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Andrea (36-40)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • November 2006 • 1-3 Tage • Sonstige
Gute Lage für Ausflüge und ordentliche Leistungen
3,3 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Gut

Die posada ist eine der wenigen Unterkünfte in der Gran Sabana zwischen El Dorado und Santa Elena de Uairén, immerhin einer Distanz von etwa 300 km. Wer eine Tour in die Gran Sabana macht, ist in dieser Unterkunft gut aufgehoben, zumal das Zelten irgendwo abgeschnitten in den unendlichen Weiten des Nationalparks weder erlaubt noch ungefährlich ist. Man kann durchaus behaupten, dass die posada neben dem Kloster Kanavayén die einzige Unterkunft innerhalb der Gran Sabana ist, die Übernachtungs- und Waschmöglichkeiten bietet und dem europäischen Standard gerecht wird. In der Hauptreisezeit – von Dezember bis April und in den Monaten Juli / August – ist die posada in der Regel ausgebucht. Es empfiehlt sich daher, in den Monaten Oktober und November in die Gran Sabana zu reisen, also zum Ende der Regenzeit und bevor der hiesige Weihnachtsstress beginnt. Die posada verfügt über ein Haupt- und ein Nebengebäude. Insgesamt können ca. 50 Gäste unterkommen. Die posada sieht von seiner Struktur her einem US-amerikanischen Motel nicht ganz unähnlich. Besonders putzig sind neben dem Restaurant die kleinen Hüttchen, die wie überdimensionale Hundehütten aussehen. Diese sind im Kreis aufgebaut, so dass dieser Platz wie ein Schlumpfdorf aussieht. Es handelt sich dabei um Unterkünfte für Studenten oder Gästen mit schmalem Geldbeutel, die nur ein Dach über den Kopf haben wollen. Diese Unterkünfte sind sehr einfach: Die Hütte ist aus hartem Blech, nur ein Riegel verschließt die Tür und es befinden sich genau zwei Bettgestelle in der Hütte. Wer unter 1, 90 m hoch ist und nicht unter Platzangst leidet, kann hier preiswert schlafen, Waschmöglichkeiten gibt es zu genüge. Ein kleiner Kiosk ist direkt an der Rezeption und bietet neben Getränken, Süßigkeiten und anderen Kleinigkeiten auch Landkarten von der Gran Sabana, einem empfehlenswerten Souvenir. Vor der posada befindet sich ein großer Parkplatz mit einer Tankstelle. Wer kein Zimmer bekommt – und das geschieht in der Hauptreisezeit sehr schnell – kann dennoch für eine geringe Gebühr sein Auto abstellen und entweder sein Zelt auf dem Platz neben dem Restaurant aufstellen oder im Auto schlafen. Zur Hauptreisezeit ist selbst der Parkplatz brechend voll. Da die Lateinamerikaner eine völlig andere Auffassung von Rücksicht haben, ist Lärm von 24 Stunden schon vorprogrammiert. Hupen um 6: 00 in der Frühe oder laute Musik bis nach Mitternacht sind dabei nichts Außergewöhnliches. Dieses nur ein Hinweis für Gäste aus Europa, die die Weite und Stille suchen: Die Hauptreisezeit vermeiden! In diese posada steigen außer den Venezolanern selber viele Reisegruppen ab, sei es Gruppen von deutschen Reiseunternehmern, die halb Venezuela in einer Woche abgrasen (Stress pur!) oder Gruppen aus Europa / Nordamerika, die eine mehrtätige Gran Sabana Tour gebucht haben und von Ciudad Bolívar / Puerto Ordaz abfahren. Es empfiehlt sich, die mehrtägige Gran Sabana Tour von Ciudad Bolívar / Puerto Ordaz zu buchen, denn die posada dient hier als permanenter Zwischenstop, um Tagestouren nach Liworiwo / Salto Aponwao oder Richtung Tafelberge zu starten. Die Tagestouren enden dann stets in der posada, so dass man am nächsten morgen stets ausgeruht in Richtung Santa Elena fahren kann. Wer Touren ab Ciudad Bolívar / Puerto Ordaz bucht, bucht die Übernachtung mit Halbpension. Wer auf eigenen Faust anreist, kann ohne Verpflegung oder mit Halbpension buchen, Kosten: ca. EUR 35, 00 pro Person und Nacht inklusive Halbpension. Für zwei Tage ist die posada zu empfehlen, sie ist quasi eine Oase in der großen Savanne. Was sehr zu empfehlen ist, ist die Mitnahme einer örtlichen Telefonkarte, denn in der Gran Sabana gibt es von „km 88“ bis nach Santa Elena kein Handynetz und wenn, dann nicht für europäische Handys. Ein Kartentelefon befindet sich vor dem Restaurant. Wir hatten für umgerechnet EUR 3, 80 eine Telefonkarte erhalten, mit der wir mitten von der Gran Sabana aus 13 Minuten lang mit unseren Angehörigen in Deutschland telefonieren konnten. Billiger geht es mit Sicherheit nicht mehr. Es empfiehlt sich auch, ein einheimisches Mückenschutzmittel („OFF“ oder „AVISPA“) zu kaufen, denn die hiesigen Stechmücken (puri-puri genannt) sind unermüdlich am pieken.


