- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Insgesamt waren wir mit Helegenli zufrieden. Da es aber gute und ausführliche Bewertungen schon zahlreich gibt, möchte ich weitestgehend nun einmal die Schattenseiten beleuchten. Die Insel liegt an einem der Enden des Nord-Male-Atolls ca. 1 Std. mit dem Speedboat vom Flughafen Malé entfernt. Die Anfahrt ist bei mäßigem Wellengang in Ordnung. Man bekommt ein Wasser und ein kühles Tuch. Am Hotel angekommen wird man schon beim aussteigen im wahrsten Sinne des Wortes mit Trommelwirbel und Applaus begrüßt - ein tolles Gefühl. Nach den üblichen kurzen Formalien geht´s ab zur gebuchten Villa. Unser Vorabwunsch einer speziellen Villa wurde uns gewährt. Die Zimmer sind sehr modern und aussergewöhnlich. Zustand des Mobiliar ist sehr gut, aber ist ja kein Wunder, da die Insel erst 2016 "neu" eröffnet hat. Der Badebereich ist nicht alltäglich gestaltet und man hat von jeder Villa weitestgehend einen Blick aufs offene Meer bzw. auf einen Strand. Die Villen bzw den Strand werde ich nachfolgenden Rubriken noch genauer erörtern. Ich werde den ein oder anderen Vergleich mit Thulhagiri anstellen, eine Insel die wir 2017 auf den Malediven besucht hatten (an dieser fahrt man auf dem Weg zu Helengeli sogar vorbei).
Deluxe-Beach-Villa Nr. 250 an der Westseite der Insel (zwischen Hafen und Riffsteg). Sehr gepflegt und alles intakt. Der Ausblick aus dem Fenster hin zum großen Strand war atemberaubend. Es gibt eine Minibar mit 4 Softdrinks und zwei Flaschen Wasser, einen Wasserkocher, Save und TV. Die Minibar kann man sich mit Bier und Wein kostenpflichtig EINMALIG "upgraden". Das Zimmer hat eine Klimaanlage sowie einen Ventilator. Im Badezimmerbereich gibt es einen weiteren Ventilator (beide fest an der Decke montiert). Ganz cool fand ich das Tablet von einem Deutschen Startup Unternehmen, welches sich im Zimmer befand. Dort war ein Hoteleigenes Interface (Menü) und man konnte sich über das Hotel von A-Z informieren, Wellnesangebote buchen, Wetterberichte checken etc. Super!
Hier kann ich nur den Mittelwert geben. Das Thema Essen will ich auch nicht weit ausbreiten, denn Geschmäcker sind verschieden. Mir hat es jedenfalls nicht soooo gut geschmeckt. Des Weiteren gab es auch keinerlei Abwechslung. Frühstück: Umfangreich, wenn auch keine anständige Wurst. Viel verschiedene Brotsorten, Marmeladen, Säfte. Auf Wunsch gibt es frisch gemachte Omeletts oder Spiegelei. Des Weiteren für die Engländer Baked Beans, Sausages etc. Der Kaffee schmeckt vorzüglich und den Sri Lankischen Tee muss man probiert haben Mittag- und Abendessen: Ich fasse beides bewusst zusammen, da bis auf wenige Ausnahmen die Speisen mittags und abends identisch sind. Jeden Tag, immer wieder, von Montag bis Sonntag. Es gibt stets Misosuppe, Reis, frisch zubereitete Pasta, Pizza, gebratener Thunfisch, Curry, lokaler Fisch und ein paar weitere Speisen die Tag ein Tag aus kredenzt werden. Es gibt zwar Themenabende wie z.B. Dienstag = Pasta-Day. Da wird dann eine große Theke aufgebaut wo man sich frisch Pasta zubereiten lassen kann. Aber Moment.... frisch Pasta zubereiten? Das geht doch an den anderen Tagen auch?! Abwechslung? --> Fehlanzeige. Geschmacklich war es genießbar aber mit Abstand keine Haute Cuisine. Desserts: Auch hier null Abwechslung. Der Kuchen oder die kleinen Fingerfoods sahen zwar immer anders aus (mal gelb, mal rot) aber geschmacklich war es immer gleich. Dann gibt es noch vier Sorten Eis (sehr wässriger Geschmack) und "frisches" Obst, welches in 11 Tagen Aufenthalt nur aus Wassermelone und Ananas bestand. Getränke werden an den Tisch gebracht. Aber stets in Gläsern der Größenordnung 0,2l. Unverständlich bei solchen Temperaturen.
