- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Wer im Winter in Mayo ankommt, ob geplant oder eher gestrandet, darf nicht wählerisch sein. Hier muss man nehmen, was kommt. Und das ist ausgesprochen wenig... Es gibt im Ort nur dieses eine "Motel" und wohl noch ein B&B. Außerhalb gibt es noch ein weiteres, dass sich aber in anderen Bewertungsportalen nur durch recht negative Einträge auszeichnet. Weiter weg gibt es an einem schönen See noch eine Lodge, die hat aber im Winter geschlossen. Ebenso die wenigen Einrichtungen in der 50 Km entfernt liegenden Minensiedlung Keno. Soweit zu den Rahmenbedingungen... Das "North Star Motel" ist eher eine Art Baracke, unten drunter, quasi im Keller, wohnen die Inhaber. Es handelt sich um ein jüngeres Paar mit Kind. Bei meinem (unangemeldeten) Eintreffen wollte der Inhaber mich nicht aufnehmen, weil die Familie am nächsten Morgen zu einer mehrtägigen Reise aufbrechen wollte. Seine Frau widersprach dem aber sofort und ich bekam ein Zimmer für eine Nacht, mit der Maßgabe, am nächsten Morgen den Zimmerschlüssel in den Briefkasten zu werfen. Es kam etwas merkwürdig rüber, aber hier geht es im Winter wohl um jeden Cent. Das Zimmer (6) war sehr klein, aber sauber, mit einem winzigen Bad und einer museumsreifen "Küchenzeile". Die Toilette dürfte für sehr beleibte Personen nur mit Mühe zu benutzen sein. Das Haus ist extrem hellhörig. Zunächst stellte das für mich kein Problem dar, da ich der einzige Gast war. Leider wurde ich dann aber sehr früh am nächsten Morgen durch eine sehr heftige, ausdauernde Streiterei der Inhaber aus dem Schlaf gerissen. Eine sehr unangenehme Erfahrung. Die Geräuschkulisse im Haus bei voller Belegung möchte ich mir nicht ausmalen. Am Ortseingang gibt es eine Tanke (Betrag merken, bevor man drinnen bezahlt, die Technik ist steinalt). Im Ort gibt es direkt am Fluss einen kleinen Supermarkt, mit nicht so ganz frischer Ware. Ein paar Häuser weiter steht das einzige Restaurant. Es ist eine recht neue Pizzeria, die wirklich zu empfehlen ist. Es gibt hier auch sehr leckere Tagesgerichte. Frühstück gibt es nirgends! Im Supermarkt gibt es aber Kaffee, eingeschweißte Bagel dazu finden sich dort auch. Wer im Winter noch weiter bis nach Keno möchte (hin und zurück sind es von Mayo aus 100 Km), muss sich selbst versorgen, dort hat alles geschlossen. Je nach Wetterlage sollte man ohne Allrad auf diese Tour lieber verzichten. Die nächsten guten Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in nördlicher Richtung erst in Dawson, in südlicher Richtung in Carmacks. Ein Hinweis noch zum Telefonieren im Yukon: Deutsche (Quadband) Handys funktionieren. Die Prepaid-Simkarte von Alditalk leistete in größeren Orten (Whitehorse, Dawson, Inuvik) ganz normal ihre Arbeit. In kleineren Orten wird es schwieriger. Hier arbeiten eher lokale Netzanbieter. Unterwegs gibt es grundsätzlich keinen Empfang. Wer im Winter auf langen, einsamen Strecken Wert auf Sicherheit legt, sollte ein Satellitentelefon mitführen. Man kann es hier bei uns mieten und mitnehmen (etwa 7 Euro pro Tag plus verbrauchte Einheiten). Fast alle Hotels (und die örtlichen Bibliotheken) haben kostenloses Wifi, Internet ist also gewährleistet. Sehr günstig kann man mit "Calling Cards" telefonieren. Diese gibt es in jedem Postamt. Die Funktionsweise steht drauf. Sie funktionieren an allen Telefonen, überwiegend auch an den Zimmertelefonen in den Hotels. Abschließend noch ein Warnhinweis: Den Einsatz der VISA-Karte an "Public Phones", also öffentliche Fernsprecher, sollte man auf absolute Notfälle beschränken. Die Abrechnung erfolgt hier über einen dubiosen Dienstleister namens WIMAC CALGARY. Dieser belastet die Karte mit exorbitanten Beträgen, geradezu grotesk. Selbst Wählversuche, also Gespräche, die gar nicht zustandegekommen sind, werden mit hohen Gebühren verrechnet. Fazit: Finger weg!
Beliebte Aktivitäten
- Sport
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im März 2017 |
Reisegrund: | Winter |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Frank |
Alter: | 61-65 |
Bewertungen: | 183 |