Sentido Orosei Beach

Das Hotel ist verglichen mit dem großen Nachbarbunker angenehm überschaubar und ruhig. Die Anlage ist gepflegt und sauber. Die Gästestruktur war eher 55+ sowie einige wenige junge Familien mit Kleinkindern und überwiegend deutschsprachig. Einige Hotelangestellte können sogar Deutsch ansonsten kommt man mit Englisch gut durch, was auf Sardinien nicht selbstverständlich ist. WLAN funktioniert im ganzen Hotel.

Wir hatten ein Standardzimmer mit Balkon zu Gartenseite, das zweckmäßig und völlig ausreichend war und sauber war. Es bestand aus einem Doppelbett (zwei zusammengeschobene Einzelbetten, relativ schmal) sowie einem weiteren Bett. Die Matratzen waren nicht durchgelegen, sondern für meine Verhältnisse eher schon wieder zu hart, aber da hat ja jeder einen anderen Anspruch. Die Zimmer waren ruhig, von den Nachbarn haben wir kaum etwas mitbekommen. Bad war völlig ok, kein Schimmel, und die Handtücher werden täglich gewechselt, wenn man das wünscht. Man konnte sich Tee und Kaffee zubereiten, Klimaanlage funktionierte gut, Fön war vorhanden und Safe, auch wenn der eine Macke hatte und in der ganzen Zeit nicht richtig repariert werden konnte. Der Kühlschrank wurde täglich mit kleinen Flaschen Wasser aufgefüllt, wobei man sich auch die großen Flaschen Wasser vom Essen mit auf das Zimmer nehmen konnte. Der Fernseher empfängt ca. 5 deutsche Programme, die aber über alle Sendeplätze verteil waren. Obwohl wir regelmäßig alle Mücken gejagt haben und auch die Balkontür nicht offen gelassen haben, haben die es immer wieder geschafft, ins Zimmer zu kommen. Es empfiehlt sich, einen Mückenstecker für nachts mitzunehmen. Die Mücken lauern ab späten Nachmittag auch am Pool/ Barbereich und abends im Restaurant, so dass Autan zu empfehlen ist.

Wir sind ja keine Freunde von AI und waren sehr skeptisch, was uns beim Essen erwarten würde. Wir sind extrem angenehm überrascht worden. Die Qualität und Auswahl der Speisen war sehr gut. Es gab viel Fisch und Meeresfrüchte, auch bei den Vorspeisen, was ich in so bei unseren vielen Urlauben in der Mittelmeerregion und auch auf Sardinien so noch nicht erlebt habe. Wer keinen Fisch mochte, hatte genug andere Speisen zur Auswahl. Wasser (mit und ohne Kohlensäure) konnte man sich zum Essen flaschenweise nehmen, Bier und Wein in Gläsern zapfen. Der Weißwein war gut trinkbar, der Rote enttäuschend, insbesondere wenn man weiß, wie gut die sardischen Weine eigentlich sind. Während des Aufenthaltes ist ein Fleisch-, Fisch- oder Pizzamenü im Blue Restaurant inkludiert. Hier sind die Getränke extra zu zahlen! Die Getränke, die im AI enthalten sind, sind zwar eingeschränkt, aber völlig ausreichend. An der Beachbar, die zum Nachbarhotel gehört, sind nur nicht-alkoholische Getränke inklusive. Ganz toll war die Möglichkeit, sich am Vorabend eine Lunchbox (Kühlbox mit Wasser, Sandwiches, Äpfeln) zu bestellen, wenn man eines Tagesausflug machen wollte. Nur der Kaffee bei Frühstück ist gruselig (Automat). Wenn ab 10 Uhr die Poolbar öffnet, kann man sich dort guten Cappuccino oder Espresso holen.

Die Mitarbeiter waren alle extrem freundlich, hilfsbereit und gut organisiert. An der Rezeption wurde sich um alles sofort gekümmert. Als wir am Anreiseabend sehr spät ankamen, war noch ein kaltes Abendessen für uns vorbereitet, und bei der sehr frühen Abreise standen Frühstückspakete für uns an der Rezeption bereit. Die Kellner im Restaurant und an der Bar sind aufmerksam und schnell. Neben einer sehr aufmerksamen Gästebetreuung des Hotels, gab es einen deutschsprachigen Thomas Cook-Gästebetreuer vor Ort, der auch nach der Insolvenz noch zum Dienst antrat, ohne zu wissen, ob er noch einen Job hat! Obwohl wir in diese unschöne Phase reingeraten sind, hat man im gesamten Hotelablauf nichts davon gemerkt, das war höchst professionell. Ich hoffe, dass das Hotel nächste Saison in der bisherigen Form weitermachen kann!

Mit dem Mietwagen vom Flugplatz Olbia braucht man ca. 1,5 Stunden. Das Hotel liegt gut als Ausgangspunkt, wenn mit einem Wagen die Gegend um den Golf von Orosei und den Osten von Sardinien erkunden bzw. erwandern will. Gleichzeitig hat man einen Strand direkt vor der Tür. Es handelt sich nicht um einen der ganz feinen Sandstrände, sondern es ist eher ein gröberer Sand, jedoch kein Kiesstrand, den man auch am Golf von Orosei findet. Strandschuhe werden am Hotelstrand nicht benötigt. Der Strand fällt jedoch schnell steil in Wasser ab, so dass er für kleine Kinder nicht geeignet ist. Wenn man in die Stadt Orosei will, kann man die Strecke gemächlich in 30 Minuten laufen oder nimmt das Hotelbähnchen für EUR 2,5 pro Strecke.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Unterhaltung gab es angenehmerweise keine, es dröhnt nur ab und zu die laute Musik des Nachbarhotels zu uns rüber. In der Blue Bar am anderen Ende des Gartens wurde ab 21 Uhr Live-Musik gespielt. Der Hotelpool ist gut in Schuss, es war regelmäßig ein Bademeister am Pool. Man hätte auch die Pools und das Fitnessstudio der Nachbaranlage mitbenutzen können, aber um die haben wir nach einer Besichtigung (laute Animation) einen weiten Bogen gemacht. Der Beschallung am Strand konnte man ebenfalls gut aus dem Weg gehen, wenn man die Liegen/Sonnenschirme ganz am Rand nutzt. Für die Liegen in den ersten beiden Reihen müsste man zahlen, daher waren diese immer unbesetzt. Man kann im Hotel gegen EUR 20 Kaution ein Strandtusch bekommen. Wenn man das waschen/austauschen lassen will, werden EUR 2,50 genommen. Vor dem Hotel ist ein separater (deutschsprachiger) Radverleih, bei dem man sich Rennräder ausleihen kann. Dort kann man auch an geführten Radtouren teilnehmen. Wir haben einen Ganztagesausflug per Speed-Schlauchboot (ca. 14 Personen, EUR 50 p.P.) durch den Golf von Orosei gemacht (hier Standschuhe mitnehmen). Buchen kann man in den Häuschen am Ende des Strands. Es gibt auch größere Ausflugsschiffe, aber wenn man Pech hat, sind die wieder mit Animation/nerviger Beschallung.