Sandy Beach Resort

Im Ganzen gesehen hat uns die Anlage sehr gut gefallen. Ich kann auch nicht alle negativen Eindrücke der vorigen Bewertungen verstehen bzw. nachvollziehen. Die Anlage ist recht groß und in zwei Bereiche unterteilt (Corfu Plaza und Palm Beach). Im Plaza-Bereich, der am weitesten vom Strand entfernt liegt, ist die Bebauung 3-geschossig, im Palm Beach gibt's nur Erdgeschoss und erste Etage. Die Anlage ist, soweit ich es sehen konnte, auch für Behinderte geeignet, da entweder Rampen oder Fahrstühle vorhanden sind. Ob es auch wirklich behindertengerechte Zimmer gibt, weiß ich aber nicht. Wir waren im Palm Beach und damit strandnah untergebracht. Die Außenanlagen wirken in der Tat teilweise etwas ungepflegt, waren aber nicht zugemüllt, wie in einer anderen Bewertung beschrieben wurde (vielleicht wurde ja auch zwischenzeitlich aufgeräumt). Beide Poolanlagen wirkten okay (an der im Plaza gibt es auch einen Kinderspielplatz und einen Wickelraum), aber wenn ich ein Meer vor der Tür habe, kenne ich den Pool nur vom Vorbeilaufen, kann also sonst nichts weiter dazu sagen. Die teilweise losen Fliesen und auch die lose Treppenstufe zum Restaurant kann ich aber bestätigen. Das Restaurant ist riesig und dadurch naturgemäß nicht besonders gemütlich. Das ist bei der Größe der Anlage und der Anzahl der Übernachtungsgäste aber auch nicht weiter verwunderlich. So ein Saal hat immer den Charme einer Bahnhofshalle. In punkto Sauberkeit hatten wir nichts zu bemängeln. Das Zimmer wurde immer sehr gut gereinigt und auch im Restaurant haben wir keine negativen Erlebnisse gehabt, d. h., von verschmutzten Tellern oder Tischdecken war keine Spur zu sehen. Zur Gästestruktur: In der ersten Woche waren hauptsächlich Deutsche und Engländer vertreten, sowie einige Franzosen und Osteuropäer (Russen, Polen, Tschechen). In der zweiten Woche waren neben deutschen Gästen die Osteuropäer in der Überzahl. Insgesamt waren recht viele Familien mit Kindern zu sehen. "Auffällig" geworden ist eigentlich keine Truppe, außer ein paar Deutscher, die beim ersten Morgengrauen zum Pool gehastet sind, um Liegen per Handtuchablage zu reservieren, obwohl da immer ganztägig welche frei waren.

Das Zimmer (im Palm Beach Bereich, Zimmer 4202) hat uns gut gefallen, obwohl es auch ein paar Macken hatte, wie z. B. einen wackeligen Tisch, bei dem offensichtlich schon mehrere Reparaturversuche nicht zum gewünschten Erfolg geführt hatten. Auch die Nachttischlampen durfte man nicht zu scharf angucken, da sie nicht die stabilsten waren. Bei einem der Nachttische war das Holz am Sockel aufgequollen, weil Kondenswasser aus der Klimaanlage tropft und der Tisch darin steht. Tja, und die Klospülung... Die ging schon, brauchte aber manchmal mehrere Anläufe, um alle Hinterlassenschaften hinwegzubefördern. Eigentlich nicht so wild, wenn es nur nicht jedesmal 5 Minuten gedauert hätte, bis der Spülkasten wieder voll gelaufen war. Für die, die's nicht wissen: Das Toilettenpapier wirft man nicht in die Kloschüssel, sondern in den Eimer, der danebensteht. Das ist in vielen südlichen Ländern so. Wie dem auch sei. Nach deutschen Maßstäben sicherlich nicht 4 Sterne, vielleicht aber nach griechischen und daher bewerte ich es auch so. Für uns war's in Ordnung und ich würde auch mit Sicherheit wieder hinfahren, wenn wir nochmal auf Korfu Urlaub machen.