Insgesamt war ich sehr zufrieden mit dem Service. Das Zimmer wurde zwei mal am Tag gereinigt inkl. allem, was dazugehört wie neue Handtücher, Strandtücher, Bett gemacht, Boden gekehrt etc. Wasser wird bei Bedarf zwei mal aufgefüllt, die Softdrinks nur einmal Abends. Im Restaurant war der Service auch stets zuvorkommend und zügig, an der Helensbar musste man unter Umständen mal etwas länger warten. Der Grund weshalb ich aber nur 4 Sterne vergebe ist folgender: An einem Abend wurde am Weststrand eine Leinwand aufgebaut und mit Sitzsäcken etc alles schön hergerichtet, da eine Filmnacht stattfinden sollte (auf Englisch). Als um 20:40 nocht tote Hose war, hab ich die Rezeption angerufen. Dort teilte man mir mit: "Movie Night was cancelled"- Ok, Schade! Wir haben uns daher mit einem Kartenspiel in unserer Villa vergnügt als wir gegen 21:10 Uhr drausen Lärm hörten. Da war dann voll und ganz die angeblich abgesagte Filmnacht in Gange und wie es der Zufall will, natürlich auch kein Platz mehr frei. Das hat uns ziemlich aufgestossen. Des Weiteren ging am ersten Tag direkt unser Sonnenschirm kaputt. Anstatt in direkt zu tauschen oder zu reparieren mussten wir drei Tage in Folge jemanden bestellen, der das Ding provisorisch reparierte ehe es dann komplett getauscht wurde. Daher ein Punkt Abzug. Im Übrigen noch zum heiß und viel diskutierten Trinkgeld für den Service. Auf Thulhagiri hatte man seinen eigenen Roomboy, seinen persönlichen Kellner etc. Man wusste also, wem man Geld geben kann. Auf Helengeli wird man von einer Vielzahl unterschiedliche Kräfte bedient. Einer bringt dich zum Tisch, der eine bringt nur die Getränke, ein weiterer räumt deine Teller weg. Und manchmal ist das Personal von Mittags dann Abends schon komplett anders. Lediglich unser Roomboy blieb über unseren Aufenthalt gleich. Dem haben wir dann jeden Morgen 2$ aufs Bett gelegt. Für alle anderen Leistungen diverser Servicekräfte steht in der Rezeption eine Sammelkasse parat. Dort haben wir bei Abreise weitere 40$ eingeschmissen. Weitere Trinkgelder flossen auch an individuelle Kräfte wie Tauchlehrer etc. oder die Bootscrew bei An- und Abreise.
Die Insel ist (weitestgehend) traumhaft. Sie ist extrem schön angelegt und wenn man so auf den "Barfuß"-Wegen wandert, überkommt einen ein echt schönes Feeling. Es ist überall sehr sauber, dafür wuselt aber auch nach jedem Meter ein neuer Mitarbeiter des Resorts herum der aufräumt, das Gestrüpp schneidet, Waren von A nach B bewegt oder den Sand des Barfußweges von Dreck befreit etc. Klar, diese Dinge müssen erledigt werden. Aber für mich sah es im Vergleich zur anfallenden Arbeit stark nach Überbesetzung aus. Aber nicht nur das Personal, sondern auch die Gäste selbst waren sehr präsent. Der Poolbereich an der Helensbar war ab 9 Uhr weitestgehend besetzt. Ganz in typisch deutscher Manier wurden dort sogar schon im Vorfeld die Liegen reserviert. Auch beim Schnorcheln am Steg oder beim Wassersport- oder Tauchcenter, in der kleinen COEEE-Bar an der Rezeption, bei einem Inselrundlauf etc.... überall Gäste. Bei unserem Aufenthalt auf Thulhagiri hatte man so gut wie nie jemanden gesehen, im Gegenteil. Dort war man zu den Essenzeiten sogar verwundert, wo denn nun die ganzen Menschen herkommen. Für uns war vor unserem ersten Maledivenaufenthalt (Thulhagiri) die Inselkette im Indischen Ozean stets ein Synonym und Begriff für pures Robinson-Crusoe-Feeling. Dies wurde auf Thulhagiri vollständig erfüllt, schwächelte dafür umso mehr bei Helengeli. Natürlich ist das Meckern auf hohem