- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel besteht aus einem ansehnlichen Altbau, in dem die Verwaltung untergebracht ist, und einem wenig einladenden Plattenbau, in dem sich die Zimmer und das Restaurant befinden. Die Räume sind auf drei Ebenen verteilt; die Zimmer im Erdgeschoss haben eine Terrasse zum Parkplatz, die anderen einen kleinen Balkon in die gleiche Richtung. Das Restaurant mit Buffetbetrieb bietet einen ganz netten Blick über Pool und Tennisplatz hinweg Richtung Meer.Gäste waren zum einen angehende deutsche Abiturienten auf Abschlussfahrt (eine solche Gruppe habe ich begleitet), zum anderen französische Familien mit kleinen Kindern oder Rentnerpaare. Dass diese Mischung nicht gut gehen kann, leuchtet jedermann sofort ein - nur nicht dem Hotelbetreiber. Die erste Ansage der Rezeptionistin lautete: "Ab 22:00 Uhr muss absolute Ruhe herrschen." Meine Gruppe hat sich einwandfrei benommen, aber selbstredend nicht vor 0:00 Uhr die Gespräche eingestellt. Obwohl die Lautstärke für mich - der ich nebenan untergebracht war - absolut vertretbar war und ich ohne Probleme hätte einschlafen können, beschwerten sich französische Gäste aus dem 3.Stock und drohten lauthals mit den "Flics"! Diese Beschwerde wurde uns übrigens auch über den Reiseveranstalter alpetour zugetragen - nachdem wir uns unsererseits ebendort über die Sauberkeit beschwert hatten. Man könnte so etwas eine "Retourkutsche" nennen. Die Kritik an der Hygiene ist aber nicht von der Hand zu weisen: Verschimmelte Badezimmer und Schränke, dreckige Bettwäsche (die genau wie die Handtücher eine ganze Woche lang nicht ausgetauscht wurde), dazu aus den Wänden herausguckende Steckdosen und Terrassentüren, die nicht abschießbar waren. Auf alles wurde das Hotel hingewiesen, nichts wurde behoben. Ganz einfach: Buchen Sie ein anderes Hotel! Wenn es Fréjus sein soll, sollte man sich Richtung Fréjus-Village orientieren; dort ist die schöne Altstadt mit den römischen Hinterlassenschaften, und auch der Strand ist dort ungleich schöner als in Fréjus-Plage/ St. Raphael. Für Ausflüge in die Umgebung (wir waren in der Verdonschlucht zum Canyoning, in Èze zum Wandern sowie in Monte Carlo) fährt man sehr lange durch die Gegend. Besser gelegen für diese (wohl allgemein viel angesteuerten) Ziele wäre das Cap d'Ail.
Die Zimmer wären der Größe nach für zwei Personen angemessen, wobei das winzige Badezimmer eine gewisse Vertrautheit der Zimmergenossen voraussetzt. Für die beiden Begleitpersonen war eine Einzelbelegung vorgesehen, die Schüler mussten sich zu dritt ein Zimmer teilen. Das ebenfalls vorhandene vierte Bett ließ Ungutes erahnen...Die Betten waren einfach, aber nicht unbequem. Es gab zwei Nachttische (ich erinnere nochmals an die vier Betten), zwei Stühle drinnen, zwei draußen und zwei Schränke. Das Mobiliar war bis auf die muffigen Schränke in Ordnung, ein Safe vorhanden, der Flachbildfernseher hätte mit 5€ pro Tag bezahlt werden müssen (was niemand machte), eine Steckdose ragte mitsamt Verkabelung aus der Wand, das Badezimmer (Dusche, WC, Waschbecken, Spiegel, Schränkchen) war in ausnahmslos jedem Zimmer der Ebene 1 verschimmelt. Teilweise war sogar die Duschwanne großflächig gelb- bis bräunlich gefärbt.
Morgens gab es ein Frühstücksbuffet mit Brötchen, Croissants, Müslis etc. Dazu wurde leider nur Marmelade angeboten. Getränke konnten kostenlos aus Automaten entnommen werden. Das Abendessen wurde ebenfalls in Buffetform angeboten: Meist gab es zwei Hauptspeisen und zwei Beilagen, immer ein großes Salatbuffet und wirklich guten Käse als Nachtisch; auch Süßspeisen waren vorhanden. Weiß- und Roséwein sowie Wasser waren kostenlos. Die Küche und das Restaurant machten überraschenderweise immer einen sauberen Eindruck. Die Atmosphäre war dafür eher kantinenartig, der große Balkon durfte wie oben erwähnt nicht zum Essen genutzt werden.
Die Angestellten waren sehr freundlich, sprachen rücksichtsvollerweise ein sehr langsames, einfaches Französisch, sodass man mit Grundkenntnissen gut zurechtkam. Eine Dame am Buffet konnte sogar etwas Deutsch. Karten für Spaziergänge durch den Ort wurden gerne bereitgestellt.Einzige Ausnahme bei der Freundlichkeit war der Hotelmanager, der sich einmal bei mir über bestimmte jugendliche Gäste beschwerte. Als ich nach Ansicht der Gemeinten sagte, dies seien nicht meine Schüler, wurde der Manager böse und grummelte, es sei immer das selbe mit den Lehrern: Niemand fühle sich zuständig. Ja, soll ich etwa fremde Schüler maßregeln, weil sie verbotenerweise auf dem Balkon essen??Die Beschwerden unsererseits wurden - wie oben schon gesagt - nicht bearbeitet, auch eine Zimmerreinigung fand nicht satt.
Das Hotel liegt hoch über Fréjus/ St. Raphael. Zum Strand und zur Altstadt sind es hin bei strammem Marsch jeweils gut 30 Minuten, zurück dauert es wegen der Steigung länger. Zum Supermarkt muss ebenfalls ein langer Fußweg in Kauf genommen werden. Kurzum: Das Hotel befindet sich ganz weit draußen, und ohne Bus ist man aufgeschmissen. Dafür ist es im Umfeld sehr ruhig und durchaus gepflget; man hat einen schönen Blick auf die Umgebung.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Tennisplatz und Pool machten einen etwas betagten, aber dennoch ordentlichen und sauberen Eindruck. Der Pool durfte allerdings "aus hygienischen Gründen" nur mit eng anliegender Badebekleidung betreten werden. Angesichts der "Hygiene" auf den Zimmern kursierte der Begriff vom "Haus der Verrückten". Abends, wenn Pool und Tennisplatz geschlossen waren, gab es immer Animation (Karaoke, Tanzen etc.), teilweise dröhnte die Musik auch über die magische Grenze von 22:00 Uhr hinweg...
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 3-5 Tage im September 2012 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Christian |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 18 |