- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Wir waren Ende Mai für eine Woche im Sheraton. Anreise erfolgte via Doha problemlos. Unsere Auswahl erfolgte nach folgenden Kriterien: kurzer Bootstransfer wegen des geringen Zeitverlustes bei nur einer Woche; Hin- und Rückflug per Nachtflug; Wasservilla; ÜF für unter EUR 2.000 inkl. Flug p.P.; großzügige Auswahl an Restaurants; SPA; Hausriff war uns unwichtig, da wir dieses Mal nur ein wenig Schnorcheln wollten; ein Hideaway haben wir ebenfalls nicht gesucht (schon gar nicht für diesen Preis). Fazit: Unsere (durchaus hohen) Erwartungen wurden erfüllt, und wir würden das Sheraton in jedem Fall weiterempfehlen. Wie überall gibt es auch hier Licht und Schatten; wir haben uns hier im wesentlichen auf Kritikpunkte fokussiert, weshalb sich das etwas harscher lesen mag als es gemeint ist. Über eines sollte man sich vorab im klaren sein: Das Hotel ist bei chinesischen Gästen äußerst beliebt, weshalb die mit Abstand größte Fraktion aus China stammte, gefolgt von Südostasien, Indien und Gästen von der arabischen Halbinsel. Europäer und Südafrikaner waren in der deutlichen Minderheit. Das Hotel hat sich damit nicht nur arrangiert, sondern befördert dies mit 'Chopstick Nights', chinesischem Themenbuffet, etc. Das Englisch der meisten chinesischen Gäste ist wie nicht anders zu erwarten miserabel, weshalb sogar die maledivischen Angestellten schon mit einem flotten 'ni hao ma' aufwarten, sonst aber eher der Verzweiflung nahe sind. Wer also immer noch meint, das 21. Jahrhundert werde nicht im Zeichen des Drachen stehen, hat hier Gelegenheit, sich vom Gegenteil zu überzeugen. Man könnte den Aufenthalt daher auch als gute Vorbereitung für einen Auslandsaufenthalt in China betrachten. Man erhält das volle Programm: statt romantischem Dinner zu zweit, Dinner im Kollektiv; trotz aller Verbotsschilder Jagd nach Stingrays in der Lagune und Rumtrampeln auf Korallen; Fototourismus bis zum Umfallen; Ignorieren von Obstzangen, etc. Bitte nicht missverstehen: wir haben selbst lange Zeit in Asien gelebt, aber wen das im Ansatz anficht, sollte einen großen Bogen um das Hotel machen (es sei denn, anderswo sind die Verhältnisse mittlerweile ebenso). Wir hatten dabei eher unseren Spaß und konnten uns auch jederzeit in unsere Wasservilla zurückziehen. Einen Vorteil hat das Ganze aber: am Strand sind fast alle Liegen unbesetzt, da die Chinesen die Sonne eher meiden und ohnehin nicht länger als 5 Minuten ruhig sitzen können. n/a
Wir hatten eine 'normale' Wasservilla, die uns gut gefallen hat und alles hatte, was man hier benötigt. Das Ganze ist schon etwas abgewohnt, war aber noch mehr als erträglich. Die Villa hat einen eigenen Weinschrank, Kühlschrank, Teekocher (mit TWG Tee (!)), ausreichend Platz für die wenigen Kleider. Das Bad ist großzügig mit zwei gegenüberliegenden Waschtischen, einer Badewanne und separater, bodentiefer Duschkabine. Man kann sowohl über das Bad als auch über den Wohn- und Schlafraum die Veranda erreichen, die einen herrlichen Blick auf den Ozean bietet. Gegenüber liegt eine kleine einheimische Insel, das Außenriff ist nur ca. 100m entfernt, so dass man den ganzen Tag der Brandung lauschen kann. Mit etwas Glück kann man Delphine direkt von der Veranda bei der Futtersuche beobachten. Der Einstieg ins Meer erfolgt über eine Treppe. Da die Wasservillen nicht auf der Lagunenseite sind, sind Badeschuhe ratsam. Besser noch wäre es, überhaupt nicht 'herumzutrampeln', um nicht noch mehr zu zerstören. Wenn man die Wasservillen bis zum Außenriff entlang schnorchelt (Achtung: ziemlich starke Unterwasserströmungen), kann man noch überraschend viele Fische sehen (anders in der Lagune, die nahezu 'leer' ist mit Ausnahme der schlafenden Stingrays). Gut: Wasservorrat immer ausreichend, eher schwach: kein Liegenservice auf der Veranda, hier war selbst handanlegen gefragt, und ab mittags kein Sonnenschutz mehr (Schirm oder Segel nicht vorhanden). Die übrigen Zimmerkategorien haben wir uns nur von außen angesehen. Relativ neu sind die Ocean Villen, die allerdings unmittelbar dem Außenriff an der Ostseite zugeneigt sind, weshalb wir bezweifeln, dass man dort direkt ins Meer einsteigen kann. Die Strandbungalows sind teils sehr weit zurückgesetzt.
