- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Der Sani Club gehört zur sehr weitläufigen Gesamtanlage des in Privatbesitz befindlichen Sani Resorts welches mit mehreren Hotelanlagen und einem Yachthafen über die Länge von etwa sieben Kilometern Sandstrand allen Touristen mit gehobenen Ansprüchen etwas Passendes anbieten will - von der klassischen Hotelanlage über Cluburlaub bis hin zum exklusiven Yachtbesitzer, der mit seinem Gefährt in der künstlich angelegten Marina ankern und eine Luxus-Unterkunft buchen möchte. Der Sani Club ist trotz seinen nur rund 200 Zimmern in einer sehr weitläufigen Anlage am südlichen Ende in Hanglage des Sani Beach angelegt. Während unseres Aufenthaltes Ende September waren saisonbedingt ein hoher Anteil an Familien mit Kleinkindern sowie Senioren vertreten. Das Publikum war gemischt aus Deutschen, Engländern, Franzosen und einem sehr hohen Anteil Russen, was keine Überraschung ist (siehe Bewertung weiter unten).
Wir haben uns für ein Bungalow Zimmer mit Meerblick entschieden, davon ausgehend dass wir etwas Besonderes gebucht haben. Vor Ort stellte sich allerdings heraus, dass praktisch alle Zimmer in zweigeschossigen Bungalows sind und auch alle Meerblick haben. Die Unterscheidung findet dann bei Größe oder etwa einem Private Pool statt. Unser Zimmer war geräumig und mit einer großen Terrasse ausgestattet, auf der wir uns allerdings kaum aufgehalten haben, da fast permanent jede Menge Flora und Fauna von den Bäumen herabregnete. Im Nachhinein hätten wir uns doch für ein Zimmer mit zwei Räumen entschieden, da es mit unserem Nachwuchs in einem Raum schon etwas gedrängt war. Allerdings sind diese auch deutlich teurer. Unser Zimmer war geschmackvoll und modern im griechisch klassischen Blau-Weiss eingerichtet, das recht große Badezimmer mit Duschwanne mit schönen hellbraunen Fließen. Ein paar Euro Zusatzinvest für einen besseren Duschkopf wären allerdings angebracht. Auch dass es um 19 Uhr wenn viele Leute Duschen fast keinen Wasserdruck mehr gibt ist weniger gut. Die Ausstattung unseres Zimmers umfasste ansonsten einen modernen 40 Zoll Flachbildfernseher (allerdings nur mit drei deutschen Stationen), DVD-Player, Telefon, Klimaanlage, Zimmersafe, Wasserkocher und Kühlschrank mit gnadenlos teuren Inhalten. Dafür gibt es eine Nespresso Maschine mit täglich gratis aufgefüllten Kaffeekapseln und eine kleine Flasche Wasser pro Person. Der Zustand des Zimmers war bis auf eine klemmende Eingangstüre in Ordnung und die Möbel in sehr gutem Zustand, Betten und Bettwäsche ausgezeichnet. Allerdings fehlen trotz geräumiger Schränke zusätzliche Ablageflächen im Zimmer und auch im Bad. Ein paar Haken und/oder Regale wären wünschenswert. Immer noch ein Unding in vielen Hotels und leider auch hier ist das auf dem Zimmer nicht zuverlässig funktionierende WLAN. Bei 5 Sternen erwarte ich eine Vollversorgung in allen Bereichen und nicht nur rund um die Hotellobby.
