- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Es handelt sich um eine weitläufige Aparthotel-Anlage. Sie verfügt, verglichen mit anderen Hotels auf der Insel, über ein noch akzeptables Preis-Leistungs-Verhältnis. Es besteht die Möglichkeit, nur Unterkunft oder mit Frühstück bzw. Halbpension zu buchen. Das Hotel verteilt sich über mehrere zweistöckige Gebäude, die weit verteilt sind und teilweise am Hang gelegen und nur über Stufen zu erreichen sind. Für Gehbehinderte kann ich die Anlage daher eher nicht empfehlen. Wir fanden im März viele Familien mit kleinen Kindern oder ältere Paare vor. Insgeasmt herrscht eine legere aber ruhige Atmosphäre. Im Rezeptionsbereich ist allerdings stets viel zu tun, täglich reisen Gäste an oder ab. Insgesamt war die Anlage, trotz einiger unten genannter Negativmerkmale, für uns die richtige Wahl, da wir täglich unterwegs waren und die Insel erkunden wollten. Wir haben im Anschluss eine Kreuzfahrt mit der Costa Atlantica ab Guadeloupe unternommen, über die ich an anderer Stelle berichten werde. Insgesamt hat uns Guadeloupe sehr gut gefallen, die Natur ist einfach atemberaubend. Viele Sehenswürdigkeiten sind relativ leicht mit dem Auto zu erreichen, andere müssen erwandert werden, dafür trifft man dort auf weniger Touristen. In sechs Tagen schafft man allerdings nicht alles, man kann sicherlich gut und gerne zwei Wochen auf der Insel verbringen, ohne dass es langweilig wird. Das Preisniveau ist allgemein hoch. Auch im großen Supermarkt zahlt man teilweise bis zum Doppelten des deutschen Preises (man zahlt in EURO!!). Hieraus erklären sich mir auch die hohen Preise in Restaurants, die natürlich auch Einheimische zahlen müssen. Benzin kostete seinerzeit 1, 35 EUR pro Liter. Insgesamt macht sich, verglichen mit anderen Inseln der Karibik, die Eigenschaft als französisches Überseedepartement positiv bemerkbar. Man merkt das als erstes an den meist guten Strassen. Es soll ein soziales Netz und gute medizinische Versorgung geben. Trotz dieser Vorzüge soll es soziale Spannungen geben, von denen wir allerdings, von den allgegenwärtigen Graffitis in den Ortschaften mal abgesehen, nichts mitbekommen haben. Wir fühlen uns stets sicher. Für die Hauptstadt und deren Außenbezirke gilt das allerdings nicht. Wir übernachteten dort vor unsere Abreise nach der Kreuzfahrt für eine Nacht. Das Hotel (St. Perse) war komplett vergittert, dies sicherlich nicht ohne Grund. Wer wegen der Natur nach Guadeloupe fährt wird nicht enttäuscht. Ein Aufenthalt auf Basse Terre (z. B. in Deshaies) ist dann sicherlich die noch bessere Wahl wegen der kürzeren Wege zu den meisten Sehenswürdigkeiten. Wer ausgedehnte Strände mit viel exotischer Kulisse sucht, sollte eine andere Insel wählen.
Wir hatten ein Studio im Erdgeschoß mit Terrasse und Blick in den Garten dicht beim Meer, jedoch wegen einer hohen Hecke keinen Meerblick. Es war geschmackvoll eingerichtet, konnte aber nur über die Terrassentür betreten werden. Wegen der hohen Luftfeuchtigkeit war der Raum etwas muffig, was in diesen Breitengraden jedoch häufig anzutreffen ist. Die Küche ist auf der Terrasse untergebracht. Wir hatten „Besuch“ von einem Frosch (im Schrank!) und einer sehr großen Kröte, jedoch sonst weiter kein „Viechzeug“. Die Küche war, vom Geschirrspüler abgesehen, eher einfach eingerichtet, Toaster und Bratpfanne fehlten, Besteck und Geschirr waren nur für zwei Personen noch ausreichend vorhanden. Wegen eines Streiks der Wasserwerke (der, wie wir hörten, in den letzten zwei Monaten immer mal wieder auftrat) viel für einen Tag das Wasser komplett aus. Wir erhielten vom Hotel kostenlos mehrere Flaschen stilles Mineralwasser. Am Abreisetag wurde uns zum Duschen (unser Studio mussten wir zuvor um 12. 00 Uhr verlassen) ein Transitzimmer von der Rezeption zur Verfügung gestellt. Es handelte sich hierbei um ein Apartment im zweiten Stock mit zwei Zimmern und großem Balkon mit Küchenzeile. Dieses Apartment war nicht muffig und strahlte mehr Behaglichkeit aus, als unser Studio.
