- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Das Hotel ist ein neunstöckiges Gebäude, das im Schatten eines 40-stöckigen Wohnhochhauses direkt gegenüber allerdings geradezu mickrig wirkte. Es macht insgesamt auch einen eher familiären Eindruck und fällt somit aus dem Rahmen üblicher Sofitel-Aufmachungen. Die Lobby ist eher klein und überschaubar. Es gibt dort einen Rezeptionsbereich, an dem die Mitarbeiter ausnahmslos sitzen und auch die Gäste. Man nimmt auf Stühlen am Schalter Platz und checkt ein oder erläutert seine Frage. Auf der anderen Seite der Lobby gibt es Tische, Stühle, Sessel und zwei Internetterminals mit Apple-PCs und Drucker, der zeitweise defekt war. Da ich kein Apple-User bin, mußte ich erst fragen, wie ich das Internet starte. Ansonsten funktioniert es gut.
Mein Zimmer lag im siebten Stock, war normal in der Größe, auf jedenfall ausreichend geräumig. Es war komfortabel ausgestattet mit einem grauen Teppichboden mit grünen Linien, einem breiten Bett, einer Minibar, einem Wasserkocher mit Kaffee und Tee, zwei kostenlosen Flaschen stillem Wasser, einem Bademantel im Schrank und Schlappen vor dem Bett. Keine Heizung. Klimaanlage ließ sich ausschalten, wurde aber vom Zimmerpersonal bei jedem Zimmerservice demonstrativ wieder eingeschaltet, als wollte man mir signalisieren, daß ich doch bitte in der Kälte sitzen solle. Absolut daneben und ärgerlich! Das Bett war für Sofitel mickrig ausgestattet, hatte nur zwei Kissen, die viel zu hart waren. Ich habe darauf nicht besonders gut geschlafen. Die Kissen waren nicht Sofitel-Standard. Das breite Fenster reichte bis zum Boden und eine Seite ließ sich vollständig aufschieben. Man konnte das Zimmer gut lüften. Die Luft in Beirut ist vom Meer her recht gut. Der Blick ging auf das gegenüberliegende 40-stöckige Hochhaus und ein Nachbarhaus und diese versperrten weitgehend die Sicht zum Meer. Nur durch eine architektonisch gelassene Nische konnte ich von meinem Zimmer aus ein kleines Fetzchen Meer sehen. Drehte ich den Kopf aus dem geöffneten Fenster nach rechts, so konnte ich hinter einigen weiteren Häusern Teile des Mount Lebanon sehen. Störend waren zwei Leuchten an der Außenseite des Fensters, die Tag und Nacht leuchteten und störten. Wofür diese gut sein sollten erschloß sich mir nicht. Im Zimmer fehlte ein Schreibtisch. Es gab einen Tisch mit einer weißen Glasfläche und zwei Stühle daran aber eben keinen Schreibtisch. Das WLAN funktionierte ganz gut im Zimmer. Zeitweise war es etwas langsam. Es fehlte eine Lampe am Tisch. Eine der beiden Leuchten am Bett hatte einen Wackelkontakt. Das Hotelzimmer wurde mir zwar als ruhig vom Rezeptionisten angepriesen, war dies aber nicht. Innerhalb des Hauses traten ständig störende Geräusche auf, wohl zum einen vom benachbarten Aufzug, zum anderen vom Hauspersonal, das direkt gegenüber meiner Zimmertür seinen Service-Raum unterhielt. Dies war ein Mangel. Von draußen gab es ebenfalls Verkehrslärm und Baustellenlärm aus dem Hof der beiden Hochhäuser, was mich allerdings weniger störte. Das Bad war sehr edel mit beigem Marmor ausgekleidet, Boden wie Wände, außer eine Seite der Duschwände, die in einem eher wenig harmonierenden kleinteiligen bläulichen Kachelmuster gestaltet war. In der Ecke der Duschtür war Schimmel. Armaturen funktionierten gut. Es fehlte mir eine WC-Bürste oder ein entsprechender Sprühstrahler. Es gab zusätzliche Pflegeprodukte von der gewohnt hohen Sofitel-Qualität.
Im Erdgeschoß hatte das Hotel eine Bar und ein Restaurant. Im obersten Stockwerk wäre dies gewiß schöner gewesen. So wirkte der gastronomische Bereich klein, eng und ungemütlich. Sowohl Lobby als auch Restaurant waren auch künstlich viel zu kalt gemacht. Es gab keine Cocktails. Es ist das erste Sofitel, in dem ich keine Cocktails erhielt. Stark überteuert. Es gibt in Beirut günstigere und schönere Hotels.
