- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Ich wollte schon länger einmal in einem Moxy übernachten, schon wegen des flotten Spruchs, dass "..man sich selber nicht so sehr ernst nimmt !". Die Budget-Flughafenhotels der Marriott - Gruppe sehen von aussen ja flott und modern aus, dazu möchte ich mich bei fast 40 Grad Außentemperatur nicht unnötig im Freien herumtreiben. Es dauert etwas bis ich den versteckten Moxy Eingang am Flughafen Lyon gefunden habe - dann denke ich erst, dies wäre ein Kino. Das Thema Film ist für ein Flughafenhotel mal ganz etwas anderes, passt aber nach meinem Geschmack nur so in etwa ins Bild. Der gesamte Stil ist so in etwa der derzeit populäre Stil junger Hotels: Junges Personal, wenig überflüssiger Luxus, dafür aber akzeptable Raten. In der Lobby sitzen grosse Plüschbären rum, aber es gibt daneben noch viel Raum zum sitzen und treffen. Fenster gibt es nur in den Zimmern. Überall verfolgt einen das Moviethema, sei es mit kecken Filmsprüchen oder mit Accessoires aus Kinos. Das Wifi zeigt bedauerliche Performanceschwächen auf meinen Apple Geräten.
Noch ein Grund für das Moxy: Das Zimmer. Zunächst mal blickt man wirklich auf die Flugzeuge - ich war schon in meinem Zimmer, als mein inbound Flieger gerade mal leer geworden war. Das Zimmer hat ein grosses, bretthartes Bett (wie ich es mag) und etliche unterschiedliche Kopfkissen. Kein Schnickschnack mit Menue und so, einfach verschiedene Kissen, die mir beim Schlafen helfen. Dazu gibt es seitlich unter dem Bett eine LED-Lichtleiste, die Arbeitsbeginn hat, wenn ich aufstehe. Das ist originell und hilft bei der Orientierung im Dunkeln. Im Bad geht es mit einer ähnlichen Technik weiter, hier muss man nachts keine Angst vorm Dunklem haben. Das Zimmer ist überraschend gross, es gibt aber keinen wirklichen Schreibtisch. Arbeiten muss man aus der Lobby oder mit dem Laptop auf den Knien. Schön sind die Handtücher- zwei Sets. Das angebotene Shampoo ist dagegen mässig begeisternd. Steckdosen gibt es reichlich, aber keine USB-Stecker. Die Klimaanlage - und das war ein Riesenplus an diesem superheissen Tag - geht runter bis auf 22 Grad und hält diese Temperatur dann auch exakt und vor allem leise.
In das Systembild passt auch die Gastronomie: Selbstbedienung ist Trumpf, die Speisekarte ist klein und kurz - und es gibt Covenience -Fastfood. Natürlich soll man in einem Flughafenhotel auch kein fine Dining erwarten. Bestellen muss man vorne an der Bar, bezahlt wird sofort. Mein Caesars Salad am Abend war ganz OK, aber mit 15€ auch hoffnungslos überbezahlt, grosse Flasche Wasser dazu ist mit 3,60€ auch nicht billig. Das Frühstück ist für seine 16,—€ an der Grenze des Akzeptablen in Bezug auf Preis-/Leistung. Fangen wir mit dem Positiven an: Der Orangensaft ist frisch gepresst, der Kaffee kommt aus einer guten Maschine und es gibt keine Wartezeiten. Beim Rührei liegt der Löffel in der Schüssel (no go) und ich konzentriere mich damit auf die drei vorhandenen Käsesorten, von denen zwei zumindest gut sind. Enttäuschend sind die Croissants, die sind diesem schönen Land unwürdig.
Junger Service, aber es gibt auch nur limitierte Angebote. Das ist Systemhotellerie, feste Abläufe mit offenbar darauf abgestimmten Systemen. Alles ausserhalb des Standards, das bereitet Probleme. Eine Flugzeugcrew mit sechs Leuten, die gerade gleichzeitig einchecken und ich möchte auschecken ? Ausserhalb des Standards und damit zuviel - ich setzte mich erst einmal hin neben die Plüschbären - gut, dass ich nicht in Eile bin. Absolut positiv aufgefallen ist mir die Sauberkeit des Zimmers, das ist mehr als in Ordnung.
Flughafenhotels sind ja gerne an Flughäfen. Ich würde auch nicht hier übernachtet haben, wenn ich nicht eingeflogen wäre, denn dann gäbe es sicher originellere Möglichkeiten. Für meinen Bedarf aber - eine Nacht, Businesstrip und Kollegen treffen - dafür passt der Standort. Wer Lyon erobern will, der ist hier falsch: In die sehenswerte Stadt sind es vom Flughafen etwa 30 Kilometer. Der Flughafen ist auch eher ein gemütlicher - keine grosse Hektik.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im August 2023 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Stefan |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 367 |