- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel entspricht dem, was man von einem Hotel in den USA in dieser Kategorie erwarten kann. Gästestruktur - eher Geschäftsleute. Es ist alles recht sauber und ordentlich, von Innen wie von Außen. Ein Tipp: Parken kostet von Sa. auf So. nur 5 USD pro Nacht. Danach steigt der Preis schnell auf das Dreifache. Wer also einen Samstag lang Sightseeing per Mietwagen machen will, braucht weder in Sachen Parkplatz noch Kosten für selbigen in Sorge sein. Das Parkhaus ist direkt unter dem Hotel. Wir sind mit dem Mietwagen nach Albertville gefahren, wo es ein "Premium Outletcenter" gibt. In diesen Outlets kann man trotz derzeit niedrigem USD-Kurs immer noch recht gut einkaufen. Fahrtzeit vielleicht 45 gemütliche Minuten. Wir haben ein mobiles Navi für 13 USD/24 Std. mitgemietet, was sich als genial erwies. Auf dem Rückweg vom Outlet sind wir hier und da von der Interstate bzw. vom Highway abgebogen und haben sehr schöne Wohnviertel gesehen. Ein See hier, eine hübsche Siedlung dort, sehr schön gemacht. Oktober ist ein Monat, in dem man meist noch schönes Wetter vorfindet. Und eine sehr klare, saubere Luft mit einem tagsüber strahlend hellen Licht, wie wir es in Europa eher selten vorfinden. Es kann aber auch schon Wetterkapriolen geben und die haben wir erfahren. Samstag noch schönstes, sonniges Herbstwetter bei bis zu 18 Grad, Sonntag Schneegriesel bei Temperaturen um den Gefrierpunkt mit eisigem, heftigem Wind. Deshalb leider keine Tipps für Unternehmungen in der Stadt, denn wir sind wegen des Wetters in die Mall of America gefahren (Lightrail). Sonntags sollte man rechtzeitig dort sein, gerade bei solchem Wetter. Es wird voll! Die Mall ist die größte in Amerika, also gute Laufschuhe anziehen. In der Mitte ist ein großer Vergnügungspark, drumherum sind auf 3 Etagen die Geschäfte. Es ist verwirrend, weil so groß. Schön soll es am Fluss sein. Der Mississippi entspringt in Minnesota und ist hier noch nicht so mächtig wie unten in New Orleans. Man kann aber bis Oktober auch mit Schaufelraddampfern darauf fahren. Noch ein Restauranttipp: Wir haben im "Manny's" Steaks gegessen. Gute Steaks sind auch in den USA richtig teuer und das Manny's ist in der Kategorie von Morton's anzusiedeln. Keine Kette, es gibt nur zwei Restaurants und das zweite ist in Florida. Wenn man ins Manny's gehen möchte (Reservierung empfehlenswert, alternativ sehr früh, ca. 18: 00 Uhr spätestens, dort sein), sollte man vorher nichts gegessen haben. Die Portionen sind gigantisch, eigentlich nicht zu schaffen. Aber die Steaks sind wirklich butterzart. Vorspeise haben wir nicht genommen, weil das Hauptgericht schon nicht zu schaffen war. Dessert war ein Espresso (der kam allerdings fünffach, also eine ganze kleine Kaffeetasse voll) und ein Sambucca von der Bar - auch hier eine sehr üppige Portion, die locker für 5 Personen ausgereicht hätte. Immer vorsichtig bestellen und lieber teilen. Mit sowas haben die Amerikaner überhaupt kein Problem. Im Gegenteil: Bei den Beilagen zu unserem Steak wurde empfohlen, diese zu teilen, weil sie für einen allein nicht zu schaffen seien. Für 2 Mega-Steaks, 2 Beilagen dazu, 1 Espresso und 2 Sambucca-XXXL haben wir 160 USD bezahlt. Sowas gönnt man sich halt einmal und dann zehrt man noch lange davon. Außerdem ist man irgendwie noch Tage später satt. Das Manny's ist nicht weit vom Hotel - findet sich im Internet oder jeder Hotelportier kennt es. Wir haben es zufällig gefunden und sind spontan eingekehrt. Wir haben es nicht bedauert, nur der Magen hatte verdammt viel zu tun. Auch deshalb lieber früh gehen, damit man noch ein wenig verdauen kann bevor man schlafen geht. Uns erschien Minneapolis als saubere und sichere Stadt. Graffitis so gut wie Fehlanzeige, Bettler (vielleicht wg. der fortgeschrittenen Jahreszeit?) sehr wenige. Das haben wir in