- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Insgesamt macht das Hotel oder besser die Residenza einen ordentlichen Eindruck. Hier und da gibt es gewisse Mängel in der Ausstattung und im Service. Entschädigt wird der Kunde durch eine traumhafte Aussicht auf den Lago Maggiore (sofern man Zimmer bzw. eine Suite mit direktem Seeblick bucht). Der Zustand der Immobilie war ordentlich und sauber. Es gibt 23 Suiten. Die Zahl der Zimmer ist mir nicht bekannt. Darüber hinaus gibt es auf dem Gelände noch eine größere Zahl von Apartments, die offenbar als Ferienimmobilien verkauft werden. Wir hatten eine Suite mit direktem Seeblick gebucht, die aus einem Entree, einem Bad (ohne Tageslicht), einem großen Wohnzimmer mit kleiner Küchenzeile (für was das gut sein soll, ist mir nicht ganz klar geworden…) und einem eher kleineren Schlafzimmer bestand. Toll war, dass man bei offener Balkontür schlafen und im Bett liegend den See sehen konnte. Das Restaurant des Hotels hat immer montags geschlossen (ist in der Kategorie nicht wirklich toll!). Buchbar sind ÜF oder Halbpension. Die Gäste waren aus Deutschland, Italien, Österreich und der Schweiz. Wer einen tollen Blick auf den Lago Maggiore und Einsamkeit schätzt, ist hier richtig. Giffa ist ansonsten nicht wirklich touristisch beeindruckend. Schöner sind m. E. Cannobio und Stresa. Von Stresa aus sind auch sehr schöne Bootstouren zu kleinen Inseln im Lago Maggiore möglich. Der Aufenthalt war trotz der Mängel alles in allem okay. Ein zweites Mal wird es aber mit großer Sicherheit in der Residenza Dolce Vita für meine Frau und mich nicht mehr geben.
Die gebuchte Suite bot einen genialen Blick auf den Lago Maggiore, der für viele Unzulänglichkeiten des Hotels entschädigte. Die Größe dürfte so bei 50 qm gelegen haben. Die Suite war hell und sauber. Im Bad sollte noch ein Handtuchhalter für die Duschtücher und eine Ablagefläche angebracht werden. Diese Investition liegt im paar Euro Bereich und würde den Komfort des Nutzers erheblich steigern können. Im Wohnraum ist nach meinem Empfinden eine Menge Platz verschenkt worden, der nicht wirklich genutzt wird. Dafür ist das Schlafzimmer winzig und auch gleichzeitig der Ort, in dem der Schrank steht. Wenn dieser geöffnet ist, kommt keine zweite Person mehr durch. Der Architekt scheint mir nicht unbedingt einer gewesen zu sein, der öfter Hotels plant? Aber wie gesagt, aus dem Fenster geschaut, den See und die Berge gesehen und gedacht: „Egal – es ist Urlaub und der Blick ist es alleine schon wert…“
Es gibt beim Hotel das Restaurant Convivium, das sich nach eigener Angabe seine Gerichte von einem zwei-Sterne-Koch konzipieren lässt und dann nachkocht. Geboten wird die eher gehobene italienische Küche. Im Convivium, bzw. auf der Terrasse davor, wird morgens auch das Frühstück serviert. Das Abendessen kann man neuerdings für 30 Euro pro Person als Halbpension (Vorspeise, Hauptgericht, Dessert) zubuchen. Ausgewählt wird aus der normalen Karte. Pro Gang gibt es 4-5 Alternativen. Ohne Halbpension dürfte man so 10-15 Euro teurer kommen. Die Weinkarte ist m. E. ordentlich bei recht vernünftigem Preis-/Leistungsverhältnis. Speise- und Weinkarte können von der Homepage herunter geladen werden. Ein absolutes NONO ist bei dieser abseitigen Lage des Hotels, dass das Restaurant konsequent montagabends geschlossen ist. Insgesamt haben wir zweimal das Restaurant getestet. Am ersten Abend war unser Eindruck so lala. Nicht schlecht aber auch nicht toll… Am zweiten Abend war die Küchenleistung genial. Das Küchenteam schien wie ausgewechselt. Das Servicepersonal war m. E. abends auch schneller und aufmerksamer als morgens. Vielleicht war es den Kellnern beim Frühstuck noch zu früh? Im Wellness Bereich werden von 16.00 bis 17.00 kleine Snacks und Kaffee angeboten. Der Kaffe schmeckt nach Instant-Kaffee (geht in Italien gar nicht!!!). Die Brötchen schienen die gleichen wie beim Frühstück zu sein. Diese waren mit einer Art Formschinken belegt (ist in Italien schon wirklich grenzwertig!!!) Die kleinen Schnecken und Croissants schienen ebenfalls die gleichen (oder übrig gebliebenen) vom Frühstück zu sein. Auf dem Schild zu diesem „fulminanten Catering“ stand etwas von „der Fantasie des Küchenchefs…“ Naja, geht für meinen Geschmack schon auch noch etwas fantasievoller… Ansonsten gibt es im Wellness Bereich den ganzen Tag Mineralwasser, verschiedene Tees und Obst.
