Bei diesem Hotel bin ich in meiner Bewertung hin- und hergerissen: Die Anlage selbst besteht aus einzelnen Holzhäusern zu je zwei Betten (einige "Suiten" sind auch dabei).Sie wurde erst nach 2004 errichtet, was angesichts des Zustands kaum verständlich ist: Schmutzig, lediglich Gemeinschaftsduschen und -toiletten, bei denen Spülungen und Armaturen nicht funktionieren, Türen ausgehängt sind, vollkommen verschmutzte Anlagen zur Verfügung stehen. Für jeden Gast gibt es nur ein einziges (kleines) Handtuch, aber dafür eine Seife, mit der man drei Wochen lang auskommen könnte. Ach ja, die Seifen der letzten sechs Monate liegen irgandwo in den Waschräumen herum und keiner kommt auf die Idee, sie zu entfernen. Wifi gibt es nicht. Andererseits ist der Manager des Hotels, Hassan, ein sehr bemühter, hilfsfreundlicher und lange in Holland gelebt habender Sudanese. Sein Auftreten passt mit dem Zustand des Hotels überhaupt nicht zusammen. Die Küche ist gut, verfügt aber nur über zwei Menüs: Fisch oder Fleisch. Ansonsten grüßt das tägliche Murmeltier, auch beim Frühstück. Wasser muss man sich extra erfragen. Komisch! Es kommen hier nicht nur Urlauber her oder am Schnorcheln in den 10 km entfernten Korallenriffen Interessierte, sondern auch Tagesausflügler aus Port Sudan. Vor dem Hotel liegt nämlich eine winzige Insel, von der aus man mit Flossen zu einem kleineren Riff schwimmen kann. Die Insel und der Zugang dorthin bietet dasselbe zerrissene Bild wie das Hotel: Einerseits wunderschön anzusehen, wenn man es von der Ferne sieht. Andererseits geht man an den Abfallhalden der Anlage vorbei, um zum Abstieg zum Meer zu kommen. Und auf der Insel ist der Sand so hart, dass man keinen Sonnenschirm hinein rammen kann, sich nicht auf den harten, verschmutzten Sand legen möchte und lieber gleich wieder zum Hotel zurück geht. Ich kann Hassan nur wünschen, dass er die Malaise, die er auf suboptimiertes Personal zurückführt, bald in den Griff bekommt.

Zimmer

Schlecht