- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel befindet sich in einem brandneuen Gebäude, einem 17-stöckigen Hochhaus mit Glasfassade, in der sich die umliegenden Gebäude spiegeln. Die Architektur besticht, hat aber ihre funktionalen Nachteile (siehe Zimmer). Es handelt sich um eines von drei Glastürmen im Block, dem sog. Business-Center Porto Atlantico. Im selben Glasturm ist auch ein ibis-Hotel untergebracht, in die beiden anderen Gebäude wird eine Firma einziehen; diese Gebäude sind bei meinem Aufenthalt noch nicht ganz fertiggestellt gewesen. Vor dem Haus fanden noch Bauarbeiten statt; die Taxi-Einfahrt war noch nicht eröffnet. Das Haus war zum Zeitpunkt meines Aufenthalts vier Monate alt und wurde zu den Olympischen Sommerspielen 2016 in Betrieb genommen. Es war komfortabel ausgebaut, in den Etagen befanden sich Böden mit Teppich, nicht aber in den Zimmern. Drei Aufzüge führten in die Etagen. In den Aufzügen zog es empfindlich. Die dortige Lüftung ließ sich bei einigen Aufzügen ausschalten, bei anderen nicht. Im Erdgeschoß befindet sich eine Lobby, modern im Novotel-Stil. Es waren nur wenige Gäste in diesem Hotel, die mitunter fragten, was sie in diesem und um dieses Hotel für Angebote fänden. Gemischtes Publikum, von einfach bis Mittelklasse.
Das Zimmer im 15. Stock gelegen, nicht überdimensional groß, aber angemessen. Es verfügte nicht über den katalogbeschriebenen Auslegteppichboden sondern nur über einen grauen Laminatboden. Hausschlappen waren keine vorhanden, allerdings ein dünner Bademantel. Im selben Farbton waren die Einbaumöbel wie Schreibtisch, Regale, Schrank, Bettende, gestaltet. Fenster ließen sich nicht öffnen und auch nicht kippen. Es wurde in dem Zimmer daher schnell recht stickig. Die Klimaanlage funktionierte zwar gut, schaltete sich in dem ersten Zimmer, in dem ich wohnte, aber immer wieder selbständig ab. Zudem gewährleistete sie keine Frischluftzufuhr. Im ersten Zimmer war eines der beiden großen Fenster undicht. Bei Regen lief Wasser ins Zimmer, so daß ich dieses Zimmer nach drei Nächten wechseln mußte. Ich erhielt aber ein baugleiches Zimmer auf derselben Etage mit demselben Blick auf den Hafen von Rio de Janeiro und die Brücke nach Niteroi. Im Zimmer war ein Kaffeekocher vorhanden aber kein Wasserkocher für Tee. Im ersten Zimmer gab es auch keine kostenlosen Wasserflaschen. Im zweiten Zimmer stand an zwei Tagen je eine kostenlose kleine Wasserflasche bereit, die übrigen Tage gabs nichts. Minibar vorhanden. WLAN funktionierte in der Regel gut auf dem Zimmer. Das Bett war ein großes Kingsize-Bett. Die Kissen waren mir aber zu hart, wie regelmäßig in Novotels. Das Bad ist durch eine Glaswand vom Zimmer getrennt; Jalousie vorhanden. Es verfügte über Duschraum, Waschraum und separates WC und war modern im neuen Novotel-Design gestaltet. Dusche mit Brause und Regendusche. Es fehlte eine Duschtür, so daß Wasser beim Duschen in den Waschraum und in den WC-Bereich floß und mit Tüchern aufgesaugt werden mußte. Pflegeprodukte im Bad vorhanden, allerdings kein Duschgel, nur Shampoo. Die Zimmer waren sehr ruhig. Andere Gäste vernahm ich nicht. Ab ca. 8 Uhr beginnt das Housekeeping mit seinen Diensten. Von der Straße her, die zwischen dem Hotel und dem Hafenbecken verläuft, sind zwar Verkehrsgeräusche vernehmbar, was mich aber grundsätzlich nicht stört und in einer Stadt normal ist. Man kann aber auch Zimmer ohne Meer- und Straßenblick buchen.
Im Erdgeschoß befindet sich ein Restaurant, in dem auch das Frühstücksbuffet angeboten wird. Abends wird dort ein warmes Abendbuffet für einen günstigen Preis angeboten. Das Restaurant und die Lobby sind viel zu kalt durch die viel zu kalt gestellten Klimaanlagen.