Der Service ist nett aber nicht perfekt. Beim Check in wurde nicht gefragt, ob man mit dem Gepäck behilflich sein könne. Nicht dass wir es gebraucht hätten, aber in der Preisklasse ist so was einfach Standard. Beim Frühstück dauerte es schon mal eine halbe Stunde bis die bestellten Rühreier serviert wurden. Kaffe wurde nicht selbstständig nachgeliefert, sondern erst auf z. T. mehrfache Nachfrage. Beim Frühstück bewies man Konstanz: Es gab jeden Morgen das Gleiche Angebot! Im Wellness Bereich gibt es keine extra Sauna- Handtücher, diese sind vom Zimmer (Duschtücher) mitzubringen… Der Rasen im Bereich der Sonnenterrasse wurde erst dann gemäht, als alle Liegen belegt waren und auch wirklich alle anwesenden Gäste das lärmvolle Tun des Gärtners bewundern konnten… Alles in Allem besteht noch Verbesserungsbedarf. Aber wie oben schon gesagt, das Personal ist nett, stets bemüht und die tolle Aussicht auf der Frühstücks- und der Sonnenterrasse entschädigt für vieles…
Das Hotel Residenza Dolce Vita ist wohl neueren Datums. Es liegt in Ronco di Ghiffa, am Hügel oberhalb des kleinen Ortes Ghiffa, in einer Traumlage mit herrlichem Blick auf den Lago Maggiore. Da es sich „Residenz“ nennt, könnte es wohl ursprünglich eher als Apartmenthaus konzipiert gewesen sein, was die etwas verwinkelte Innenarchitektur, die ausgesprochen große Garage, den fehlenden Pool und die noch vielen leer stehenden Apartments (die wohl als Ferienimmobilien zum Verkauf angeboten werden?) erklären würde… Die Zufahrt ist über ein kleines, sehr enges Sträßchen möglich. In Giffa gibt es sonst nicht wirklich viel zu sehen. In der Nähe und fußläufig zu erreichen sind eine Bar, direkt vor dem Hotel und eine Pizzeria sowie eine Osteria an der Uferstraße von Ghiffa. Touristisch interessanter sind in jedem Fall die Orte Cannobio, Stresa und Verbania. Für längere Aufenthalte ist das Hotel m. E. nicht wirklich zu empfehlen. Man sollte hier unbedingt ein Auto dabei haben, da die Unterhaltungsmöglichkeiten im Hotel doch sehr überschaubar sind…
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Das Sportangebot beschränkt sich auf einen kleinen Gym. Pool ist erst gar keiner vorhanden. Das geht bei einem Hotel dieser Kategorie überhaupt nicht! Als Erfrischungsmöglichkeit gibt es nur einen eher kleinen Whirlpool im Wellness Bereich, in dem man nicht schwimmen kann. Darüber hinaus gibt es noch eine Dampfsauna und eine Finnische Sauna. Handtücher hierfür müssen aus dem Zimmer mitgebracht werden. Das geht in dieser Kategorie m. E. auch nicht wirklich! Es können verschiedene Massagen und Anwendungen gebucht werden, die nach meinem Empfinden recht hochpreisig waren. Das zugehörige Personal habe ich nicht gesehen. Vielleicht kommt es nur bei Vorliegen einer entsprechenden Buchung ins Hotel? Sonnenliegen und Schirme waren m. E. genügend vorhanden. Leider gibt es auf der Sonnenterrasse keinerlei Service, so dass man sich nicht mal einen Espresso bestellen kann…
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im Mai 2010 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Stefan |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 145 |