Das Hotel Modern Art befindet sich in der Innenstadt von Lviv in einem frisch renovierten, historischen Gebäude. Ganz am Ende vom Shevchenko Prospekt und direkt neben dem Michael Hrushevsky Denkmal. Bis zur eigentlichen Altstadt muss man aber mit mindestens 10 Minuten Fußweg rechnen. Zum Airport braucht man mindestens 30 Fahrminuten mit dem Taxi. Parkplätze gehören nicht zum Hotel und sind in der Gegend auch absolute Mangelware. Der Eingang vom Hotel ist sehr unscheinbar zwischen verschiedenen Geschäften und Restaurants eingequetscht. Lediglich ein paar kleine Schilder und Fähnchen weisen den Weg. Ebenso spärlich fällt die Lobby aus. Diese besteht nur aus einem Tresen im Hausflur, sowie einem kleinen gegenüberstehenden Sofa. Aber immerhin gibt es ein geräumiges Treppenhaus und ein über verwinkelte Gänge erreichbarer Aufzug (ganz neu) mit denen man die oberen Stockwerke erreichen kann. Wir hatten eine Suite (204) mit schönem Ausblick auf die Straße. Die Räumlichkeiten waren äußerst großzügig geschnitten. Eine derart riesige und repräsentative Suite mit stilsicher ausgewählter Einrichtung habe ich für einen solch relativ kleinen Betrag noch nie gesehen. Üppiger Parkett-Boden, Mega-Kronleuchter. Ein kleiner Eingangsbereich mit (dem leider einzigen) Schrank zum Aufhängen der Kleidung. Im Hauptraum ein breites Sofa, zwei bequeme Sessel. Ein Schreibtisch mit Polsterstuhl, eine Koffer-Ablage mit Spiegel darüber, ein TV-Gerät auf einem Side-Board, sowie das für solch ein Riesen-Zimmer eher dürftig geratene Doppelbett mit abgestepptem, gepolsterten Kopfteil. Auch der Liegekomfort hielt sich in Grenzen, da man scheinbar an der Matratze gespart hatte und es auch nur zwei kleine Kopfkissen gab. Also keine Wellness-Matratze mit Kopfkissen-Buffet wie im Hilton. An den Kleinigkeiten fehlte es jedoch. So gab es keinen Wasserkocher (und natürlich auch kein Kaffee/Tee zum selbst kochen). Gratis-Wasser wie in den guten Hotels üblich (die Wasser-Qualität ist in Lviv sehr schlecht) war auch nicht vorhanden. Und trotz des vorhanden Schreibtisches gab es keinerlei Schreibutensilien (Stift, Papier). Das geräumige Badezimmer schwarz-weiß. Von der Optik her ebenfalls gut gemacht. Der weiße Waschtisch und der dazu passende Spiegel mit geschnörkelten Verzierungen. Ein Haartrockner an der Wand. Was fehlte war ein verstellbarer Kosmetik-Spiegel. Eine normale Toilette mit riesigem Wasser-Tank darüber (was etwas komisch wirkte). Außerdem eine Duschkabine aus Glas. Leider ohne Regendusche und nur mit an der Wand zu befestigender Handbrause. Für die Hygiene zwei kleine und zwei große Handtücher, allerdings kein Tuch für die Füße. Jeweils in doppelter Ausführung und nett präsentiert: Shampoo, Conditioner, Duschgel (kleine Fläschchen), runde Seifenstücke, Duschhaube und Vanity-Kit. Toilettenpapier von schlechter Qualität und nur eine Rolle. Das Frühstück wurde im Restaurant "Grushevski Cinema Jazz" eingenommen. Dieses befindet sich direkt neben dem Hote, ist in Lviv sehr beliebtl und kann über einen Hintereingang (ohne das man das Hotel verlassen muss) betreten werden. Tolle Atmosphäre in einem alten und natürlich auch renovierten Kino. Was hier gestört hat war lediglich die geringe Auswahl an Speisen. Denn es gab kein Buffet, sondern nur ein kleines Kärtchen von dem man EIN Gericht herauspicken konnte. Entweder ein Mini-Toast mit Ei überbacken, eine Schüssel mit Haferschleim oder Müsli oder vier winzige Stücke Käsegebäck. Geschmack und Dekoration gut. Menge absolut unzureichend. Als Getränke standen kostenlos nur Tee und Kaffee (je eine Tasse) zur Verfügung. Alle darüber hinaus gehenden Getränke (selbst Wasser) hätten extra bezahlt werden müssen. So das man nach dem Frühstück immer noch Hunger hatte und durstig war. Die Angestellten des Hotels und auch des Restaurants habe ich als relativ wortkarg erlebt. Was eventuell auch an den mangelnden Sprachkenntnissen lag. Beim Check-In in den Morgenstunden wurden wir darauf vertröstet, dass wir erst gegen 15:00 Uhr die gebuchte Suite beziehen könnten. Und die Koffer-Aufbewahrung nach dem Check-Out erfolgte leider in einer kleinen Kammer zwischen unzähligen Müllsäcken. Was ich als "No-Go" betrachte.

Zimmer

Sehr gut