Das Hotel verfügt über ein Hauptrestaurant in dem Frühstück, Mittag- und Abendessen in üblicher Buffetform serviert wird. Wobei Frühstück auch in zwei der drei anderen Restaurants des Clubs („Pines“ und „Cabana“) eingenommen werden kann. Die Auswahl an Speisen ist hier etwas geringer, dafür geht es etwas beschaulicher zu als im Haupt-Restaurant. Qualitativ und geschmacklich und in der Anreichungsform befand sich das Essen auf sehr hohem Niveau. Die aus anderen Hotels üblichen Themenabende gibt es nicht, dafür jeden Abend verschiedene Vorspeisen und wechselnde Fleisch-, Fisch- und Geflügelauswahl. Auch wurde sehr schnell immer wieder nachgelegt, so dass nie Speisen nicht mehr verfügbar waren. Das Frühstücksbuffet ist reichhaltig und bietet für jeden Geschmack etwas. Eine vielfältige Auswahl an kalten und warmen Speisen inklusive Pfannkuchen, Omelett oder Spiegelei. Dazu Aufschnitt, Cerealienauswahl sowie Obst und wahlweise Tee oder Filterkaffee bzw. frisch zubereiteten Kaffeespezialitäten. Eine tolle Auswahl an frischen Obst- und Gemüsesäften ist ebenfalls vorhanden. Eine Besonderheit ist das „Dine Around“ Programm, bei dem man aus insgesamt 22 verschiedenen Restaurants des gesamten Ressorts wählen kann. Halbpensionsgäste bekommen 25,- Euro pro Person (Kinder 12,50 Euro) auf den Rechnungspreis angerechnet. Die Restaurantpreise sind recht knackig (Fisch ab etwa 25 Euro, Fleisch ab etwa 30 Euro), so dass so oder so eine ordentliche Zuzahlung pro externem Restaurantbesuch fällig wird. Die Getränkepreise sind in allen Bereichen der Anlage ausnahmslos unangemessen hoch. Eine 0,25l Flasche Wasser für 5,20 Euro, Cola oder Bier für 5,40 Euro, Longdrinks im Bereich 15 bis weit über 20 Euro sind Malediven-Niveau aber nicht Festland-Griechenland. Hier wird genauso wie in den völlig überteuerten Geschäften im Yachthafen offensichtlich der zahlungskräftigen und nicht preissensitiven russischen Kundenklientel Rechnung getragen. Tipp: Einzige Chance, um den hohen Getränkepreisen ohne fahrbaren Untersatz zu entgehen ist der zwischen Sani Club und Sani Dunes Hotel gelegene Campingplatz. Der dortige Minimarkt hält auch Getränke zu zwar immer noch hohen aber deutlich günstigeren Preisen bereit (0,3l Softdrink oder Bier für 1,50 Euro). So kann man sich zumindest für den Zimmerbedarf ausrüsten. Der Markt schließt allerdings Ende September.
Alle Mitarbeiter, egal ob an der Rezeption, im Restaurant oder Barbereich sowie beim Zimmerservice waren extrem freundlich. Alle sprechen gut Englisch. Mit Deutsch kommt man eher nicht durch mit Ausnahme von einigen wenigen Deutsch sprechenden Mitarbeitern. Der Service im Restaurantbereich funktioniert sehr gut. Leere Teller werden zügig abgeräumt und auch Getränke schnell aufgenommen und gebracht. Der Zimmerservice lief zügig und zuverlässig. Sauberkeit, Handtuchwechsel etc. waren ebenfalls okay, auch wenn wir unter dem Bett Müll des Vorgängers gefunden haben, was eigentlich nicht sein sollte, schon gar nicht bei einer 5 Sterne-Anlage. Eine gute Idee ist die Hotel-eigene App über die man sich informieren kann und theoretisch auch Tische in den verschiedenen Restaurants reservieren kann. Leider funktioniert sie in der Praxis aber nicht richtig, was auch von einem Mitarbeiter bestätigt wurde.
Der Sani Club liegt eine knappe Autostunde entfernt vom Flughafen Thessaloniki an der Westseite des ersten Fingers von Chaldikiki. Der Club und Strand liegen auf einem abgeschotteten Gelände. Der Strand ist sehr flach im Wesentlichen mit Sand und ein paar Felsen. Per hoteleigenem Shuttlebus kann man sich alle 15 Minuten zu den anderen Hotels oder zum Yachthafen fahren lassen. Auf der Anlage selbst kann man sich mit Golfcars fahren lassen, was durch die Weitläufigkeit hier und da durchaus sinnvoll ist. Auch sonst ist man komplett auf die Infrastruktur des Resorts angewiesen. Der nächste Ort ist etwa 10 Kilometer entfernt. Wenn man also etwas anderes sehen möchte benötigt man einen Mietwagen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es gibt täglich wechselnde Animationsaktivitäten, wobei die Animateure komplett unaufdringlich sind und man die einzelnen Veranstaltungen gezielt aufsuchen muss. Dazu Fitnessstudio, Indoor und Outdoor-Pools, verschiedenste (kostenpflichtige) Wassersportarten, ein Kinderplanschbecken und ein Spa (Anwendungen ebenfalls sehr teuer). Sonnenliegen und Schirme sind rund um die Pools und am Strand in hoher Qualität und mit beliebig vielen Handtüchern welche überall bereit liegen kostenlos nutzbar. Wir hatten nie Probleme einen schönen Platz zu bekommen, auch wenn wir später kamen. Auch Adult-only Bereiche sind vorhanden. Die Kinderanimation war kaum besucht, so dass wir diese nicht wirklich genutzt haben. Sie machte aber einen gut organisierten Eindruck, sowohl für Kleinkinder als auch für Ältere mit täglich wechselnden Aktivitäten inklusive der obligatorischen Mini-Disco am Abend. Es gibt auch einen gut ausgestatteten Spielplatz auf dem Gelände. Im Sani Club gibt es hier und da abendliche Musik, größere Shows finden allerdings ausschließlich in der Nähre des Sani Beach Hotels in einem eigens dafür angelegten Freilufttheater statt. Dies bedeuten allerdings 20 Minuten Laufen oder Shuttle-Busfahrt.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im September 2017 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Andreas |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 71 |