- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Resort ist sehr gepflegt und liegt in einer weitläufigen Anlagen mit vielen tropischen Pflanzen. Im vorderen Bereich befinden sich die zweistöckigen weißen Häuser mit den Zimmern, die über Außentreppen erreichbar sind. Aufzüge gibt es keine. Die Häuser sind durch schmale Betonwege miteinander verbunden, die unangenehm zu begehen sind, da man ständig anderen Passanten ausweichen muß und umgekehrt. Hier wäre etwas mehr Großzügigkeit geboten, Platz hat es in der Anlage schließlich genug. Die Gebäude liegen direkt am Meer. Im Zentralbereich befinden sich in einem großzügig gestalteten Freiluftbereich mit hohem Spitzdach die Rezeption und einige Sitzgruppen. Es gibt dort auch einen ATM-Automaten, der während meines Aufenthalts nicht ein einziges Mal funktionierte, und einen kleinen Souvenirshop, in dem ich mangels Bargelds nichts kaufen konnte. Neben dem Rezeptionsbereich gibt es eine Art Theater mit Bühne, ebenfalls überdacht aber offen. Die Anlage ist schön. Das Konzept ist allerdings nicht Exklusivität sondern Animation. Es wird viel geboten an Events und die Anlage ist auch stark frequentiert, überwiegend von Einheimischen. Es waren auch einige amerikanische Gäste dort. Ich selbst habe dort an einer Seminarfortbildung teilgenommen. Diese fand im hinteren Bereich des Geländes in einem Konferenzzelt statt. Dies fand ich unangemessen. Es gibt keinen richtigen Konferenzraum sondern ein großes Zelt, das sehr provisorisch wirkte. Die Kühlung darin war anfangs gut, später versagte sie und ein Konferenzteilnehmer ist zusammengebrochen. Es gab kein Businesscenter und kein PC-Terminal mit Drucker im öffentlichen Bereich des Hotels.
Mein Zimmer lag im hinteren Bereich des Geländes, ich lief zum Zentralbereich ca. fünf und zum Tagungszelt ca. zehn Minuten zu Fuß. Es war im Erdgeschoß, was ich nicht so toll fand. Es handelte sich um ein einigermaßen geräumiges Zimmer, das aber einen sehr ungemütlichen Eindruck auf mich machte. Es hatte einen beige gefliesten Boden und war insgesamt einfach, ja spartanisch eingerichtet mit billigen Nachtkästchen, kleinem Rundtischchen und mit Kunststoff überzogenem Stuhl. Es gab keinen Schreibtisch, keinen Wasserkocher, keinen Bademantel und keine Hausschlappen. Das WLAN im Zimmer funktionierte nur deshalb gut, weil mir die Veranstalter des Seminars einen Voucher gegeben hatten, der allerdings jedes Mal einen erneuten Login nötig machte. Das Zimmer war in einem eintönigen weiß getüncht und machte einen abweisenden Eindruck auf mich. Es hatte ein breites Doppelfenster bis zum Boden mit einem organgenen Vorhang davor. Eine Seite war als Terrassentür aufschiebbar und führte auf eine kleine Terrasse mit Korbstühlen und einem kleinen Tischchen. Man blickte eigentlich schön aufs Meer und die gegenüberliegende Insel Gonaive, aber man saß dort angesichts des zwischen dem Gebäude und dem Meer vorbeiführenden Weges auch auf dem Präsentierteller. Die Passanten konnten auch ins Zimmer schauen. Das breite Bett hatte vier sehr harte Kissen, die ich nicht genutzt habe, stattdessen mein wohlweislich aus Deutschland mitgebrachtes eigenes Kissen. Die Decke war von der Stärke her ok, allerdings zerlegte sie sich während der Nacht und man verhedderte sich in Decke und Überzug. Wäre der Streß mit der Kartenzahlung nicht gewesen, hätte ich in dem Bett ganz gut geschlafen. Das Zimmer war nicht ganz ruhig. Tagsüber drangen Geschrei und laute Stimmen vom Hof ins Zimmer, teils von Gästen, teils vom Personal. Das Bad war ziemlich schadhaft und sehr einfach eingerichtet. Es war ebenso in kalkweiß gestrichen wie das Zimmer, ohne Wandfliesen. Nur in der Dusche waren braungraue kleine Quadratfliesen, auch diese aber schlampig verputzt. Der Duschbereich wirkte ungepflegt mit Abnutzungsspuren. Dasselbe galt für den Waschbereich mit schadhafterm Spiegel, WC. Das Waschbecken war ok, der Hahn funktionierte jedoch so gut wie nicht. Es kam nur ein kleiner dünner Strahl heraus. Haarföhn funktionierte. Der Duschbereich hatte keine Tür, so daß Wasser ins Bad spritzte. Insgesamt machte das Bad einen schäbigen Eindruck.
