TH Capo Rizzuto

Die Optik des Hotels erinnerte mehr an eine Kaserne. Beim Haupthaus häßliche Betonbauten, die Wohngebäude zum Teil im Backsteinstil. Könnten mal Farbe und Renovierung vertragen. Dem schönen gewachsenen Garten nach zu urteilen alles schon ziemlich alt. Garten selbst sehr schön, alte Bäume, gepflegte Anlage. Bauten zweistöckig. Während der Nebensaison (Ende Mai) war das Hotel vollgeknallt mit Deutschen (Pfingstferien ín Bad.-Württ. u. Bayern) und Österreichern. Durch die vielen Stufen zum Strand und Stufen zu den Zimmern nicht behindertengerecht. Wie wir mehrfach gehört haben, soll alles anders und besser sein, wenn die Italiener "Saison" haben. Aber was nützt das, wenn man für teueres Geld vorher da ist. Diese Erklärung kann ich so nicht akzeptieren, wir hätten als zahlende Gäste das Recht auf das Gleiche gehabt! Traurig, wenn man so abgezockt und massenabgefertigt wird! Der einzige Trost war für uns persönlich, dass in dieser Urlaubswoche das Wetter zuhause total besch... war und wir Sonne Strand und Meer hatten. Handy-Erreichbarkeit war gegeben. Steckdosen-Adapter mitnehmen, eigene Badetücher mitnehmen. Wir gehen nie wieder in dieses Hotel!

Unser Zimmer in 1. Stockwerk war klein, spartanisch eingerichtet, Bad war schmal. Klimaanlage hat funktioniert. Wir hatten kleine Ameisen im Zimmer, die trotz Reklamation nicht beseitigt wurden. Auch die toten Ameisen (eigenes Fliegenspray dabeigehabt!) wurden nicht weggeputzt. Zimmermädchen waren zwar da, aber gemacht haben die nicht viel. Handdtücher, die so dünn wie Tischtücher waren, wurden gewechselt. Der Safe war ganz klein, kostete jedoch nichts extra. TV-Programme nur ZDF und RTL. Kleine Terrasse war vorhanden, von dort aber nur Blick auf andere Zimmer und Häuserwände, keine Stühle auf der Terrasse, dafür eine kleine Wäschespinne. Kein Föhn im Bad. Das ewige An- und Abreisen der Gäste mitten in der Nacht war lästig. Steckdosen-Adapter unbedingt von zuhause mitbringen. Sehr positiv war, dass es dort offenbar keine lästigen Stechmücken gibt, auch wenn die (zu kleinen) Fenster offen stehen.

Hier müsste ich eigentlich null Sonne vergeben. Das Essen war eine Katastrophe! Jede Kantine ist besser. Nur lauwarmes matschiges Gemüse ohne jede Würze und vor allem in dieser Woche jeden Mittag und Abend und jeden Tag das gleiche Essen. Als Fleisch nur Koteletts und ganze Fische, die lieblos und ungewürzt auf den Grill geschmissen und dort zu Holzkohle verarbeitet wurden. Beim Frühstück musste man sich sämtliche Eierspeisen selbst zubereiten, dafür war nur eine einzige Pfanne für Rühreier vorhanden, die immer entsprechend versaut war. Hygiene? Fehlanzeige, der Wirtschaftskontrolldienst hätte seine helle Freude gehabt und den Laden sofort dicht gemacht!! Am letzten Tag unseres Aufenthalts kamen dann - wohl nach den massiven Beschwerden der Gäste - vorbereitete Rühr- und Spiegeleier aus der Küche. Der Toast war lächerlich dünn, das Weißbrot immer zäh. Zuspätkommen war schlecht, dann war oft nichts mehr da, vor allem bei den Nachspeisen, die an sich recht gut waren. Die Atmosphäre war die einer Bahnhofskantine. Tische ohne Tischdecken, nur mit Papierplatzdeckchen. Alles lieblos. Von der Katalogbeschreibung hat absolut NICHTS gestimmt. Keine Abwechslung, nichts annähernd "italienisches", nur billige Massenabfertigung. Die Pizza nur mit Käse und Tomatensoße. Als ich einen der Animateure an unserem Tisch einmal auf italienisch darauf ansprach, wo denn die Salami und der Schinken sei, gab dieser zur Antwort: "Salami costa", also "Salami kostet Geld". Darauf ich: "Wir haben aber alle dafür bezahlt". Er zuckte nur mit der Schulter und sagte nichts mehr. Eine abslute Frechheit und reine Abzocke der deutschen und österreichischen Gäste. Das war auch das einzige Gesprächsthema der Leute beim Essen.

