- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Ein zu großes Hotel. Dass es über eine ausreichende Anzahl an Aufzügen verfügt, ist der einzige Vorteil. Als relativ erfahrener Städtereisender bin ich an einfache Stadthotels gewöhnt und auch nicht allzu anspruchsvoll. Uns wurde allerdings das Hotel als eines der besten in St.Petersburg angepriesen. Wenn dem tatsächlich so ist, sollte man besser ein anderes Reiseziel suchen, denn dann kann alles andere maximal eine Jugendherberge sein. Dies wäre dann aber wohl auch in einem angemessenen Preis- / Leistungsverhältnis - ganz im gegenteil zum Park Inn Pribaltiyskaya.
Die Zimmer waren sauber und für uns ausreichend groß. Es waren zwei getrennte Betten vorhanden, sowie ein Sessel, ein Schreibtisch und eine leere Minibar. Für den nostalgischen Hotelgast war ein kleiner Röhrenfernseher vorhanden, der an gute, alte Bonanza-Zeiten erinnerte. Drei deutsche TV-Programme waren eingespeichert. Auch das Bad hatte seine besten Zeiten schon hinter sich, war aber insgesamt akzeptabel.
Wir haben drei Nächte im Hotel verbracht. Sowohl Frühstück als auch das Abendessen wurden in Büffetform angeboten. Während das Frühstück für den anspruchslosen Gast immerhin zu einem gewissen Sättigungsgefühl führen konnte, war das Abendbüffet indiskutabel. An den drei Abenden wurde zweimal das Gleiche (vermutlich sogar das Selbe) angeboten. Diese Speisen - eine Beleidigung für Auge und Gaumen - passten allerdings sehr gut zu dem Ambiente des Restaurants, das an eine Bahnhofskantine der 70er Jahre erinnern ließ. Zudem konnte man sich das Essen noch nicht einmal schön trinken, da man sich für die Getränke lediglich in eine Menschenschlange einreihen konnte, um dann zu überteuerten Preisen Flaschenbier u.ä. zu erwerben, das man dan in Jugendherbergs-Gläsern genießen durfte. In der Hotelbar bot sich ein nicht ganz so schlechtes Bild - allerdings hatte ich stets ein schlechtes Gewissen, wenn ich einen der hinter der Theke Stehenden in seiner Lethargie stören musste und um ein Getränk bat, das dann sofort bezahlt werden musste. Abends wurde der geneigte Hotelgast (und leider auch jeder andere) mit Livemusik unterhalten, die aufgrund der Lautstärke eine eigene Unterhaltung in erheblichem Maße erschwert hat. Die Bierpreise (über 5 Euro für ein großes Glas des einheimischen Bieres) waren die höchsten, die ich im Baltikum zu zahlen hatte.
Es wird von der Rezeption kein Wechselservice (Euro-Rubel) angeboten. Zwar steht eine erkleckliche Anzahl von Geldautomaten bereit, jedoch stehen diese teilweise in dunklen Ecken in der Lobby, so dass ohne zusätzlichen Taschenlampeneinsatz an Bargeld nicht zu denken war. Bargeld ist im Hotel übrigens dringend nötig - in der Hotelbar waren weder die Zahlung "auf's Zimmer" noch per Kreditkarte möglich. Zwischenzeitlich war - wohl aufgrund eines Fehlers der Rezeption - die Zimmerkarte nicht mehr gültig, was sowohl den Zugang zur Zimmerflucht als auch ins Zimmer unmöglich machte.
Der Riesenbunker liegt direkt am finnischen Meerbusen. Uns wurde einer der schönsten Sonneuntergänge Europas versprochen - der musste allerdings hinter den Müllbergen und Baumaschinen stattgefunden haben. Umgeben ist das Hotel von weiteren Bausünden, die den Charme einer heruntergekommenen Plattenbausiedlung verströmen.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 1-3 Tage im Mai 2012 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Christian |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 2 |