Es gab ein reichhaltiges gastronomisches Angebot auf der Anlage. Im Zentralbereich gab es ein Buffet-Restaurant, in dem morgens ein reichhaltiges Frühstücksbuffet angeboten wurde, mittags ein reichhaltiges Mittagsbuffet und abends ein reichhaltiges Abendbuffet. Zum Frühstück gab es alles Erdenkliche, namentlich warme Suppen, Stew, Kochbananen, Kartoffeln, Maniok, Pankakes, Schokoladenpankakes, vorgebratens Omelette oder es wurde auf Wunsch frisch zubereitet, wobei die Wartezeiten hier wirklich lang sind, da die Leute sehr sehr langsam arbeiten und handeln. Es gab auch heiße flüssige Schokolade und ein reichhaltiges Obstbuffet, wobei mir das Obst nicht wirklich gut geschmeckt hat. Die Mango war ziemlich faserig, die Papaya nicht gut im Geschmack und zu weich, die Annanas fast ohne Geschmack. Das Obst wirkte nicht frisch im Geschmack. Zu rügen ist auch, daß es nur ein eingeschränktes Teeangebot gab, ohnehin nur Beuteltee und an Schwarzem Tee nur eine aromatisierte Sorte. Gut war der Passionsfruchtsaft aus dem Spender. Man saß in einem weitläufigen Freiluftbereich mit Spitzdächern. Mittag- und Abendbuffet waren ähnlich reichhaltig mit lokalen und internationalen Spezialitäten und guten Salaten. Teils herrschte großer Andrang und man mußte lange warten, da auch die – meist einheimischen – Gäste sehr langsam waren. Vor dem Buffetrestaurant war eine Bar, die aus unerfindlichen Gründen die Getränke nur in kleinen Plastikbechern servierte. Stillos fand ich. Ich bestellte ein Bier, es wurde eine kleine Flasche geöffnet und ein Teil des Inhalts in einen Plastickbecher gegossen. Diesen erhielt ich dann gereicht. Auch alle anderen Getränke, ob Wein oder Cocktail, erhielt man in solchen Plastikbechern. Der Weißwein war sehr süß und offensichtlich importiert. Ungenießbar waren die „Cocktails“, die augenscheinlich aus reiner Chemie bestanden, gemischt mit Billigalkohol. Von Karibik habe ich hier nichts gemerkt. An den beiden Enden der Anlagen gab es noch zwei weitere Bars und ein Speiserestaurant. In Letzterem hat man mich abends allerdings nicht bedient. Die Angestellten kündigten dies zwar an, bedienten sich dann aber lieber selbst. Weiter gibt es beim zweiten Swimmingpool eine Strandbar, die aber nicht immer geöffnet ist. Das Hotel verfolgt das All-Inclusive-Konzept, man kann also alles in der Anlage ohne Aufpreis konsumieren.