Ich habe das viel geschmähte englische Frühstück im Urlaub ganz gerne und hatte daher damit kein Problem. Ansonsten ist in der Tat die Auswahl an Wurst und Käse eher dürftig. Marmeladen gab's immer drei Sorten, einmal Honig, verschiedene Joghurts, Früchte (einiges aus Dosen) und alle möglichen Brötchensorten (pur, mit Oliven, mit Knoblauch, mit Fetakäse usw.). Mit dem Abendessen waren wir auch weitestgehend zufrieden. Sicherlich wiederholte sich einiges, aber an der Qualität hatten wir nichts auszusetzen. Zur Temperatur der warmen Speisen sollte man bedenken, dass die Griechen in der Regel eher nicht so heiß essen (sie halten heißes Essen teilweise sogar für ungesund), aber für zu kalt habe ich kein Essen empfunden.

Wir waren mit dem Service durchweg zufrieden und haben keine unfreundlichen Mitarbeiter erlebt, ganz im Gegenteil. Mit den verschiedenen Kellnern im Restaurant haben wir oft länger geplauscht (Mix aus Deutsch/Englisch und den 8 Wörtern Griechisch, die wir konnten, naja, was eben so möglich war) und auch einige Tips erhalten. Die Maria an der Hauptrezeption spricht fließend Deutsch und war auch sehr hilfsbereit (andere Leute habe ich dort nicht erlebt). Am Abreisetag hat sie beispielsweise einer älteren Dame geholfen, die ihr Flugticket verloren hatte. Für diese Frau hat die Maria am Flughafen angerufen und alles so organisiert, dass die Dame am Flughafen sofort ein Ersatzticket bekommen hat. Die haben schon auf sie gewartet. Auch bei uns war Anfangs die Toilettenpapierlage etwas prekär ;) Ein kurzer Plausch mit dem Zimmermädchen klärte das aber und wir hatten dann immer mehr als genug. Insgesamt kann ich also über den Service nur Positives berichten.

Die Hotelanlage liegt direkt am langen Sandstrand und in unmittelbarer Nähe der Ortschaft. Von unserem Zimmer waren wir in 3 Minuten am Strand. Aus dem Plaza-Bereich braucht man natürlich etwas länger. Am Strand gab es verschiedene Angebote (Paragliding, Jet Ski, Windsurfen), die sich aber Gott sei Dank in Grenzen halten. Das ist natürlich Geschmacksache, aber ich kann z. B. dem sinnfreien herumbrettern mit Jet Skis nichts abgewinnen und war daher froh, dass die etwas weiter weg waren (ca. 500m den Strand runter). Die Klage über Mücken kann ich nur teilweise nachvollziehen. In unserer Familie bin ich der beste Mückenschutz, denn mich traktieren die Biester immer, während sie meine Frau in Ruhe lassen. In den 14 Tagen, die wir dort waren, habe ich mir 3 Stiche eingefangen und meine Frau keinen, also waren zumindest bei uns nicht besonders viele Mücken. Ich habe aber Gäste aus den noch dichter am Strand und zum Pool liegenden Zimmern über Mücken klagen hören. Die Lage des Zimmers scheint also ausschlaggebend zu sein. Uns haben eher die Wespen gestört, die auch am Strand zahlreich waren. Wenn man allerdings Ruhe bewahrte, flogen die auch schnell wieder weiter. Der Strand selbst war sehr schön und es gab auch genügend Stellen, an denen man ins Wasser konnte, ohne durch Steine laufen zu müssen. Aber auch die steinigen Stellen sind kein Problem, da es sich meist nur um einen bis zu 2m breiten Streifen groben Kies handelte. Ansonsten besteht der Strand aus goldgelbem feinen Sand. Da das Wasser sehr klar war, konnte man die erwähnten Steine gut sehen. Ach ja, Seeigel habe ich keine gesehen, also sind Badeschuhe eigentlich nicht notwendig. Folgt man der Uferstraße, ist man sehr schnell im Ort. Dort gibt es zahlreiche Tavernen, Restaurants, Supermärkte und Souvenirshops. Eine Haltestelle für den Überlandbus findet man dort auch. Wir haben mehrere Restaurants ausprobiert und waren immer zufrieden, daher gebe ich hier keine besondere Empfehlung.

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