Wir legen großen Wert auf gute Gastronomie und wurden unter dem Strich nicht enttäuscht. Allerdings: von Sterneküche oder ähnlichem sind wir hier durchweg weit entfernt; das klingt zwar immer hübsch, wenn derartiges in hiesigen Foren genannt wird, aber auf so eine Idee kann nur kommen, wer sich sonst von Fast Food ernährt. Im einzelnen: Frühstücksbuffet war nett arrangiert und abwechslungsreich, für die wenigen 'Langnasen' gab es eine eigene Brotecke, die sehr ansprechend war. Indisch, Maledivisch, Japanisch und Chinesisch war auch stets vertreten. Das Bircher Müsli verdient ein extra Lob. Einziger Haken: kein Meerblick. Abends wechselten im gleichen Restaurant die Themen der Buffets von Maledivisch über Seafood zu Chinese, Italian und BBQ gab es ebenfalls. Alles tadellos, Preis bis zu 84 USD p.P. Das klimatisierte Thai Restaurant haben wir den Asiaten überlassen. Unsere 'Lieblinge' waren das sea salt, in dem es weiß eingedeckte Tische direkt am Strand mit Blick auf Male gab. Hier herrschte eine Art 'Marktkonzept', bei dem man unter Fisch, Seafood oder australischem Rind auswählen konnte. Sicherlich das Restaurant mit dem höchsten Anspruch. Auch die Patesserie konnte überzeugen. Das Sand Coast ist ein eher legereres Restaurant, ebenfalls sehr nett am Strand unter Palmen gelegen, das kulinarisch das komplette Spektrum der Gäste abdeckt vom vorzüglichen Masala roasted catch of the day über ein sehr erfreuliches Tuna Tatar mit Avocadocreme und Wakame Salat bis hin zum obligatorischen Angus Beef Burger mit Fries. Zur Orientierung: Tiger bottled für USD 6, Flasche Pellegrino USD 6.50. Ein Wort noch zur Abendgarderobe, die dank der chinesichen Gäste sehr dressed down ist, ergo gehen auch Flip Flops zum Dinner.
Der Service in sämtlichen Restaurants war freundlich bis zuvorkommend, haben dies auf den Malediven auch schon anders erlebt. Gut gelöst wurde beim Frühstück der Orangensaft-Service am Tisch sowie die Lieferung der Eierspeisen an den Tisch (ohne lästiges Warten am Buffet). Alles in allem bleibt der Service angesichts der Größe des Hotels recht anonym und unpersönlich, das begann mit der doch sehr lustlos routinierten Welcome Session und spiegelte sich auch darin, dass es keine Reception des Managements gab, geschweige denn dass sich seitens des Managements beim Essen nach dem Wohlbefinden erkundigt wurde. Sicher, das Sheraton ist kein Hideaway, aber einbauen ließe sich so etwas ohne weiteres.
Das Hotel liegt in ca. 15 Minuten Speedboat-Entfernung vom Flughafen auf Hulule (Male). Nach ca. 30 minütiger Wartezeit erfolgte der Transfer mit zwei anderen Familien, auf die wir zuvor noch warten mussten, reibungslos. Trotz Regens während des Transfers war die See ruhig (kein Vergleich zur Überfahrt von Mahe nach Praslin bei Unwetter!). Aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Airport landen bzw. starten, je nach Windrichtung, die Flugzeuge in Sicht- und Hörweite des Hotels. Uns war dies vorher bewusst, und wir empfanden die Flugzeuge eher als Abwechslung zu den sonst kreisenden Reihern und Wasserflugzeugen. Nachbarinsel ist übrigens das Kurumba; das dort gelegene Hausriff wird vom Sheraton aus zum Schnorcheln angefahren.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wir haben lediglich einen Schnorchelausflug unternommen, der allerdings mit USD 50 p.P. zu Buche schlägt, was für ein Hotel ohne eigenes Hausriff sicher diskutabel ist. Daneben gab es umfangreiches Wassersportprogramm, ein Fitness Centre, einen Tennisplatz und einen Pool (für wen auch immer). Unterhaltung gab es gelegentlich live in der Bar. SPA war angemessen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Mai 2013 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Kathrin |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |