Ölüdeniz Turquoise Hotel

Bei Ankunft im Hotel wurde uns ein Zimmer zugewiesen, für welches man in Deutschland den Begriff Kellerwohnung verwenden würde. Es lag unterhalb des allgemein Erdniveaus. Die Lage eines solchen Zimmers war natürlich aus den Hotelfotos und Prospekten auch nicht ersichtlich. Das Zimmer war dunkel, extrem feucht und stank regelrecht nach Chlor. Offensichtlich hatte man versucht, Feuchteschäden des Winters mit Chlorreinigern zu beseitigen. Die Bretter im Kleiderschrank waren regelrecht angeschimmelt. Nach Beschwerde bei der Reiseleitung bekamen wir ein nettes helles Zimmer mit Blick auf den Pool. Das oben beschriebene Zimmer war allerdings wenige Stunden später wieder an andere nichtsahnende Gäste vergeben worden. Unser neues Zimmer war so weit in Ordnung. Es wurde auch regelmäßig und gründlich geputzt. Nur leider gab es nie heißes Wasser und warmes Wasser gelegentlich, allerdings nur selten dann, wenn man es brauchte. Und ja, auch bei sehr hohen Außentemperaturen braucht man zumindest warmes Wasser, da ein Kleinkind ungern eiskalt duscht und auch das Rasieren mit kaltem Wasser ganz schlecht funktioniert. Wir waren die einzigen deutschen Gäste im Hotel, ansonsten waren aus schließlich englischsprachige Gäste da. Dies wussten wir und soll auch nicht als Kritik verstanden werden. Es spricht auch weder im Hotel noch in der gesamten Gegend irgend jemand Deutsch, so dass man diese Gegend nur besuchen sollte, wenn man sich Englisch gut verständigen kann. Während wir uns allerdings mit den Engländern gut verständigen konnten, nuschelten die Hotelangestellten ein derartiges Englisch, dass wir dort wirklich Probleme hatten. Das Essen: Alle zubereiteten Speisen waren frisch und schmackhaft. Die Abwechslung war allerdings nicht wirklich vorhanden. Die angebotenen Salate waren zu jeder Mahlzeit gleich, nur die Fleischsorten beim Hauptgericht wechselten. Als Dessert gab es im täglichen Wechsel Erdbeerpudding und Schokoladenpudding (da hat die Türkei wirklich mehr zu bieten!). Das Obstangebot beschränkte sich auf Melone und Kirschen, die allerdings so weich waren, dass man sie nicht essen wollte. Uns war nach einiger Zeit aufgefallen, dass die Tischdecken auch mit Flecken nicht wirklich gewechselt wurden. Am vorletzten Tag hatte unsere Tochter dann ein Getränk verkippt, wonach wirklich ein Tischdeckenwechsel fällig gewesen wäre. Wir fanden allerdings die Tischdecke am nächsten Tag unverändert mit dem eingetrockneten Fleck wieder vor. Kinderbetreuung gab es nicht. Der so genannte Kids Club war am Vormittag und am Nachmittag für je 2 Stunden geöffnet. Dort konnten die Kinder 2 Schaukeln und eine Rutsche benutzen. Das aber eigentlich wirklich Störende an dem Hotel war die Beschallung des Pools und damit der gesamten Anlage mit extrem lauter Musik, und zwar von morgens 10:00 Uhr an. Man verstand am Pool wirklich kaum sein eigenes Wort und musste zur Kommunikation schreien. Wir sind ohnehin tagsüber kaum im Hotel geblieben, ich zumindest hätte es dort auch nicht ausgehalten. Aber es sollte noch besser kommen: am vorletzten Tag unseres Aufenthaltes veranstaltete man für externe Gäste auf der Wiese des Hotels eine türkische Hochzeit. Theoretisch hätte das ja auch ein kulturelles Highlight werden können, insbesondere dann, wenn man die Hotelgäste vorher darüber informiert oder ein wenig eingebunden hätte. Die Wiese befand sich unmittelbar unter dem Balkon unseres Zimmers. Ungefähr im Abstand von 20 m wurde eine Bühne aufgebaut mit einer Musikanlage, deren Lautsprecher einer Größe von 1 m mal 2 m hatten. Ca. 19:00 Uhr begann dort Livemusik mit einem derart infernalischem Lärm, wie ich ihn zuvor noch nicht gehört habe. Ich weiß allerdings jetzt, was es mit den Janitscharen auf sich hatte. Da unsere dreijährige Tochter irgendwann einmal schlafen musste, haben wir versucht, ihr mit Kopfhörern irgendwie ein Einschlafen zu ermöglichen. Nach mehreren Beschwerden bei der Rezeption endete das ganze dann kurz vor Mitternacht. Bis zu diesem Zeitpunkt hat-und dies ist keine Lüge-tatsächlich das Bett im Hotelzimmer gewackelt und vibriert. Am nächsten Tag-einem Sonntag und unserem letzten Tag vor der Abreise-war es himmlisch ruhig im Hotel. Selbst am Pool den ganzen Tag keine Musik, kein Lärm. Wer jetzt glaubt, wir hätten die letzte Nacht vor unserer Abreise ruhig schlafen können, der irrt natürlich. Pünktlich kurz vor 23:00 Uhr begann die Begrüßungsparty mit lauter Musik am Pool für die neu angekommenen englischen Gäste. Diese wurden auch einzeln vorgestellt. Da es nicht zu überhören war, erinnere ich mich beispielsweise an Cindy, 19 Jahre, aus Schottland usw. Am nächsten Morgen-wir hatten für den gesamten Urlaub einen Mietwagen gebucht und den Transfer des Veranstalters nicht in Anspruch genommen-wurden wir mehrfach von der Rezeption angerufen, unser Bus sei da und der Busfahrer werde nicht ohne uns zum Flughafen fahren. Das klärte sich dann erst, als der Busfahrer sah, dass wir mit unseren Koffern zu unserem Mietwagen gingen und selbst losfuhren.

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