Die Posada ESTANCIA RIO VERDE liegt ungefähr 90 km nördlich von Punta Arenas am Skyring-Fjord ganz einsam „mitten in der Pampa“, umgeben von schier unendlichen Grasflächen. Die Estancia ist eine der typischen Schaffarmen Patagoniens, die im wachsenden Tourismus der letzten Jahre erfolgreich zur Gäste-Ranch ausgebaut wurde, ohne den Charakter einer „richtigen“ Schaffarm zu verlieren. Wer hier Urlaub macht, kann nicht nur der täglichen Arbeit einer Farm zuschauen, es gibt auch die Möglichkeiten zu reiten, zu wandern, Lachse zu fischen, Vögel zu beobachten und Vieles, Vieles mehr. Ich wäre gerne längere Zeit hiergeblieben! Die Zimmer sind landestypisch einfach, aber hübsch im bäuerlichen Stil eingerichtet, ganz ohne TV, Safe oder anderes modernes Zubehör. Das schwarz-weiß gekachelte, kleine Bad ist tiptop sauber. Da um 23 Uhr 30 der Stromgenerator abgeschaltet wird, steht auf dem Nachttisch eine dicke Taschenlampe für eventuell nötige nächtliche Gänge bereit. Unsere Reisegruppe feierte ihren Abschiedsabend im urigen Restaurant der Estancia. Im offenen Kamin brutzelten vor dem lodernden Feuer Lammviertel am Spieß. Auf dem Grill daneben brieten Hühnerschenkel und kräftig gewürzte, dicke Würste. Nach einer wohlschmeckenden Gemüsesuppe wurden Gluttöpfe auf die Tische gestellt, von denen sich jeder vom Fleisch soviel nehmen konnte, wie er nur wollte. Dazu floss fruchtiger chilenischer Rotwein in Strömen. Den köstlichen Nachtisch hat manch einer gar nicht mehr geschafft. Am nächsten Morgen gab es im gemütlichen kleinen Frühstücksraum mit bullerndem Kanonenofen das übliche Frühstücksbuffet mit gekochtem Schinken, Käsescheiben, Rührei, Obst und Cerealien. Gleich nebenan konnte man einen Blick in die ganz aus silbernem Treibholz gefertigte Bar werfen. Wir waren vor der Abfahrt noch zu der Zwergschule der Estancia (4 Schüler!) und zu den Schaf- und Pferdeweiden spaziert. Als wir dort den Chef trafen, fragte er, ob wir beim Desinfektionsbad einiger hundert Schafe zuschauen wollten. Natürlich ließen wir uns dieses Spektakel nicht entgehen. Anschließend gab es noch einen informativen Rundgang durch die Schafschur-Hallen, dann mussten wir leider in den Bus steigen. Wie schon oben gesagt: Hier würde ich gerne einen längeren Urlaub verbringen.

Zimmer

Gut