- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Leider können wir die bisherigen positiven Bewertungen nicht bestätigen. Während unseres Aufenthaltes - eine Woche ab 27.12.2010 - war das Haus ausgebucht und vielleicht deswegen gab es erhebliche Servicemängel, die in dieser Preisklasse einfach nicht sein dürfen - Details siehe unten. Unangenehm war auch die Tatsache dass - wollte man zum Frühstück oder Abendessen einen Tisch auf der zweifelsohne sehr schönen Außenterrasse - längeres Warten angesagt war. Für Familien mit Kleinkindern vielleicht ein Eldorado - für erholungssuchende Paare jedoch ist es weniger angenehm wenn an jedem dritten Tisch Hochstühlchen aufgestellt sind und die lieben Kleinen gerade Ihre Trotz-und Brüllphase ausleben dürfen. Zur "Silvestergala" wurde mit einem sicher in Qualität und Quantität sehr gutem Büffet überrascht. Überraschend war aber auch die Getränkekarte an diesem Abend. Die sonst übliche galt nicht, vielmehr begannen die Weinpreise bei ca.80 €, Champagner gab's ab schlappen 400 €. Das Abendprogramm beschränkte sich auf eine Live-Band, die von 19 Uhr bis nach Mitternacht ohne nenneswerte Pausen extrem laute US-Musik im Soul-u.Blues-Style zum besten gab. Wir hatten einen Tisch möglichst weit von den Boxen entfernt reserviert, selbst da war Unterhaltung kaum möglich. Sicher ist Musik stets Geschmackssache, von einem Haus dieser Preisklasse aber erwarte ich wenigstens ein Grundwissen : man muss eben abwechseln um den Geschmack möglichst vieler Gäste teilweise ansprechen zu können. Als gegen ein Uhr dann endlich ein Programmwechsel stattfand - ein sehr guter DJ legte Disco-u.Dance-Classics auf - waren dann, wen wundert's, noch maximal zehn Leute auf der Tanzfläche. Da wir seit 15 Jahren grundsätzlich zum Jahreswechsel in Urlaub sind, glauben wir vergleichen zu können. Und - andere können es eben professioneller. So z.B. das Touessrok auf Mauritius mit qualitativ hochwertigen asiatischen und auch inseltypischen Aufführungen. Selbst eine kleine Malediveninsel wie das Mirihi mit vergleichsweise geringer Gästezahl konnte einen solchen Abend exzellent ohne Peinlichkeiten gestalten. Einen absoluten fauxpas, den wir so nicht mal aus 3*- oder 4*-Häusern kennen, stellt es wohl dar, dass nicht mal Neujahrsgrüße seitens des Managements erfolgt sind. Man erwartet ja nicht das auf Malediveninseln typische, mit Blumen dekorierte Bett, ein Grußkärtchen aber wäre wohl das mindeste. Wer außerhalb der absoluten Hochsaison ( Weihnachten / Neujahr ) verreisen kann, mag auch auf Mauritius Ruhe und Erholung finden. Eine sehr gute Alternative zum Strandurlaub stellt unserer Meinung auch in der Hochsaison das "Lakaz Chamarel" dar. Ein in jeder Hinsicht hervorragendes Strandhotel ist immer noch der Klassiker "Royal Palm". Wer Destinationen im Indischen Ozean liebt, dem "Traum vom Paradies" nahekommen möchte, sollte über "Malediven oder Seychellen" vor Mauritius nachdenken. Mauritius ist mittlerweile extrem dicht bevölkert, eine in weiten Teilen zugebaute, industrialisierte Zuwanderungsinsel und damit vom "Paradies in den Tropen" etwas entfernt.
Die Ausstattung der Zimmer war erwartungsgemäß der Hotelausschreibung absolut in Ordnung.
An Qualität und Auswahl der Speisen gibt es nichts zu beanstanden.
