Occidental Tamarindo

Der Hotelkomplex besteht aus einem Hauptgebäude mit Rezeption, Restaurant, kleinem Shop, Bar und kleinem Kasino und mehreren zweistöckigen Gebäuden mit den Gästezimmern, die näher am Meer liegen. Zwischen Hauptgebäude und den Gästezimmern erstreckt sich der Poolbereich. Das Meer ist nur über einen Durchgang erreichbar, der Strand gehört nicht zur Hotelanlage, sondern ist öffentlich. Das Hotel macht insgesamt einen gepflegten Eindruck. Nach unserem Eindruck sind es vor allem US-Amerikaner, die hier Urlaub machen, aber auch ein paar Einheimische waren unter den Hotelgästen. Als einwöchiger Badeurlaub im Anschluss an eine Rundreise, so wie wir es gebucht haben, ist das Hotel absolut in Ordnung, als reines Strandhotel oder Ausgangsbasis für Erkundungen des Landes dagegen weniger geeignet. Absolut empfehlenswert ist ein abends oder nachts durchgeführter Ausflug zu den Eiablageplätzen der Lederschildkröten nördlich von Tamarindo. Die Garantie, eine Schildkröte zu sehen, besteht allerdings nicht. Wir hatten beim zweiten Anlauf das Glück, und es hat sich wirklich gelohnt. Ein Erlebnis, das weltweit wohl nur an wenigen Orten möglich ist.

Wir hatten ein sehr großes Zimmer mit zwei Doppelbetten, direkt am Poolbereich mit eigener Terrasse und Garten mit Meerblick. Das Zimmer war sauber, das Bad ziemlich neu und gepflegt. Allerdings scheint in der Vergangenheit immer wieder in das Zimmer eingebrochen worden zu sein. Die Terrassentür war mit mehreren Schlössern und Riegeln versehen, die aussahen, als wären sie angebracht worden, nachdem das Vorgängermodell aufgebrochen wurde. Leider ist auch der Safe, in dem man tunlichst alles verschließen sollte, nicht sehr groß.

Das Essen ist sehr gut. Schon beim Frühstück ist die Auswahl reichhaltig, und dies setzt sich beim Mittag- und Abendessen uneingeschränkt fort. Das Essen wird größtenteils in Buffet-Form angeboten. Ein Teil der Speisen wird aber im Restaurant frisch zubereitet. Das Essen schmeckt durchgängig sehr gut, wenn man von den Nachspeisen absieht, die sowohl im Geschmack (zuckersüß) als auch in der Farbgebung (lila Torten u.ä.) offenbar sehr auf den amerikanischen Gast abgestimmt sind. Für den kleinen Hunger zwischendurch gibt es tagsüber an der Poolbar auch Hamburger, Nachos und Pommes frites, aber auch Obst uns Salat. Cocktails werden an der Poolbar und in der Bar im Hauptgebäude serviert. Sowohl vom Geschmack als auch von der Präsentation sind sie im Hauptgebäude erheblich besser.

Das Personal ist größtenteils sehr freundlich, allerdings hakt es im Servicebereich auch immer wieder. Beispielsweise mussten wir am Ankunftstag mehrmals und über einen längeren Zeitraum an der Rezeption und am Pool nachfragen, um Badetücher für den Poolbereich zu bekommen. Die Weiterleitung von Nachrichten klappte teilweise nur mit erheblicher Verspätung oder manchmal auch gar nicht. Das Begrüßungsschreiben des Reiseveranstalters hat jedenfalls bis zum Ende des Urlaubs weder uns noch die anderen Gäste der Reisegruppe erreicht. Der Service im Restaurant ist freundlich und schnell.

Eines vorab: Für einen reinen Badeurlaub ist das Hotel nur bedingt geeignet. Der Strandbereich direkt vor dem Hotel und bis nach Tamarindo hinauf besteht zum großen Teil aus Felsen. Schwimmen im Meer ist hier völlig unmöglich. Direkt südlich des Hotels mündet ein Fluß aus den Mangroven ins Meer. Je nach steigender Flut oder beginnender Ebbe fließt hier das Wasser mit einer starken Strömung entweder ins Landesinnere hinein oder hinaus ins Meer. Schwimmen ist auch hier nur bedingt möglich, zumal der Fluß bei Flut ziemlich tief ist. Schafft man es, ihn zu überqueren, wobei auch bei Ebbe das Wasser noch bis weit über die Knie reicht, hat man einen wunderschönen langen Sandstrand erreicht, der sich mehrere Kilometer südlich des Hotels erstreckt. Schwimmen ist wegen den gefährlichen Unterströmungen und der starken Brandung jedoch auch dort kaum möglich. Für Wanderungen ist dieser Strandabschnitt allerdings ideal. Oft kann man im Sand noch die Spuren der Meeresschildkröten sehen, die hier nachts ihre Eier ablegen. Der Strand liegt in einem Naturschutzgebiet. Zum Schwimmen im Meer eignet sich die Bucht von Tamarindo. Der Fußmarsch vom Hotel aus am Strand entlang dauert allerdings etwa eine Dreiviertelstunde und ist nur bei Ebbe möglich. Nach Tamarindo fahren aber auch Taxis. Auf Taxis oder organsierte Touren ist man auch bei allen anderen Unternehmungen angewiesen. Das Hotel liegt ein gutes Stück außerhalb von Tamarindo. Direkt am Hotel findet man nur einen kleinen Supermarkt. Organisierte Touren, beispielsweise Schnorchelausflüge oder Fahrten zu Nationalparks, sind sehr teuer, die Fahrten nehmen mehrere Stunden in Anspruch. Als Ausgangspunkt, um das Landesinnere kennenzulernen, ist das Hotel damit wenig geeignet.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Zum Strand siehe oben. Der Pool ist groß, der Poolbereich wirkt mit vielen freien Liegen nicht überlaufen. Allerdings sind die wenigen Schattenplätze schnell belegt. Ein Platz im Schatten ist auch sonst Mangelware. Am Strand ist im Ergebnis jeder Gast selbst dafür zuständig, seine Liege an den gewünschten Platz zu ziehen, Sonnenschirme gibt es hier nicht. Wir haben an einem Tag Schatten an den Mangroven gesucht und sind trotz des ansonsten ziemlich wirkungsvollen Antimückensprays massiv von Stechmücken heimgesucht worden. Die Animation ist nicht aufdringlich, das Angebot wirkt allerdings auch sehr eingeschränkt. Wer vorhat, sich hier den ganzen Tag "bespaßen" zu lassen, wird enttäuscht sein. Störend kann die musikalische Beschallung werden, der man am Pool fast durchgängig ausgesetzt ist.