- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Ein neues, sehr hübsches Hotel, tolles Interior-Design. Allerdings muss sich insbesondere beim Service noch viel tun. Man merkt leider an fast jeder Stelle und in fast jedem Moment, dass das Hotel erst vor 2 Monaten eröffnet wurde und hat den Eindruck, dass dies vorschnell passiert ist (evtl. um frisches Kapital zu bekommen?). Es ist an einigen Stellen schlicht noch nicht fertig. Wir haben aber auch erstaunlich wenig Geld für unseren Aufenthalt gezahlt - ca. 380€ für 3 Übernachtungen inklusive Halbpension im Deluxe Family Room (2 Erwachsene, 2 Kinder - 7 und 4). Vielleicht war es auch so günstig, weil noch nicht alles fertig ist. In der Hoffnung, dass das Hotel bald fertig gestellt wird und der Service sich noch einspielt, würde ich das Hotel trotzdem weiter empfehlen.
Hier gibt es eine Besonderheit: Das Standard-Doppelzimmer ist designtechnisch sehr schön. Das Bad ist fast komplett verglast, aber mit einem Vorhang blickdicht abdeckbar. Wir mögen solche Dinge, aber vielleicht ist es nicht jedermanns Sache. Der Designstil wirkt rund und aufeinander abgestimmt. Man merkt, dass sich hier jemand Gedanken gemacht hat. Wir hatten allerdings, da wir mit 2 Kindern gereist sind, ein Deluxe Family Room, bestehend aus einem kleinen Bad (nicht verglast, allerdings nur mit einer Schiebetür, die keine Geräusche zurückhält), einem Wohn-Ess-Bereich mit ausziehbarer Couch und einem separaten Schlafzimmer. Die Größe ist in Ordnung, allerdings hat man das Design-Konzept aus dem Standard-Doppelzimmer hier nicht konsequent fortgeführt. Der Wohnbereich wirkt eher kühl, es gibt keinerlei (!) indirekte, gemütliche Beleuchtung, lediglich das Deckenlicht. Für einen gemütlichen Abend völlig unbrauchbar. Wir haben dann immer im Bad das Licht angelassen um nicht im hellen Deckenstrahlerlicht oder völlig im Dunkeln zu sitzen. Hier fehlen einfach Stehlampen oder ähnliches. Auch eine weitere gemütliche Sitzgelegenheit (z.B. ein Sessel) neben den 4 Stühlen am Tisch und der Schlafcouch fehlt völlig. Das Zimmer bietet zwar Schrankfläche ohne Ende, aber keinen einzigen Kleiderhaken, außer 2 Stück im Badezimmer.
Das Hotel bietet eine Halbpension an, darüberhinaus besteht auch die Möglichkeit von 13 bis 22 Uhr a la Carte zu Essen. Die Karte ist aber fest, eine Tageskarte oder etwas Abwechslung gibt es dabei nicht. Das Frühstück entspricht im Wesentlichen dem europäischen Standard. Brötchen, Croissants, verschiedene Brote sind vorhanden. Frisches Rührei und Speck gibt es, Pancakes, und natürlich frisches Obst und Gemüse (allerdings meist ungeschnitten). An der Theke werden auch frisch Omelett und - wenn man sich verständigen kann - Spiegelei zubereitet. Dazu Kaffee, Milch, Tee, O-Saft (nicht frisch gepresst), Apfelsaft und Wasser. Das Frühstück lässt eigentlich kaum Wünsche offen. Nur Joghurt habe ich vermisst. Das Abendessen gibt es ebenfalls in Buffetform. Hier gibt es täglich wechselnde warme Speisen (2 - 3 Fleischsorten, Fisch, 2 Suppen und diverse Beilagen). Dazu auch hier natürlich kaltes Buffet, Brote, Aufschnitt (allerdings wenig Wurstauswahl), relativ große Salatauswahl und kleine Desserts. Das Essen ist allgemein okay, aber nichts besonderes und dem Stil des Hotel nicht ausreichend angemessen. Problematisch fanden wir auch die Essenszeiten. Ist das Frühstück von 