Von „Service“ kann man in diesem Hotel wirlich nicht sprechen, Mobbing gegen den Gast wäre zutreffender. Ich habe selten solch einen miserabel organisierten Betrieb gesehen. Schon die Reservierung von Deutschland aus war chaotisch. Ich hatte dem Hotel meine Reservierungs- und Kreditkartendaten per Email gesendet und erhielt als Antwort, daß eine Reservierung nicht möglich sei. Stattdessen hätte ich auf einer haitianischen Telephonnummer anrufen und dort meine Kreditkarten angeben sollen. Das habe ich natürlich bleiben lassen. Eine Kollegin berichtete mir im übrigen, sie habe ca. zehn Mal auf dieser Nummer versucht anzurufen aber niemanden erreicht, offenbar werden die Anrufe nach Honduras umgeleitet und dann durch ein europäisches Blockiersystem automatisch beendet. Erst über den Veranstalter meines Seminars konnte ich mich dann per Email und Angabe der Reisepaßnummer anmelden. Als ich dann im Hotel ankam war es ein totales Chaos. Für das Seminar gab es eine gesonderte Anmeldung durch eine Hotelangestellte, die aber dann doch wieder nicht komplett einchecken konnte, sondern einen dann an die Rezeption weiterschickte. Dort standen während meines gesamten dreitägigen Aufenthaltes stets wütende und schimpfende Gäste, die nicht bedient wurden oder keine Zimmerschlüssel erhielten. Beim Check-in machte ich gleich Lärm und erhielt relativ schnell meinen Zimmerschlüssel. Ich war müde, es war abends und ich hatte ein Jetlag. Am nächsten Tag abends lag ich im Bett und schlief und wurde durch einen Anruf der Rezeption geweckt, es sei wichtig und betreffe meine Reservierung. Was genau wurde mir durch die männliche Stimme nicht gesagt. Als ich mich über den abendlichen Anruf beschwerte und nach dem Namen des Anrufers fragte, hängte dieser einfach ein. Ich begab mich daraufhin zur Rezeption, wo man von nichts wußte und auch nicht wer angerufen hatte, bzw. dies verleugnete. In der Tat kamen sie jetzt aber mit dem Verlangen einer Vorkasse des Zimmerpreises für drei Tage an. Warum das nicht gestern oder morgen hätte erfolgen können, weiß ich nicht und wurde mir auch nicht erklärt. Ich verweigerte erstmal die Zahlung und man kümmerte sich dann auch gar nicht mehr um mich, als ich die chaotischen Zustände kritisierte. Daher bin ich dann an dem Abend einfach wieder gegangen. Am nächsten Tag erschien ich abermals insgesamt dreimal an der Rezeption und versuchte nun mit meinen deutschen Kreditkarten den gesamten verlangten Betrag zu bezahlen. Dies funktionierte auch bei ungefähr zehn Anläufen nicht. Das Hotel scheint nicht auf ausländische und nichtfranzösische Kreditkarten eingestellt zu sein. Da auch der Geldautomat im Hotel nicht funktionierte, spitzte sich das Problem zu. Mir war jedes Urlaubsfeeling genommen, weil man mich im Hotel wie einen Betrüger behandelte und seitens der Angestellten unter Druck setzte. Ich fing an schlecht zu schlafen. Von Urlaubsfeeling keine Spur. Letztlich hat dann eine Kooperationspartnerin von mir mein Hotelzimmer zahlen müssen und es mir anschließend refakturiert. Wie ich von meiner Kreditbank erfuhr, war die Abweisung meiner Kreditkarte darauf zurück zu führen, daß das Hotel sich geweigert hat, meine Identität zu erforschen, was bei manchen Transaktionen notwendig ist. Dabei war dem Hotel diese Identität durch Reisepaß und Personalausweis genau bekannt. Es hat wahrheitswidrig einfach behauptet, so die Bank, die Zahlung sei verweigert worden. Das Verhalten des Hotels war unehrlich und ehrverletzend. Ich wurde praktisch als Betrüger hingestellt, weil das Hotel zu bequem war, dem Kreditkartenunternehmen bzw. Zwischenhändler meine Identität mitzuteilen. Allein wegen dieses alles andere als sozialem Verhalten kann ich dieses Haus definitiv nicht empfehlen. Zudem war es stark überteuert. Daneben fand ich auch, daß jeder Gast beim Check-in ein Armband erhielt, das er den ganzen Aufenthalt über tragen mußte, wie in einer Disco, was freilich in All-Inclusive-Unterkünften üblich ist. Über drei Tage lang ein Kunststoffband am Handgelenk zu tragen wollte ich nicht und schnitt es mir sogleich im Zimmer wieder herunter. Das Personal im Hotel war sehr zahlreich, mit vielen Praktikanten. Aber keiner hatte offenbar wirklich Ahnung vom Hotelgewerbe. Einen Manager habe ich über den ganzen dreitägigen Aufenthalt hin nicht gesehen. Das nachgeordnete Personal hat sich, offenbar mentalitätsbedingt, nicht getraut Entscheidungen zu treffen. Daher hat fast gar nichts funktioniert. Allerdings hat sich ein Angestellter nach einer abendlichen Party am Swimmingpool als übler Tierquäler betätigt und unter den entsetzten Rufen der Gäste auf eine wehrlose Riesenkrabbe eingetreten, die dort lief und wunderschön war. Ich konnte mit zwei Faustschlägen auf den Rücken dieses Typen gerade noch verhindern, daß er das Tier totgetreten hat. Irritiert hat mich auch eine Aktion, bei der ein Mitarbeiter eines Abends mit einem Pestizid den gesamten Innenhof meines Gebäudekomplexes zugesprüht hat. Ich öffnete die Tür und fand eine Wand von Rauch vor mir. Sicherlich nicht das Beste für die Gesundheit und Fauna und Flora.