Das Personal ist freundlich und hilfsbereit. Beim Check-in wurde mir ein pinkfarbenes Getränk gereicht. Der Check-in war jedoch sehr langwierig und dauerte ca. eine halbe Stunde lang. Ich hatte den Eindruck, der Herr hatte von mir gar keine Reservierung, die ich allerdings schon rund vier Monate zuvor online auf der Seite der Hotelgruppe vorgenommen hatte. Er entschuldigte sich für die lange Wartezeit und dafür, daß kein kostenloses Zimmerupgrade verfügbar war, weil das Hotel zum Zeitpunkt meines Aufenthaltes ausgebucht gewesen sei. Der Check-out war mit Diskussionen um den Preis verbunden. Ich hatte zu einem fixen Dollarpreis gebucht, der Rezeptionist wollte diesen aber erhöhen, unter dem Vorwand, der Tageskurs Libanesisches Pfund – Dollar habe sich zwischenzeitlich geändert. Dies ficht mich aber nicht an, wenn ich zu einem Dollarpreis reserviert habe. Letztlich sah er seinen Fehler ein und berechnete den vereinbarten Preis. Die Rechnung wurde auf die Adresse des Hotels ausgestellt anstatt auf meine eigene Adresse. Nach einer Beschwerde per Email wurde mir eine korrigierte Rechnung, abermals mit einer falschen Rechnungsadresse übersandt. Erst im dritten Anlauf klappte es über drei Wochen später. Die dann per Email übersandte Rechnung war gleichwohl unübersichtlich und wies letztlich nicht den gebuchten Dollarpreis sondern einen Tagespreis in Libanesischen Pfund aus. Störend empfand ich mitunter das Zimmerpersonal, daß sowohl durch Lärm im Flur als auch dadurch störte, daß es an meiner Zimmertür klopfte und rief als ich gerade unter der Dusche stand, obwohl ich das Nicht-Stören-Schild außen an die Zimmertür gehängt hatte. Insgesamt empfand ich das Zimmerpersonal als recht aufdringlich. Das Hotel bietet einen guten Ausflug-Service an: es arbeitet mit dem Ausflugsunternehmer Nakhal zusammen, der Busausflüge nach Byblos, Tyre, Sidon, ins Zederntal etc. offeriert. Ich habe einen Ausflug zu den Zedern im Quadisha-Valley, nach Sidon und Tyre und nach Baalbek und Aanjar unternommen. Alle Ausflüge waren ihr Geld wert. Man kann auch individuell ein Auto oder einen Kleinbus mit Fahrer mieten.
Das Hotel befindet sich im Stadtviertel Achrafieh an der Avenue de l’Indépendance unweit des Sassine Squares. Die Verkehrsverbindungen in Beirut sind allgemein sehr schlecht. Es gibt kein richtiges ÖPNV-Netz, namentlich keine U- oder Stadtbahn oder Tram für die 2-Millionen-Stadt. Entsprechend ist das Hotel an keinerlei öffentliches Verkehrsnetz angeschlossen und man muß zu Fuß gehen oder Taxi fahren. Das Taxi-System ist aber auch eher undurchschaubar und es stehen viele Autos ohne Taxischild herum, die ihre Dienste anbieten, teils keinen teils einen Taxameter haben. Allgemein gilt: Taxis sind in Beirut extrem teuer, auf jeden Fall teurer als in Deutschland. Vom stadtnahen Flughafen in die Stadt kostet die Fahrt zwischen 40 und 50 Euro. Hin und zurück habe ich daher bereits ein Drittel meines Hin- und Zurück-Flugpreises nur für die Flughafen-Taxi-Fahrt in Beirut bezahlt. Die Fahrt mit dem Taxi vom Flughafen, zu der es, wie gesagt, keinerlei Alternativen für den Fremden gibt, dauert ca. 45 Minuten, den chaotischen Stadtverkehr mit pausenlosen Staus in Beirut inbegriffen. Nach Downtown mit den meisten Sehenswürdigkeiten sollte man ebenfalls ein Taxi nehmen. Wer laufen will muß mit rund einer Stunde Fußmarsch rechnen. In der Avenue de l’Indépendance, die auch andere Namen hat, einer eher schmalen, gleichwohl Ausfallstraße, findet man einige Geschäfte und Restaurants sowie Banken, an deren Automaten man mit europäischen Kreditkarten Geld abheben kann.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Im zweiten Untergeschoß gab es ein wunderschönes Schwimmbad, ebenso wie die gesamte Schwimmhalle ganz in weißem Marmor ausgekleidet und rundherum Liegen und Sessel. Daneben gab es einen relativ kleinen Fitnessraum, der extrem unterkühlt war. Man konnte die Klimaanlage nichr regulieren. Es war sehr unangenehm in diesem Raum zu trainieren. Schade, denn von der Ausstattung her war alles da: Laufband, Hanteln, einige Geräte. Die Schwimmhalle war angenehm temperiert. Es gab auch eine Finnsauna, ein Sanarium und ein Dampfbad, alles jedoch außer Betrieb. Der Fitness- und Wellnessbereich ist rund um die Uhr geöffnet und nutzbar.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 3-5 Tage im Mai 2018 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | David |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 672 |