7:30 bis 10 Uhr noch gerade verkraftbar (Langschläfer haben hier allerdings ein Problem), ist das Abendessen von 17 bis 19 Uhr doch arg früh angesetzt. Kommt man um 18:30 Uhr, wird man zwar noch satt, kleine Desserts sind dann allerdings meist schon vergriffen und werden auch nicht nachgelegt (die anderen Sachen allerdings schon). Wenn man Tagesausflüge zum Strand oder nach Kolberg macht, bleibt einem nach 19 Uhr nur noch die a-la-Carte Variante, inklusive Extrakosten. Lecker waren am Nachmittag die Torten aus der Vitrine. Diese werden frisch im Hotel selbst hergestellt und sie sehen nicht nur gut aus, sondern schmecken auch. Aber auch hier war der Service nicht ideal. Obwohl nur 3 Familien anwesend waren, dauerte es fast 20 Minuten, bis die bestellten drei Tortenstücke und 3 Getränke zum Tisch kamen. Eine richtige Hotelbar in dem Sinne existiert nicht. Man kann sich allerdings bis 22 Uhr im a-la-Carte Bereich des Restaurants aufhalten und auch alkoholische Getränke, Cocktails, etc. bestellen. Aber auch hier kommt in der Regel niemand zum Tisch und fragt, ob man etwas oder noch etwas bestellen möchte, sondern man muss zur "Bar" gehen und selbst ordern.
Beim Service muss das Hotelpersonal noch kräftig dazu lernen. Hauptproblem ist die Sprache. Natürlich kann man nicht erwarten, dass ein polnisches Hotel perfekt auf die zu etwa 80% deutschen Besucher ausgerichtet ist, aber zumindest in Englisch sollte es dann funktionieren. Deutsch funktioniert nur sehr gebrochen (abhängig vom Mitarbeiter), englisch aber fast überhaupt nicht. Eine Bedienung konnte mit dem Wort Cheesecake nichts anfangen, obwohl dies in der Kuchenvitrine (deren Torten übrigens sehr lecker waren) dreisprachig (polnisch, deutsch, englisch) ausgezeichnet ist. So zieht es sich dann sprachlich durch den gesamten Aufenthalt, dass das Personal einen selbst schwer oder gar falsch versteht (die Buchung von Massagen fand einen Tag später statt, als von uns beabsichtigt, so steht man dann im Bademantel zur vereinbarten Uhrzeit in der Lobby und erfährt dann, dass man am nächsten Tag wiederkommen darf). Sehr schwach ist leider auch der Service beim Essen, der sich eigentlich nur auf das Abräumen von Geschirr beschränkt. Eine Getränkebestellung am Tisch ist praktisch fast nicht möglich. Es wird zwar am Empfang registriert, dass man eingetroffen ist ("Zimmernummer bitte?"), ein Tisch wird aber nicht zugewiesen, geschweige denn kommt jemand und fragt, ob man etwas trinken möchte. Wir haben am ersten Abend gewartet bis wir mit dem Essen fertig waren, ob ein Kellner kommt, auch am zweiten und dritten Abend erschien nach langer Zeit niemand. So schlendert man dann also selbst zur Bar und bestellt die gewünschten Getränke. Bevor man dem Barkeeper dann erklärt, wo man sitzt (das Sprachproblem), trägt man die Getränke lieber selbst zum Tisch. Der Zimmerservice ist auch nicht wirklich zufriedenstellend. Zum Einen kam er bei uns erst sehr spät im Laufe des Tages (gegen 15.30 Uhr), zum Anderen beschränkt er sich aufs Betten machen und einmal durchsaugen. Es ist zwar auch nicht wirklich unsauber, aber so richtig frisch wirkt das Zimmer danach nicht. Generell ist der Umgang mit den Besuchern - wahrscheinlich bedingt durch das Sprachproblem - eher kühl und wenig zuvorkommend. Man hat nie das Gefühl, dass einem ein Wunsch von den Augen abgelesen wird.