Im Restaurantbereich war der Service sehr gut und freundlich. Der Roomservice hingegen schlichtweg unfähig und katastrophal. Zum einen fand er an keinem Tag vor 16 Uhr statt, auch wenn von uns auf "grün"gestellt wurde. Zum anderen empfinde ich es als Zumutung wenn benutztes Geschirr und leere Flaschen von Gästen des Erdgeschoss - unser Zimmer war im 1.Stock - vom Vorabend bis zum nächsten Spätnachmittag auf der Treppe stehen bleiben. Ein Paradies für Insekten aller Art. Die im Erdgeschoss von der Terrasse in den Garten geworfenen Zigarettenkippen wurden selbstverständlich auch von Tag zu Tag mehr, das störte wohl nur uns, die Gärtner, die ja täglich gießen, hingegen nicht. Dazu ist zu sagen, daß im Zimmer unter uns allabendlich ein alkoholkräftiges "warm-up" mit ca. 20 Personen stattfand. Wieviel Personen letztlich das Zimmer bewohnt haben blieb uns unklar. Klar war nur, daß jeden Morgen ein Notbett vor die Tür gestellt wurde und dort auch bis zur nächsten Nacht stehen blieb. Vielleicht ist so etwas vor "Campingplatz-Chalets" akzeptabel, in einem 5*-Resort dieser Preisklasse aber ein untragbarer Zustand.
Auch ist die Strandsituation des Shanti alles andere als berauschend. Wohl gereinigt und gepflegt, auch ein abgegrenzter und korallenfreier ca. 20m x 50m Bereich in dem bei Flut das Wasser sogar bis zum Bauch reicht ist vorhanden. Das Dilemma besteht darin, daß östlich wie auch westlich vom Resortbereich sehr große Parkplätze angelegt sind. In östliche Richtung sollte man das Resort besser nicht strandseits verlassen. Eine aufgegebene Bungalowanlage verfällt dort vor sich hin und dient als Müllkippe. Normalerweise nur an den Wochenenden, zur Jahreswende - Ferienzeit - aber täglich mit einheimischer und zugewanderter Bevölkerung sind die Parkplätze voll belegt, teilweise wird dort auch gecampt. Bekannt ist, daß Strände auf Mauritius grundsätzlich öffentlich sind. Folge im Shanti: der schöne Resortbereich dient morgens bis abends lautstark grölenden Kindern und Jugendlichen der Tagesausflügler als Freizeitpark. Weniger angenehm ist es auch, wenn jeden Nachmittag eine nicht endende Prozession tamilischer Männergruppen (Arbeiter der heimischen Textilindustrie), ihrerseits kleidungsmäßig zugeknöpft bis zum Hals, von Ost nach West und umgekehrt laufend sich Ablenkung vom Alltag dadurch verschaffen daß sie die weiblichen Gäste penetrant angaffen. Nicht jeder muß dies erholsam finden! Die Strandwächter darauf angesprochen zucken die Achseln, finden es angeblich auch nicht gut, können aber nichts dagegen tun. Stellt sich nur die Frage, weshalb auch dieser Punkt in anderen Resorts besser geregelt ist. Im Anschluß an's Shanti waren wir eine Woche im Royal Palm, auch dort ist der Hotelstrand - übrigens ein perfekter Traumstrand - öffentlich aber das Problem so nicht vorhanden. Frage des Managements?
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Im Übernachtungspreis inbegriffen sind nicht-motorisierter Wassersport. Im Zimmer liegt diesbezüglich auch ein Tagesprogramm aus. Dumm nur, daß die Uhrzeiten für "complementary-snorkeling" und complementary-kajaking" genau immer zur "low-tide" gesetzt sind. Geht man dann zum "Watersportscenter" erntet man ein freundliches "sorry, Sir..." Gezeigt wird einem dann eine Bildmappe von möglichen "snorkeling-Tours", die zu einem Preis, der auch Hartgesottene zum Kopfschütteln bewegt. Stellt sich die Frage: Planungsfehler oder gezielte Abzocke? Auch in diesem Punkt konnten wir in der Folgewoche im Royal Palm im besten positiven Sinne erfahren, daß es auch anders geht - sprich Angebotenes nicht nur auf dem Papier steht.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Dezember 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Wolfgang |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 14 |