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Peter (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Alleinreisend • Juli 2016 • 3-5 Tage • Stadt
Unerwartet enttäuschend: Mehr Schein als Sein
4,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Für einen privaten Kurztrip nach London suchte ich ein Hotel in Laufnähe von Trafalgar und Leicester Square, Oxford Street und Covent Garden, das nach einem trubeligen Tag in der Stadt nicht nur bloße Schlafgelegenheit, sondern eine angenehme Rückzugsoase ist. Auf dem Papier schien das als First-Class-Hotel gepriesene, traditionsreiche (1929 eröffnet) Bloomsbury (knapp 160 Zimmer, acht Etagen) diese Voraussetzungen zu erfüllen. Leider hat es mich unter dem Strich aus mehreren Gründen, auf die nachfolgend einzugehen sein wird, enttäuscht, wobei während meines kurzen Aufenthaltes sicherlich auch einige Faktoren unglücklich zusammenfielen, die (hoffentlich) keine Regelfälle sind. Nach meinem Eindruck jedenfalls ist das Bloomsbury mehr Schein als Sein. Beispielsweise ist es ja nett, dass mir ein Portier die Tür öffnet. Wichtiger wäre mir aber gewesen, dass mein Zimmer zur offiziellen Check-in-Zeit auch tatsächlich zur Verfügung steht und ich nicht mit meinem Gepäck in der Lobby warten muss. Ferner ist es sicher schön, dass es im Bloomsbury noch so etwas wie einen Concierge gibt. Lieber wäre mir indes gewesen, wenn meine Dusche ordentlich funktioniert hätte und ich mich nicht während meines kurzen Aufenthaltes noch um Klempnerleistungen hätte bemühen müssen. Das Bloomsbury möchte stilvoll und elegant sein. Aber dann sollte die Bettwäsche bei Neuankunft des Gastes eben nicht fleckig und mit einem fremden Haar verziert sein. Wenn ich hier gleichwohl eine (knappe) Empfehlung für das Bloomsbury ausspreche, gilt diese jedenfalls bei dem von mir bewohnten Standardzimmer ausdrücklich nur für Alleinreisende - wer als Paar nach London reist, sollte keines der kleinen (offiziell 20 Quadratmeter), sehr engen und je nach Lage zudem dunklen Standardzimmer des Bloomsbury wählen. Denn hier steht man sich derart auf den Füßen, dass eine gute Chance besteht, dass man London nicht mehr als Paar verlässt. Und die Hotel-Konkurrenz ist in London einfach zu groß, als dass man dieses Risiko eingehen müsste. Zur Hotelausstattung allgemein ist noch anzumerken, dass es sowohl in den öffentlichen Bereichen als auch in den Zimmern gut funktionierendes, aber leider ungesichertes WLAN gibt. Die fehlende Sicherung halte ich deshalb nicht für günstig, weil man auch auf der Straße vor dem Hotel eine Verbindung bekommt und somit im Grunde jeder das Netzwerk nutzen kann. Das ist in London allerdings keine Seltenheit. Ich habe für meinen Aufenthalt im Bloomsbury pro Nacht etwa 250 Euro bezahlt.


Zimmer
  • Eher schlecht
  • Das Zimmer war sicher der Schwachpunkt meines Aufenthaltes. Ich hatte ein 20-Quadratmeter-Standardzimmer gebucht. Die Formulierung, dass es zum Innenhof lag, ist dabei nicht ganz korrekt. Richtiger ist, dass das Fenster auf eine Art überglaste Luftröhre innerhalb des Gebäudekomplexes wies, denn ich blickte nur auf Wände, die vielleicht sechs Meter entfernt waren. Dadurch wirkte das ohnehin kleine und sehr enge Zimmer auch am Tag eher dunkel. Zur Sauberkeit habe ich oben schon ausgeführt. Ein weiterer massiver Störpunkt ist der fehlende Stauraum. Das an sich gar nicht so schlechte Bad mit seinen großen Marmorfliesen und der ebenerdigen Glasdusche bietet keinerlei, wirklich keinerlei Stauraum für Toilettenartikel. Es gibt eine Art Board über der Toilette, auf dem das Hotel aber Kosmetiktücher, Handtücher und – was auch immer er dort soll – einen recht schweren, beleuchtbaren aufstellbaren Vergrößerungsspiegel platziert hat. Beim Waschbecken selbst existieren keinerlei Ablagemöglichkeiten. Der Boden unter dem Waschbecken bietet sich schon deshalb nicht an, weil es beim Duschen schonmal etwas feucht werden kann. Ich habe meine Kosmetikartikel letztlich im Kleiderschrank im Zimmer hinterlegt. Bei einer Person geht das, aber bei zwei Leuten ist das nicht mehr lustig. Das Zimmer bietet einen Flachbildfernseher mit einer Reihe britischer Programme (darunter etlicher Sportsender), eine mit Sensoren ausgestattete Minibar, die automatisch Bewegungen in der Minibar auf die Rechnung setzt (damit habe ich schon mal in einem Londonder Novotel unangenehme Erfahrungen gemacht), einen Safe, einen hübschen Lesersessel, Schreibtisch und ein in der Tat bequemes Doppelbett. Als angenehm habe ich die großzügige Ausstattung des Zimmers mit Spiegeln empfunden.


