- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Ich bin ja schon in vielen Hotels und Hostels gewesen, aber ein so dermaßen dreckiges und heruntergekommenes habe ich noch nie elebt! Ich kam mir vor wie in einem schlechten Film. Woher dann die gute Bewertung weiter unten, fragen sie sich? Ganz einfach. Diese stammt vom letzten Sommer. Zu dieser Zeit wurden die Zimmer des Hostels renoviert. Allerdings nur oberflächlich, denn feuchte Wände und Schimmel wurden einfach nur übertapeziert und neu gestrichen. Das rächt sich jetzt, ca. ein Jahr später. Die Tapeten blähen sich auf und reißen ein, Schimmel zieht sich vom der Decke bis auf die Betten hinunter. Ob die sanitären Anlagen damals schon in genauso katastrophalem Zustand waren, kann ich nicht beurteilen. Überzeugen sie sich selbst, ich habe Fotos hochgeladen. Wenn man es nicht gesehen hat, glaubt man es nicht. Das ist wirklich das Allerletzte. Das es so eine Absteige in einem zivilisierten Land gibt, ist wirklich unglaublich.
Wir waren ja auf vieles vorbereitet. Aber nicht auf sowas. Achtbettzimmer mit Stockbetten, soweit so gut. Die Betten werden an vielen Stellen von Kabelbindern zusammengehalten, weil Schrauben fehlen. Kombiniert mit extremer Wackeligkeit war das schon etwas gruselig, wäre aber noch erträglich gewesen. Aber wenn man sich dann die Bettwäsche anschaute, die voller Haare, Flecken udn verkrustetem Schmutz war, hörte der Spaß wirklich auf. Kombiniert mit dem bereits erwähnten restlichen Dreck, Schimmel und den Klamotten der Vorgänger machte nur noch das völlig morsche, verfaulte, verkantete Fenster (das sich deswegen auch nicht mehr schließen ließ) das Ambiente perfekt. Es gab zwei Steckdosen im Zimmer, von denen immerhin eine nach mehreren Beschwerden funktionierte. Die sanitären Anlagen waren gruseliger als die meisten Autobahnklos. Die Duschen waren genauso verdreckt und verschimmelt wie der Rest des Hauses. Hin und wieder war das Wasser mal warm, allerdings musste man ca. alle 10 Sekunden auf den Knopf drücken. Manchmal kam auch einfach gar nichts mehr, dann durfte man 10 Minuten eingeschäumt unter der Dusche warten, bis wieder Wasser da war. Ähnlich verhielt es sich mit den Spülungen der Toiletten. Je intensiver die Nutzung, desto weniger funktionierten die Spülungen. Ergo am letzten Tag praktisch gar nicht mehr. Man kann sich vorstellen, wie es dort zustand, zumal sich auch scheinbar die meiste Zeit niemand vom Personal verpflichtet fühlte, neues Toilettenpapier bereitzustellen oder die Räumlichkeiten zu säubern. Es gibt ein Bad pro vier Zimmer, d.h. vier Duschen, vier Toiletten (davon meist höchstens zwei mit funktionierender Spülung) und vier Waschbecken für 32 Leute. Ach ja, und nicht zu vergessen einen Fön. Das ist auch gut so, denn die Steckdosen im Bad funktionierten grundsätzlich nicht.
Man erwartet ja von einem Hostel nicht viel. Insofern wäre das Frühstück, bestehend aus ein paar Packungen Toast, einem Toaster, Nutella, Ernussbutter und Marmelade sowie Kaffe, Tee und Saft zu trinken ja akzeptabel gewesen. Wenn dann die Hygiene wenigstens gegeben gewesen wäre. Von dreckigen Tassen und Tellern brauche ich wohl gar nicht erzählen. Aber selbst das Plastikbesteck (!) war schon benutzt und schmutzig. Beschwert man sich, bekommt man ohne Murren neues Besteck, das aber genauso schlimm aussieht. Zur Krönung war am letzten Morgen dann auch noch das Toast verschimmelt.
War bis auf das Frühstück schlichtweg nicht vorhanden. Es gab keine Möglichkeit, seine Koffer bis zum Bezug der Zimmer abzustellen, obwohl diese eindeutig nicht vorher gereinigt wurden, erkennbar an Haaren, Pflastern und Schmutz auf dem Betten und auf dem Boden, aber auch daran, dass es dem Personal nicht aufgefallen ist, dass einige der uns zugeteilten Zimmer noch bewohnt waren. In unserem hingen immerhin neben dem allgegenwärtigen Dreck 'nur' alte Kleiderbügel und getragene Socken an der Garderobe. Das Personal, sofern anwesend, erscheint zunächst freundlich, reagiert aber nur sehr träge auf Beschwerden. Nicht vorhandener Strom wurde aber immerhin irgendwann wieder eingeschaltet. Wurden die Beschwerden aber dringlicher, wie im Fall eines wirklich restlos verschimmelten und zudem auch noch bewohnten Zimmers, so bekommt man als patzige Antwort, man solle sich nicht so anstellen. Letztendlich mussten die betroffenen Mädchen nicht in besagtem Zimmer schlafen, mussten sich aber dafür ein Zimmer mit einem wildfremden Mann teilen.
Greenwich ist ein schnuckeliger, typisch englischer Ort. Das Hostel liegt direkt an einem Bahnhof, durch den allerdings kaum Lärmbelästigung entsteht. Auch der unter dem Hostel liegende Pub war Nachts nicht übermäßig laut. Ein wenig störender war da schon die nahegelegene Polizeistation, von der Nachts oft die Wagen mit Sirene abfuhren. Aber auch das war erträglich. In Greenwich selber gibt es einiges an Sehenswürdigkeiten (z.B. Royal Observatory, Maritime Museum), diese sind vom Hostel aus gut zu Fuß zu erreichen. Auch Speisemöglichkeiten gibt es genug. London City kann man mit der Bahn erreichen, Züge fahren ca. alle halbe Stunde. Oder man nimmt die Fähre über die Themse.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Als Unterhaltung dient der Pub, den ich aber außerhalb des Frühstücks nicht genutzt habe, aus Angst vor dreckigen Gläsern. Den Plakaten nach scheint dort aber oft richtig Party zu sein. Irgendwo in der Ecke stand auch ein Kickertisch.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 3-5 Tage im August 2009 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Franziska |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 3 |