Merril's Beach Resort

Die Anlage besteht aus ca. 50 Zimmern in sehr marodem Zustand. Standard Zimmer haben 1 Doppelbett, einen Fernseher an der Wand, einen Plastikgartenstuhl, einen Wandschrank und eine Anrichte, kein Tisch, keine Sessel, keine Ablage für das Gepäck. Superior Zimmer haben 2 Betten und der Fernseher steht auf einem Regal. Der Tresor ist ca. 20 cm hoch und 15 cm breit. Er befindet sich im Schrank und ist von oben befüllbar. Er reicht nicht für die wesentlichsten Wertgegenstände, kostet aber 2, 50 $ pro Tag. Wir sind am 2. Tag umgezogen, weil wir nicht erkennen konnten, wieso wir für ein so spartanisch eingerichtetes Zimmer 100 € Aufpreis bezahlt haben. Die Zimmernr. war 351. Wir sind dann in Zimmer 314 umgezogen, welches sich rechts vor der Rezeption befindet. Diese Zimmer sind zwar noch älter, aber wesentlich größer. Früher gab es dort eine Kitchenette mit Kühlschrank, wovon aber heute nur noch die Küchenschränke übrig sind, auf denen man die Koffer abstellen kann. Es gibt dort 2 Betten und einen wesentlich größeren Tresor. Alle Zimmer haben aber die gleichen, sehr harten Betten ohne Lattenrost. Menschen mit Rückenproblemen sollten dieses Hotel lieber nicht buchen. Man findet keine Ruhe. Auch deshalb, weil man in den meisten Zimmern (wie 351) die ganze Nacht mit höllischem Lärm von der Disko rechnen muß. Die erste Nacht haben wir stehend im Bett verbracht. Die Zimmer wurden täglich gereinigt, wobei wir aber auch jeden Tag neue, fremde Haare im Bad vorfanden. Anfangs waren wir die einzigen Deutschen im Hotel. 80 % waren Amerikaner unter 30 (hauptsächlich Studenten), 20 % Italiener. Nach Ostern änderte sich das. Dann waren 50 % Deutsche, 40 % Italiener und 10% Amerikaner. Ein ungelöstes Problem ist die Mückenplage. Autan und auch das vielgepriesene OFF-Spray haben trotz großzügiger Ganzkörperanwendung nicht verhindert, dass wir jeden Morgen mindestens 5 neue, sehr große und schmerzhafte Mückenstiche hatten, einmal sogar direkt auf dem Auge. Wir empfehlen daher die Mitnahme einer Schlafmaske (Sanitätsgeschäft), um so etwas zu verhindern. Außerdem sollte man unbedingt Ohropax mitnehmen, weil die Geräuschbelästigung durch quakende Frösche und Disko eine erholsame Nachtruhe sonst unmöglich macht.

Zimmer wie bereits beschrieben sehr einfach eingerichtet. Dazu kommt, dass das ganze Hotel sehr alt und alle Einrichtungen äußerst marode und renovierungsbedürftig sind. Durch die undichten Fenster und Türen konnten wir uns nicht ausreichend gegen Mücken schützen. Als deutschsprachiges TV-Programm gab es ausschließlich Deutsche Welle, aber mit Ton- und Bildstörungen. Mit der Stromversorung hatten wir ein Problem. 2 verschiedene, aus Deutschland mitgebrachte Steckdosenadapter hatten nicht den passenden Anschluß. Wir mußten uns am ersten Tag einen neuen besorgen (6$). Im Bad gab es keine Handbrause. Man muß im Stehen duschen. Dadurch war es nicht möglich, nach dem Duschen die Wanne vom Sand zu reinigen. Der Extrapreis für Superior-Zimmer lohnt sich nicht, da diese nicht mehr Komfort bieten als die anderen Zimmer. Besser ist es, auf die Lage zu achten und evtl. in das Gebäude rechts neben der Rezeption umzuziehen.

Wir haben 3 Wochen das gleiche Hühnchen und den gleichen Fisch gegessen. Dazu gab es Nudeln und Reis. Das Frühstück bestand aus Toastbrot, Marmelade und Ei. Besteck, Tassen und Servietten gab es nur selten. Man mußte sich die Sachen von den anderen Tischen zusammensuchen. Die Esskultur von Amis und Italienern muß man mal gesehen haben. Die Tische sahen nach dem Verlassen aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen - umgekippte Getränke, Essenreste und Krümel auf und unter dem Tisch. Ein so eintöniges Speisenangebot haben wir noch nirgends auf der Welt erlebt. Schon allein aus diesem Grund möchten wir dringend abraten, dieses Hotel zu buchen.

Das Personal ist sehr desinteressiert und muffelig. Auf Beschwerden wird solange nicht reagiert, bis sich die Reiseleitung einschaltet. Die Angestellten sprechen sehr schnell und mit einem speziellen Dialekt, den man auch mit guten Englischkenntnissen nicht versteht. Deutlich formulierte Anfragen in exaktem Englisch werden jedoch erst nach mehreren Versuchen verstanden. Wer nicht englisch spricht, hat gänzlich verloren. Niemand kann auch nur ein Wort deutsch. Beim Essen werden englischsprachige Gäste bevorzugt bedient.

Phantastische Lage direkt am Strand. Strand und Wasser traumhaft, aber leider kein Karibikfeeling, weil Palmen fehlen. Bis zum Zentrum von Negril läuft man 20-25 Minuten in brütender Hitze (3, 5 km). Dort gibt es gute Einkaufsmöglichkeiten für Textilien. Das Taxi kostet 1 $ pro km. Das nächstgelegene kleine Einkaufzentrum liegt 100 m entfernt auf der anderen Straßenseite. Ausflüge sind sehr teuer. Es empfiehlt sich nur ein Ausflug: Black River, YS Falls und Appleton Rumfabrik für 105 $ bei der Reiseleitung, bei lokalen Anbietern billiger. Der Gratisausflug mit Daddy Coo dauert ca. 4-5 Stunden und ist nur etwas für Botanik-Freaks. Wir fanden es etwas langweilig. Normalerweise bekommt man in den ersten 1-2 Tagen dafür eine Einladung aufs Zimmer. Wenn nicht, muß man sich schnell darum kümmern (Merrils I: Esther), weil nur Neuankömmlinge in den Genuß dieses Angebotes kommen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand