Pavlos Studios

Die Anlage hat insgesamt eine schöne Größe (14 Einheiten), die Gäste waren hauptsächlich junge deutsche Paare wie wir, die sich wohl auch nicht viel mehr leisten konnten ;). Die Studios im ersten Stock waren wegen des Balkons sehr schön, aber auch die Erdgeschosszimmer mit Terrasse haben sicherlich demgegenüber keine Nachteile gehabt. Die Anlage ist sehr gut gepflegt (schon vor 7 Uhr morgens fängt die Dame des Hauses an, die Pflanzen zu bewässern), allerdings ist im September in Griechenland viel Natur schlicht und einfach verbrannt vom Sommer. Da kommen die vielen Olivenbäume ganz gelegen, die Korfu ein wenig mehr Grün auch zu dieser Jahreszeit verleihen. Es gibt sicherlich schönere Appartements und Hotels in der Gegend, am besten etwas weiter südlich die Straße herunter. Aber für den günstigen Preis kann man nicht meckern. Der September ist ein toller Monat für einen Urlaub in Korfu, weil es nicht mehr so überfüllt ist und gerade anfängt etwas milder zu werden (trotzdem noch 32°C). Das Handy-Netz ist einwandfrei, allerdings lohnt es sich für Auslandsgespräche auch die günstigen Telefonzellen zu benutzen (nach D gute 5 Minuten für nicht mal 2 Euro). An Anti-Mücken-Spray und -Salbe sollte man denken, im Coop-Supermarkt gibt es außerdem tolle Mückenkerzen (1, 10€), die einem die lästigen Summer vom Hals halten. Falls man doch selbst kochen möchte, sollte man sich einen Topf mitbringen (die vorhandenen sind sehr alt und kalkig) sowie ein Trockentuch für das Geschirr (keines da); ein bis zwei weitere Handtücher können auch nicht schaden, denn es gibt dort nur je 1 kleines Handtuch. Auf keinen Fall entgehen lassen sollte man sich eine Erkundung der Insel (per Bus über Kerkyra alle gut zu erreichen, ansonsten Mietwagen)! Wir kommen auf jeden Fall wieder nach Korfu, wenn auch wahrscheinlich in eine anderen Gegend.

Auf den ersten Blick wirken die Studios ziemlich klein und ziemlich alt. Ein Loch in der Badezimmertür (Nr. 6), ein gewöhnungsbedürftiges kleines Bad (was zum großen Teil an dem sehr kalkigen Leitungswasser der Insel liegt) und eine sehr kleine Küche, die zu nicht viel mehr als einer Tütensuppe taugt (die ich allerdings in verkalkten Töpfen mit verkalktem Wasser auch nicht so gern äße), muss man für den günstigen Preis schon in Kauf nehmen. Auch das Schlafzimmer bietet nicht viel Platz, außerdem ist das Haus ziemlich hellhörig und die Ausstattung beschränkt sich auf 3 Gartenstühle mit Tisch, einen kleinen Tisch mit Spiegel und Hocker sowie einen Nachttisch. Also im Großen und Ganzen nur etwas für Urlauber, die den Tag über die Insel erkunden oder am Strand liegen, und die Abende eh in ihrer Lieblingstaverne verbringen (sehr zu empfehlen: Karidia, ein Stückchen nach rechts die große Straße runter). Für etwas pingelige Gäste außerdem zu erwähnen: Die Abwasserleitungen auf Korfu (wie auch in vielen anderen Gebieten Griechenlands) sind leider so beschaffen, dass man das Klopapier grundsätzlich nicht ins Klo, sondern nur in den Mülleimer werfen darf. Das ist nicht so besonders toll...Unter 'Lärmbelästigung' sollte auch noch der Hahn von einem angrenzenden Grundstück erwähnt werden, der sich von morgens bis abends mit einem anderen Hahn, ein paar Meter entfernt, einen Kräh-Wettkampf leistet. Solche Geräusche sollte man früh am Morgen zu überhören gewohnt sein. Positiv zu erwähnen: wenn man die vielen Mücke erst einmal per Anti-Mücken-Kerze vertrieben hat, sieht man im Grunde den ganzen Urlaub kein ungebetenes Insekt mehr im Zimmer.

Die Zimmer werden alle zwei Tage geputzt, allerdings werden Bettlaken anscheinend nicht ausgetauscht (jeden Tag die gleichen 2 sehr charakteristischen Flecken am Rand), und die Handtücher (nur 2 kleine vorhanden) auch nur einmal die Woche. Das lässt sich allerdings bestimmt auf Anfrage ändern. Genau da wird es aber schwierig, denn die (sonst sehr freundliche und hilfsbereite) Hausbesitzerin bekommt an nicht-griechischen Wörtern gerade mal ein 'goodbye' über die Lippen, alles andere (z. B. zur Erklärung beim Einzug) geht aber per Zeichensprache immer irgendwie. Aber übel nehmen will man es der alten Dame, die in ihrem Alter noch tagtäglich den ganzen Betrieb schmeißt, eigentlich auch nicht. Also noch ein Grund, vorher ein wenig Griechisch zu lernen (darüber freut sie sich übrigens riesig). Der nächste Arzt ist ein ganzes Stück weg (etwa eine 3/4-Stunde zu Fuß gehumpelt), also sollte man sich am besten nichts Ernstes tun. Allerdings ist der Arzt ausgezeichnet und auch mit kaputtem Fuß kommt man irgendwann dort an ;) Als Kinderfreundlich würde ich das Örtchen nicht bezeichnen (hauptsächlich Paare und ein paar Partygäste), und die Appartements schonmal gar nicht, dafür sind sie einfach zu klein. Trotzdem 4 Sonnen für die sehr nette Gastgeberin, die sich mütterlich um alle kümmert, sofern sie gelassen wird.

Das Hotel ist sehr schön gelegen, mitten zwischen Olivenbäumen, von denen auf Korfu sowieso Unmengen wachsen. Das Örtchen und der sehr sehr schöne Strand (die Bucht ist klasse, das Wasser glasklar) sind in 5 bzw. 12 Minuten zu Fuß erreicht, zu den etwas größeren Geschäften, Restaurants und Diskos muss man allerdings noch ein kleines Stückchen weiter. Die wenigen einheimischen Bewohner von Kato Korakiana und Dassia sind sehr nett (der Altersdurchschnitt liegt allerdings ziemlich hoch), allerdings können nur Restaurant- und Supermarkt-Betreiber überhaupt Englisch, Deutsch nur vereinzelt und sehr bruchstückhaft. Es lohnt sich also durchaus, ein paar der wichtigsten Sachen auf Griechisch sagen zu können (dann nimmt man auch noch eine extra-Erfahrung aus dem Urlaub mit).

Beliebte Aktivitäten

• Strand