Nautilus Barbati

Das Hotel liegt auf mehrere Gebäude verteilt an einem Hang. Dadurch ist es ein ziemlich anstrengendes Unterfangen, wenn man, so wie wir, im obersten Gebäude im oberen Stockwerk untergebracht wird. Da war dann täglich mehrmals ein Aufstieg angesagt. Entweder man benutzt die vielen, vielen Stufen, die alle ungleichmäßig hoch sind, oder geht gleich den Berg hoch. Das ist je nach Schuhwerk nicht ganz ungefährlich. Allerdings wurden wir dann mit einer tollen, traumhaften Aussicht belohnt. Unten am Hotel führt die Hauptstraße vorbei, die ist oft sehr störend. Bis in die Nacht hinein fuhren einheimische Motorradgruppen von mehreren Maschinen immer wieder am Hotel laut knatternd vorbei. Das ist ziemlich unangenehm. Im Lobbybereich gibt es WLAN. Wenn man Glück hat, kann man dieses auch noch auf dem Zimmer einfangen. Ging nicht immer, aber ab und zu.

Die kleinen Zimmerchen sind sehr einfach eingerichtet. Die Betten waren uns zu hart. Unsere Bitte nach einem zweiten Kopfkissen wurde umgehend erfüllt. Klimaanlage ist vorhanden, haben wir aber nicht gebraucht. Wir hatten auch noch kein renoviertes Bad, aber man konnte damit leben, es war alles sauber. Da Fußball-WM war, wollten wir doch mal TV schauen. Aber der kleine, alte Röhrenfernseher gab da nicht viel her. Das Gerät winzig und die Entfernung groß. Ich habe mich abends gerne auf den Balkon zurück gezogen, um die traumhafte Aussicht über die Bucht zu genießen. Unsere Putzfrau war freundlich und emsig. Es wurde täglich sehr sauber geputzt. Was dringend auf dem Balkon fehlt, ist ein Wäschetrockner, so dass man die Badesachen und Strandlaken über Nacht trocknen könnte. Mücken hielten sich in Grenzen :-) Andere Urlauber beschrieben auch die Lärmbelastung der hellhörigen Zimmer. Dieses Problem hatten wir zum Glück "nur an den letzten beiden Abenden". In unserem Nachbarzimmer wohnte ein Paar, welches sich ausdauernd, lautstark und heftig beschimpfte. Uns war unklar, warum solche Menschen überhaupt gemeinsam in den Urlaub fahren. Für andere ist das dann eine Belastung. Aber dafür kann der Hotelbetreiber nichts.

Wir hatten Halbpension gebucht. Frühstück und Abendessen vom Buffet. Frühstück war eher enttäuschend. Einmal gab es ein gebackenes Omelett, das gefiel mir gut. Ansonsten weder Rührei noch sonstwie Überraschendes. Die gekochten Eier waren steinhart und innen blau. Allerdings gab es täglich Obst und die üblichen Cerealien usw. Beim Abendessen gab es durchwegs Speisen, die unter Tags vorbereitet und am Abend schnell hergerichtet werden konnten. Ich habe mehr Griechisches vermisst, wie Pitabrot und evtl. mal Gyros. Die Speisen hätten wärmer sein dürfen, geschmacklich waren sie in Ordnung. Was mir seltsam vorkam, wir Gäste haben selbst - wie in einer Kantine - die Tische abgeräumt und die Reste von den Tellern in eine Tonne befördert. Wir haben immer auf der Terrasse gegessen und konnten dabei die schöne Aussicht genießen. Das geht selbst noch bei leichtem Regen. Lustig waren die Schwalbennester unter dem Dach. Wir fanden interessant, wie die Jungen nun bald flügge waren und von den Schwalbeneltern zum ausfliegen animiert wurden. Wo sieht man so etwas heute noch?

Wenn wir Wünsche hatten, so wurden diese zeitnah erfüllt. Wie z.B. ein zweites Kopfkissen oder die fehlende Fernbedienung. Die Funktion des Kühlschrankes konnte nicht wesentlich verbessert werden. Am Anreisetag wurden unsere Koffer mit einem Fahrzeug bis vor das oberste Gebäude gebracht. Das wäre auch ziemlich beschwerlich geworden. Was sonst nie beschrieben wurde: "Es hat oft ziemlich heftig geregnet, da hat man keine Chance, trocken zum Essen zu kommen." Es empfiehlt sich daher wirklich, ein Regencape oder einen kleinen Schirm einzupacken. Es gibt dreimal täglich einen Shuttleservice zum Barbati Beach. Das haben wir aber aus Zeitgründen, bzw. wegen schwerer Regenwolken und Donnergrollen nicht wahrnehmen können. Einmal waren wir auf dem Badeplateau. Das ist wirklich sehr, sehr schön gemacht. Und es gibt auch dort unten eine Bar. Der Abstieg und später der Aufstieg sind aber anstrengend. Da wir vom Meeresspiegel bis zum Zimmer einen Höhenunterschied von ca. 90 Metern zu überwinden hatten, bin ich dann mit den Schwimmschuhen gegangen, um einigermaßen Grip auf dem Weg zu haben.

Der Transfer zum Hotel dauerte ca. 1 Stunde. Die Lage ist schön, da die Insel sehr üppig begrünt ist. Leider täuscht der unaufgeräumte Eindruck auf allen Straßen nicht darüber hinweg, dass die Korfioten ein ausgedehntes Müllproblem haben. Große Mülldeponien türmen sich an jeder 2-3. Straße auf und hinterlassen einen schlechten Eindruck. Ausflugsziele gibt es sicher einige, doch ohne Leihwagen ist fast nichts zu erreichen. Durch die steile Lage auf der Insel, muss man schon sehr gut zu Fuß sein, wenn man auf Entdeckungsreise geht. Einmal waren wir mit dem Linienbus in Korfu Stadt. Das ist preislich günstig und die Busse fuhren auch fast pünktlich, jeweils mit nur ca. 20 Minuten Verspätung. Zweimal waren wir mit einem Taxi unterwegs, aber VORSICHT, die machen ihre eigenen Preise und sind teuer. Einmal habe ich für eine 8 km lange Strecke 25 Euro bezahlt. Also steht wieder die Frage mit dem Leihwagen. Aber ich möchte dort nicht Auto fahren. So wie dort gefahren wird, sieht man den Autos auch an :-(

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Man kann Ausflüge über den Veranstalter buchen. Einmal waren wir in Korfu Stadt ein bisschen bummeln. Freitags gibt es im Hotel einen griechischen Abend. Das war sehr unterhaltsam. Mehr Unterhaltung gab es nicht, wir haben es auch nicht vermisst. Es war ja Fußball WM, und da gab es im Lobbybereich einen größeren Fernseher. Allerdings war der Platz dort begrenzt. Es gibt einen Pool mit Liegen und Schirmen drumrum. Das war meistens nicht überlaufen, so dass man meistens eine Liege bekam. Ansonsten konnte man sich natürlich auf der Terrasse aufhalten. Wir trafen auf Gäste, die schon mehrmals im Nautilus waren. Wir selber möchten nicht noch einmal dort hin reisen, weil uns die Anlage viel zu anstrengend war. Ich bin dort einfach an meine Grenzen gestoßen. Eine Sache fiel mir noch auf. Das Hotel wird vom Veranstalter als 3-Sterne-Hotel verkauft. Die Touristenabgabe vor Ort wird allerdings nur für 1-2 Sterne Hotels erhoben.