anderen Innenstädten anders erlebt. Wer auch empfindlich auf die Zugluft aus den Klimaanlagen reagiert: Immer einen Schal und eine leichte Jacke mitnehmen, beides gnadenlos auch in Restaurants etc. anlassen. Die Amerikaner sind mit sowas sehr entspannt und stören sich kein Stück daran. Was einem die Orientierung erschweren kann, sind die zahlreichen Skywalks (verglaste, geschlossene Brücken zwischen Gebäuden, meist auf Höhe des 1. oder 2. Stocks, damit man sich auch im Winter bei minus 30 Grad in der Stadt bewegen kann). Wenn man sich in diesem Labyrinth einmal verlaufen hat, hilft nur noch, raus auf die Straße zu gehen und sich neu zu orientieren. Ansonsten sind diese Skywalks aber genial.
Die Zimmer sind von angenehmer Größe. Es gibt einen Schreibtisch mit herausziehbarem Essteil, was wir sehr gut fanden. Dann einen Sessel mit Hocker und Stehleuchte dazu. Wir hatten ein Zimmer mit zwei Betten, das insgesamt eine ausreichende und angenehme Größe hatte. Bad auch mit üppigem Waschtisch mit reichlich Platz für die eigenen Utensilien. Föhn sehr heiß. Handtücher, Waschlappen, alles mehr als ausreichend vorhanden. Man entscheidet selbst, wann der Wechsel sein soll. Bettwäschewechsel 2 mal pro Woche. Alles prima. Handtücher von ordentlicher Qualität, Bettwäsche ohne Makel und alles sauber. Kaffeemaschinchen vorhanden, Kaffee wird ergänzt, wenn die Putzfee es nicht vergisst. Man kann auch Tee damit zubereiten, Teebeutel (schwarz) ebenfalls vorhanden. Für den Kaffee gibt es nur "Creamer". Nichts für diejenigen, die Milchkaffee bevorzugen, oder man besorgt sich was. Ist allerdings in einem Land, in dem alles groß dimensioniert sein muss, nicht ganz einfach. Die Klimaanlage lässt sich individuell einstellen, allerdings zieht sie recht ordentlich. Wir kamen schließlich auf den Dreh, die Luftauslassgitter nach oben zu richten, damit wurde es erträglicher. Man kann dieser Art Zugluft in den USA ohnehin nirgends entgehen. Fleecejacke auch im Sommer empfohlen, für die oftmals sehr kalten Restaurants. Zum Thema Hellhörigkeit: Grundsätzlich OK, aber bei Belegung des Nachbarzimmers drangen durchaus Geräusche zu uns. In der ersten Nacht gab es eine heiße Party nebenan und wir mussten morgens um 2:30 Uhr um Ruhe bitten. Die trat dann aber auch ein. Betten sind ein Thema für sich: Das Hotel wirbt mit der sog. "sleep number". Das heisst, man kann seine Matratze elektrisch mit Luft aufpumpen oder auch Luft ablassen. Damit soll der Härtegrad der Matratze selbst bestimmt werden können. Dem ist aber nicht so, denn es ergibt sich ein Luftmatratzeneffekt und auf einer Luftmatratze schläft kein Mensch gut. Wir haben das als sehr unkomfortabel empfunden und würden schon aus diesem Grund das Hotel nicht mehr buchen. Wem das nichts ausmacht, der findet ein ansonsten angenehmes Hotel mit kleinen, aber akzeptablen Mängeln bei der Reinigung. Dafür aber mit Flachbildschirm und auf Wunsch mit Kühlschrank. Mit Minibars haben die amerikanischen Hotels es ja eher nicht. Noch ein Nachteil: Unser Zimmer (1304) lag zu einem überdachten Atrium hin. Das verhieß zwar ruhige Nächte abseits vom Straßenverkehr, aber es kam auch kein richtiges Tageslicht ins Zimmer. Man wusste nicht, ob es neblig oder sonnig ist, regnerisch oder trocken. Es war auch tagsüber bei normalem Tageslicht immer Kunstlicht notwendig. Wir empfanden auch das als sehr unangenehm. Wem also weder das Sleep-Number-System noch das fehlende Tageslicht etwas ausmacht, dem können wir das Hotel durchaus empfehlen. Uns hat beides sehr gestört und vom fehlenden Tageslicht rührt auch der Titel unserer Kritik und nur deshalb für das Zimmer auch nur 3,5 Sonnen. Gäbe es eine normale, ordentliche Matratze und auch richtiges Tageslicht und womöglich noch ein Fenster, das sich zumindest ein bisschen öffnen lässt, würden wir leichten Herzens 5 bis 5,5 Sonnen vergeben.
