Das "Remote. Forgotten Rivers" Glamping Camp befindet sich am Südufer des großen Issyk Kul Sees in Kirgistan, inmitten eines scheinbar vergessenen Ak Say Canyons. Neben diesem Glamping Camp gibt es lediglich ein weiteres camp mit Jurten in Laufweite. Das nächste Dorf ist kilometerweit entfernt. Das Camp ist sehr edel aufgemacht - so weisen alle sechs Hütten an ihren futuristisch anmutenden, leicht gewölbten Dächern Solarpanels auf und sie sind im Halbkreis - aber jeweils weit genug weg von einander - vom zentralen, ebensolchen futuristischen Restaurantgebäude und den dahinterliegenden Dusch- und Toilettenräumen angebracht. Das Camp bietet auch Transfers an, die aber recht teuer bezahlt werden müssen. Da das Camp aber nur Navigationsdaten hat und keine postalische Adresse und auch der letzte Teil der Fahrt nicht ausgeschildert ist, tut man gut daran, den transfer zuzubuchen. Für eine fünfstündige Fahrt im Allradauto von Bischkek (über den Burana Tower) zum Camp habe ich 130$ bezahlt. Für eine weitere dreieinhalbstündige Fahrt nach Karakol nochmals 100$. Für ein unvergessenes Naturerlebnis würde ich dieses Camp immer wieder buchen, auch wenn es in meinen Augen etwas Geldschneiderei ist. So wurde z.B. - alles optional - für 17$ pro Stunde in einer Gruppe, eine Astronomieführung angeboten. Horse Riding pro Stunde war ähnlich hoch gewesen. Bei einer Adlervorführung hätte dies bereits 70$ gekostet. Ein einfacher Kaffee, der m. E. zum Frühstück dazugehört, kostete 2,50$. Alles für sich in sich okay, aber man muss es vorher wissen.
- ZimmergrößeGut
- SchlafqualitätGut
- SauberkeitSehr gut
Ich hatte eine der insgesamt nur sechs Hütten gebucht, die allesamt eine gleiche Größe von 15 qm aufweisen. Meine Cabin hatte zwei Einzelbetten, die beide unter der Wölbung des Daches standen und in der Mitte eine Freifläche aufwies. Zur Rückseite war die Hütte mit einer Fensterfront ausgestattet, welche ungehinderten Blick auf den Issyk Kul freigab. Man konnte das Fenster mit zwei Vorhängen verdunkeln und die Scheibe war von außen verspiegelt, sodaß man seine Privatsphäre hatte. Im vorderen Bereich standen gleich links und rechts zwei Metallregale und mittig war ein großer, runder Spiegel und ein darunter eingerichteter, schmaler Schrank mit wenig Tiefe. Dahinter waren ein kleiner Tisch und zwei Holzhocker installiert. Leider gab es an dem Tisch selbst keine Steckdose. Das hätte das Arbeiten am Laptop vereinfacht. Allerdings gab es unter den beiden Betten zwei Steckdosen, die durch Solartechnik 24/ 7 Strom lieferten. Neben Handtüchern wurde auch täglich eine Glasflasche mit Wasser zur Verfügung gestellt, welche man auch auffüllen konnte. Das Internet wurde durch Starlink bereitgestellt - ein Vorteil gegenüber anderen Unterkünften in dieser Wildnis, denn nirgendwo sonst gibt es zur Zeit ein Signal. Entgegen den Hinweisen, daß das Wifi u.U. nur im Restaurant funktionieren könnte und nicht in den einzelnen Cabins, war mein WLAN auch in meiner Hütte durchweg verfügbar mit einer sehr guten Verbindung. Lediglich ab und an mußte ich mich kurz neu einwählen. Die Hütte wies keine eigene Toilette oder Dusche auf. Es gab aber drei Duschen (jeweils separat voneinander) und auch drei Toilettenräume, die von der Sauberkeit her absoluten Hotelstandard aufwiesen. Lediglich der Vorraum der einzelnen Duschkabinen war eine absolute Herausforderung, denn man konnte sich nicht drin drehen. Inkl. Waschbecken waren es weitaus weniger als 1 qm. Die Duschkabine selbst war größer und bequem. Auch die Heißwasser-Regulierung war überhaupt kein Problem.
- EssensauswahlEher gut
- GeschmackEher gut
Das Glamping Camp verfügt über ein zentrales, kleines Restaurant, welches ein kostenloses Frühstück ab 08:00 anbietet. Es wird aufgrund der kleinen Anzahl der Gäste kein Büffet angeboten, sondern einzeln abgefragt, wann man und was man frühstücken möchte. Angeboten wurde Brot (auf Anfrage!), Syrniki (kleine mit Frischkäse gefüllte Pfannkuchen) mit Aprikosen oder Aprikosenmarmelade, eine große Portion Rührei mit zwei gebratenen Würstchen und eine Kanne mit Kräutertee. Kaffee oder Cappuccino etc. hätte extra für 2,50$ bestellt werden müssen. Für ein Glamping Camp mit einem Übernachtungspreis von 130$ eigentlich ein Unding - zumal in diesem Teil der Welt. Da ich meinen eigenen Wasserkocher und Kaffee dabei hatte, hatte ich lediglich einmal einen Kaffee bestellt, der allerdings auch gut war! Das zugebuchte Abendessen von nur 15$ wies auch drei Varianten auf: Fleisch, Fisch oder vegetarisch. Am ersten Abend hatte ich Hähnchen mit Reis und Gemüse, am zweiten Abend gebratene Aubergine, Paprika und Bulgur. beides war geschmacklich gut bzw. okay. Die Portionen waren allerdings riesig.
Bester Service
- Gästebetreuung
Das Camp wird durch Katja und Dmitri und einigen kirgisischen Mitarbeitern betreut. Katja ist die Managerin, die auch sehr gutes Englisch spricht. Sie war bei Fragen ansprechbar und hilfsbereit und gab zum teil auch Tipps was Hiking Ausflüge in die nähere Umgebung anbetraf. Der "Check In" verlief komplett relaxed. Keine Anmeldepapiere, nur die Eingabe meiner Passdaten und keine Unterschrift für irgend etwas. Bezahlung nur Cash und in USD (möglichst sauberen 100er Scheinen) und keine Kreditkartenzahlung. Auch Dmitri war sehr nett, sprach aber etwas weniger Englisch. Die kirigisischen Mitarbeiter waren allesamt sehr freundlich, hilfsbereit und effizient. Immer ist mir ihr Lächeln aufgefallen. Der Haushund "Mascha" war aber mein Favourite!
- Öko-ErlebnisSehr gut
Wasserflaschen aus Glas. Porzellan statt Wegwerfmüll. Solar-Energie (wie auch sonst in dieser Wildnis).
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
Beliebte Kultur- & Erlebnisaktivitäten
- Sonstiges
Die Umgebung im Ak Say Canyon ist der absolute Wahnsinn. Die Landschaft sieht fast unwirklich aus - als ob man irgendwo im All gelandet wäre. Ein ausgetrockneter Canyon - riesengroß - von unfassbarer Schönheit. Mittendrin ein Jurtencamp und eben das "Remote. Forgotten Rivers" Glamping Camp. Man kann direkt zum Ufer des Issyk Kul Sees laufen, der zudem nur ca. 200 m entfernt in Sichtweite liegt. Es gibt Hiking Trails, die auf augetrockneten Flussbetten durch die Canyons gehen. Irre!
Nur erwartete Kosten
- Ja
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Rainer |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 362 |