Miraggio Thermal Spa Resort

Die Anlage hebt sich sehr stark ab von den sonst im Griecheland-Urlaub üblichen Hotels und ist ein Luxus-Juwel, in dem man sich wohl fühlt und gut erholen kann. Unten stehende Bewertungen enthielten auch viele Kritikpunkte, die ich meist nicht nachvollziehen konnte. Vielleicht ist die Situation in der Hochsaison anders, aber auch Ende September war das Hotel noch sehr gut besucht. Die Ausstattung der Anlage ist traumhaft, Räume, Zimmer und Flure sind aufwändig mit viel Liebe zum Detail hergerichtet und es wurde viel investiert in ein wunderschönes Ambiente. Zum Teil sind die Zimmer allerdings richt weitläufig zu erreichen, und zu Badelandschaft und Strand geht es nur über Treppen. Wer also nicht gut zu Fuß ist und nicht weite Wege gehen kann, ist hier vielleicht nicht so gut aufgehoben. Neben den Aufzügen gibt es auch sehr viele Treppen, die verschiedene Bereiche immer wieder verbinden. WLAN ist überall verfügbar, auch in der Badelandschaft. Das Hotel ist kein typsiches Reiseveranstalter-Hotel der Pauschaltouristen. Gäste sind tatsächlich überwiegend russisch/osteuropäisch, aber man hört auch deutsch, wenig englisch, noch weniger französisch, spanisch oder italienisch. Die Verständigung mit den Angestellten läuft auf englisch und funktioniert. Das Benehmen der Gäste war bei (fast) allen ok und nicht unangenehm auffallend, man muss aber manchen nicht unbedingt beim Essen zusehen.... wirklich störend war aber nichts.

Meinem Zimmer fehlte es an nichts in der Ausstattung. Ottomane und Sessel waren so bequem, dass man sich auch länger im Zimmer aufhalten konnte, ohne das Bett in Anspruch nehmen zu müssen. Genügend Lampen und Steckdosen, sogar USB-Anschlüsse, sind vorhanden. Dazu Safe, Bademäntel, Slipper, Fernseher mit deutschen Kanälen (nicht SAT1 & Pro7). Mein Bad hatte eine sehr bequeme und angenehme Walk-In-Regendusche, allerdings keine Badewanne. Die Zimmerreinigung verlief immer problemlos und gründlich, alles bestens. Man muss sich aber im Klaren darüber sein, dass ein Zimmer mit "GardenView" nicht den schönen Meerblick hat, den die Aufnahmen von der Gesamtanlage doch suggerieren. GardenView kann durchaus ein ZImmer "nach hinten" sein oder wie in meinem Fall Blick auf eine Art begrünten Innenhof vor der nächsten Gebäudereihe, in der dann die Zimmer mit Meerblick lagen. Die Privatsphäre ist durch gute Trennwände auch auf den Terassen gewahrt. Man kann zwischen verschiedenen Kissen wählen. Allerdings war die oberste Lage des Bettes, eine Art Auflage, nicht glatt oder eben, so dass sich im Bett Hügel und Mulden gebildet haben und man immer in die Bettmitte gerollt ist. Ohne diese Auflage wäre es sicher ein phantastisches Bett gewesen, geschlafen habe ich trotzdem gut.