Wir haben einmal eine Kleinigkeit zu Mittag im Hotel gegessen und einmal dort gefrühstückt. Preise sind wie sie nunmal im Hotel sind, eher hoch. Die Kleinigkeit zu Mittag war OK, das Frühstück sehr gut.
Das Personal war sehr freundlich, jedoch manchmal etwas umständlich. Die Putzqualität war durchgehend durchschnittlich. Wir haben es uns angewöhnt, jeden Tag eine Kleinigkeit auf's Kopfkissen zu legen, damit jede Putzfee etwas bekommt und nicht diejenige, die zufällig am Abreisetag arbeitet und dann für ihre Kolleginnen mit kassiert. Das hat sich bewährt, einmal haben wir sogar ein Betthupferl bekommen, das eindeutig nicht vom Haus war. Und plötzlich gab es zusätzlich zu der üblichen Duschvorlage noch eine Badematte in unserem Bad. Diese Badematte war aber ebenso unvermittelt und unerklärlich wieder verschwunden. Mit dem Reinigungsservice haben wir auch durchwachsene Erfahrungen gemacht: Von der prima gewaschenen und gebügelten Jeans bis zur Anzughose mit ungewollter "Dreifach-Bügelfalte" war alles dabei. Aber es geht fix und da auf dem Zimmer ein Bügelbrett und -eisen vorhanden ist, muss man halt selbst nachhelfen.
Das Haus liegt zentral und um die Ecke, in der Nicolletmall, findet man alles was man zum Frühstücken außerhalb des Hotels benötigt. Ebenfalls vorhanden ein großer "Target"-Supermarkt sowie diverse Kaufhäuser, Geschäfte und Restaurants. Auch nur ein paar Fußminuten entfernt: Die Haltestelle "Nicolletmall" der "Lightrail", einer Art Straßenbahn. Diese verbindet die Mall of America via Flughafen mit der Innenstadt. Ungewöhnlich für US-Verhältnisse, da dort ja der Individualverkehr sehr im Vordergrund steht. Transferzeit zum Airport Mpls-/St Paul ca. eine halbe Stunde. Mit dem Taxi wie mit der Lightrail. Kosten für's Taxi ca. 35 USD, für die Lightrail 1, 75 USD. Und mit der Lightrail gibt's keine Staus. Sie fährt tagsüber alle paar Minuten, ist sehr sauber und, da Bj. 2004, auch noch tip top gepflegt. Nur, wie überall in den USA, zieht die Klimaanlage. Ansonsten können wir diese "Straßenbahn" in jeder Hinsicht empfehlen. Zur Lage des Hotel ergänzend: Gegenüber ist das Marriott und in der Nachbarschaft, ein paar Schritte entfernt, das Marquette. Von beiden hörten wir vor Ort positive Kommentare. Insbesondere vom Marquette, das zur Hilton-Gruppe gehört.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2008 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Reni |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 2 |