Personal an der Rezeption meistens viel zu jung, überfordert, genervt. Sprechen wenig deutsch, kaum englisch, wohl dem, der ein bisschen italiensch kann, was zum Glück bei mir der Fall ist. Von Hotelmanagement keine Spur. Die meist nur grinsenden Jung-Animateure brachten uns nach einigem Suchen zu unserem Zimmer im 1. Stockwerk, aber keiner machte Anstalten, uns zwei Frauen beim Hochschaffen der Koffer behilflich zu sein. Nachdem ich die Frage auf italienisch formulierte, bekam ich für die Tochter auch einen zweiten Zimmerschlüssel ohne Zusatzkosten.

Einsame Allein-Lage im Naturschutzgebiet. Landschaftlich jedoch nicht besonders reizvoll. Schöner Blick aufs Meer. Über 90 Min. Transferzeit vom Flughafen, daher mit Kindern eher eine Qual. Nächster Ort nur mit kostenpflichtigem Hotelbus zu erreichen, jedoch dort nichts Lohnenswertes außer einem Lidl-Markt. Auch der größere Ort Crotone ist nichts Besonderes, der Wochenmarkt enttäuschend. Also abendlicher Bummel Fehlanzeige. Ausflüge teuer, wurde von mir und der Tochter nicht genutzt.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Auch hier nur eine Sonne. Von der Katalogbeschreibung hat absolut nichts gestimmt. Kein Jugendclub, dieser war zwar vorhanden, lag jedoch verwaist und ungepflegt. Keine Disco, Kein Restaurant am Strand, keine Shows. Alles, weswegen ich dieses Hotel für die Tochter ausgesucht hatte, war nicht vorhanden! Die Teenies langweilten sich. Die 250 Stufen vom Strand wieder hoch waren in der Mittagshitze eine Zumutung. Shuttle-Bus gab es keinen. Die Kids konnten ein bisschen Kanufahren. Internetzugang gegen Gebühr in der Halle. Boutique mit überteuerten "Mond"-Preisen. Strand war sauber, jedoch klein. Liegen und Schirme hier immer vorhanden. Am Pool gab es für die Liegen keine Auflagen, so dass man sehr hart saß. Es gab keine Strand/-Pool-Badetücher, auch nicht zu Leihen. Abends spielte eine Band am der Poolbar, jedoch jeden Abend die gleichen Lieder, - wie beim Essen, immer das Gleiche. Die Getränke an der Bar unverschämt teuer, nur mit einer "Quickpay-Karte" zu bezahlen, die man vorher aufbezahlen musste, kein Bargeld möglich. Das einzige Highlight war für meine Tochter und mich der Reiterhof in unmittelbarer Nähe. Zwar nicht ganz billig (45 min. für 16,- €), jedoch gab man sich dort sehr viel Mühe und war immer sehr freundlich. Die Reiterhofleute sprachen sogar mehr deutsch als mancher Hotelangestellte. Die Pferde sind gepflegt und brav, die Ausritte begleitet und eingeteilt nach Reitkenntnissen und immer schön gewesen. Dort haben wir unser Geld gelassen. Der Reiterhof war eigentlich auch mit ein Grund, dieses Hotel auszuwählen, nur hat halt der Rest nicht gestimmt. Wenn die Leute sich übers Hotel beklagt haben, hat man dort nur bedauernd abgewunken, d.h. die "Qualität" des Hotels hat sich bis zum Reiterhof herumgesprochen. Für den Reiterhof sechs Sonnen!!"