Das Hotel liegt am Ende der Via Nomentana in einer einfachen, bisweilen zwielichtigen Gegend, oberhalb einer recht stark befahrenen Ausfallstraße. An dieser Straße finden sich neben Autowerkstätten und Telefonshops sowie einigen von Migranten betriebenen Blumenständen auch ein paar Gelegenheiten zum Einkaufen und Essen. Auf Empfehlung der Rezeptionistin besuchten wir das Restaurant Citta Giardino gleich zweimal, nämlich einmal und nie wieder. Für den kleinen Hunger empfiehlt sich ein Besuch der direkt unterhalb des Hotels auf der anderen Straßenseite gelegenen Bäckerei, in der auch Pizza verkauft wird. Abgerechnet wird nach Gewicht zu fairen Preisen; gegessen wird allerdings im Stehen. Die geräumigen und ansprechend eingerichteten Zimmer vermittelten zunächst einen positiven Eindruck, der aber leider nicht lange vorhielt. Über den abgestandenen Geruch und den leichten Schimmelansatz rund um das Fenster im Badezimmer haben wir mit etwas Wohlwollen (man ist ja in Italien) noch hinweg sehen; das zeitweilige unmotivierte Gurgeln und Ächzen der Klimaanlage, die im Winter auch als Heizung fungiert, sowie das Geräusch plätschernden Wassers aus den oberen Stockwerken nervten dann doch irgendwann. Lästig ebenfalls, dass nur drei internationale Fernsehsender empfangen werden (CNN, BBC und ZDF). Es sollte aber noch schlimmer kommen. Nach der ersten Nacht waren sämtliche Fenster von innen stark beschlagen, das Wasser lief mehr oder weniger an den Scheiben hinunter. Damit war klar, dass das Zimmer seit Wochen oder länger nicht richtig gelüftet worden sein konnte. Als wir am vierten Tag aus der Stadt ins Hotel zurück kamen, dann der Schock. Beim Aufräumen des Zimmers hatte ein Zimmermädchen den langen, schweren Vorhang vor den Fenstern etwas zur Seite geschoben und nicht wieder gerichtet, so dass der Blick auf blühenden schwarzen Schimmel unterhalb des Fensters frei wurde. Wahnsinn, die Wand hinter den Vorhängen war komplett verschimmel! Ein Ding der Unmöglichkeit, dass das der Hotelleitung entgangen sein soll. Nachdem ich dem Portier klar gemacht hatte, dass wir nicht länger in dem Zimmer bleiben werden und er sich selbst ein Bild gemacht hatte, telefonierte er zunächst mit dem „Hotelmanager“, um uns dann ein anderes Zimmer anzubieten. Hinter dem Vorhang allerdings das gleiche Problem – blühender Schimmel. Sichtlich genervt, schließlich sei es ja schon 19 Uhr durch, gab er mir dann Gelegenheit, ein letztes Zimmer in Augenschein zu nehmen. Dieses Zimmer (mit defektem Safe) zeigte im Vergleich zu den anderen nur leichten Schimmelbefall, weshalb wir es dann notgedrungen bezogen haben. Damit war die Sache für die Hotelverantwortlichen erledigt: keine Nachfrage, keine Entschuldigung, nichts. Bemerkenswert auch, dass alle Zimmer, die man uns anbieten konnte, die Fenster zur Straßenseite hatten. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Darüber hinaus haben wir uns jeden Tag über das Treppenhaus gewundert. Die mit Teppichboden belegte Treppe stand vor Dreck und wurde scheinbar volle 6 Tage nicht gesaugt. Wenn dieses Hotel liebevoll geführt wird, wie in einem der weiter zurück liegenden Kommentare zu lesen, dann gute Nacht Italien. Dieses Hotel können wir auf keinen Fall empfehlen.

Zimmer

Eher gut