Check-in war freundlich; es wurde bei Anreise eine Kreditkartenautorisierung über den gebuchten Hotelpreis hinaus verlangt. Der Check-out dauert sehr lange; ich hatte bereits am Vorabend des Abreisetages bezahlt, was dann beim Check-out offenbar überforderte, so daß der Check-out nochmals 15 Minuten dauerte und eine Nacht nachfakturiert werden mußte. Dafür bezahlte ich für den in Anspruch genommenen Late-Check-out nichts. Der Zimmerservice war gut und zeitig. Allerdings standen tagsüber oft stundenlang Tabletts mit abgegessenen Tellern im Flur des 15. Stockwerks herum.
Das Hotel liegt in einem etwas heruntergekommenen Hafenviertel von Rio, das andererseits momentan saniert wird und durch seine alternative Kultur und die vielen Graffities auch sehr stylisch ist. Nachts war mir beim Verlassen des Hauses etwas unwohl, zumal die Autos an den Kreuzungen um das Hotel nachts regelmäßig über Rot fahren, auch wenn Kreuzungsverkehr besteht. Allerdings ist diese Angst unbegründet. Das Viertel wandelt sich zu einem In- und Partyviertel. Freitags findet in den Fabrikhallen rund um das Hotel Clubbing statt. Ein Pluspunkt ist die Anbindung durch die neue Trambahn, die direkt vor dem Hotel hält: Station Pereira Reis stadteinwärts und Cordeiro da Graca stadtauswärts. Die Bahn ermöglicht im Zentrum das Umsteigen auf die U-Bahn mit Anschluß an die Strände. Die Tram selbst fährt bis zur Endhaltestelle Santos Dumont Airport. Wer also vom Stadtflughafen Santos Dumont abfliegt oder dort ankommt, benötigt kein Taxi. In der Gegenrichtung fährt die Tram zum Busbahnhof Rodoviaria. Nachts und frühmorgens fährt die Tram nicht. Die Trambahnen sind massiv unterkühlt, im Gegensatz zur Metro. Eine Alternative zur Trambahn ist der ca. zehnminütige Fußmarsch an die Talstation der kostenlos nutzbaren Kabinenbahn, die über die Favella „America Brum“ bis zum Centralbahnhof führt. Dort hat man Anschluß mit der U-Bahn ins Zentrum und zu den Stränden. Die Kabinenbahn fährt wochentags aber nur bis 19 Uhr, samstags nur bis 14 Uhr, sonntags gar nicht. Der Busbahnhof befindet sich nur eine Trambahnhaltestelle vom Hotel entfernt und ist auch zu Fuß in zehn Minuten erreichbar. Von dort kann man in alle Teile Brasiliens und auch in die nähere Umgebung fahren. Im Busbahnhof gibt es eine gute Infrastruktur an Geschäften, Büros der vielen Busgesellschaften und eine Touristeninformation, bei der man nach der zuständigen Busgesellschaft für das gewünschte Ziel fragen sollte, bevor man ein Büro sucht. Der internationale Flughafen Galeao liegt ca. 15 km entfernt, ist mit dem Taxi aber gut erreichbar (Kosten umgerechntet ca. 17 Euro).
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Auf dem Rooftop im 17. Stockwerk befinden sich Sauna, die auf Wunsch eingeschaltet wird, gut ausgestatteter Fitnessraum und ein sehr langgezogener Swimmingpool, leider sehr flach und eng. Es kann jeweils nur eine Person darin schwimmen. Der Blick über den Hafen ist allerdings toll. Im Fitness-Geschoß sind extra Handtücher vorhanden. Die Poolnutzung ist leider offiziell eingeschränkt auf Nachmittag bis früher Abend. Man schwimmt ständig unter Aufsicht eines Wächters, was ich etwas störend fand. Die Sauna hat eine offene Elektrobeheizung, bei der die Brennstäbe sichtbar sind. Ein Aufguß ist so nicht möglich. Die Saunatür schloß nicht richtig. Zudem fehlten Sanduhren an den Wänden. Man mußte auch nachheizen, da das Personal die Saunatemperatur auf Sanariums-Niveau eingestellt hatte. Man kann zum Glück die Temperatur variieren. Störend war die Musik, die sehr poppig war, für den Fitnessraum ok, aber für die Sauna hätte ich mir entspannendere Töne gewünscht. Störend waren auch andere Badegäste, die in Bikini und Badelatschen (!) in die Sauna gingen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1 Woche im Dezember 2016 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | David |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 672 |