Zimmer
  • Eher schlecht
  • Wie schon erwähnt: Die Ansprüche an Komfort und Luxus sinken, sobald man weg vom Pauschaltourismus und jeglicher Zivilisation ist. Dennoch sind die Zimmer einwandfrei. Sie sind einfach möbliert, aber sauber. Die Doppelzimmer sind mit zwei getrennten Betten, einem Nachtisch und einem Regal ausgestattet. Da ab 23: 00 Uhr der Kompressor für die Stromversorgung ausschaltet wird, steht auf dem Nachtisch noch eine Kerze, falls noch Bedarf an Licht besteht. Da die Streichhölzer aufgrund des Temperaturwechsels und der Feuchtigkeit recht krümelig sind, empfiehlt sich hier die Mitnahme eines Feuerzeuges. Das Bad wird seiner Funktion gerecht, allerdings gibt es leider keine Tür zwischen dem Schlafzimmer und dem Bad, wohlgemerkt: Das WC befindet sich auch im Bad… Ein Duschvorhang wäre auch nicht schlecht. Das Wasser ist kalt, aber in der Abgeschiedenheit, kann man auch nichts anderes erwarten. Die Türen zu den Zimmern sind leider etwas verzogen, bedingt durch das feuchte und kühle Klima. Die Türschlösser (amerikanische Türknaufe) erwecken nicht gerade großes Vertrauen, daher empfiehlt es sich, die Wertsachen immer mitzunehmen, wenn man auf Tour ist oder das Zimmer verlässt.


    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
  • Es gibt ein Restaurant, in dem man sowohl das Frühstück als auch das Abendessen einnimmt. Zum Frühstück gibt es in der Regel arepas (Maisfladen, der entweder gebacken oder gebraten werden und wie ein Brötchen mit Schinken oder Käse gegessen werden) mit zwei Aufschnittsorten und perico (Rühreier mit Tomaten, Zwiebeln, Paprika und Koriander). Wer das einheimische Frühstück nicht mag, kann auch Brötchen statt arepas bekommen, darf aber nicht davon ausgehen, dass er ein deutsches Frühstück bekommt. Abends wird für die Gruppe gekocht. Wer eine Tour gebucht hat, wird vom Reiseleiter rechtzeitig vorher informiert, was es zum Essen gibt und kann nach einer Alternative fragen, falls der Vorschlag nicht den Vorstellungen entspricht. Wir bekamen einmal Lasagne und einmal Geflügel. Beides war schmackhaft. Alkoholische Getränke gehen bei einer gebuchten Tour extra, aber wer weit draußen in der Gran Sabana ist, der zahlt auch gerne die EUR 1, 80 für eine Dose Bier (0, 3 l).


    Service
  • Eher schlecht
  • Über den Service lässt sich nicht viel schreiben. Wer hier absteigt, sucht in der Regel nur eine Unterkunft zum Schlafen, um am nächsten Tag entweder eine der Touren zu starten oder weiter zu fahren. Die Betreiber sind in der Regel freundlich und kompetent. Man kann sein Anliegen am besten auf Spanisch vorbringen. Mit Englisch klappt es auch. Draußen, fernab jeglicher Urbanisation und Zivilisation, wo man die freie Natur zu spüren bekommt, sinkt auch der Bedarf an Luxus und Komfort. Man ist hier auf einer Abendteuer- und Entdeckertour und nicht auf einer Wellness- und Schönheitsfarm.


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Die posada befindet sich mitten in der Gran Sabana direkt neben der einzigen Hauptstrasse von El Dorado nach Santa Elena. Sobald man die Escalera – der Aufstieg in die Gran Sabana von „km 88“ bis auf 1. 440 Meter Höhe – hinter sich gelassen hat, fährt man an einem Pionierlager sowie am Militärflughafen „Luepa“ vorbei und schon erreicht man die Tankstelle und die posada. Beides ist nicht zu übersehen. Die posada befindet sich neben einem Fluss / Wasserfällchen, daher auch der Name „Rápidos de Kamoirán“.


    Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    Wer in die Gran Sabana fährt, der hat mit den Touren, Wanderungen, Bädern in den Naturschwimmbecken genug sportliche Betätigung gefunden. Es gibt neben dem Restaurantgebäude eine Wiese mit anschließendem Hang. Wer den hinuntersteigt, findet ein Naturschwimmbecken, um sich dort abzukühlen. Da die Touren jedoch genug Bäder unterhalb von Wasserfällchen und Naturschwimmbecken bieten, und die Gäste in der Regel erst nach Einbruch der Dunkelheit in der posada ankommen, ist der Bedarf an Abkühlung nicht sehr hoch. Meistens möchte man nur noch duschen, essen, sich einen Schlummertrunk genehmigen und dann nur noch ab ins Bett.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher gutHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1-3 Tage im November 2006
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Andrea
    Alter:36-40
    Bewertungen:16