    Service
  • Eher schlecht
  • Der Service des Bloomsbury hat mich nicht durchweg überzeugt. Positiv ist anzumerken, dass auf meine Meldung bezüglich der nicht richtig funktionierenden Dusche umgehend reagiert wurde - als ich abends ins Hotel kam, war alles repariert und funktionierte fortan. Ferner hatte ich zwei Postsendungen ans Bloomsbury schicken lassen, die völlig selbstverständlich entgegengenommen und mir ausgehändigt wurden - in Miami war es mir im Frühjahr passiert, dass ein Hotel pro Sendung Gebühren kassieren wollte. Nicht so überragend fand ich hingegen die Zimmerreinigung. Am Ankunftstag fand ich - siehe oben - auf meiner Bettdecke einen deutlich sichtbaren mysteriösen Fleck und zudem ein ebenso deutlich sichtbares fremdes Haar. Kein guter Start, zumal ich schon – siehe oben - nach dem Check-in hatte warten müssen, weil kein fertiges Zimmer zur Verfügung stand. Auch den Umstand, dass der im Schrank hängende Plastikbeutel für die Reinigungswäsche offenkundig schon benutzt und knittrig wieder zusammengelegt worden war, fand ich nicht sonderlich gut. An einem Tag kam ich gegen 14.15 Uhr nach einem längeren Marsch durch die Stadt mit dampfenden Füßen ins Hotel und freute mich darauf, sie mal eben unter kaltes Wasser zu stellen und mich 30 Minuten aufs Ohr zu legen - nur um festzustellen, dass just in diesem Moment mein Zimmer gerade erst gereinigt wurde. Das erschien mir sehr spät. Also saß ich mit meinen dampfenden Füßen mal wieder 20 min in der Lobby und wartete auf mein Zimmer. Abgerundet wurde der eher ungünstige Eindruck durch einen Vorfall am nächsten Tag, den ich mir allerdings wohl selber zuzuschreiben habe, weil ich das "Nicht-stören"-Schild nicht an die Tür gehängt hatte. Diesmal war es so 18.00 Uhr, ich hatte mich nach einem weiteren längeren Marsch durch die Stadt vor dem Abendessen für ein kurzes Nickerchen hingelegt, als mich ein Türklopfen unvermittelt aus dem Schlaf riss. Eine Angestellte wollte wissen, ob ich den Zimmerservice nutzen möchte. Es ist ja schön, dass das Hotel auf diese Weise den Umsatz ankurbeln möchte, aber wenn ich den Zimmerservice in Anspruch nehmen möchte, melde ich mich schon.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Sonstige Schwachpunkte hin oder her - die Lage des Bloomsbury ist einfach fantastisch. Die Metro-Station Covent Garden, die über die Picadilly-Line unmittelbar mit dem Flughafen Heathrow verbunden ist (50 Fahrminuten), ist sechs, sieben Fußminuten entfernt. Die Great Russell Street, in der sich das Hotel befindet, ist eine recht ruhige Parallelstraße der Oxford Street. Covent Garden, Leicester Square, Trafalgar Square, Strand, Oxford und Regent Street - alles ist fußläufig gut erreichbar, selbst der Hyde Park ist nur 30 Minuten entfernt. Das British Museum und diverse Theater befinden sich in unmittelbarer Nähe. Die touristischen Versorgungsmöglichkeiten sind wunderbar: Ein Zeitungsladen liegt schräg gegenüber, eine Pret-A-Manger-Filiale anderthalb Fußminuten entfernt auf der New Oxford Street, ein annehmbarer Pub in entgegengesetzter Richtung auf der Oxford Street. Auch diverse Sushi-Ketten (Itsu, Wasabi, Yo), Burger-Läden, eine Filiale der Diner-Kette und weitere Pubs in Covent Garden sind in weniger als fünf Fußminuten erreichbar. Die Oxford-Street und die Regent-Street bieten gute Shopping-Möglichkeiten, für die man als Gast des Bloomsbury ebenfalls keinen ÖPNV braucht.


    Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Kultur & Erlebnis
    • Ausgehen & Nightlife

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlecht
    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Dauer:3-5 Tage im Juli 2016
    Reisegrund:Stadt
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Peter
    Alter:41-45
    Bewertungen:94