Frühstück und Abendessen im Hauptrestaurant. Ist es zu kalt für die Terrasse (mit traumhaften Blick aufs Meer) wird es im Innenbereich gerade abends schon mal eng mit den Tischen. Entweder man kommt gleich zu Beginn (19:00), oder wartet besser bis nach 20:00 ab, wenn wieder Tische frei werden. Negativ aufgefallen ist, dass zwar viel Personal vorhanden ist, aber es - wie bei einer Klasse dieses Hotels zu erwarten gewesen wäre - man nicht zum TIsch geführt wird, sondern selber wahllos herumsucht, um einen freien Platz zu bekommen. Gerade wenn nicht genügend Platz ist, kann man das besser regeln, wenn das Personal den Überblick über diei TIsche hat und die Wartenden draußen warten. Alleinreisende gehen schon mal unter, und die meisten haben Jacken oder ähnliches mitgebracht und über die Stuhllehne gehängt, um anzuzeigen, dass der TIsch besetzt ist, während man am Buffet ist. Jeder TIsch bekommt zum Abendessen eine Flasche Wasser gratis, alles andere wird bestellt. Lange Wartenzeiten gab es nicht. Qualität und Auswahl der Speisen sind sehr gut und abwechslungsreich, abends meist mit thematischem Schwerupnkt (amerikanisch, griechisch, arabisch, italienisch, mexikanisch, Fisch,....) sowie eine große Auswahl an Vorspeisen/Salaten und Nachtisch. Alles ist gut beschriftet (griechisch und englisch). Ich hätte mir allerdings jeden Tag, unabhängig vom Thema, etwas mehr griechisches Essen gewünscht. Zum Frühstück gab es eine große Auswahl an Obst, Joghurt, Eierspeisen, eine Omelette-Bratstation, englisches Frühstück, süße und herzhafte Teilchen, frisch gepressten Orangensaft (ohne Anstehen), Brot, Brötchen, Wurst, Käse, FIsch, und sonntags auch Sekt. Außerhalb der Schulferienzeit waren die meisten eher ältere Gäste oder Familien mit kleinen Kindern/Kinderwagen. Klar, dass bei einem großen Speisesaal immer ein gewisser Geräuschpegel durch klapperndes Geschirr, Unterhaltungen und umherlaufende Leute entsteht, aber der Lärmpegel ging nicht über das zu erwartende hinaus, es war nicht ungemütlich oder unangenehm. Bei frühen Abholzeiten zu Ausflügen oder Rückflug kann man entweder ein Early Breakfast aufs Zimmer bestellen oder ein Lunchpaket zur Abholung an der Rezeption. Ich habe beides getestet und kann das Frühstück im Zimmer deutlich empfehlen (eine große Schale Obstsalat, frisch gepresster Orangensaft, Brötchen oder Toastbrot, Marmelade und Honig, Croissants und süße Stückchen, Kuchen). Es wurde auch pünktlich gebracht.

Die Service-Qualität fällt gegenüber der Ausstattung des Hotels leider etwas ab. Die Mitarbeiter sind nicht unfreundlich, aber auch nicht viel mehr. Große Freundschaften oder das an anderen Orten überall gegenwärtige Kalimera/Kalispera gibt es nicht. Geschirr wird kommentarlos vom TIsch abgeräumt usw. Service und Gästekontakt geht besser und sollte besser werden. Mehr Freundlichkeit und griechische Herzlichkeit schaden sicher nicht.

NImmt man den Bustransfer vom Flughafen Thessaloniki, der weitere Hotels anfährt, muss man tatsächlich mit einer Transferzeit von 2 1/2 Stunden rechnen. Gleiches bei Ausflügen nach Thessaloniki oder darüber hinaus. Aber es lohnt sich! Ist man erst mal angekommen, hat das Hotel eine wunderschöne Lage, im Hang eingebettet, traumhafter Strand und bei wolkenfreiem Himmel Blick auf Sithonia und dahinter den Berg Athos am Horizont. Aber man ist wirklich in Abgeschiedenheit. Allein bis zur Hauptstraße sind es 6 km Zufahrt. Das heißt, ohne Auto sind keine Geschäfte oder Restaurants außerhalb zu erreichen. Das ist etwas ärgerlich, da in der Anlage der sonst oft in griechischen Urlaubshotels vorhandene MInimarkt fehlt und es ein echtes Problem wird, genügend Wasser zum Trinken zu bekommen (das gibt es zum Essen zwar gratis und auch 1 Liter pro Zimmer pro Tag ebenso, aber andere Möglichkeiten gibt es in der Anlage nicht, außer beim Frühstück Flaschen nach draußen zu schmugglen, was ja nicht Sinn der Sache sein kann).

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gibt neben dem Spa viel tägliches Programm und auch am Strand einige Möglichkeiten, aber das meiste ist dem schlechen Wetter zum Opfer gefallen. Aber auch bei schlechtem Wetter konnte man sich in der Anlage gut beschäftigen, ohne dass es einem langweilig wurde. Das ist nicht bei allen gehobenen Hotels der Fall. Man sollte aber sich unbedingt nicht von der weiten Anfahrt einschüchtern lassen und die Gelegenheit nutzen, Ziele in der weiteren Umgebung zu nutzen, selbst wenn man sehr früh aufbrechen muss. Thessaloniki ist eine bezaubernde Stadt und definitiv einen Ausflug wert. Noch beeindruckender (und weiter) sind die Königsgräber von Vergina, die (archäologischen) Stätten Pella und Dion sowie das Olympmassiv. Vergina ist ein absolutes Muss und beeindruckt auch Leute, die normalerweise nichts über Archäologie, Museen und griechische Geschichte übrig haben. Ausflüge bieten die Reiseveranstalter an oder ein hoteleigener Center in der Ladengalerie.