ja luxeriös ausgestattet. Im Wohnbereich gab es eine Klimaanlage, die sich aber abschalten ließ. Zudem gab es im Schlafbereich keine Klimaanlage. Der Schlafbereich war vom Wohnbereich durch eine hölzerne Schiebetür abgetrennt. In dem Zimmer gab es keinen Bademantel und keine Hausschlappen, was mich für ein Hotel dieser Kategorie erstaunte. Das Bad war sehr großzügig, mit hellem Marmor ausgekleidet, zwei Waschbecken, eine Badewanne, eine Duschkabine im hinteren Teil, WC und Bidet. Die Armaturen waren nicht mehr ganz neu aber noch gut in Schuß. Es gab zusätzliche Pflegeprodukte im Bad.
Im Erdgeschoß befindet sich eine schöne Bar, die offen in der Hotelhalle liegt. Nicht so schön fand ich, daß auch das durchaus namhafte Restaurant „Le Zarga“ offen in der Halle lag, gewissermaßen nahtlos übergehend in die Bar. Hier hätte ich mir einen abgegrenzten Raum gewünscht. Einen solchen gab es zwar, er war aber nicht zugänglich wegen geschlossener Gesellschaft. Es gab auch einen Garten, in dem man aber, trotz sommerlichen Wetters, leider auch nicht sitzen durfte. Stattdessen mußte man in kalter Klimaanalgenluft speisen. Die Temperatur in Lobby, Bar und Restaurant war mir zu kalt. An Speisen war das Restaurant leider ein glatter Ausfall. Ich habe als Antipasti gegrillten Oktopus und als Hauptgang gegrilltes Schnitzel mit Semmelbröselpannade gegessen. Bei Letzterem wird schon klar, daß es verbrannt war, da die Semmelbrösel natürlich auf dem Grill angebrannt sind. Es schmeckte entsprechend. Von den zwei Schnitzeln habe ich eines liegengelassen, weil es mir zu sehr nach Kohlenstoff schmeckte. Dasselbe galt leider für den Oktopus. Auch er war verbrannt und im übrigen total ungewürzt. Der Wein war gut, der Grappa sehr stark. Der Service war zufriedenstellend bemüht.
Der Service war sehr freundlich und gut. Der Check-in war zwar gegen 10.30 Uhr vormittags noch nicht möglich, doch erhielt ich dafür ein kostenloses Upgrade in eine Suite. Es war nicht nötig irgendeinen Meldeschein auszufüllen, der bürokratische Aufwand wurde sehr klein gehalten. Ich erhielt an der Rezeption eine brauchbare Karte der Innenstadt. Auch der Check-out war fix und problemlos.
Das Hotel liegt nordöstlich der Altstadt von Catania an der Piazza Verga und insofern etwas dezentral. In die Altstadt läuft man etwa eine halbe Stunde. Es fahren Busse, deren System sich mir aber nicht erschloß. Man erreicht das Hotel vom Bahnhof relativ gut mit der U-Bahn in zwei Stationen bis (Corso) Italia. Man läuft dann den Corso Italia in westlicher Richtung noch ca. fünf Minuten und erreicht die Piazza Verga, einen großen Platz, der als Parkplatz mißbraucht wird und durch die vielen parkenden Autos auf mich häßlich wirkte. Gegenüber des Hotels liegt in faschistischer Prachtarchitektur der Justizpalast von Catania. Vom Flughafen aus erreicht man das Hotel ebenfalls sehr günstig mit dem Alibus in fünf Stationen bis „Verga“. Rund um das Hotel gibt es zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Im sechsten Stock liegt ein Fitnessraum mit Laufband und anderen Geräten und schönem Blick in Richtung Hafen über die Stadt. Einen Wellnessbereich hat dieses Hotel, trotz seines Anspruchs ein Luxushaus zu sein, nicht. Auch hier müßte nachgerüstet werden.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Juni 2019 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | David |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 672 |