Niveau, denn Mallorcinische Verhältnisse sind bei weitem noch nicht erreicht - und wenn man möchte, findet man auch zügig ein ruhiges Eck. Für Maledivische Verhältnisse fühlte sich für uns die Insel jedoch ein wenig überfüllt an. Auch die Barfusswege konnten gegenüber Thulhagiri nur mäßig überzeugen. Während um die Villen herum der Sand noch etwas "höher" ist und das Laufen somit sehr angenehm, überkommt einem auf dem "Hauptweg" schon ein ganz anderes Gefühl. Nach dem ersten und einzigen Regenschauer direkt am zweiten Tag hat man auch gesehen wieso: Der Hauptweg ist zementiert und wurde mit nicht einmal 1cm Sand "benetzt". Ein einziger Tropfen auf einer ansonsten trockenen Stelle hat genügt, um den grauen Asphalt zum Vorschein zu bringen. Das Laufen gestaltet sich demnach dort nicht so angenehm wie auf Thulhagiri, wo man, wenn man wollte, sein halbes Bein im Sand vergraben konnte. Nichtsdestotrotz ist der Hauptweg extrem schön angelegt und ist abgesehen von diesem kleinen Manko bei jeder Begehung erneut ein richtiger Augenschmaus. Wir hatten die Villa 250, das ist die mittlere der drei Villen am Westende der Insel (dort wo der Einstieg zum Riff ist). Wir waren damit Super zufrieden, nicht nur, weil vor diesen drei Villen der größte Strandabschnitt ist, sondern auch, weil man direkt am Riffeinstieg "haust" und das Surfbrett (Sportcenter) ebenfalls so ziemlich vor der Türe liegt. Ein Nachteil ist aber eben auch, dass viele dort vorbeiwandern. Wenn man auf seiner Sonnenliege chillt ist das natürlich unangenehm. Des Weiteren gibt es auf dieser Seite nur wenig Schatten, da kaum Palmen etc. stehen und diese Inselseite ständig Sonne hat. Insgesamt aber noch einer der "besseren" Orte. Unsere Villa war eine Deluxe-Villa. Die anderen liegen auf der Nordseite der Insel zusammen mit den Wasservillen. Sofern ich den Ratschlag geben darf, dann sollte auch möglichst eine Deluxe-Villa gebucht werden. Bei den an der Nordseite befindenlichen Villen haben wir die Zimmer 208 - 216 als sehr schön empfunden. Dort herrscht vor den Villen etwas mehr Vegetation als vor unserer, d.h. der Blick aufs Meer ist unter Umständen eingeschränkt. Aber am Ende dieser Vegetation stehen dann die jeweiligen Sonnenliegen und das auch noch unmittelbar vor dem Wasser. So ist man auf jeden Fall etwas ungestörter als an unserem großen offenen Strandabschnitt. Die normalen Villen liegen auf der Südseite der Insel. Mit den Sonnenliegen, der Ungestörtheit etc. verhält es sich zwar ähnlich wie auf der Nordseite, jedoch empfand ich diese Seite der Insel als die unschönste. Von zwei Villen aus konnte man den Strand erst gar nicht direkt erreichen, da aufgetürmter Korallenschutt den Weg von Sonnenliege zu Wasser unzugänglich machte. Des Weiteren blickt man von der Südseite aus (teilweise auch von unserer Westseite aus) auf eine Riesengroße Baustelle ca. 1km von Helengeli weg. Dort wird künstlich eine Insel aufgeschüttet. Die Baustrahler leuchten Nachts derart Hell, dass es selbst die Sterne verschluckt. Tagsüber sieht man dann ständig Gerätschaften wie Kran und Bagger umherdüsen. Gott sei Dank fehlt aber die dazugehörige Geräuschkulisse - schön ist das trotzdem nicht! Das ist wohl auch der Grund, weshalb der Adult-Pool auf dieser Seite überhaupt nicht besucht war und sich stattdessen alle auf der "schönen" Seite am anderen Pool tummelten (es gibt zwei Pools). Auf der Fahrt zu Helengeli konnten wir solche Baustellen mehrfach sehen, sogar eine in unmittelbarer Nähe zu Thulhagiri, welche letztes Jahr Gott sei Dank noch nicht