Pirate's Beach Club

Leider bietet dieses Hotel, das als „Ultra All Inclusive“ verkauft wird und über ein großes Gelände mit schöner, langer Strandpromenade verfügt, nur Service auf 3-Sterne-Niveau. Das größte Problem ist das Getränkesystem: Es gibt nur eine Hauptbar neben dem Pool – diese gilt praktisch als einzige vollwertige Bar. Deshalb gibt es dort lange Warteschlangen, oft mit über 20 Personen. Jeder bestellt im Schnitt drei Getränke, darunter türkischer Kaffee oder Cocktails. So kommt es, dass man bei 40 Grad Hitze bis zu 10 Minuten warten muss – nur um eine Flasche Wasser zu bekommen. Alternativ kann man an allen Bars lauwarmes oder heißes Wasser bekommen – meistens wird dazu ein einfacher Plastikeimer mit Leitungswasser gefüllt und verschlossene Trinkflaschen hineingelegt. Eine Art „Heißwasserservice“ bei 40 Grad, rund um die Uhr verfügbar. Neben der Hauptbar gibt es eine weitere Bar an der Rezeption – dort ist die Situation identisch. In den Lobbys gibt es weder eine kleine Snackbar noch einen Getränkekühlschrank. Eine dritte Bar befindet sich beim Snackrestaurant, ist aber nur während der Snackzeiten geöffnet. Auch dort gibt es keinen Kühlschrank. Stattdessen findet man an allen drei Bars dieselbe „Heißwasserlösung“ direkt auf dem Tresen. Wo sind also die Kühlschränke? Es gibt nur zwei: Einer steht am Strand, meist leer oder mit ein paar warmen Flaschen befüllt. Der Zustand ist instabil – die Tür fällt fast herunter. Der zweite befindet sich im Restaurant und wird nur zu den Essenszeiten kurz vor Öffnung mit ein paar heißen Wasserflaschen bestückt, die dann langsam auf 40 Grad abkühlen. Wenn man während des Essens ein Getränk möchte, muss man zur Hauptbar, dort anstehen und zurück zum Tisch laufen. In anderen Hotels gibt es eine eigene Bar im Restaurant – hier nicht. Am zweiten, kleineren Pool ist es ähnlich: Wer dort sitzt, muss für jedes Getränk zur Hauptbar laufen – hin und zurück bei der Hitze dauert das locker 15 Minuten. Insgesamt gibt es an den Pools nur ca. 150 Liegen. Wer nach 7 Uhr aufsteht, findet außer am Strand kaum noch einen Platz. Die Pools schließen bereits um 18:00 Uhr. Ich habe beim Gästeservice nachgefragt. Herr Sinan Ç. erklärte mir, dass es vor sechs Jahren kostenlose Snacks gab, doch seitdem einige Kinder Müll hinterließen, wurde alles eingestellt. Für die zu wenigen Liegen seien laut ihm die Gäste selbst verantwortlich – weil sie mit Handtüchern reservieren würden. Auf meine Nachfrage zur Gästeanzahl antwortete er: 900 Personen – aber nur 150 Liegen an den Pools. Da alles über die Hauptbar läuft, scheinen manche Barkeeper das Sprechen verlernt zu haben. Nach 10 Minuten Wartezeit wird man wortlos mit einem Fingerzeig aufgerufen oder nur angeschaut. Man sagt, was man will – ohne eine Begrüßung, ohne ein Wort der Reaktion. Die Bestellung wird einfach kommentarlos hingestellt. Ob manche Barkeeper überhaupt sprechen können, weiß ich bis heute nicht. Zur Kaffeesituation: Es gibt nur eine frei zugängliche Kaffeemaschine – gegenüber der Hauptbar. Diese ist oft verdreckt und die erste Tasse besteht meist nur aus heißem Wasser. Eine zweite Maschine gibt es im Restaurant, aber nur während der Mahlzeiten. Das Angebot ist insgesamt unterdurchschnittlich – schwächer als bei normalen All-Inclusive-Hotels. Die Snacks sind gut, werden à la carte serviert – kein Buffet. Kurios: In einem Ultra-All-Inclusive-Hotel sind Nüsse kostenpflichtig. In den Zimmern gibt es keinen Wasserkocher. Ich habe beim Reinigungspersonal nachgefragt – Antwort: Nur für VIP-Gäste. Beim Gästeservice sagte man mir: „Wir schicken einen.“ Der Wasserkocher kam – aber kein Tee, kein Kaffee. Dafür müsse man an der Bar „betteln“ oder selbst im Supermarkt kaufen. 5-Sterne-Hotel – aber ohne Wasserkocher. Die Türen der Badezimmer sind wie Duschabtrennungen – aus Glas, oben und unten offen, ohne Schloss. Für Familien mit Kindern ist das sehr unangenehm. Wer ein Zimmer im Erdgeschoss zur Straßenseite hat, kann die Vorhänge kaum öffnen – der Abstand zum gegenüberliegenden Gebäude beträgt nur 5 Meter und es gibt durchgehend Fußgängerverkehr. Positiv erwähnen möchte ich den Hotelmanager – höflich, hilfsbereit und freundlich. Auch das Gelände ist groß und die Lage schön – der Strand ist lang und angenehm.

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