Das Hotel liegt nahe des kleinen Ortes Montrouis an der Côte des Arcadins, ca. 60 km nordwestlich von Port-au-Prince an der Küste gegenüber der Ile de la Gonâve. Von Port-au-Prince aus fährt man ca. 1,5 Stunden lang, da es nur eine enge Straße gibt, die nachts zudem unbeleuchtet und durch viele LKWs befahren ist. Sie ist aber in gutem Zustand. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht man das Hotel nicht. Taxis fahren es vom Flughafen Port-au-Prince oder von der Stadt aus ebenfalls nicht an, da dies den Fahrern zu weit ist. Zudem sollte man mit unbekannten Taxlern in Haiti Vorsicht walten lassen und nur mit Fahrern fahren, die ortskundigen Menschen, namentlich den Hotels, bekannt sind. Das Hotel liegt sehr schön aber eben sehr abseits und ist schlecht erreichbar. Rund um das Hotel gibt es keine wirkliche Infrastruktur. Es ist auch schwer aus dem Resort hinauszugelangen. Es gibt keine Taxis. Im Grunde ist man in der Anlage gefangen während des gesamten Aufenthaltes.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Das Hotel hatte zahlreiche Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Ein derart reichhaltiges Angebot habe ich im Grunde noch nie gesehen. Es gab wirklich alles. Von der – etwas verwaisten – Minigolfanlage, über einen Tennisplatz, einen Beechvolleyballplatz bis hin zu einem nahen Golfplatz. Es gab vor dem Zentralbereich einen großen Poolbereich, der morgens und abends unverständlicherweise gesperrt war. Im hinteren Bereich bei den Konferenzzelten und der Minigolfanlage gab es nochmals einen relativ großen Pool, der wenig frequentiert und noch häufiger gesperrt war. Die Pools waren gepflegt. Das Wasser im Zentralpool war ziemlich warm. Er hatte mehrere Beckenteile, im hinteren Bereich endete er mit zwei ansteigenden Stufen, die man leicht übersehen und sich daran böse stoßen konnte. Zudem lag die gesamte Anlage an einem Sandstrand, der allerdings durch viele Steine getrübt war. Auch im Wasser lief man über einige Steine. Es war kein feinsandiger Traumstrand. Das Wasser war klar und sehr ruhig, weil man sich in einer Bucht mit gegenüberliegender Insel befand. Das Ufer fiel relativ schnell in tiefes Wasser ab. Am Strand gab es zahlreiche Liegen mit Sonnenschirmen. Es war aber fast zu schwül-heiß, um dort länger zu liegen. Auch die Wassertemperatur war mit um die 25 Grad C recht hoch. Es gab auch einen Fitnesscenter unweit meines Zimmers in einem kleinen Häuschen. Dieses war jedoch bei meinem ersten Besuch überhaupt nicht klimatisiert und darin herrschte eine Bullenhitze. Ich habe es auf einem der drei Laufbänder gerade mal fünf Minuten ausgehalten. Am zweiten Tag war es kühler. Die Laufbänder haben auch eine individuelle Lüftung, die man anschalten kann, die aber nicht bei allen Bändern funktioniert. Ansonsten ist der Blick von den Laufbändern direkt aufs Meer wunderschön. Daneben gab es noch einige weitere Geräte. Der Raum war schon um 6 Uhr früh recht frequentiert. Insgesamt fand ich ihn auch ziemlich eng. Abends war er komischerweise geschlossen. Es gab, dem Konzept entsprechend, auch recht viel Animation. Jeden Abend fanden in der Agora und/oder am Strand Shows statt, mit karibischen Musikern und Tänzern.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 3-5 Tage im Mai 2019 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | David |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 672 |