war. Einen schönen Ausblick hat man somit auf der Südseite nicht unbedingt. Des Weiteren ist sowohl auf der Nord- als auch Südseite der Strand nur mäßig breit und erst recht nicht bei Flut. Das war einer der Gründe, weshalb wir uns für die Westseite entschieden haben, denn Thulhagiri hatte einen RIESEN Strand mit puderzuckerweichem Sand. Und beim Sand sind wir auch schon beim nächsten Thema, denn puderzuckerweich ist nicht so ganz auf Helengeli. Die Insel ist mitunter starken Strömungen ausgesetzt, weshalb mehr Korallenschutt etc angeschwemmt wird. Jedoch sind keinerlei Mühen erkennbar, diesen zu beseitigen. Bei uns am großen Strand stand jeden morgen einer, der den Schutt der letzten Flut zu Häufchen gekehrt und dann unter etwas Sand begraben hat. Tolles vorgehen, denn bei der nächsten Flut war der darüberliegende Sand schlichtweg wieder abgetragen und die Arbeit war umsonst. Im Idealfall ist man auf dem Weg zum Wasser sogar unbemerkt auf so ein "Häufchen" getreten und freute sich sodann über den unverhofften Schmerz im Fuß. Auch auf der Nordseite musste man sich im Sand eher mit Bedacht bewegen. Hier kann die Südseite bei den normalen Villen eher Punkten: kaum Schutt bis gar keinen Schutt und zudem puderzuckerweicher Sand. Auf unserer Westseite lag zudem auch im Wasser viel Schutt und Gestein. Dort habe ich mir auch blöderweise ein schmerzhaftes Loch in den Fuß gerissen, nachdem ich Hüfttiefen Wasser vom Surfboard gefallen bin. GUMMIERTE WASSERSCHUHE ODER ÄHNLICHES SIND MEINES ERACHTENS DAHER PFLICHT. Wie die Herren und Damen von Baywatch ins Wasser zu rennen, entfällt demnach auch. Zu groß die Gefahr, irgendwo draufzutreten. Das war natürlich viel negatives. Manche mögen es auch kleinkariert finden, aber das waren eben die Dinge, die mich besonders aufgeregt haben. Insbesondere, weil diese Dinge auf Thulhagiri besser gelöst waren und Thulhagiri zudem deutlich günstiger war und ist als Helengeli. Natürlich hat die Insel aber auch viele gute Seiten, nicht umsonst vergebe ich insgesamt 5 Sterne.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Insgesamt das typische Programm. Jetski, Tauchen, Banana Boot, Parasailing und div. Ausflüge gegen Entgelt. Surfboard, Stand-up-Paddle, Kanu für Lau. Aber die meiste Zeit sollte man ohnehin beim Schnorcheln verbringen, da das Hausriff wirklich der Hammer ist. Wir haben schon am ersten Tag so ziemlich alles gesehen, was es zu sehen gibt. Insgesamt haben wir alles mitgenommen. Delphine, Barracudas, Adlerrochen, Stachelrochen, Steinfisch, Haie, massig Schildkröten etc. Der Schnorchelausflug für 35$++ lohnt indes nicht, da das Hausriff deutlich mehr zu bieten hat. Des Weiteren muss man bei diesem Ausflug dem Guide hinterher schwimmen. Unnütz. Aber hey, wieso das ++ hinter den 35$? Ganz einfach, zu den ganzen dort ausgewiesenen Preisen werden Zuschläge erhoben. Wer also wie in Deutschland ausgewiesene Bruttopreise erwartet, der muss umedenken. Mich hat die Rechnung bei der Abreise auch ganz schön kalt erwischt. Hinzu kommen 10% für irgendwas und weitere 12% für irgendwas, ++ eben. Auf der Insel gibt es zudem einen Souvenirshop (auch hier das ++ mit einkalkulieren). Wobei es nicht wirklich was schönes gibt und die Preise zudem monopolistisch gestaltet sind, z.B. 55$ für eine Tube Sonnencreme oder 1200$ für eine Gopro 7 (Inlandspreis 400€ = 460$)
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Dezember 2018 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Alexander Uwe |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 2 |