Das Hotel liegt direkt hinter einem an den Strand angrenzenden Dünen-Wäldchen. Durch den Wald sind es etwa 4-5 Minuten zu Fuß um zum sehr breiten und schönen Strand zu gelangen. Da das Hotel allerdings erst vor wenigen Wochen eröffnet wurde, besteht die Hotelzufahrt aus einem mit Schlaglöchern übersäten Schotterweg. Insbesondere bei Regen nicht schön. Der Ort selbst ist eher klein und bietet keine nennenswerten Sehenswürdigkeiten. Nach Kolberg sind es zu Fuß am Strand etwa 60-90 Minuten. Mit dem Auto vermutlich 10 Minuten (haben wir nicht ausprobiert).
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Hier merkt man deutlich, dass das Hotel einfach zu früh eröffnet wurde. Es ist schlicht noch nicht fertig. Der komplette SPA-Bereich befindet sich noch im Bau (wir vermuten zumindest, dass es der SPA-Bereich werden soll). Der Hotelpool ist okay (ca. 10-12m lang mit Gegenstromanlage, wenn gewünscht), es gibt einen Kinderpool und 2 Whirlpools. Im Poolbereich fehlte aber noch komplett die Deckenverkleidung, am Poolboden fand meine Tochter beim Tauchen Metallspäne von den (offenbar abgebrochenen) Deckenarbeiten. Direkt neben dem Poolbereich befindet sich eine kleine finnische Sauna und eine Dampfsauna, allerdings ohne Abgrenzung zu ebendiesen. Aus meiner Sicht eine Fehlplanung. Weder lässt sich so ungestört (leise) und nackt saunieren, noch gibt es einen Erholungs- oder Ruhebereich. Für einen Frischluftzugang, muss man den SPA-Bereich über den Hotelflur verlassen um eine offene Tür nach draußen zu finden. Das hat mit SPA dann natürlich nichts mehr zu tun. Das Hotel bietet Massagen und weitere Behandlungen an. Diese fanden - wahrscheinlich weil der eigentliche SPA-Bereich noch nicht fertig war - in einem normalen Doppelzimmer statt, in dem man dann eine Massageliege hineingestellt und schöne Musik angemacht hat. Die "entspannende Ganzkörpermassage" war eher ein schnelles Behandeln eines jeden Körperteils. Wir hoffen, dass sich mit Eröffnung des richtigen SPA-Bereich hier noch einiges bessern wird. Auch die Tatsache, dass man sich zur Anmeldung zur Behandlung an die Reception in der Lobby begeben muss. Hier braucht es noch eine separate SPA-Lobby. Recht schön ist der große Kinderspielraum über dem Restaurant. Auf schätzungsweise 50 bis 60qm stehen den Kindern hier verschiedene Spielmöglichkeiten zur Verfügung. Allerdings war auch hier noch nicht alles fertig. Es fehlten Lampen an den Wänden (Kabel hingen heraus) und in einer Ecke hingen Kabel aus der Wand, wo eigentlich eine Steckdose sein sollte. Nicht vertrauenserweckend. Später soll auch noch ein Spielplatz vor dem Hotel entstehen. Von dem war jetzt aber noch gar nichts zu sehen. Das Hotel bietet Fahrräder zum Ausleihen an. Wir haben uns mit diesem Angebot allerdings nicht weiter beschäftigt. Der Außenpool des Hotels war jetzt im Oktober bei 10-12 Grad natürlich nicht mehr nutzbar. Diesen können wir daher nicht bewerten.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 3-5 Tage im Oktober 2019 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Clemens |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 3 |