Alle Bewertungen anzeigen
Matthias (41-45)
SchweizAus der Schweiz
Verreist als Paar • März 2018 • 1-3 Tage • Sonstige
Lohnende Erfahrung, die ihren Preis hat
4,6 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Die Sirena Ranger Station ist die einzige bediente Unterkunft im Corcovado National Park. Es ist nicht wirklich ein Hotel, aber da auch viele Tagestouren in den Park angeboten werden, ist es gewiss von Interesse, was hier geboten wird, wenn man sich für einen mehrtägigen Aufenthalt im Park entscheidet. Die Gesamterfahrung ist das viele Geld, das eine Tour kostet, auf jeden Fall wert, wenn man die Natur liebt. Eine Tagestour ist im Verhältnis noch teurer, der Aufwand für die An- und Abreise lohnt für den kurzen Streifzug kaum, da er gleich hoch ist wie für diejenigen, die übernachten. Etwa 3.5 Stunden reine Fahrt mit dem Boot von/bis Sierpe fressen schon einen beträchtlichen Teil des Tages auf, und allzuviel vom Park sieht man während des kurzen Aufenthaltes nicht. Wer mit dem Auto nach Drake fährt statt ab Sierpe mit dem Boot, ist selber schuld. Ausser für Offroad-Enthusiasten nicht zu empfehlen und sehr zeitraubend. Die einfachste Anreise erfolgt über Drake Bay. Alle anderen Parkeingänge erfordern eine Tageswanderung, bis man nur schon bei der Station Sirena ankommt. Zweimal oder mehr übernachten in Sirena sollten nur ganz angefressene Naturfans oder interessierte Wissenschaftler. Alle anderen haben es nach den zahlreichen Exkursionen, die in etwa 1.5 Tagen stattfinden, gesehen. Wir hatten mit Nico einen passionierten Führer, der auch kleinste Tiere von blossem Auge sah und sofort das Teleskop darauf richtete, so dass man sie besser sehen und beobachten konnte. Er wusste viel Interessantes zu erzählen. Er vermied es weitgehend, den selben Weg wie andere Gruppen einzuschlagen, so dass wir eine Privatführung hatten. Mit grösseren Gruppen, die auch durch Aufeinandertreffen zu stande kommen können, wird es sehr schnell mühsam. Die Tiere bleiben nicht lange genug am Ort, bis sie alle in einer grösseren Gruppe gesehen haben, und das Mehr an Lärm unterstützt dies noch.


Zimmer
  • Eher schlecht
  • Die Betten sind in zwei offenen Räumen untergebracht. Die Anordnung ähnelt mit ihren Kajütenbetten einer Jugendherberge. Das Leintuch muss man selber fixieren, ebenso das Rundum-Moskitonetz. Wer oben schläft, hat es wegen dieses Netzes deutlich mühsamer als der unten liegende Gast. Um 8 Uhr abends wird das Licht gelöscht, ab dann ist man auf Taschenlampen angewiesen. Es gibt ein paar wenige Steckdosen, doch nicht jeder hat das Glück, dass sie in der Nähe seines Bettes sind. WLAN gibt es auch, es funktioniert aber schlecht, vor allem abends. Es kommt immer wieder zu längeren Ausfällen. Am meisten Chancen hat man tagsüber und wenn alles schläft. Der Speed ist im besten Fall 1 Mbit/s downstream, der Upstream kaum messbar. Social Media Postingorgien müssen warten bis man wieder anderswo ist. Mobilnetz hatte ich keines (Movistar SIM). Die Toiletten und Duschen sind ordentlich, die Dusche allerdings nur kalt oder bestenfalls halb lauwarm (wenn das Wasser tagsüber sich erwärmt hat).


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Die Mahlzeiten müssen im Voraus beim Tourveranstalter bezahlt werden. Einfach spontan in den Park gehen geht nicht. Die Plätze sind kontingentiert, bei Betreten des Parks muss man eine Reservationsbestätigung vorlegen können. Besonders viel Auswahl gibt es beim Essen nicht, was angesichts der Lage verständlich ist. Das Gebotene ist aber von guter Qualität. Trinkwasser kann jederzeit in mitgebrachte Flaschen gefüllt werden. Ein paar Snacks können gekauft werden, sind aber teuer. Wer es braucht, möglichst schon mitbringen.


    Service
  • Gut
  • Der Service lässt angesichts der Verhältnisse nichts zu wünschen übrig. Es gibt alles, was man braucht. Die Verpflegung klappt prima, Duschtücher können gemietet werden. Empfehlenswert, da man mit so wenig Gepäck wie möglich anreisen sollte. Wir haben unser grosses Gepäck z.B. im Hotel gelassen, das wir den Tag vor und nach der Parkexkursion gebucht hatten. Gewöhnen muss man sich daran, dass die Schuhe vor Betreten der Station ausgezogen werden müssen und man nur in Socken oder Barfuss durch die Station läuft. Das dient jedoch der Sauberkeit und Hygiene, was ganz wichtig ist an so einem Ort. Das Personal ist sehr freundlich und hilfsbereit.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Die Lage mitten im Corcovado Nationalpark ist ein Erlebnis. Man kann schon direkt am Haus einiges an Tieren sehen, seien sie nun gross oder klein. Während unseres Aufenthalts lief sogar ein Tapir über die Wiese. Hier kommt man der Natur wegen, wer irgendwelchen Luxus erwartet, ist fehl am Platz. Man ist froh, hat es überhaupt die vorhandene Infrastruktur. Es werden pro Parkeingang max. 100 Leute pro Tag eingelassen, übernachten in der Station Sirena können maximal 70. Es ist also exklusiv und abseits des Massentourismus. Die meisten ab Europa arrangierten Touren lassen den Park aus oder machen nur einen Tagesausflug.


    Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Angemessen
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1-3 Tage im März 2018
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Matthias
    Alter:41-45
    Bewertungen:494