- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Murex Bangka Resort ist ein relativ kleines Resort, das insgesamt ca. 12 Zimmer umfasst, die entweder als Bungalow, Cottage/Duplex Bungalow oder Zimmer zur Verfügung stehen. Das Resort liegt in einer kleinen abgeschiedenen Bucht auf der Insel Bangka vor Manado und ist nur mit dem Boot zu erreichen. Während unseres Aufenthaltes war die Gästestruktur gemischt (Deutsche, Schweizer, Südafrikaner, Franzosen etc.), vornehmlich Paare im Bereich 30-X, wenige Kinder. Der Großteil der Urlauber bestand aus Tauchern, die die angeschlossene Tauchbasis mit den entsprechend ca. 40 Tauchspots nutzen. Gebucht hatten wir Vollpension (wahrscheinlich auch nicht anders möglich, da es keine Ausweichmöglichkeiten gibt). WiFi ist im Restaurant kostenlos, funktionierte aber nicht immer und wenn dann entsprechend sehr langsam - wer mit Jugendlichen reist, die zwingend auf WWW angewiesen sind, der sollte das evtl. bedenken. Zwischen Mittagessen und Abendessen gibt es noch mal die Möglichkeit auf einen kleinen Snack (meistens Kuchen o.ä.); Kaffee, Tee und Wasser (still) sind rund um die Uhr kostenfrei. Das Preis- / Leistungsverhältnis haben wir zumindest für unseren Urlaub gerade noch als OK empfunden. Eine Weiterempfehlung kann man eigentlich nur dann guten Gewissens geben, wenn unsere obigen Punkte (Essen, Tauchen, Aufenthaltsdauer etc.) gut bedacht worden sind. Einen erneuten Aufenthalt würden wir nicht kategorischen ausschließen, allerdings vorher sicherlich noch die möglichen alternativen Hotels überprüfen.
Die Zimmer zu bewerten ist insofern schwierig, da diese nicht einheitlich sind. Wir scheinen eines der "einfachsten" und/oder eines der ältesten gehabt zu haben. Wie es um die anderen Zimmer bestellt ist, kann ich nur aus dritter Hand beurteilen, hier haben Miturlauber gesagt die Zimmer wären OK gewesen, Hauptkritik war sicherlich das Bad. Unser Bungalow bestand (wie häufig in Indonesien) aus einem kleinen Bungalow mit dem eigentlichen Zimmer und einem angebauten, offenen Bad. Vor dem Zimmer gab es eine kleine Veranda mit Sitzmöbeln. Im Zimmer gab es bis auf Bett, Regal und einem kleinen Tisch entsprechend nichts. AC war vorhanden, besser wäre ein Ventilator gewesen. Zimmergröße lag irgendwo zwischen 16-20 qm. Der Zustand unseres Zimmers hat uns nicht recht zugesagt (siehe Fotos) - wir habe nichts gegen "einfache" Zimmer, das ist generell kein Grund mit einem Zimmer unzufrieden zu sein, aber Zustand und vielleicht auch die "Art" wie das Zimmer angelegt ist machen doch etwas aus. Es müssen nicht unbedingt fingerdicke Spalten zwischen den Holzbrettern der Wand bestehen, auch wäre es schön gewesen, wenn die Holzdecke vollständig gewesen wäre, es wäre auch schön, wenn das Mückennetz so groß wie das Bett wäre (Teile Nord-Sulawesis sind durchaus Malariagebiete mit mittlerem Grad), das WC muss nicht unbedingt soweit im Boden eingemauert sein, dass man fast auf dem Boden sitzt und man kann durchaus beim Waschbecken und beim WC dieselbe Farbe verwenden. Wenn man schon die Dusche so niedrig anbringt, dass man mit 1,80 m nicht darunter stehen kann, warum muss man sie dann auch noch so nahe neben dem Boiler anbringen, dass man selbst "zusammengefaltet" mit der Schulter gegen den Boiler stößt? Das sind so einige Punkte, wo man auch ohne großen Aufwand oder ohne große Kosten ein an sich ganz ordentliches Zimmer verhunzen kann. Wir haben durchaus auch in anderen Hotels in Indonesien genächtigt, die als "einfach" galten bzw. einer gleichen Kategorie angehören, die aber vom Zustand und von der Planung etc. mindestens um zwei Kategorien besser waren. Die Kritik am Zimmer muss daher sicherlich auch unter dem Aspekt gesehen werden, dass hier immerhin noch ca. 65€ pro Person (VP) aufgerufen werden - zum Vergleich: Manta Dive auf der Insel Gili ruft bei ähnlichem Aufenthaltsdauer für Ü/F 25 Euro pro Person auf.
Wie bereits beschrieben gibt es nur das eine "Restaurant", das aber wohl eher als großer Gemeinschaftsraum zu bezeichnen wäre, da er zwischen den Mahlzeiten entsprechend genutzt werden kann. Der Küchenstil ist wohl am ehesten als landestypische zu bezeichnen - Ausführung "wie bei Muttern" - große Gastronomie findet hier nicht statt. Es gibt zu allen Mahlzeiten ein Buffet. Frühstück besteht zumeist aus gebratenem Reis, Toast, 3-4 Marmeladen, Butter, Honig, Pancakes, 2-3 verschiedene Früchte, Kaffee, Tee etc.. Weiterhin gibt es die Möglichkeit sich Eier je nach Vorliebe zubereiten zu lassen. Mittag- und Abendessen bestehen zumeist aus einer Suppe, eine Reisvariante, ein Gericht mit Fleisch (vornehmlich Huhn oder Schwein), ein Fischgericht und zwei verschiedene Varianten von Gemüse (wobei im Juli anscheinend Bohnenzeit ist). Beim Essen scheiden sich wahrscheinlich die Geister; insgesamt ist das Essen sicherlich völlig OK, es gab eigentlich zu keiner Mahlzeit nur Gerichte, die nicht essbar waren oder schlecht geschmeckt haben. Die Variabilität und die Auswahl sind/waren natürlich doch schon recht stark eingeschränkt und das Ganze entsprach der Ausführung "solide gekocht". Meine Freundin hatte nach 3-4 Tagen das Essen relativ satt, vor allem der zumeist fehlende Salat schlug aufs Gemüt. Ich selbst fand nach ca. einer Woche es wäre doch Zeit für eine Abwechslung bzw. eine andere Küche. Insofern ist es schwer die Gastronomie "objektiv" zu bewerten - wer einen Kurztrip von 4-6 Tagen macht und keine Probleme mit Hausmannskost hat, wird das Essen "gut" (5 Sterne finden). Wer plant länger zu bleiben oder mehr Auswahl braucht, der sollte diesen Punkt unbedingt in Betracht ziehen, vor allem, da es keine Ausweichmöglichkeiten gibt! Softdrinks (2,5$) sowie Bier (5$) müssen extra bezahlt werden - es gibt auch noch 2-3 Weine. Darüberhinaus gibt es kein Gentränkeangebot (Cocktails, Spirituosen o.ä.).
Während unseres Aufenthaltes war kurzzeitig ein europäischer "Manager" (??) da sowie eine westliche Tauchbegleitung/Tauchlehrerin. Das restliche Personal bestand entsprechend aus Indonesiern. Insgesamt war der Service freundlich und jederzeit ansprechbar, allerdings differierten die Fremdsprachenkenntnisse deutlich. Angefangen bei guten-sehr guten Englischkenntnissen bis hin zu nahezu völligem Unverständnis. Das war unterschiedlich "schlimm", bei den Tauchguides wären mir bessere Englischkenntnisse wesentlich lieber gewesen, bei den Leuten im Restaurant war das schon Ok so wie es war. Die Zimmerreinigung/Sauberkeit war OK - da es sich um eine "Barfußinsel" handelt ist es natürlich nahezu unmöglich totale Sauberkeit zu garantieren. Zusatzleistungen (Wäsche, Arzt etc.) gibt es nicht. Mitreisende mit Kind haben gegen Zuzahlung (Preis vorher klären!!) während der Tauchzeit eine Kinderbetreuung gebucht, ob das ein ständiger "Service" ist kann ich allerdings nicht angeben.
Das Resort liegt auf der Insel Bangka/ Pulau Bangka ca. 1-2 Autostunden von Manado entfernt. Über ein Boot der Tauchbasis wird man dann in einer ca. 20-30 minütigen Fahrt auf die Insel gebracht. Die Bucht, in der das Resort liegt, ist ca. 500-750 Meter lang und vielleicht 40-50 Meter breit - rechts, links und dahinter sind Felsen/ Wald, sodass die Bewegungsfreiheit auf diesen Bereich eingeschränkt ist. Orte, Restaurants, Nachtleben etc. entfällt alles. Es befinden sich einige weitere Resorts auf der Insel, aber die sind nicht erreichbar. In erster Reihe der Bucht stehen die Gebäude für die Gäste (Bungalows, Restaurant, Tauchschule etc.), in der zweiten Reihe die der Hotelangestellten. Vor der ersten Reihe entsprechend der Strand und das Hausriff; weiter gibt es nichts. Wer mal was anderes sehen will, der muss aufs Boot und entweder Tauchen oder eine der angebotenen Landtouren buchen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Sport und Pool entfallen vollständig. Aufgrund der Größe des Resorts entfällt selbst das Joggen am Strand, weil der jederzeit "belaufbare" Teil vielleicht gerade 50 Meter umfasst. Discos, Kinderclub, Animation entfallen ebenfalls. Freizeitangebote gibt es nur insoweit, dass man Ausfüge (kostenpflichtig) buchen kann. Der Strand umfasst (je nach Ebbe oder Flut) die Breite der Bucht, wobei ein Teil steinig ist. Im Bereich des Restaurants bzw. des Tauchcenters befindet sich ein schöner hellbrauner und feinkörniger Strandabschnitt, den man zum Sonnen, Rumliegen, Muschelsammeln etc. nutzen kann. Sonnenstühle und Hängematten o.ä. stehen vor jedem Bungalow, auch wenn dort nicht immer Strand ist. Explizite Sonnenliegen gibt es aber nicht. Da ein Großteil der Urlauber Taucher sind, wird der Strand nur von ganz wenigen genutzt. Eigentliche Sportaktivität ist sicherlich das Tauchen. Wer hierzu ausführliche Informationen benötigt sollte sich eher auf entsprechenden Tauchseiten (taucher.net o.ä.) umgucken. Hier nur soviel: Es gibt ein Hausriff, das betauchbar sein kann (!!). Während unseres Aufenthaltes habe ich zwei Versuche gestartet. Beim einen war der Tauchgang mit ordentlicher Strömung durchführbar. Beim anderen Versuch haben sowohl mein Buddy (ca. 400+ Tauchgänge) und ich (ca. 150 Tauchgänge) nahezu zeitgleich nach 5 Minuten den Abbruch signalisiert; die Strömung war zu stark. Andere Taucher sind bereits am Einstieg gescheitert. Die Betauchbarkeit des Hausriffes ist scheinbar sehr stark von Ebbe und Flut abhängig. Das Riff selber ist aber sehenswert und evtl. besser zu "Beschnorcheln" als zu Betauchen. Das Tauchcenter hinterlässt einen zwiespältige Eindruck. Mit 38$ pro Tauchgang und entsprechenden "Supplements" (z.B. Nitrox 8$) ist die Tauchbasis sicherlich nicht ganz billig (allerdings gibt es wesentlich teurere Spots). Die Orga ist sicherlich verbesserungswürdig aber insgesamt ganz OK. Die Guides könnten etwas bessere Englischkenntnisse haben, gerade auch wenn es um die Briefings geht. Das Tauchen ist Geschmackssache - als eher konventioneller und vorsichtiger Taucher beginne ich einen langsamen Aufstieg bei 100 Bar um die Tauchzeit entsprechend zu verlängern. In mehreren Fällen haben Mittaucher beim Auftauchen die 50 Bar Linie deutlich unterschritten (20 Bar) bzw. die Flasche leer getaucht. Ein Mal ist mein Guide sogar über die Dekogrenze gekommen - ich habe mich bei 5 Minuten vor Deko entschlossen langsam selbstständig aufzusteigen. Z.T. sind auch einzelne Taucher schon mal selbstständig alleine aufgetaucht, weil es ihnen ein bisschen zu "dünn" in der Flasche wurde und der Guide noch auf den einen Fotografen Rücksicht nehmen wollte, der das x-te Foto vom selben Objekt schoss. Das sind Punkte, die für Tauchanfänger sicherlich Ausschlusskriterien sein sollten. Wer da weniger sensibel ist, der mag sich eine eigene Meinung bilden. Die Tauchziele sind wetterabhängig, bei zu starkem Wind (wie im Juli) finden viele Ausfahrten eher am Festland statt - hier gibt es relativ wenige Tauchspots, sodass es zu Wiederholungen kommen kann. Spielt der Wind mit, dann gibt es rund um die eigentliche Insel relativ viele und auch schöne Tauchspots. Zur Bewertung: Um Urlaub am Strand zu machen gibt es sicherlich geeignetere Hotels in Indonesien/Sulawesi - Nichttaucher und/oder Taucher mit nichttauchenden Begleitpersonen sollten das entsprechend einplanen und evtl. über die Dauer des Aufenthaltes nachdenken. (Als Beispiel wäre evtl. das Blue Bay Diver Resort zu nennen, das 5 Minuten entfernt liegt und zumindest einen wesentlich größeren Strandabschnitt besitzt). Auch Kinder, die nicht Tauchen, sind in ihren Möglichkeiten relativ beschränkt. Taucher sollten sich über das Tauchcenter entsprechend gut informieren - ich würde es insgesamt (auch in Anbetracht der Preise) mit gut- eher gut bewerten. Für eine klare gute oder sehr gute Bewertung fand ich das Gebotene nicht ausreichend.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Juli 2015 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Jens |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 23 |