Wir nahmen nur am ersten Morgen am Frühstücksbüffet im typisch offenen tropischen Restaurant teil. Für knapp 11,-- EUR pro Person darf man sich bedienen, muss allerdings auch selbst eindecken. Es wurde zwischendurch nichts abgeräumt. Es gab keine Tischdecken. Das Büffet war ausreichend (Baguette, Croissants, Ei, Marmeladen, Obst, Joghurt). Wir sahen, dass für das Abendessen die Tische mit Tischdecken nett hergerichtet wurden. Für Selbstversorge besteht ein kleines Angebot von Lebensmitteln im hoteleigenen Kiosk bereit. Wir kauften täglich ein großes Baguette, das mit 0, 90 EUR recht preiswert und zudem sehr lecker war.
Im Hotel wie auch sonst überall auf der Insel begegneten uns die einheimischen Franzosen grundsätzlich sehr freundlich. Beklagenswert sind allerdings die nur sehr gering ausgeprägten Englischkenntnisse, wie auch schon an anderer Stelle berichtet. An der Rezeption gab es allerdings immer eine Dame, die etwas Englisch sprach. Auch die von DERTOUR beauftrage Reiseleiterin sprach nur etwas Englisch. Deutschkenntnisse darf man hier auf keinen Fall erwarten, man ist hier „Exot“, die Anlage wird fast ausschließlich von Franzosen gebucht. Mit Freundlichkeit und einem Lächeln kommt man aber „durch“, die Freundlichkeit und Geduld macht einiges wett. Unangenehm empfanden wir, dass man seine Koffer selber zum Zimmer transportieren muss. Niemand ist behilflich oder führt einen zum Zimmer. Man erhält nämlich nur eine Wegskizze und einige kurze Worte in gebrochenem Englisch. Da es sich um eine sehr weitläufige, am Hang gelegene und schlecht ausgeschilderte Anlage mit Stufen und unebenen Straßen für Mietwagen (Tempo-Stopper!) handelt, brauchten wir nach fünfzehnstündiger Anreise eine halbe Stunde, unser Zimmer zu finden und kamen total entnervt und durchgeschwitzt dort an. Man sieht täglich neue Gäste, die diese „Aufnahmeprüfung“ durchlaufen. Laut Katalog werden einmal in sieben Tagen die Appartements gereinigt und die Handtücher gewechselt sowie das Bett neu bezogen. Da wir nur sechs Tage dort verbrachten, kamen wir nicht in diesen Genuss! Leider werden die großen Rasenflächen in der Anlage nicht ausreichend bewässert, vieles ist braun. Hecken, Sträucher, Bäume und Gehwege sind gepflegt. Wir mussten die schlecht schließende Eingangstür reklamieren. Das Problem wurde noch am selben Tag gelöst.
Das Hotel liegt etwas abgelegen zwischen Saint Anne und St. Francois recht malerisch in grüner, ländlicher und sehr ruhiger Lage. Ein Mietwagen ist ein absolutes Muss, denn auch zum nächsten größeren Supermarkt sind es ca. 7 km. Um die andere, schönere, Inselhälfte (Basse Terre) zu erreichen, plane man regelmäßig eine Stunde ein, was an den häufig auftretenden Staus vor, in und nach Saint Anne sowie um Pointe-a-Pitre (die Hauptstadt) liegt. Hat man die Hauptstadt hinter sich gelassen, braucht man noch mindestens eine dreiviertel Stunde bis z. B. nach Trois-Rivieres oder Malendure. Für Wanderer ist die Anlage daher als Ausgangspunkt nicht wirklich geeignet. Das Hotel liegt an zwei Stränden, von denen uns nur einer attraktiv erschien, wir haben ihn jedoch wegen der vielen Ausflüge, die wir unternommen hatten, nicht genutzt. Einen Karibik-Traumstrand darf man auf keinen Fall erwarten. Das gilt aus unserer Sicht für die gesamte Insel, die wir viel mehr wegen der spektakulären Natur besucht haben und dafür auch zu empfehlen ist. Von den Stränden, die wir während unserer Ausflüge besucht haben, gefiel uns die Grand Anse bei Deshaies am besten. Wir waren trotzdem froh, nicht in Gosier (liegt deutlich näher an Basse Terre) gewohnt zu haben, da man hier die Nähe zur Hauptstadt noch an den in unmittelbarer Nähe liegenden einfachen Wohnvierteln merkt. Man sieht hier viel Graffiti an den Häusern, von denen viele heruntergekommen wirken.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Außer der sehr großen und schönen Poolanlage haben wir nichts in Anspruch genommen und können daher nicht viel berichten. Liegestühle und Schirme schienen gepflegt und in ausreichende Menge vorhanden zu sein.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im März 2007 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Daniel |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 8 |